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School Shootings Über die Relevanz der Phantasie für die Begehung von Mehrfachtötungen durch Jugendliche
School Shootings
Über die Relevanz der Phantasie für die Begehung von Mehrfachtötungen durch Jugendliche




Frank J. Robertz

Verlag für Polizeiwissenschaft
EAN: 9783935979412 (ISBN: 3-935979-41-X)
281 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2004

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das - in den Medien oft als Schulmassaker oder Amoklauf bezeichnete - Phänomen der School Shootings.

Der Autor stellt das Problem in den größeren Zusammenhang allgemeiner Tötungsdelinquenz, referiert den internationalen Stand der Forschung und präsentiert eine Zusammenstellung aller bislang bekannt gewordenen School Shootings, wobei auch Nachahmungstaten Berücksichtigung finden.

Auf der Grundlage einer kritischen Durchsicht von Erklärungsansätzen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen (vor allem der Kriminologie, forensischen Psychiatrie, Entwicklungspsychologie sowie der verhaltenstheoretischen Kriminalistik) entwickelt der Verfasser ein eigenes Modell, in welchem der Kategorie der "prädeliktischen Phantasie" eine Schlüsselfunktion zukommt. Abschließend erläutert er deren Bedeutung anhand des Vorfalls am Erfurter Gutenberg - Gymnasium. Damit bildet die Arbeit eine unentbehrliche Grundlage für erfolgversprechende Ansätze in der Prävention.
Rezension
Schulmassaker, Amokläufe in der Schule, greifen nun auch in Europa und Deutschland um sich, vgl. Emsdetten und das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt ... Die USA kennen das Problem schon länger und deshalb firmiert es international unter dem Begriff school shootings. Sinnvolle Präventionsarbeit wird nur leisten können, wer die Psyche der Täter erfasst. Dieses Buch bietet dazu einen eigenständigen Ansatz, nachdem der Forschungsstand dargestellt, die Tat in den größeren Kontext von Tötungsdeliquenz gestellt ist und alle bekannten school shootings aufgelistet worden sind. Der Autor weist der "prädeliktischen Phantasie" eine entscheidende Rolle zu. Das erläutert er anhand des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1. Aktueller Bezug
2. Begriffliche Grundlagen
2.1 School Shooting
2.2 Tötungsdelinquenz
2.3 Jugendliche
2.4 Phantasie

II. Tötungsdelinquenz durch Jugendliche
1. Genereller Überblick zur Tötungsdelinquenz durch Jugendliche
1.1 Konzepte zur Erklärung von Tötungsdelinquenz
1.2 Statistische Übersicht zur Tötungsdelinquenz
1.2.1 Topos 'Zunahme der Morde durch Jugendliche'
a) Häufigkeit von Tötungsdelikten in Deutschland
b) Häufigkeit von Tötungsdelikten durch Jugendliche in Deutschland
c) Häufigkeit von Tötungsdelikten durch Jugendliche in den USA
1.2.2 Zur Frage der Einzigartigkeit 'Amerikanischer Verhältnisse'
1.2.3 Statistische Auffälligkeit: Tötungsdelinquenz durch Mädchen.
2. School Shootings
2.1 Methode der Erhebung und Zusammenstellung einer Liste
2.2 Liste der bis zum 31.12.2002 weltweit bekannten School Shootings
2.3 Analyse der dargestellten Daten
2.4 Liste ausgewählter Nachahmungstaten im Jahr nach dem School Shooting in Littleton
2.5 Bewertung der Nachahmungstaten
3. Studien
3.1 Studien zu School Shootings
3.1.1 Übersicht
3.1.2 Studie der 'Critical Incident Response Group' des FBI
3.1.3 Studie von McGee und DeBernardo
3.1.4 Studie von Meloy et al.
3.1.5 Studie des 'National School Safety Centers'
3.1.6 Studie des US 'Secret Service' und 'Department of Education'
3.1.7 Studie des 'National Research Council' der US 'National Academies'
3.1.8 Quintessenz der Studien zu School Shootings
3.2 Deutsche Studien zu jugendlichen Tötungsdelinquenten
3.2.1 Übersicht
3.2.2 Quintessenz der deutschen Studien
3.3 Angloamerikanische Studien zu jugendlichen Tötungsdelinquenten
3.3.1 Übersicht
3.3.2 Quintessenz der angloamerikanischen Studien
3.4 Zusammenfassung der Studienergebnisse

III. Kriminologische Kontrolltheorien
1. Entwicklung kriminologischer Theoriebildung
2. Kontrolltheorien
2.1 Travis Hirschi – 'Soziale Kontrolltheorie'
2.2 Michael Gottfredson und Travis Hirschi – 'Selbstkontrolltheorie'
2.3 Robert Sampson und John Laub – 'Altersspezifische Theorie informeller sozialer Kontrolle'
2.4 Charles Tittle – 'Kontrollbalance-Theorie'
2.5 Bewertung der Kontrolltheorien und Folgerungen für die Kontrollinstanz Schule
3. Notwendigkeit einer modifizierten Betrachtungsweise

IV. Phantasie
1. Das Konzept der Phantasie
1.1 Begriffsentstehung in der Philosophie
1.2 Einflüsse der Psychoanalyse
1.2.1 Die Rolle der Phantasie nach Sigmund Freud
1.2.2 Die Rolle der Phantasie nach Melanie Klein
2. Phantasie und Tötungsdelinquenz
2.1 Phantasie in der Kriminologie
2.1.1 Jack Katz' 'Verführung zur Tötung'
2.1.2 Robert K. Resslers 'Unkontrollierbare Phantasie'
2.2 Phantasie bei jugendlichen Tötungsdelinquenten
2.2.1 Reinhart Lempps 'Nebenrealität'
2.2.2 Exkurs: Massenmedien
2.2.3 Al Carlisles 'Gekoppelte Phantasien'
2.2.4 Exkurs: Narzissmus
3. Vergleich und Integration der Sichtweisen
4. Modell und Beispiel
4.1 Modell: Die Rolle der Phantasie bei School Shootings
4.2 Fallbeispiel: Erfurt am 26.4.2002
4.2.1 Tatablauf
4.2.2 Prädeliktische Einflüsse

V. Zusammenfassung und Ausblick
1. Zusammenfassung
2. Ausblick

VI. Anhang
1. Wissenschaftliche Publikationen
2. Sonstige Materialien
3. Ergänzende Abbildung zur zeitlichen Darstellung