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Schüleraktivierung im Schulalltag Ungewöhnliche Unterrichtsmethoden in der Sekundarstufe Begleit-DVD mit 10 Hannoveraner Unterrichtsbildern
Schüleraktivierung im Schulalltag
Ungewöhnliche Unterrichtsmethoden in der Sekundarstufe


Begleit-DVD mit 10 Hannoveraner Unterrichtsbildern

Ulf Mühlhausen

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834003218 (ISBN: 3-8340-0321-2)
190 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Januar, 2008, mit DVD

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was ist Schüleraktivierung und wie kann sie im Schulalltag gelingen? Die schulpädagogische Literatur hält viele Vorschläge bereit, die ein aktives Lernen ermöglichen sollen. Einige von ihnen werden in diesem Band betrachtet:

Stationenlernen, Werkstattunterricht, Schülerexperimente im naturwissenschaftlichen Unterricht, szenisches Spiel im (Fremd-)Sprachunterricht, ästhetisches Lernen, Lernen durch Rekonstruieren von Lebensweltszenarien sowie eher ungewöhnliche Varianten von Unterrichtsgesprächen.

Als Konzepte `auf dem Papier' erscheinen solche Unterrichtsideen meist schlüssig, aber ob sie sich im Unterrichtsalltag bewähren, ist damit noch nicht geklärt. Hier werden die o.a. Vorschläge in zweifacher Weise vorgestellt: Als didaktische Konzepte und anhand von Unterrichtsbeispielen, in denen diese Konzepte unter den Normalbedingungen des Schulalltags umgesetzt werden. Auf der Begleit-DVD sind diese Vorhaben in 10 Hannoveraner Unterrichtsbildern multimedial dokumentiert vom Planungsstadium (Richtlinienvorgaben, Entwurfsskizze) über den Unterrichtsverlauf (Videos und Wortprotokolle) bis hin zu Arbeitsergebnissen und Einschätzungen der Beteiligten.

Auch wenn im Einzelfall strittig sein mag, ob diese Unterrichtsbeispiele überhaupt geeignete Repräsentanten für das jeweilige Konzept sind, so schärft der Vergleich zwischen Konzept und Umsetzungsbeispiel sowohl den Blick für die singuläre Unterrichtsqualität als auch für die Stärken und Schwächen des jeweiligen Konzepts.

Welches Potenzial die einzelnen Konzepte für eine Schüleraktivierung haben und welche Facetten von Schüleraktivierung jeweils angesprochen werden, wird unter Zugrundelegung einer eingangs vorgenommenen Bestimmung dieses häufig herausgekehrten, aber meist wenig präzise gefassten Unterrichtsprinzips untersucht. Dabei zeigt sich eine große Übereinstimmung mit dem sog. handlungsorientierten Lernen. Im Schlusskapitel wird dafür plädiert, diese unnötige und irritierende Überlappung zu vermeiden.
Rezension
Leider ist Unterricht, bei dem die Schüler über einen längeren Zeitraum intensiv mitarbeiten, in den Schulen immer noch nicht die Regel – obwohl schon seit Jahrzehnten eine Öffnung des Unterrichts und eine stärkere Schülerorientierung gefordert werden. Es sind inzwischen viele Unterrichtskonzepte entwickelt und erfolgreich durchgeführt worden, die das selbstständige, die Eigenaktivität der Schüler fördernde Lernen in den Mittelpunkt stellen. Trotzdem haben sich solche Konzepte noch nicht überall im Schulalltag durchgesetzt. Das liegt nicht nur, aber auch daran, dass solche Konzepte in der Lehrerausbildung zu wenig thematisiert werden.
Ulf Mühlhausen will mit dem vorliegenden Buch erreichen, dass Schüleraktivierung im Schulalltag nicht mehr die Ausnahme ist. Er hat 10 Unterrichtsvorhaben in verschiedenen Fächern (neun aus der Sekundarstufe I, eines aus der Sekundarstufe II) zusammengestellt, in denen eher ungewöhnliche Konzepte und Methoden angewendet werden. Die Schüler waren dadurch zu einer längeren selbstständigen Arbeit zu motivieren, die sich positiv auf die Lernergebnisse ausgewirkt haben.
Diese Unterrichtsbeispiele werden auf der beigefügten DVD dokumentiert, es gibt Videos, Audiodateien, Fotos, Abbildungen und Textdokumente, auf die man am PC zugreifen kann. Nach einer Probierphase (die Erklärungen halfen mir nicht so sehr) kam ich dann in das gut gestaltete Haupt-Menu, in dem 10 Unterrichtseinheiten verzeichnet sind. Zu jeder Unterrichtseinheit gibt es die Unter-Menus „Vorbereitung, Verlauf, Ergebnisse, Theoretischer Kontext, Analyse, Ihre eigenen Gedanken“. Im letzten Menupunkt kann der Benutzer seine eigenen Kommentare aufschreiben, die, wenn er sie an den Autor schickt, in der nächsten Version der DVD eingebaut werden. Besonders interessant sind natürlich die Live-Mitschnitte des Unterrichts, die denjenigen Lehrern zu verdanken sind, eine konsequente Öffnung ihres Unterrichts praktizieren.
Im Buch werden die theoretischen Grundlagen übersichtlich und verständlich präsentiert, die Unterrichtsbeispiele ausführlich dokumentiert. Eine überzeugende Sammlung von guten Anregungen für den schüleraktivierenden Unterricht, die sich auch in anderen als den genannten Fächern umsetzen lassen.
Sehr empfehlenswert für jeden Lehrer und den, der es werden will!

