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Sahelländer Mauretanien, Senegal, Gambia, Mali, Burkina Faso, Niger. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik
Sahelländer
Mauretanien, Senegal, Gambia, Mali, Burkina Faso, Niger. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik




Thomas Krings

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534118601 (ISBN: 3-534-11860-X)
231 Seiten, hardcover, 22 x 28cm, 2006, mit 140 farb. Abb. und 13 Tab.

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Thomas Krings ist ein ausgezeichneter Kenner des ausgewählten westlichen Sahelraumes. Anhand von aussagekräftigen, sehr aktuellen und originellen vielfarbigen Karten, graphischen Darstellungen und sehr oft spannenden Fotos führt Thomas Krings den Leser in die physische, Human- und Wirtschaftsgeographie eines geschichtsträchtigen Teils Afrikas ein.«

GEOGRAPHICA HELVETICA



»Das Buch besticht durch die Aktualität des Textes sowie durch seine zahlreichen Abbildungen.«

GEOGRAPHIE UND SCHULE



LÄNDER UND REGIONEN DER ERDE ZEITGEMÄSS PRÄSENTIERT

* Umfassende Informationen zu Geographie, Geschichte, Wirtschaft und Politik

* Systematische Gliederung, einprägsame Zusammenfassungen

* Modernes farbiges Layout mit vielen Fotos, Karten, Abbildungen und Tabellen

* Literaturhinweise, ausführliche Sach- und Ortsregister

* Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
Rezension
Sahel wird hierzulande allzu oft nur mit Dürre, Hunger und Heuschrecken assoziiert. Tatsächlich sind diese Probleme nach wie vor prägend, zumindest für Teile der Region. Doch umfassen die hier beschriebenen Länder Mauretanien, Senegal, Gambia, Mali, Burkina Faso und Niger – mit knapp 4 Mio. qkm fast so groß wie die erweiterte EU – eine Vielfalt von geographischen und kulturellen Räumen mit ebenso vielfältigen Problemen und Möglichkeiten.
Anhand aktuellen Datenmaterials analysiert Thomas Krings die Bevölkerung und ihr immer noch rasantes Wachstum, Verstädterung, Armut, Ressourcenverknappung und Desertifikation, nomadische Lebensformen im Wandel sowie die neuesten siedlungsgeographischen Entwicklungen. Er behandelt die erheblichen infrastrukturellen Probleme der Länder in den Bereichen Handel, Industrie, Gewerbe Gesundheit, Straßenbau und Tourismus, aber auch die Vitalität des so genannten informellen Sektors. Nicht zuletzt bietet er einen faszinierenden Einblick in Architektur, Kunsthandwerk, Film, Musik und Literatur dieser auf kulturellem Gebiet oft kaum wahrgenommenen Region.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 29,90
Buchhandelspreis EUR 39,90

Die Sahelländer sind zusammen fast so groß wie die erweiterte EU. Trotzdem wissen wir nur wenig über diese vielfältige Region Afrikas. Thomas Krings bietet mit neuestem Datenmaterial einen gründlichen Einblick in die Entwicklungsprobleme und -möglichkeiten der Sahelländer. Mit aktuellen Bildern zeigt er aber auch den überwältigenden kulturellen Reichtum Westafrikas.

Thomas Krings, geb. 1949, ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeographie und Geographische Entwicklungsländerforschung in Freiburg.

Rezensionen:

»Thomas Krings ist ein ausgezeichneter Kenner des ausgewählten westlichen Sahelraumes ... Anhand von aussagekräftigen, sehr aktuellen und originellen vielfarbigen Karten, graphischen Darstellungen und sehr oft spannenden Fotos führt Thomas Krings den Leser in die physische, Human- und Wirtschaftsgeographie eines geschichtsträchtigen Teils Afrikas ein.« Geographica Helvetica

»Das Buch besticht durch die Aktualität des Textes sowie durch seine zahlreichen Abbildungen.« Geographie und Schule

»Exzellentes Buch ... Das kartonierte Buch, in einer sehr eleganten und handlichen Form gehalten, fällt sehr positiv durch seinen modernen Satzspiegel und eindrucksvolle Abbildungen auf. Diese didaktisch sehr guten, leicht verständlichen Abbildungen tragen im Wesentlichen dazu bei, das Geschriebene zu verstehen ... Das Buch sollte ... als aktuelle und zukunftsweisende Bildinformation in keiner wissenschaftlichen Bibliothek fehlen.« Der Aufschluss

»Eine breit angelegte, höchst informative Länderkunde ..., die von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft wie üblich für den deutschsprachigen Markt und sehr repräsentativ farbig ausgestaltet, verlegt worden ist ... bietet jedem Leser einen raschen, vortrefflich zusammengestellten Über- und Einblick.« Zeitschrift für Geomorphologie
Inhaltsverzeichnis
Vorwort IX
Einführung X

Die geschichtlichen Grundlagen 1

Besiedlungsgeschichte in historischer Zeit 2
Reichsbildungen im westlichen Sahel-Sudan 3
Die koloniale Eroberung des Sahel-Sudan 11

Physisch-geographische Raumstrukturen 15

Geologisch-tektonischer Aufbau und
geomorphologische Einheiten 16
Böden 20
Klima und Wasserhaushalt 21
Der Tschadsee 25
Vegetation 26
Tierwelt 29

Sprachen, ethnische Strukturen und Religionen 32

Sprachen 33
Nomadische Völker 33
Die negriden sesshaften Völker 44
Traditionelle Religionen, Islam und Christentum 49

