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Roman-Chronik des 20. Jahrhunderts Eine bewegte Zeit im Spiegel der Literatur
Roman-Chronik des 20. Jahrhunderts
Eine bewegte Zeit im Spiegel der Literatur




Walter Hinck

DuMont Literatur und Kunst Verlag
EAN: 9783832179847 (ISBN: 3-8321-7984-4)
282 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 25cm, 2006

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was war der Roman im zwanzigsten Jahrhundert – was war das zwanzigste Jahrhundert im Roman?



Siebenunddreißig repräsentative Werke der deutschsprachigen Literatur wählt Walter Hinck, um gegen den Strich des eingebürgerten Kanons Bilanz zu ziehen. Seine Romanporträts lassen die Grundlinien eines Jahrhunderts politischer, sozialer und geistiger Umbrüche erkennen: In der Roman-Chronik zeigt sich die Chronik der Geschichte.

So entsteht eine faszinierende Überschau über die Erzählkunst des zwanzigsten Jahrhunderts und das Geschichtsbewusstsein der Autoren. Anregend und lesbar weckt Walter Hinck Lust auf Lektüre oder Wiederlektüre der großen Romane. Die Reihe der vorgestellten Erzähler reicht von Heinrich und Thomas Mann über Schnitzler und Musil, Robert Walser und Kafka, Rilke und Hesse, Hermann Broch, Joseph Roth und Doderer, Anna Seghers, Koeppen und Frisch, Döblin, Ernst Jünger und Andersch, Arno Schmidt und Uwe Johnson, Siegfried Lenz und Peter Weiss, Christa Wolf, Elfriede Jelinek und Herta Müller, Grass und Martin Walser, Böll und Wellershoff bis zu Marcel Beyer und Norbert Gstrein – und es sind häufig gerade ihre weniger bekannten Romane, in denen Geschichte greifbar und anschaulich wird.



Walter Hinck, geboren 1922, ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität zu Köln. Er veröffentlichte Bücher u.a. über das europäische Theater und das deutsche Drama vom 17. zum 20. Jahrhundert, zur Ballade, über Stationen der Lyrik von Luther bis zur Gegenwart und über Autobiografien des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine eigene Autobiografie erschien 1998 unter dem Titel "Im Wechsel der Zeiten. Leben und Literatur".


Rezension
Ich mag diese Roman-Chronik. Warum? Weil sie in einzigartiger Weise die Geschichte des 20. Jahrhunderts und der großen Romane des 20. Jahrhunderts wechselseitig erschließt: Was war der Roman im zwanzigsten Jahrhundert - was war das zwanzigste Jahrhundert im Roman? Siebenunddreißig repräsentative Werke der deutschsprachigen Literatur wählt Walter Hinck, geb. 1922, emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität zu Köln, um gegen den Strich des eingebürgerten Kanons Bilanz zu ziehen, - aber ist es wirklich so sehr gegen den Strich gebürstet? Die behandelten Autoren und Romane stehen sehr wohl nicht im Abseits, sondern auch in der schulischen Lektüre nicht selten auf der Tagesordnung ... Seine Romanporträts lassen die Grundlinien eines Jahrhunderts politischer, sozialer und geistiger Umbrüche erkennen: In der Roman-Chronik zeigt sich die Chronik der Geschichte. So entsteht eine faszinierende Überschau über die Erzählkunst des zwanzigsten Jahrhunderts und das Geschichtsbewusstsein der Autoren. Anregend und lesbar weckt Walter Hinck Lust auf Lektüre oder Wiederlektüre der großen Romane. Leider fehlen jede Register oder Sekundärliteraturhinweise, was insbesondere für den schulischen Gebrauch wertvoll wäre.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die Doppelchronik: Roman und Geschichte 9
Aufstieg und Fall des Hans im Glück
Bourgeois-Satire
Heinrich Mann: »Im Schlaraffenland.
Ein Roman unter feinen Leuten« (1900) 15
Fallgruben der Internatserziehung
Der erzählerische Tabubruch
Robert Musil: »Die Verwirrungen des Zöglings Törless« (1906) 23
Spätzeit des Habsburgerreiches
Der »psychologische Tiefenforscher«
Arthur Schnitzler: »Der Weg ins Freie« (1908) 30
Frischzellenkur für die Monarchie
Der Schmelz der Ironie
Thomas Mann: »Königliche Hoheit« (1909) 38
Von Vorschriften umstellt
Bericht eines künftigen Dieners
Robert Waiser: »Jakob von Gunten. Ein Tagebuch« (1909) 46
Der Weg nach innen
Roman des einsamen Ich
Rainer Maria Rilke:
»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910) 52
Glanz und Elend im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Kein Roman für Gralshüter
Franz Kafka: »Der Verschollene« [»Amerika«] (1927) 59
Künstlertum - Berufung, nicht Beruf
Ein Bildungsroman im historischen Gewand
Hermann Hesse: »Narziß und Goldmund« (1930) 66