Beate Forsbach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo

Inhaltsverzeichnis
1. Einführung. 9
1.1 Multimediale Unterrichtsdokumente als Hannoveraner Unterrichtsbilder 11
1.2 Übersicht über die Unterrichtsvorhaben 12
1.3 Wie gut repräsentieren die Unterrichtsbeispiele das jeweilige Unterrichtskonzept? 16
1.4 Nutzung der DVD 18

2. Schüleraktivierung – Präzisierungsversuch eines unscharfen Begriffs 21
2.1 Zur Schwierigkeit einer Definition des Begriffs Schüleraktivierung 21
2.1.1 Schüleraktivierung – Eine Frage der richtigen Unterrichtsmethode? 21
2.1.2 Schüleraktivierung – feststellbar durch äußere Anzeichen? 23
2.1.3 Schüleraktivierung verstanden als aktive Lernzeit 26
2.2 Schüleraktivierung als mühsames geistiges Ringen mit dem Unterrichtsgegenstand 27
2.3 Selbstständiges Lernen aus eigener Initiative als Schlüssel zur Schüleraktivierung 29
2.4 Schüleraktivierung – Eine Begriffsbestimmung von vier Seiten ... ..30

3. Stationenlernen 35
3.1 Das Konzept des Stationenlernens 35
3.1.1 Die Grundidee 35
3.1.2 Vorläufer und Frühformen 36
3.1.3 Varianten des Stationenlernens 37
3.1.4 Fächerübergreifende Ziele des Stationenlernens 39
3.2 Umsetzungsbeispiel HUB 43 „Stationenlernen zum Thema Grimmsche Märchen“ 44
3.2.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 44
3.2.2 Besonderheiten dieses Stationenlernens 45
3.2.3 Die Aufgaben an den Stationen und Arbeitsergebnisse 46
3.2.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 52

4. Werkstattunterricht 55
4.1 Das Konzept Werkstattunterricht 55
4.1.1 Werkstattunterricht als Variante Offenen Unterrichts 55
4.1.2 Werkstattunterricht nach Reichen 58
4.1.3 Nähe und Abgrenzung zu anderen Formen offenen Unterrichts 60
4.1.4 Wie selbstständig soll im Werkstattunterricht gearbeitet werden? 64
4.2 Umsetzungsbeispiel HUB 16 „Werkstattunterricht in einer 8. Klasse“ 66
4.2.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 66
4.2.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 67
4.2.3 Aufgabenangebot und Unterrichtsverlauf 70
4.2.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 73

5. Schülerexperimente im naturwissenschaftlichen Unterricht ...77
5.1 Vorzüge von Schülerexperimenten und heimliche Nebenwirkungen 77
5.1.1 Zur Bedeutung des Experiments im naturwissenschaftlichen Unterricht.. ....77
5.1.2 Varianten von Experimenten und Einsatzmöglichkeiten 78
5.1.3 Ziele eines experimentellen naturwissenschaftlichen Unterrichts ... 80
5.1.4 Vorzüge von Schülerexperimenten 81
5.1.5 Die Schattenseite experimentellen Unterrichts –
Heimliche Nebenwirkungen mit kontraproduktiven Effekten 82
5.2 Umsetzungsbeispiel HUB 40 „Die Blattwaage“ 88
5.2.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 88
5.2.2 Besonderheiten des Unterrichtsvorhabens 90
5.2.3 Unterrichtsverlauf, Arbeitsschwerpunkte und Ergebnisse 90
5.2.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 92
5.3 Umsetzungsbeispiel HUB 42 „Rotkohlsaft als Indikator für Säuren und Laugen“ 95
5.3.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 95
5.3.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 96
5.3.3 Verlauf 97
5.3.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 98

