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Schule im Prozess der Internationalisierung von Bildung
Schule im Prozess der Internationalisierung von Bildung




Sabine Hornberg

Waxmann
EAN: 9783830922599 (ISBN: 3-8309-2259-0)
266 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2010

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese Studie beschäftigt sich mit internationalen Schultypen, die von der deutschsprachigen Erziehungswissenschaft bisher weitgehend vernachlässigt wurden. In einem ideographischen Vergleich werden Genese, Bildungs- und Erziehungsziele, Organisationsformen und Unterrichtsinhalte von Schulen mit einem explizit europäischen Bezug (Europa-Schulen und Europäische Schulen) und mit internationalen Bezügen (UNESCO Projektschulen und Internationale Schulen) herausgearbeitet und mit dem neo-institutionalistischen world-polity-Ansatz theoretisch eingeordnet. Diese Studie bleibt jedoch nicht an dieser Stelle stehen, sondern kann zeigen, dass die Internationalen Schulen und mit ihnen verbundene Organisationen Merkmale aufweisen, die dem unlängst in der Erziehungswissenschaft aufgekommenen Konzept ‚Transnationaler Bildungsräume‘ entsprechen. Die Ergebnisse dieser Studie liefern mithin Ansatzpunkte für die Weiterarbeit in diesem noch jungen Feld der Erziehungswissenschaft.

Dr. phil. Sabine Hornberg ist Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Universität Bayreuth und war zuvor Projektleiterin der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2006 und von PIRLS 2006 Luxemburg. Mit einer Studie zur Internationalisierung von Bildung hat sie sich an der Ruhr-Universität Bochum habilitiert. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die vergleichende und internationale Erziehungswissenschaft, empirische Bildungsforschung und transnationale Bildungsräume.
Rezension
Der Prozess der Internationalisierung von Bildung schreitet im größeren Kontext der Globalisierung weiter voran: Transnationale Bildungsräume entstehen, wie sie sich durch Schulen mit einem explizit europäischen Bezug (Europa-Schulen und Europäische Schulen) und mit internationalen Bezügen (UNESCO Projektschulen und Internationale Schulen) verdeutlichen. Wie setzen diese Schulmodelle "das Internationale" in ihrem jeweiligen Struktur- und Funktionszusammenhang um? Sie haben, so ein Ergebnis dieser Studie, "das Internationale" in curricularer Hinsicht deutlich wahrnehmbar verankert. Außerdem zeichnen sich die hier betrachteten internationalen Schulmodelle durch ihre Orientierung an internationalen Organisationen aus, nachhaltige Entwicklung und globales Lernen stehen im Mittelpunkt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis 9

Einleitung 11

Kapitel 1: Schule und Internationalisierung - eine erste begriffliche Annäherung 13

1.1 Erste Begriffsklärung: Schule und Bildungssystem 13
1.2 Zweite Begriffsklärung: Internationalisierung, Multinationalisierung, Globalisierung und Transnationalisierung 17
1.3 Dritte Begriffsklärung: Internationalisierung im Bildungsbereich 23
1.4 Vierte Begriffsklärung: Internationalisierung der Schule 29
1.5 Fünfte Begriffsklärung: Internationale Erziehung 32

Kapitel 2: Theoretische Begründung für diese Studie und leitende Fragestellungen 41

2.1 Internationalisierung und Transnationalisierung im Bildungswesen: Gegenstand und Relevanz 41
2.2 Der neo-institutionalistische Ansatz und Forschungsergebnisse 43
2.2.1 Der Forschungsertrag der Stanforder Studien 45
2.2.2 Das theoretische Konzept der Stanforder Forscher: der worldpolity-Ansatz 55
2.3 Transnationale Bildungsräume 63
2.3.1 Theoretische Grundannahmen der Konzepte ,Transnationale Räume' (Pries) und ,Transstaatliche Räume' (Faist) 65
2.3.2 Die erziehungswissenschaftliche Rezeption des Konzepts ,Transnationale Räume' und eine diese Studie leitende Definition ,Transnationale Bildungsräume' 71
2.4 Methodologie der Vergleichenden Erziehungswissenschaft und das für diese Studie gewählte methodische Vorgehen 77
2.4.1 Funktionen und Methodik des Vergleichs 77
2.4.2 Die Untersuchungsgegenstände 81
2.4.3 Die diese Studie leitenden Fragestellungen 83

