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Religionsunterricht an der Berufsschule aus der Perspektive von Ausbilderinnen und Ausbildern
Religionsunterricht an der Berufsschule aus der Perspektive von Ausbilderinnen und Ausbildern




Isa Breitmaier

LIT
EAN: 9783643106131 (ISBN: 3-643-10613-0)
296 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein kontextueller Religionsunterricht versteht Betriebe, Kammern, Schule, Pädagogik und Religionsunterricht als Faktoren des gemeinsamen Handelns an Auszubildenden. Dieses Handlungsfeld wird auf der Grundlage des baden-württembergischen Lehrplans, der seit 2003 an Kompetenzen orientiert ist und die Begleitung der Auszubildenden enthält, in der Studie entfaltet. Im Ergebnis stoßen überfachliche Kompetenzen und die Begleitung durchaus auf Interesse bei Ausbildenden. Die Betriebe selbst arbeiten daran, unterscheiden sich aber in ihrem Bemühen stark voneinander. Die Studie empfiehlt, Religionslehrkräfte als Fachleute für überfachliche Kompetenzen an den Schulen zu etablieren, die Kompetenzen systematisch vermitteln und koordinieren und eine Vernetzung auch in außerschulische Jugendarbeit eröffnen. So wird Religionsunterricht zum Qualitätsmaßstab für Berufsausbildung.
Rezension
Eine der quantitativ die meisten Schüler/innen umfassenden Schulformen ist das berufliche Schulsystem, das aber bzgl. seiner pädagogischen Erforschung nicht selten unterbelichtet erscheint. Das gilt in besonderer Weise auch für den Religionsunterricht, der hier in der Regel, - mit dem Ersatzfach Ethik -, ein einstündiges Pflichtfach darstellt, das sich bei einer dreijährigen Ausbildung zu ca. 100 Stunden Religionsunterricht ausformt. Gerade an der Einschätzung des Religionsunterrichts an der Berufsschule scheiden sich die Geister; nicht wenige halten allgemeinbildende Fächer in einer Berufsausbildung für eher überflüssig, allem voran der Religionsunterricht, andere halten gerade überfachliche Qualifikationen, moralische und kulturelle Schlüsselkompetenzen und soft skills für eine zwingende Ergänzung zur rein fachlichen Berufsbildung. Die Studie empfiehlt, Religionslehrkräfte als Fachleute für überfachliche Kompetenzen an den Schulen zu etablieren, die Kompetenzen systematisch vermitteln und koordinieren und eine Vernetzung auch in außerschulische Jugendarbeit eröffnen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Religion und berufliche Bildung
herausgegeben von Prof. Dr. Albert Biesinger, Volker Elsenbast, Prof. Dr. Dr. Klaus Kießling und PD Dr. Andreas Obermann

Inhaltsverzeichnis
Vorwort V
Inhaltsverzeichnis VII
Abkürzungsverzeichnis XI
Einleitung XIII

Kapitel I - Einführung in die Fragestellung

1. Der Religionsunterricht im Dualen System - ein spannungsreicher Kontext 1

1.1 Die betriebliche Ausbildung 2
1.1.1 Betrieb und Beruf 2
1.1.2 Zur Entwicklung der Betriebe 4
1.1.3 Betrieb und Ausbildung 6
1.1.4 Studie des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung zum Anliegen der überfachlichen Kompetenzbildung 8
1.2 Innungen, Kammern und staatliche Einrichtungen in der Ausbildung 10
1.2.1 Berufspolitische Entwicklungen bis zur Entstehung der Berufsschule im Jahr 1918 11
1.2.2 Die neoständische Protektion des Handwerks im Nationalsozialismus und die Kodifizierung der Handwerksberufe 15
1.2.3 Die Entstehung des Bundesinstituts für Berufsbildung 19
1.2.4 Neuere Entwicklungen in der Berufsbildung 20
1.3 Schule und Pädagogik im Dualen System 21
1.3.1 Schulentwicklung 21
1.3.2 Entwicklungen m Pädagogik und Berufspädagogik 30
1.4 Der kirchlich verantwortete Religionsunterricht in der Ausbildung 45
1.4.1 Geschichtliche Entwicklungen von der Sonntagsschule bis zum Religionsunterricht an der Berufsschule 45
1.4.2 Wertevermittlung in der Religionspädagogik 54
1.4.3 Die theologische und rehgionspädagogische Reaktion auf die Einführung der Kompetenzen im Lehrplan für Evangelische Religion 58

