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Septembertee oder Das geliehene Leben
Septembertee
oder Das geliehene Leben




Renan Demirkan

Aufbau-Verlag
EAN: 9783378010987 (ISBN: 3-378-01098-3)
200 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2008

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In ihrem 50. Lebensjahr steht Renan Demirkan am Grab ihrer Mutter in deren türkischem Heimatdorf, erinnert sich noch einmal an die gemeinsamen Jahre und fragt nach den Vorstellungen von Leben und Glück, die ihre Generation mit der ihrer Mutter zugleich verbanden und von ihr trennten. In diesem Buch zieht sie die bewegende und sehr persönliche Bilanz eines Migrantenlebens, das geprägt war von der Frage nach der Identität zwischen den Kulturen.
Rezension
Die deutsche Schriftstellerin und Schauspielerin Renan Demirkan (*12. Juni 1955 in Ankara, Türkei)
spielt nach verschiedenen Theater-Engagements heute vor allem in Fernsehfilmen. 1991 erschien mit "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" ihr erster Roman, dem bis heute vier weitere Bücher folgten.
Das 2008 erschienene Buch "Septembertee oder Das geliehene Leben" ist eine Autobiographie: Wer seine Mutter verliert, verliert eine ganze Welt, trösten die fremden Verwandten die zur Beerdigung in das türkische Heimatdorf ihrer Eltern zurückgekehrte Tochter. Sie muss ab jetzt ohne Anfang leben und beginnt noch einmal über ihre Kindheit und Jugend nachzudenken, die sie in einer Mischung aus orientalischer Sippenhaft und mitteleuropäischem Drill verbrachte. Mit sieben Jahren kam sie nach Deutschland und war Teil einer Familie von Migranten, die mit unterschiedlichen Strategien ihre zerklüftete Identität zu bewältigen und das „geliehene'" Leben in Deutschland zu bewerkstelligen suchten. 40 Jahre später wurde aus dieser Tochter eine deutsche Staatsangehörige. Jemand, der weiß und erfahren hat: Ein Ich wird man nicht allein, ein Ich braucht ein Gegenüber, das antwortet. Niemand kann von sich aus Teil der Gesellschaft werden, wenn die Gesellschaft ihm keinen Platz anbietet. Kein Gesetz und keine Absichtserklärung wird eine Berührung ersetzen können, die der Betroffene für sein eigenes Wachsen und für das Verwachsen mit seiner Umgebung braucht. - Die Tochter, die hier eine erste bewegende Bilanz „zweier Leben in einer Haut" zieht, ist die erfolgreiche Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan. Differenziert und offenherzig reflektiert sie die Frage nach der Identität zwischen den Kulturen und ihrer Vereinbarkeit, bezieht deutlich Stellung zu den politischen Fehlern der letzten Jahrzehnte und der Gegenwart, entlarvt, dass jede Form der „Integration" schon per Definitionem von der Ungleichheit des Gegenübers ausgeht und das Moment der Gegenseitigkeit ausschließt. Und sie beschreibt, wie sie als Individuum und Künstlerin ihren persönlichen Platz in der Wirklichkeit einer unabdingbar multikulturellen Welt gefunden hat. - Dieses Buch ist ein kompetentes Statement zur laufenden Integrationsdebatte und gibt zugleich einen sehr persönlichen und bewegenden Einblick in die gemeinsamen Jahre zweier Generationen, die durch ihre Vorstellungen von Leben und Glück sowohl verbunden als auch getrennt waren. - Renan Demirkan, geboren 1955 in Ankara, lebt seit 1962 in Deutschland. Sie erhielt den Grimme-Preis sowie die Goldene Kamera und den Hessischen Filmpreis, 1998 das Bundesverdienstkreuz. Ihr Roman „Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" stand monatelang auf der „Spiegel"-Bestsellerliste.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Renan Demirkan, geboren 1955 in Ankara, lebt seit 1962 in Deutschland. Sie erhielt den Grimme-Preis sowie die Goldene Kamera und den Hessischen Filmpreis, 1998 das Bundesverdienstkreuz. Ihr Roman "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" (1991) stand monatelang auf der Bestsellerliste. Außerdem veröffentlichte sie die Erzählung "Die Frau mit Bart (1994) sowie den Roman "Es wird Diamanten regnen vom Himmel" (1999).

Gustav Kiepenheuer Verlag

Rezension(en):
„Septembertee" ist ein sehr persönliches und eindringliches Buch abseits der oftmals schrillen Töne in der Diskussion über Zuwanderung und Integration. An Deutlichkeit lässt es die bekannte Schauspielerin und Buchautorin (...) jedoch nicht mangeln.
(Das Parlament)
Ihre Autobiographie, in deren Mittelpunkt der Tod der Mutter im Jahr 2005 steht, ist eine Art vorläufige Bilanz: sie erzählt von den zwei Leben in einer Haut, als Türkin und als Deutsche, Geschichten vom Suchen und Ankommen, vom Finden und Loslassen. Mit ihren persönlichen Erinnerungen beschreibt sie gleichzeitig auch die Lebenserfahrungen zahlreicher Menschen, die heute mit einem „Migrationshintergrund“ in Deutschland leben.
(Rheinische Post)
Mit anrührender Offenheit und großer Emotion beschreibt Renan Demirkan Situationen ihrer Kindheit, die Trauer und Fassungslosigkeit nach dem Krebstod der Mutter und die darauf folgende Sprachlosigkeit des Vaters.
(Kölnische Rundschau)
Inhaltsverzeichnis
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