Bevölkerung 54

Bevölkerungsgeographische Strukturen 55
Binnenwanderungen und internationale Wanderungen 58

Strukturen der Unterentwicklung 63

Politisch-ökonomische Strukturdefizite 64
Absolute Armut, Mangelernährung und Hunger 64
Desertifikation - ein reales Problem oder Mythos? 68
Das Sahelsyndrom 72
Brennholzproblematik 73
Heuschreckenplagen 77
Trinkwasserprobleme 78
Kinder- und Jugendarbeit 79
Kinderhandel und Kindersklaverei 81

Städte 82

Präkoloniale Städte 83
Verstädterung 85
Allgemeine Merkmale der Hauptstädte 86
Entwicklung und Struktur der Hauptstädte 89
Unterschiede in der Entwicklung von Städtesystemen 101

Ländliche Siedlungen und Bauformen 105

Siedlungen der sesshaften Bauern 106
Wandel der Siedlungsstruktur und Architekturformen 110
Flurformen 110
Nomadische Siedlungsformen 111

Die Agrar-, Forst- und Fischereiwirtschaft 114

Unzureichende Nahrungssicherheit und Abhängigkeit von Getreideimporten 115
Der Agrarsektor-die wirtschaftliche Grundlage der Sahelländer 116
Sozialer Wandel in den ländlichen Räumen 134
Neue Formen der Überlebenssicherung durch translokale Familienkooperation 136
Entwicklungen im Bodenrecht 137
Landkonflikte 138
Das „Office du Niger"-Projekt in Mali 139
Ressourcenschutz und Desertifikationsbekämpfung am Beispiel des PATECORE 142
Formen und Entwicklungsprobleme der Tierhaltung 144
Probleme der Forstwirtschaft 151
Fischereiwirtschaft 152

Bergbau, Industrie und Kunsthandwerk 155

Bergbau 156
Industrie 158
Das Großprojekt zur Inwertsetzung des Senegal-Tales (OMVS) 160
Kunsthandwerk unter dem Einfluss des Kulturwandels 161

Tertiäre Wirtschaft 164

Der sog. „informelle Sektor" -
ein zentrales Element der Überlebenssicherung in den Städten 165
Der grenzüberschreitende Handel in Form von Schmuggel 167
Marktwesen 169
Tourismus 171
Transport und Verkehr 177

Politik und politische Geographie 182

Die Künstlichkeit und die Nutzbarmachung von Staatsgrenzen 183
Ansätze regionaler Kooperation und Integration 183
Politische Entwicklungen in den einzelnen Ländern seit der Unabhängigkeit 185

Die Sahelländer in einer globalisierten Welt 192

Einblicke 195

Bedeutende UNESCO-Welterbestätten 196
Film 198
Musik 200

Literaturverzeichnis 202
Abbildungsverzeichnis 212
Tabellenverzeichnis 213
Ortsregister 214
Personen- und Sachregister 217


Leseprobe:

»Ein erhebliches Naturrisiko stellen in der Sahelzone die in manchen Jahren auftretenden Wüstenheuschreckenplagen dar. Die Brutgebiete der Wüstenheuschrecke (›Schistocerca gregaria‹) liegen im Bereich des altweltlichen Trockengürtels (Pakistan bis Mauretanien). Gefürchtet ist diese Art aufgrund ihrer Fähigkeit, gigantische Schwärme von mehreren Milliarde Exemplaren zu bilden, wobei jede einzelne Heuschrecke pro Tag eine Biomasse von mehreren Gramm vertilgt. Nicht nur die natürliche Vegetation (Gräser, Bäume), sondern auch ackerbauliche Kulturen sind von Kahlfraß betroffen. Regional entstehen dadurch Ernteausfälle und Hungersnöte.
Das Phänomen der Schwarmbildung beruht auf der Fähigkeit dieser Heuschreckenart, in zwei verschiedenen Phasen zu leben. In Phasen mit geringem Niederschlag leben diese Insekten als solitäre Tiere in Rückzugsräumen, die den Wüstenrandgebieten entsprechen. In regenreichen Jahren kommt es zu einer Massenvermehrung. Die Tiere sind dann in der Lage, ihre angestammten Brutgebiete zu verlassen und in andere Regionen einzufallen. Die Invasionsgebiete umfassen in Afrika weitaus größere Räume als die Rückzugsgebiete und reichen im Norden bis an die Mittelmeerküste und im Süden bis an den Rand der innertropischen Waldzone. In der Regenzeit 2004 trat eine Heuschreckeninvasion vom Senegal im Westen bis in die Republik Sudan im Osten auf, der eine Heuschreckenplage in den Maghreb-Staaten vorausgegangen war. Riesige Schwärme setzten sich über die Sahara in die Sahelzone in Bewegung, um dort in der Regenzeit 2004 zu brüten. Regional, wie z.B. im Gebiet von Timbuktu und in einigen Regionen Süd-Mauretaniens, wurde in diesem Jahr ein Totalausfall der Getreideernte registriert.
Bis in die 1980er-Jahre wurden in Westafrika wenig effektive, aber dafür umso kostspieligere flächendeckende Prospektions- und Bekämpfungsmaßnahmen durch die überregionale Organisation OCLALAV (›Organisation Commune de Lutte Antiacridienne et de Lutte Antiaviaire‹) durchgeführt. Aufgrund von Zahlungsunfähigkeit der Mitgliedsstaaten gab diese Organisation jedoch ihre Tätigkeit auf.« (aus: Heuschreckenplagen)