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Seit wann ist die Erde rund? Wie sich Völker unseren Planeten vorstellten Aus dem Französischen von Stephanie Singh
Seit wann ist die Erde rund?
Wie sich Völker unseren Planeten vorstellten


Aus dem Französischen von Stephanie Singh

Guillaume Duprat

Knesebeck Verlag
EAN: 9783868731354 (ISBN: 3-86873-135-0)
61 Seiten, hardcover, 27 x 26cm, September, 2009

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Heute weiß jeder, dass die Erde eine Kugel ist. Aber wie haben sich früher die Menschen unseren Planeten vorgestellt? Für die einen war er platt und rund wie ein Pfannkuchen, für die anderen eine Art Birne, wieder andere glaubten er sei hohl wie ein Luftballon. Dieses Buch zeigt die verschiedensten Bilder, die sich die Völker seit Anbeginn der Menschheit von der Erde gemacht haben. Manche sind fantastisch, andere überraschend modern – all jedoch offenbaren die poetische Gabe des Menschen, sich Unbegreifliches zu erklären.
Rezension
Am Anfang war die Welt für die Menschen ein großes Geheimnis. Wie sind Himmel und Erde entstanden, wie sieht die Welt aus? Zu allen Zeiten haben sich die Menschen ein Bild von der Welt gemacht. Schon früh gab es die Ahnung, dass es einen kosmischen Zusammenhang zwischen Himmel und Erde geben muss. Wir wissen heute, dass die Erde mit hoher Geschwindigkeit durchs Weltall rast, wir können aus dem Weltraum auf den blauen Planeten herunterblicken und erkennen, dass die Erde eine Kugel ist. Unser Weltbild ist von der Wissenschaft bestimmt, nicht mehr von religiösen Vorgaben. In früheren Zeiten war das anders. Die Menschen konnten nicht vom Himmel herab auf die Erde sehen, auch der Blick in den Sternenhimmel war begrenzt. Deshalb stellte man sich die Welt häufig so vor, wie man sie mit bloßem Auge erkennen konnte – als eine flache Scheibe, eine Platte, die auf dem Wasser schwimmt, wie es noch heute die Sagen der kanadischen Inuit erzählen. Oder als eine Fläche, die auf mächtigen Säulen ruht, wie die Wayapi-Indianer im Amazonas glauben. Bis ins Mittelalter hinein verfolgten die Menschen den Lauf der Gestirne nur mit den Augen, bis die Erfindung des Fernrohrs eine präzisere Beobachtung von Sonne, Mond und Sterne ermöglichte. Aber selbst dann beherrschte das vom christlichen Denken geprägte Weltbild mit der Erde als Mittelpunkt des Universums alle neuen Erkenntnisse

Kinder machen sich ihr eigenes Bild von der Welt, sie möchten Zusammenhänge verstehen und begreifen, wie alles entstanden ist. Weltdeutungen früherer Zeiten und anderer Kulturen begegnen sie sehr aufgeschlossen, denn sie entsprechen zuweilen ihrer eigenen Fantasie. Dieses Buch nimmt die Kinder mit auf eine spannende Zeitreise, die erzählt, welch unterschiedliche Vorstellungen die Menschen von der Form der Erde hatten. Seit über acht Jahren erforscht und sammelt Guillaume Duprat antike und moderne Beschreibungen der Erde, die interessantesten hat er in diesem Band aufgezeichnet. Der französische Autor hat fröhliche, für Kinder leicht verständliche Illustrationen gezeichnet, die erzählen, wie die Völker sich unseren Planeten vorstellten. Klapptafeln lassen die Betrachter ins Innere dieser Welten eintauchen: Die Erde liegt im Inneren einer goldenen Perle verborgen, sieben unterirdische Welten sind zu bestaunen, wir erleben, wie ein magischer Baum vom Mittelpunkt der Erde in den Himmel wächst. Alle Bilder orientieren sich an Forschungsergebnissen aus Anthropologie, Geschichts- und Religionswissenschaften. Trotz aller Unterschiede haben die Weltbilder auch Gemeinsamkeiten, häufig ist die Welt eine Insel, die auf dem Wasser schwimmt oder von mächtigen Tieren getragen wird.

Wie in einem Archiv sind die Weltbilder in diesem Buch nach Erscheinungsmerkmalen sortiert, neben den Inseln gibt es eckige, kreisförmige und kugelrunde Erdkörper. Jedes Beispiel zeigt, wie differenziert und einfühlsam die Vorstellungen sind, die sich die verschiedenen Kulturen von ihrer Welt gemacht haben. Eine Zeittafel von der Frühzeit bis heute informiert über die historische Entwicklung in den einzelnen Epochen und Ländern.
„Seit wann ist die Erde rund“ ist ein großartiges Buch, mit dem sich Kinder ab 9 Jahren auf eine Reise zu alten und modernen Weltbildern begeben können, Auch in der Schule kann mit den faszinierenden Bildern dieses Bandes fachübergreifend und mit Vergnügen nach den Ursprüngen kultureller Überlieferungen geforscht werden kann.

