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Selbstreguliertes Schreiben Schreibstrategien erfolgreich vermieten
Selbstreguliertes Schreiben
Schreibstrategien erfolgreich vermieten




Maik Philipp

Beltz Verlag
EAN: 9783407628992 (ISBN: 3-407-62899-4)
216 Seiten, paperback, 17 x 24cm, August, 2014

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Texte zu schreiben, fällt vielen Schüler/innen ausgesprochen schwer. Das können Lehrpersonen durch das Vermitteln von Schreibstrategien ändern, und zwar in allen Schulstufen und Schulformen. Schreibstrategien bilden den Kern des selbstregulierten Schreibens und sind mentale Werkzeuge, die nachgewiesenermaßen und nachhaltig Textprodukte und Schreibprozesse verbessern.

Maik Philipp stellt in diesem Buch - erstmalig für den deutschsprachigen Raum - mehr als 20 effektive Schreibstrategien für unterschiedliche Textsorten systematisch vor. Anhand zahlreicher authentischer Beispiele wird deutlich, wie selbstreguliertes Schreiben die Textqualität positiv beeinflusst und wie Lehrpersonen die Schreibstrategien im Unterricht erfolgreich vermitteln. Das Buch enthält zudem ein Glossar, in dem Fachbegriffe verständlich erläutert werden, sowie ein Stichwortverzeichnis.
Rezension
Als „selbstreguliert“ werden jene Schreiber bezeichnet, die selbstständig ihren Schreibprozess planen, überwachen und gegebenenfalls auch revidieren. Entscheidend ist hierbei, dass der Schreiber über geeignete Schreibstrategien verfügt, die im Idealfall so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass er flexibel auf sämtliche Herausforderungen während des Schreibens reagieren kann.

In dem vorliegenden Band stellt Maik Philipp 22 sogenannte Strategiebündel vor, die geeignet sind Schüler zu selbstregulierten Schreibern zu machen. Dabei handelt es sich sowohl um genreübergreifende als auch um genrespezifische Strategien. Hinzu kommen Strategien der Überarbeitung sowie Strategien, anhand derer Texte über gelesene Texte als produziert werden können. Sämtliche Ansätze untermauert der Verfasser Maik Philipp mit theoretischen und empirischen Erkenntnissen, so dass der Leser an jeder Stelle spürt, dass hier ein ausgewiesener Fachmann zu Worte kommt, der aktuell zu den profiliertesten Deutschdidaktikern gehört. Bereits nach wenigen Seiten werden so große Erwartungen geweckt. Denn so bedeutsam das Themenfeld „Schreiben“ auch für den Deutschunterricht ist, so wenig überzeugende Vermittlungskonzepte gibt es bisher. Vom Ansatz erscheint gerade dieser Band also ideal um dieses Dilemma zu überwinden, da die vorgestellten Strategiebündel in der Tat ein Schritt in die richtige Richtung sind.

Dennoch kann der Band – auch für einen bekennenden Maik-Philipp-Anhänger –nicht durchgehend überzeugend. Zu oft stoppen die Ausführungen genau dort, wo es für die Praxis interessant wird. Zu oft fragt sich der Leser, wie abstrakte Forderungen (zum Beispiel „Aufschreiben der Ideen in themenbezogenen Absätzen“) für die Schüler konkretisiert werden können. Denn methodische Hinweise zur Vermittlung der vorgestellten Strategiebündel finden sich nur selten. Lediglich in wenigen Fallbeispielen lassen sich derartige Hinweise finden, wobei diese im Gegensatz zum Rest des Buches unsystematisch wirken, da hier lediglich das Vorgehen verschiedener Lehrkräfte in der Praxis beschrieben wird.

Dennoch: Auch wenn der Band insgesamt etwas theorielastig erscheint, bietet Maik Philipp einen guten fachlichen Einstieg in den modernen Schreibunterricht. Sämtliche Überblicksdarstellungen sowie die wenigen Arbeitsblätter des Buches sind zudem auch als Downloadmaterial verfügbar.

