Das Buch bietet vier Bildbeispiele aus der Zeit zwischen 1420 und 1574 mit jeweils einer Bildbetrachtung und einer Bildpredigt. Im zweiten Teil kommen grundsätzliche Erwägungen zu Bildpredigt und Bilddidaktik hinzu. Wir leben im sog. optischen Zeitalter, - von den Kanzeln gepredigt wird aber häufig noch das „reine“ Wort … Ist die Religionspädagogik schon weiter? Immerhin hat sie seit Jahrzehnten die Symboldidaktik ausgebracht … Mit Interesse greift man also zu diesem Band, der die Bildhermeneutik nun auch für die Homiletik, die Predigtlehre fruchtbar machen will. Allerdings wird man vorsichtig fragen müssen, ob sich Sehen und Hören derartig wechselseitig übersetzen lassen, wie der Buchtitel suggeriert. Und auch die im Buch unterstellte mangelhafte Ausprägung des Bildsinns bei den Protestanten darf bezweifelt werden. Und schließlich bleibt der Ansatz einer homiletischen Bilddidaktik verhaftet, die letztlich Sehen und Hören gleichsetzt, wechselseitig übersetzbar sein lässt und dem Eigenwert des Bildes kaum Raum gibt, - so kann man nur sehen, was man hört – mehr nicht!

Jens Walter, lehrerbibliothek.de

Johannes Block, Dr. theol., Jahrgang 1965, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Praktische Theologie der Universität Leipzig.

Wolfgang Ratzmann, Dr. theol., Jahrgang 1947, ist Professor für Praktische Theologie und Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig.

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