Andrea Hannemann, lbib.de




Verlagsinfo
Heute weiß jedes Kind, dass die Erde rund ist. Aber wie haben sich früher die Menschen unseren Planeten vorgestellt? Die Eskimos dachten ihn sich als Insel aus Eis, die auf dem Meer schwimmt. Für die Azteken war er ein riesiges Kreuz.
Die Chinesen wiederum glaubten, in einer Welt zu leben, die die Form einer umgedrehten Teeschale hat. Und Christoph Columbus nahm an, die Erde sei wie eine Birne geformt. Guillaume Duprat hat für uns die Vorstellungen der Menschheit von unserem Planeten gesammelt, nacherzählt und in wundervollen Bildern dargestellt.
Reichhaltig ausgestattet mit Karten und Symbolen, zahlreichen Illustrationen und Klapptafeln bietet der Band eine spannende Zeitreise für Groß und Klein. Eine Datumsleiste, die wichtige Erkenntnisetappen von der Frühzeit bis heute darstellt, gibt zusätzliche Orientierung.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I
Inselwelten
Die Erde ganz oben
Die Erde auf der Schlange — Die Fon (Benin) I2
Die wackelnde Erde — Die Minangkabau (Indonesien) 13
Der Riesenfisch unter der Erde — Die Tataren (Russland) ' 14
Unterirdische Säulen — Die Wayapi (Französisch-Guayana/Brasilien) 14
Vier Elefanten, eine Schildkröte und eine Schlange — Die Hindus (Indien) 15

Unterirdische Welten
Die Erde als Insel — Die Pygmäen (Demokratische Republik Kongo) 16
Eine zweite Welt — Die Inuit (Kanada) 16
Unter der Erde verborgen — Die Niasser (Indonesien) 16
Verkehrte Welt — Die Ngaju (Indonesien) 17
Ein unterirdischer Tunnel — Die Dieri (Australien) 17

Wasserwelten, Luftwelten
Die schwimmende Erde — Thales von Milet (Griechenland) 18
Die tiefe Erde — Xenophanes von Kolophon (Griechenland) 18
Schwebende Welten — Anaximander und Anaximenes (Griechenland) 19

Kapitel II
Eckige Welten
Die rechteckige Erde — Kosmas Indikopleustes (Griechenland) 22
Die quadratische Erde — Liu An (China) 24

Eckige Erden
Das Kreuz — Die Azteken (Mexiko) 26
Das Quadrat — Die Ägypter (Ägypten) 26
Das Dreieck — Die Achumawi (USA) 27
Das Achteck — Die Jakuten (Russland) 27
Noch eine Dreieckswelt — Vasubandhu (Indien) 28

Kapitel III
Die Erde als Schild – Die Fahrten der griechischen Helden (Griechenland) 32

Kreisförmige Weltkarten
Jerusalem als Mittelpunkt der Welt — Isidor vom Sevilla (Spanien) 34
Mekka als Mittelpunkt der Welt — AI-Idrisi /Tusi Salmani (Irak) 34

Ovale Weltkarten
Die Welt auf dem Kopf Ihn Haukal (Syrien) 35
Das Paradies im Osten — Ranulf Higden (England) 35

Gebirgswelten
Ein Berg als Mittelpunkt der Welt — Die Perser (Iran) 36
Der Kreis mit dem weinenden Berg — Die Babylonier (Irak) 37
Ein Baum als Mittelpunkt — Die Wikinger (Nordeuropa) 37
Das Meer inmitten der Erde — Die Yekuana (Venezuela) 38
Vier blaue Stiere tragen einen Teller – Die Teleuten (Russland) 38
Ein Pfosten als Erdmittelpunkt — Die Dogon (Mali) 39
Die Schlange heißt sich in den Schwanz — Die Schipibo (Peru) 39

Gewölbte Welten
Die umgedrehte Schale – Chen Zi (China) 40
Die Erde als Linse — Die Yanomami (Venezuela/Brasilien) 41
Die Erde als Berg — Die Huni Kuin (Peru) 41

Kapitel IV
Die Erde als Kugel
Der kugelrunde Erdball
Antichton und Atlantis — Platon (Griechenland) 44
Wie viele Kontinente? — Krates von Mallos (Griechenland) 45
Die Geburt der Geografie — Erastostenes (Griechenland) 45
Die kleine Erde — Ptolomäus (Griechenland) 46
Die Erde als Birne — Christoph Kolumbus (Spanien) 48

Was ist im Erdinneren?
Wasser – Leonardo da Vinci (Italien) 50
Ein magnetischer Stein – Galileo Galilei (Italien) 50
Feuer – Athanasius Kircher (Deutschland 51

Doch nicht ganz rund!
Der Bauch der Erde — Isaac Newton (England) 52
Der Streit um die Form der Erde
Eiförmig ... — Jacques Cassini (Frankreich) 53
... oder doch abgeplattet? — Expeditionen (Frankreich) 53

Die Hohlerde
Die Erde als hohle, magnetische Murmel Edmund Halley (England) 54
Der Luftballon -Henri Gautier (Frankreich) 55
Die löchrigen Pole — John Cleves Symnes (USA) 56
Die goldene Perle — Cyrns Teed (USA) 57

Kapitel V
Unser Bild von der Erde
Stellen wir uns vor 59
Reise ins Innere der Erde 59

Zeittafel 60