Matthias Schmid, lbib.de
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort 9

2. Einleitung

Warum es dieses Buch gibt und wie Sie es verwenden können 11

2.1 Zum Einstieg: Drei Profile erfolgreicher Schreib-Serientäter 11

2.1.1 Profil 1: »Der Selbstregulator« (Barry Zimmerman) 12
2.1.2 Profil 2: »Der Systematiker« (Richard Mayer) 12
2.1.3 Profil 3: »Die Monteurin« (Patricia Alexander) 13
2.1.4 Was die Profile eint 14
2.1.5 Warum es sich lohnt, aus Heranwachsenden Schreib-Serientäter zu machen 15

2.2 Aufbau und Ziele des Buches 17

3. Schreibförderung in der Schule

Zwei Fallbeispiele und was sie über die gegenwärtige Schreibförderung im Unterricht verraten 20

3.1 Erstes Beispiel: Das 5 × 5 des Mr. Bruce – wenn die Formel den Inhalt schlägt 20

3.1.1 Eine Formel für jeden Gegenstand und jedes Thema 21
3.1.2 Die Sichtweisen der Schüler – und wie sie schreiben 25
3.1.3 Abschließende Analyse: Mr. Bruce 28

3.2 Zweites Beispiel: Wenn die Schüler von Mr. Wallace abhängig sind, statt selbst zu schreiben 31

3.2.1 Wie Texte entstehen 31
3.2.2 Hilfestellungen und was sie bei den Schülern (nicht) bewirken 33
3.2.3 Abschließende Analyse: Mr. Wallace 35

3.3 Was die beiden Beispiele trennt und eint und welche Hinweise sie
auf die Probleme der gegenwärtigen Schreibförderung geben 36

3.3.1 Was die beiden Lehrer verbindet und trennt 36
3.3.2 Mr. Bruce, Mr. Wallace und die aktuelle schulische Schreibförderung: vier Problemperspektiven 38

4. Schreiben und Selbstregulation

Ein ergebnisoffener, komplexer Prozess, der Koordination, Pläne und Motivation braucht 42

4.1 So komplex wie das »Spiel der Könige«: der Prozess des Schreibens 42

4.1.1 Das Problem (zu) großer Offenheit: Schreiben als »Ill Structured Problem« 42
4.1.2 Der Schreibprozess: Ebenen und Komponenten 44

4.2 Das Konzept der Selbstregulation beim Schreiben 47

4.2.1 Die eine Seite der Medaille: Schreibstrategien 50
4.2.2 Die andere Seite der Medaille: Schreibmotivation 51
4.2.3 Worin sich starke, geübte und motivierte von schwachen, weniger geübten bzw. motivierten Schreibern unterscheiden 55

5. Wie werden Heranwachsende zu selbstregulierten Schreibern?

Stationen und effektive Fördermaßnahmen 61

5.1 Wie stellt man sich den Erwerb von Selbstregulation beim Schreiben aus Sicht der Theorie vor? 61

5.1.1 Wie sich das Schreiben entwickelt 61
5.1.2 Ein Erwerbsmodell der Selbstregulation beim Schreiben 66

5.2 Was hilft Heranwachsenden nachgewiesenermaßen dabei, selbstreguliert zu schreiben? 72

5.2.1 Was Effektstärken sind und wie sie sich interpretieren lassen 72
5.2.2 Wirksame Schreibförderung im Allgemeinen: wodurch Kinder und Jugendliche lernen, bessere Texte zu schreiben 79
5.2.3 Wirksame Schreibförderung im Besonderen: der Förderansatz »Self-Regulated Strategy Development« in der genaueren Betrachtung 83
5.2.4 Zwischenfazit: SRSD als der bislang wirksamste Schreibförderansatz 90

