Rom - Weltstadt der Antike

FWU – Schule und Unterricht
DVD 46 02498 15 min, Farbe

DVD-Video, 15 min f
Bundesrepublik Deutschland 2008/1992

Lernziele – nach Lehrplänen und Schulbüchern
Einige Kenntnisse über Topographie und wichtige
Baudenkmäler des kaiserzeitlichen Rom
erwerben;
Beispiele für damaliges städtisches Bauen (insulae,
circi, Amphitheater usw.) und für Einrichtungen
der technischen Infrastruktur
(Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Straßen)
kennen lernen;
einen Eindruck von den Lebensbedingungen
des antiken Stadtmenschen gewinnen.
Vorkenntnisse
Grundwissen über römische Geschichte
(zumindest über Verfassung und Dauer
der Republik und der Kaiserzeit)
Zum Inhalt
Übersicht über den Aufbau des Films
Einführung
a) Flugbilder von Rom und Aufnahmen des
Verkehrsgedränges und der Hektik in der
Millionenstadt (1990: 2,8 Millionen). Frage
des Kommentars: Wie war das in der Antike?
Das heißt, wie groß und wie betriebsam
war das antike Rom?
b) Gezeigt wird das Modell der spätantiken
Stadt. Kommentar: Ihre Einwohnerzahl
kennt man nicht (Schätzungen schwanken
zwischen 200.000 – was sicher zu wenig ist
– und 4 Millionen). Wir wissen aber, dass
Rom um das Jahr 300 rund 50.000 Wohnhäuser
hatte.
Wohnen und Leben
Die Reichsten lebten in Einfamilienhäusern
(lat. Domus), von denen es in der Spätantike
knapp 2.000 gab. Die luxuriösesten waren
die Kaiserpaläste. Als Beispiel zeigt der
Film die Palastanlagen auf dem Palatin. Der
verbreiteste Wohnhaustyp war aber die
mehrstöckige insula, die Mietskaserne
(Zahl der insulae damals: rund 47.000). Der
Film führt als gut erhaltenes Beispiel einer
Stadtstraße mit insulae die am Trajansforum
gelegene Via Biberatica an.
Wegen der primitiven Wohnverhältnisse in
den oberen Stockwerken der insulae, spielte
sich das Leben zum guten Teil auf der
Straße ab. Das konnte umso leichter geschehen,
als die Stadt tagsüber weitgehend
Fußgängerzone war.
Wirtschaft und Handel
Der Film zeigt im Modell den Tiber (mit Insel
und Brücken) und die Gegend des Forum
Boarium. Hier lagen einer der Häfen
der antiken Stadt, der Rinder- und Gemüsemarkt
und verschiedene Speicherbauten.
Kanalisation und Wasserversorgung
Am Forum Boarium mündete auch der
größte Abwasserkanal, die Cloaca Maxima,
in den Tiber. Trickbilder zeigen ihren Verlauf.
Es folgen Aufnahmen ihrer Mündung
und des Tiber an dieser Stelle. Der Kommentar
deutet an, dass Tiberwasser (übrigens
auch ausgerechnet unterhalb der
Cloacamündung!) als heilkräftig galt. Man
nahm es in regelrechten Trinkkuren zu
sich.
Thermen und Bäder
Der eigentlichen Versorgung der Stadt mit
Trink- und Brauchwasser diente aber ein
Netz von Aquädukten, dem die nächsten
Bilder gelten (Leitungsreste inner- und außerhalb
der Stadt; Leitungen im Stadtmodell).
Sie belieferten auch an die 900 kleinere
und 11 große Badeanlagen (thermae).
Als Beispiel für Großbadeanlagen werden
ausführlich die Caracallathermen behan-
delt (Bilder des Modells und der Baureste).
Wagenrennen und Spiele
Andere Schauplätze der Freizeitgestaltung
waren die beiden circi und die beiden Amphitheater
der Stadt (Bilder des Circus Maximus
und des Colosseums).
Politik und Gesellschaft
Nur wenige Schritte trennen Colosseum
und Forum. Die Kamera sieht sich auf dem
Forum um und zeigt dann Fassade und Innenraum
der Curia. Es folgen Bilder vom
Modell des Kapitols und von einem Relief
im Konservatorenpalast: Der triumphierende
Kaiser Mark Aurel (161-180) opfert vor
der Front des Kapitoltempels (Mark Aurel
ist die dritte Person von links. Ihm gegenüber
der beim römischen Opfer unentbehrliche
Flötenspieler und der Opferstier).
Die Schlussbilder zeigen die Via Appia (Aufnahmen
der Straße mit Grabdenkmälern).
Über diese Ausfallstraße verließ man die
Stadt, die – so der Kommentar – schon in
der Antike „die ewige“ hieß (frühester Beleg
des Ausdrucks bei Tibull 2,5,23), in
Richtung Süditalien.
Lageskizze der wichtigsten im Film behandelten
Bauwerke, Straßen und Plätze
a) Bauwerke (mit kurzen Erläuterungen)
Capitolium (2): Der Tempel auf der 46 m
hohen Südkuppe des Kapitolhügels ging
auf die Königszeit zurück. Er maß rund 53
mal 63 m. Türen und Dachziegel waren aus
vergoldeter Bronze.
Caracallathermen (12): Der von Kaiser Caracalla
(211-217) begonnene und von seinen
Nachfolgern vollendete Bau war mit Mosaiken,