6. Szenisches Spiel im fremdsprachlichen Grammatikunterricht (Englisch) 101
6.1 Förderung kommunikativer Kompetenz durch motivierende Sprechanlässe 101
6.1.1 Kommunikative Grammatikübungen im Englischunterricht ...102
6.2 Beispiel HUB 03 „Rollenspiele im Englischunterricht“ 111
6.2.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 112
6.2.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 112
6.2.3 Unterrichtsverlauf, Arbeitsschwerpunkte und Ergebnisse 113
6.2.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 115

7. Schüleraktivierende Unterrichtsgespräche 117
7.1 Für und Wider von Unterrichtsgesprächen 117
7.1.1 Das schüleraktivierende Unterrichtsgespräch – ein schwarzer Schimmel?. 117
7.1.2 Alternativen zum fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch 120
7.2 Beispiel HUB 05 „Was ist ein Quadrat?“ ....122
7.2.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 122
7.2.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 124
7.2.3 Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 125
7.3 Beispiel HUB 30 „Formmerkmale von Gedichten“ .127
7.3.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 127
7.3.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 129
7.3.3 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 131

8. Schüleraktivierung als Handlungsorientiertes Lernen 133
8.1 Bestimmungsversuche von Handlungsorientierung 133
8.1.1 Handlungsorientierung – Ein unscharfer Begriff 133
8.1.2 Schüleraktives Lernen als Kern von Handlungsorientierung.. 138
8.1.3 Varianten von Handlungsorientierung i.S. dieser Auslegung... 139
8.1.3.1 Deweys Erfahrungsbegriff und sein Konzept ‚learning by doing’... 141
8.1.3.2 Bruners Theorie der mentalen Repräsentation von Erfahrungen und sein Unterrichtskonzept des ‚Entdeckenden Lernens’.... 143
8.1.3.3 Lehren ohne Belehrung – Das ‚Neo-Sokratische Unterrichtsgespräch’ ..146
8.1.3.4 Martin Wagenscheins ‚Genetisches Prinzip’ 149
8.1.3.5 Die ‚Originale Begegnung’ nach Heinrich Roth 151
8.1.3.6 ‚Ästhetische Erfahrung’ im Kunstunterricht 153
8.1.3.7 ‚Produktionsorientierter’ Literaturunterricht 155
8.1.3.8 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der betrachteten Varianten von Handlungsorientierung..157
8.1.4 Zur fragwürdigen Gleichsetzung von Projektunterricht mit Handlungsorientierung .... 159
8.2 Umsetzungsbeispiel HUB 15 „Leben in extremen Klimazonen – Eskimos“ 165
8.2.1 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 165
8.2.2 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 166
8.2.3 Unterrichtsverlauf, Arbeitsschwerpunkte und Ergebnisse 167
8.2.4 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? ....168
8.3 Umsetzungsbeispiel HUB 31 „Poster malen nach Keith Haring“ 170
8.3.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 170
8.3.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 171
8.3.3 Der Ertrag dieses Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 172
8.4 Beispiel HUB 41 „Inszenierung des Gedichts ottos mops“ 174
8.4.1 Überblick über das Unterrichtsvorhaben 174
8.4.2 Besonderheiten dieses Unterrichtsvorhabens 175
8.4.3 Der Ertrag des Vorhabens – Schüleraktivierung gelungen? 176

9. Schüleraktivierung, Handlungsorientierung, Projektunterricht – Eine Abgrenzung 177
9.1 Welche Merkmale sind für Schüleraktivierung/Handlungsorientierung (un)verzichtbar? 177
9.2 Schüleraktivierendes Lernen anstelle von Handlungsorientierung 181
9.3 Abgrenzung gegenüber Projektunterricht 183

10. Literaturverzeichnis 185
11. www-Links 190