6. Förderung des selbstregulierten Schreibens in der Praxis

Strategiebündel und Hinweise zur Vermittlung 92

6.1 Zum modularen Aufbau von Schreibstrategien 92

6.2 Der Förderansatz »Self-Regulated Strategy Development« am Beispiel NOTIZ . 97

6.2.1 Vermittlungsphase 1: Hintergrundwissen entwickeln 101
6.2.2 Vermittlungsphase 2: Diskutieren 102
6.2.3 Vermittlungsphase 3: Modellieren 105
6.2.4 Vermittlungsphase 4: Memorieren 106
6.2.5 Vermittlungsphase 5: Unterstützen 107
6.2.6 Vermittlungsphase 6: Unabhängiges Üben 107

6.3 Allgemeine, genreübergreifende Schreibstrategien vermitteln, die vor allem das Planen betreffen 109

6.3.1 Textinhalte planen, niederschreiben und laufend neue Ideen generieren: IRAN 109
6.3.2 Textinhalte im Hinblick auf ein spezifisches Ziel planen: SIR 110
6.3.3 Das Schreibziel analysieren, gezielt Inhalte generieren und beim Aufschreiben auf Abwechslung und Verbesserungen achten: SAUBER + PARKA 112

6.4 Genrespezifische Schreibstrategien zum Planen von Inhalten vermitteln 115

6.4.1 In Texten eine Geschichte erzählen 115
6.4.2 In Texten Ursache-Wirkung-Relationen bei Problemen beschreiben: PEGEL 118
6.4.3 In Texten etwas miteinander vergleichen: KLAVIER + AHA 120
6.4.4 In Texten überzeugend argumentieren 122
6.4.5 Für beschreibende Texte Inhalte vor und während des Schreibens planen und später im Text überprüfen: TIP + RANG 131

6.5 Überarbeitungsstrategien beim Schreiben 133

6.5.1 Textinhalte nach einem spezifischen Ziel planen und überprüfen: DER RANZEN 135
6.5.2 Eine allgemeine Checkliste für eigene Texte: Lesen, Prüfen, Ausführen 137
6.5.3 Eine allgemeine Checkliste für fremde Texte: Autor und Redakteur prüfen, diskutieren, überarbeiten und korrigieren Texte 138
6.5.4 Textentwürfe, die auf PEGEL basieren, überprüfen – ein Beispiel für genrespezifische Checklisten 141

6.6 Strategien fürs Schreiben, mit denen man aus gelesenen Texten besser lernt 143

6.6.1 Textinhalte mittels »Graphic Organizer« arrangieren 145
6.6.2 In Texten die Inhalte von gelesenen Texten zusammenfassen 147
6.6.3 Literarische Texte schriftlich analysieren: MADE Z 148
6.6.4 Historische Quellen analysieren und über sie schreiben 150

6.7 Die wichtige Rolle der Motivation im Blick behalten 154

6.7.1 Ziele setzen, aber richtig! 158
6.7.2 Die eigenen Schreibfähigkeiten positiv wahrnehmen 162
6.7.3 Mit Schwierigkeiten produktiv umgehen 169
6.7.4 Leistungsrückmeldungen geben, die anspornen 173

7. Do the WRITE THING

Realisierungsperspektiven anhand dreier abschließender Beispiele 180

7.1 Wie kann man als Lehrperson die Strategievermittlung starten? Authentische Beispiele aus der Praxis 181

7.1.1 Ein Doppelbeispiel: Ann und Judith 181
7.1.2 Ein Beispiel einer erfahrenen Schreiblehrerin: Bonnie 185

7.2 Annie, Bonnie und Judith – was die Beispiele der drei Lehrerinnen
zeigen 187

7.2.1 Fallübergreifende Punkte 188
7.2.2 Spezifische Aspekte 191

8. Literaturverzeichnis 193

8.1 Überblick: Vorhandene Ressourcen zur Vermittlung selbstregulierten Schreibens 193

8.2 In diesem Band zitierte Sekundärliteratur 195

9. Glossar 212

10.Stichwortverzeichnis 215