2. Forschungsziele 65

KAPITEL II - Methode

1. Forschungsfeld 71
2. Untersuchungsmethode 77
2.1 Ziel 77
2.2 Ablauf 79
2.2.1 Erhebung und Aufbereitung 79
2.2.2 Auswertung 91

KAPITEL III - Ergebnisse

1. Durchführung der Interviews 97

2. Lernweg bei der Befragung und Analyseraster 99

3. Exemplarische Interviews (A, E, G, K) 104

4. Strukturierender Vergleich 131

4.1 Kategorie a: Das Berufsfeld 131
4.1.1 Die Herstellung von Vertrauen als oberstes Gebot 131
4.1.2 Zur betriebsinternen Aus-und Fortbildung 133
4.1.3 Der Stellenwert von „Religion" im Berufsfeld 134
4.2 Auswertung der Kernaussagen 135
4.2.1 Kategorie b: Aussagen zur Ausbildung 135
4.2.2 Kategorie c: Aussagen über Erfahrungen und Vorerfahrungen im Fach Religion bzw. Ethik 142
4.2.3 Kategorie d: Aussagen über die im Lehrplan angestrebten Kompetenzen 146
4.2.4 Kategorie e: Einschätzung des Religionsunterrichts, Kritik und Forderungen 155
4.2.5 Kategorie f: Präsentation des Faches nach außen und rückblickende Bewertung 162

5. Fallrekonstruktionen einzelner Interviews 166

5.1 „Da (in den Gottesdienst) muss Leben rein, ... ähnlich attraktiv muss Religionsunterricht sein." Religionsunterricht als Verlängerung kirchlicher Jugendarbeit (Interview A) 167
5.2 „Wertvoll für die Begleitung in die Berufswelt."
Religionsunterricht als Wertevermittlung (Interview E) 170
5.3 „Das sollte vorher geschehen." Religionsunterricht in der Freizeit (Interview G) 173
5.4 „Ich weiß nicht wie der Religionsunterricht derzeit in der Ausbildung aussieht." Religionsunterricht wird ignoriert (Interview K) 175
5.5 Zusammenfassung der Ergebnisse der Fallrekonstruktionen 177

6. Auswertung der Ergebnisse der Inhaltsanalyse 179

6.1 Fallbezogenes Modell 179
6.2 Die Einschätzung des Religionsunterrichts gemessen am Ausbildungsmodell der Betriebe 182
6.3 Die Einschätzung der Kompetenzen durch die Betriebe 186
6.4 „Vorbehalte gegenüber dem Religionsunterricht" (Kategorie e) im Vergleich zur „rückblickenden Bewertung" (Kategorie f) 189
6.5 Betriebliche und schulische Perspektiven auf die Vermittlung von „soft skills" 192
6.5.1 Die betriebliche Perspektive 195
6.5.2 Die schulische Perspektive auf die genannten „soft skills" 196

KAPITEL IV - Diskussion

1. Folgerungen für den Religionsunterricht im Dualen System 199

1.1 Das Bild von Religionsunterricht 199
1.2 Der spezifische Ort des Religionsunterrichts 201
1.2.1 Der Schwerpunkt auf der ethisch-religiösen Fragestellung 201
1.2.2 Die ausgleichende Rolle des Religionsunterrichts in den drei Bereichen überfachlicher Kompetenzen 202
1.2.3 Ort der systematischen Vermittlung des individuellen Umgangs mit Religiosität m einer post-säkularen Gesellschaft 205
1.2.4 Ort für die Begleitung in der Ausbildung 210
1.2.5 Optionen für einen Religionsunterricht im Dualen System als Qualitätsmerkmal der Ausbildung 211
1.3 Forschungsbedarf 215

KAPITEL V - Zusammenfassung 217

LITERATURVERZEICHNIS 221

ANHANG
1. Inhaltsanalysen der Interviews B, C, D, F, H, I, L, M 231
2. Transkriptionsregeln 274
3. Poster aus dem Wettbewerb „Wer von Religion keine Ahnung hat, glaubt am Ende alles" 275