Skulpturen, 1.600 marmornen Ruhesesseln,
einer Bibliothek und einem Park
ausgestattet.
Circus Maximus (9): Diese größte, letztlich
auf die Königszeit zurückgehende Kampfstätte
Roms maß in der Spätantike rund
200 mal 600 m und bot mehreren hunderttausend
Zuschauern Platz.
Cloaca Maxima (Mündung: 8): Der größte
Abwasserkanal Roms (seine Anfänge lagen
in der Königszeit) entwässerte im Zickzack-
Kurs, viele kleine Zubringer aufnehmend,
das Stadtzentrum. Er war zum Teil
rund 3 m breit und rund 4 m hoch.
Colossseum (11): Von den Kaisern der flavischen
Dynastie (69-96) an der Stelle eines
neronischen Palastes (der Domus Aurea)
errichtet. Größtes römisches Amphitheater
(großer Durchmesser 188, kleiner 156 m.).
Curia (4): Tagesgebäude des Senats am Forum.
Seit der Königszeit an etwa gleicher
Stelle (von Caesar allerdings wenige Meter
nach Osten versetzt). Das heutige Aussehen
der Curia hat Diokletian (284-305) gestaltet.
Paläste am Palatin (10): Der bis 51 m hohe
Hügel war vor der Kaiserzeit ein Wohnquartier.
Darin lag auch das Haus des Augustus.
Seitdem residierten hier die Kaiser
und verwandelten den ganzen Hügel in ein
Palastgelände. Den Kern dieser Bauten errichtete
Domitian (81-96).
b) Straßen und Plätze
Comitium (Teil des Forums): 5
Forum Boarium: 7
Forum Olitorium: 6
Forum (Romanum): 3
Via Appia: 13
Via Biberatica: 1
Zur Verwendung
Der Film kann den drei folgenden Zwecken
dienen:
Er vermittelt Wissen über eine (der kurzen
Laufzeit entsprechend beschränkte) Auswahl
wichtiger Bauwerke, Straßen und
Plätze des antiken Rom. Im Unterricht können
dabei Fotokopien der im Begleitheft
abgebildeten Kartenskizze eingesetzt werden,
um den Schülern die Lage der im Film
gesehenen Denkmäler und Örtlichkeiten
bewusst zu machen. Sind besonders gute
Kenntnisse erwünscht (etwa zur Vorbereitung
auf Rom-Reisen), ließe sich der Lernerfolg
bei einer zweiten Vorführung des
Filmes, aber diesmal ohne Ton, kontrollieren.
Der Film bietet Bildbeispiele für verschiedene
Gattungen römischer Bauwerke (z.B.
Mietshäuser, Thermen, circi, Amphitheater)
– Bilder, anhand derer das Aussehen
und die Funktion solcher Bauwerke beigebracht
bzw. wiederholt werden können. Er
enthält außerdem auch Bildmaterial über
die technische Infrastruktur, wie Straßen,
Brücken, Aquädukte usw.
Der Film unternimmt nicht den Versuch,
die historische Entwicklung der Stadt zu
skizzieren. Er setzt einen anderen Akzent.
Er vermittelt einen Eindruck von den Lebensbedingungen,
vom Alltagsleben des
antiken Stadtmenschen und von den Vorteilen,
aber auch den Problemen, die das
Wohnen in einer Stadt, erst recht in einer
Großstadt, mit sich brachte. Die Aussagen
des Films zu diesen Punkten können im Unterricht
nochmals aufgegriffen und besprochen
werden. Zu den Vorteilen gehört
z.B. die in der Stadt und Großstadt bessere
technische Infrastruktur (Pflasterstraßen
mit Bürgersteigen, verhältnismäßig aufwändiges
Kanalnetz, überreichliche Wasserversorgung)
oder auch das in der Stadt
größere Angebot von Möglichkeiten zur
Freizeitgestaltung (Bäder, Spiele). An negativen
Seiten spricht der Film vor allem
die schlechten Wohnverhältnisse der Ärmeren
und das Problem des Verkehrslärms
an. Damit berührt er auch Themen der Sozial-
und Umweltgeschichte (Sozialgeschichte:
Gegenüberstellung von Palast
und insula – wobei zu bedenken ist, dass
die Ärmsten der Armen vollends obdachlos
waren; sie wohnten unter den Brücken und
fischten in der Kanalisation nach verwertbaren
Gegenständen. Umweltgeschichte:
z.B. Lärm; Abwasserbeseitigung; Hassliebe
gegenüber der künstlichen Umwelt der
Stadt).
© 2008
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in Wissenschaft und Unterricht
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Produktion
Viola-Film, Gino Cadeggianini, Ottobrunn, 1992
Regie
Gino Cadeggianini
Kamera
Gianni Sanga
Schnitt
Luitgard Cadeggianini
Ton
Michele Corsini
Bildnachweis
© Roland Letscher - Fotolia.com
© laurent frezouls - Fotolia.com
Begleitkarte und Fachberatung
Univ.-Lektor Lic. Phil. Günther E. Thüry
Pädagogische Referentin im FWU
Regine Mainka-Tersteegen
Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen/
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Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild,
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