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Religionssoziologie Entwicklung der Vorstellungen vom Heiligen
Religionssoziologie
Entwicklung der Vorstellungen vom Heiligen




Horst J. Helle

Oldenbourg Schulbuchverlag
EAN: 9783486232042 (ISBN: 3-486-23204-5)
168 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 18 x 25cm, 1997

EUR 24,80
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Diese Religionssoziologie will weniger eine Gesamtdarstellung sein, - das ist sie im Teil A in Ansätzen auch -, ihr Schwerpunkt liegt aber in der Darstellung einer Methode, wie man Religionen bearbeiten kann und das wird theoretisch entwickelt in den Teilen A. III. und A. IV. und praktisch durchgeführt in Teil B. Es geht um eine evolutionistische Religionssoziologie. Die Kultur macht mittels der Religion eine Evolution durch von den Jägerkulturen bis hin zum Christentum. Der Schamanismus bildet dabei einen wichtigen Übergang. In den Vorstellungen vom Heiligen (s. Untertitel) findet eine Entwicklung statt, die aber auch in den Propheten- und Heilandsgestalten von Judentum und Christentum (Mose, Elia, Jesus) eine klare Kontinuität zu archaischen Vorstellungen aufweist. – Viele Religionslehrer/innen leben viel zu eng in ihrer eigenen Religion und sind religionswissenschaftlich eher unterbelichtet, auch die religionssoziologischen Fragestellungen, also der Zusammenhang zwischen Religion(en) und Gesellschaft(en), werden in der Regel wenig reflektiert (und verstanden). Insofern ist die Religionssoziologie für jeden Religionspädagogen relevant, - unabhängig davon, ob man die religionssoziologischen Evolutionsthesen dieses Buches teilt.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Vorstellungen vom Heiligen sind nachprüfbare Daten, anhand derer sich hier die Soziologie mit Religionen befasst.

Aus dem Inhalt:
Religionen und Religionssoziologie. Ausgewählte "Klassiker" der Religionssoziologie. Thesen zur neueren Religionssoziologie. Probleme einer evolutionistischen Religionssoziologie. Heiligung der Jagd und des Nahrungstieres. Heiligung von Mutterschaft. Heiligung männlicher Fruchtbarkeit im Monotheismus. Christentum als Ergebnis religiöser Evolution.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort IX

A. ALLGEMEINER TEIL 1

I. Religion und Religionssoziologie1

1. Religiöse Überbrückung der Gegensätze des Lebens 1
a) Das Abstrakte und das Personale1
b) Das Mögliche und das Wirkliche2
c) Das Zeitliche und das Ewige 3
d) Gleichheit und Gerechtigkeit4
e) Der Einzelne und das Allgemeine 5

2. Begriff und Methoden der Religionssoziologie6
a) Der Begriff Religion 6
b) Der objektivistische Ansatz7
c) Der marxistische Ansatz8
d) Der funktionalistische Ansatz8
e) Der verstehende Ansatz 9

II. Ausgewählte "Klassiker" der Religionssoziologie11

1. Auguste Comte 11
2. Karl Marx 18
3. Emile Durkheim 26
4. Georg Simmel 34
5. Max Weber 44

III. Thesen zur neueren Religionssoziologie59

IV. Probleme einer evolutionistischen Religionssoziologie 67

1. Vorbereitung evolutionistischen Denkens durch Spinoza67
2. Evolution der Vorstellungen vom Heiligen 73

B. ENTWICKLUNG DER VORSTELLUNGEN VOM HEILIGEN 75

I. Heiligung der Jagd und des Nahrungstieres75

1. Auf den Spuren der Religion der Jäger75
a) Biblische Hinweise auf das Tieropfer 75
b) Die Jägerhypothese11

2. Religion in der Vor-und Frühgeschichtsforschung78
a) Funde aus der Zeit des Magdalenien78
b) Exkurs: Alter der Menschheit 80

3. Das Tieropfer bei rezenten Jägern83
a) Kontinuität und Wandel der Religion der Jäger83
b) Behandlung des Skeletts beim Opfermahl84

4. Spuren der Urreligion in der antik-griechischen Kultur86
a) Religiöse Konservierung der Tiertötung 86
b) Vergleich mit anderen Hochkulturen 88

5. Rituelle Tötung von Menschen 90
a) Kopfjagd als Übergangskrise90
b) Das Jungfrauenopfer der griechischen Antike 101

6. Schamanismus 103
a) Der Schamane als ritueller Nachfolger des Nahrungstieres 103
b) Schamanismusinder Mythologie 106
c) Schamanismus in der Archäologie 108
d) Ekstase und Enthusiasmus 111

II. Heiligung von Mutterschaft115

1. Empfängnis als Begegnung mit dem Heiligen 115
a) Einleitung 115
b) Empfängnisglaube der Trobriander nach Malinawski 117
c) Fruchtbarkeit als Segnung durch die Göttin 121
d) Irreguläre Mutterschaft impatrilinearen Kontext 122

2. Spuren des Mutterkults in Hochreligionen des Altertums 124
a) Ägypten: Isis undOsiris 124
b) Sumer: Enki und Uttu 128
c)Akkad: Tiamats tödlicher Konflikt133
d) Israel: Adam, Eva und die Schlange 137

III. Heiligung männlicher Fruchtbarkeit im Monotheismus 141

1. Abraham, Sara und der Bund der Beschneidung 141
a) Fruchtbarkeit und Jungfräulichkeit 141
b) Zur Deutung des Namens 'Sara' 142

2. Ausbildung des Monotheismus im Volk Israel 143
a) Abraham, seine Familie und sein Gott 143
b) Fruchtbarkeit als Themader Vorstellung vom Heiligen 146

IV. Christentum als Ergebnis religiöser Evolution 149

1. Mose, Elija und Jesus als Repräsentanten eines Typus 149

2. Magische Eingriffe in die Natur 151
a) Mose 151
b) Elija153
c) Jesus 154

3. Kultische Handlungen der Errettung 157
a) Mose 157
b) Elija159
c) Jesus 160

Literaturverzeichnis 165