Kapitel 3: Europaschulen 87

3.0 Die Quellenlage 87
3.1 Die Makro- oder Kontextebene: der gesellschaftliche Hintergrund und Kompetenzen der EG/EU im Bildungsbereich 88
3.2 Die Medium- oder Organisationsebene: die europäische Dimension in den allgemein bildenden Bildungsbereichen in der EG/EU und empirische Befunde zu ihrer Realisierung 92
3.3 Die Mikro- oder Interaktions- bzw. mdividualebene: Europaschulen in Deutschland 95
3.3.1 Das Europaschulprogramm in Hessen 98
3.3.2 Europa-orientierte Schulen und die Europaschule Dortmund in Nordrhein-Westfalen 100
3.4 Zusammenfassende Charakterisierung der Europaschulen 102
3.5 Resümee 104

Kapitel 4: Europäische Schulen 106

4.0 Die Quellenlage 106
4.1 Die Makro- oder Kontextebene: Ursprung, rechtliche Grundlagen und äußere Schulstrukturen 106
4.2 Verbreitung und Finanzierung 109
4.3 Die Medium- oder Organisationsebene: Bildungsziele und innere Schulstrukturen 116
4.4 Die Mikro- oder Interaktions- bzw. Individualebene: Eehrpläne und Leistungsbewertung 118
4.5 Die europäische Dimension in den Europäischen Schulen 124
4.6 Zusammenfassende Einschätzung der Europäischen Schulen 125
4.7 Europäische Schulen - eine Exklave in der Europäischen Union 127
4.8 Resümee 128

Kapitel 5: UNESCO-Projektschulen 130

5.0 Die Quellenlage 130
5.1 Die Makro- oder Kontextebene: Entstehung und Ziele 130
5.2 Die Medium- oder Organisationsebene: Organisationsstruktur des Netzwerkes und Verbreitung der Schulen 132
5.3 Schwerpunkte der UNESCO-Projektschulen seit den 1950er Jahren 138
5.4 Die Mikro- oder Interaktions- bzw. Individualebene: Erfahrungen aus der Schulpraxis der UNESCO-Projektschulen 141
5.5 Zusammenschau: Internationale Erziehung in einem internationalen Bildungsraum 144
5.5 Resümee 145

Kapitel 6: Internationale Schulen 147

6.0 Die Quellenlage 147
6.1 Die Makro- oder Kontextebene: Ursprünge und Erscheinungsformen 147
6.2 Die Medium- oder Organisationsebene: Organisationen und Netzwerke internationaler Schulen 153
6.2.1 Die weltweite Verbreitung internationaler Schulen 162
6.2.2 Rechtlicher Status und Rahmenbedingungen 171
6.2.3 Die Schulorganisation 173
6.2.4 Das Berechtigungswesen 177
6.3 Die Mikro- oder Interaktions- bzw. Individualebene: Genese und Ausgestaltung des Internationalen Bakkalaureat-Curriculums 182
6.3.1 Im IB-Curriculum verankerte Erziehungs- und Bildungsziele 186
6.3.2 Der für die IB-Curricula zugrunde gelegte Curriculumbegriff 188
6.3.3 Das Internationale Bakkalaureat und Oberstufencurriculum 191
6.3.4 Das Sekundarstufe-I- und das Primarstufencurriculum 198
6.3.5 Das Internationale Bakkalaureat-Curriculum - eine Zwischenbilanz 204
6.3.6 Internationale Erziehung aus der Sicht von Schülern und Lehrkräften 206
6.4 Zusammenfassende Charakterisierung der internationalen Schulen 217
6.5 Resümee 218

Kapitel 7: Analyse und Vergleich der internationalen Schulprofile und Schultypen 221

7.1 Vergleich der internationalen Schulprofile und Schultypen 222
7.2 Internationale Schulprofile und Schultypen aus der Perspektive des world polity-Ansatzes 233
7.3 Internationale Schulmodelle auf der Folie des Konzepts ,Transnationale Bildungsräume' 236

Kapitel 8: Resümee 241

Literatur 244
Anhang 263