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Religion in der Verantwortung Gefährdungen des Friedens im Zeitalter der Globalisierung
Religion in der Verantwortung
Gefährdungen des Friedens im Zeitalter der Globalisierung




Helmut Schmidt

Ullstein , Propyläen
EAN: 9783549074091 (ISBN: 3-549-07409-3)
256 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2011

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Immer wieder hat sich Helmut Schmidt mit dem Verhältnis von Religion und Politik beschäftigt. Seine wichtigsten Beiträge zu dieser hochaktuellen Frage hat er für das vorliegende Buch zusammengestellt und durch ein abschließendes Kapitel ergänzt. In jeder Zeile wird deutlich: Schmidt sorgt sich um die Gefährdung des Weltfriedens durch den um sich greifenden Missbrauch der Religion für politische Zwecke. Eindringlich appelliert er an die Führer der Weltreligionen, ihrer Verantwortung für den Frieden gerecht zu werden.

Helmut Schmidt gilt den Deutschen nicht nur als einer ihrer klügsten Staatsmänner, auch als moralische Instanz genießt er höchstes Vertrauen. Mehr als jeder andere Spitzenpolitiker hat er sich immer wieder auch zu ethisch-religiösen Fragen geäußert. Seine wichtigsten Reden zu diesem Thema sind in dem vorliegenden Buch versammelt. Sie sind zum großen Teil unveröffentlicht und werden ergänzt durch ein abschließendes Kapitel, in dem Schmidt seine religionspolitische Haltung ausführlich begründet und nachdrücklich mehr Respekt und Toleranz zwischen den Weltreligionen einfordert.



Schmidt sieht vor allem die drei großen monotheistischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam – in der Verantwortung. In ihrem Ausschließlichkeitsdenken sieht er einen wesentlichen Grund für die gefährliche weltweite Radikalisierung. Statt sich gegenseitig zu respektieren und nach den gemeinsamen Wurzeln zu fragen, erhebe jede der Weltreligionen Anspruch auf die eigene Wahrheit. Dass die Kirchenführer – Imame und Rabbis genauso wie Bischöfe und Pfarrer – sich ihrer Verantwortung entziehen, beschwört die Gefahr neuer Kriege und weltweiter Konflikte herauf. Helmut Schmidt greift damit ein hochaktuelles Thema auf, dem in Zeiten zunehmender Instrumentalisierung des Glaubens für machtpolitische Zwecke größte Relevanz zukommt.
Rezension
Religion wird für politische Zwecke mißbraucht - Tendenz zunehmend ... Der frühere Kanzler Helmut Schmidt wendet sich hanseatisch-distanziert den Religionen und ihren politischen Funktionalisierungen zu mit der Absicht, den Weltfrieden nicht durch Religionen und ihren Mißbrauch gefährden zu lassen. Helmut Schmidt hat sich immer wieder auch zu ethisch-religiösen Fragen geäußert. Seine wichtigsten Reden zu diesem Thema sind in dem vorliegenden Buch versammelt. Sie sind zum großen Teil unveröffentlicht und werden ergänzt durch ein abschließendes Kapitel, in dem Schmidt seine religionspolitische Haltung ausführlich begründet und nachdrücklich mehr Respekt und Toleranz zwischen den Weltreligionen einfordert. Insbesondere den monotheistischen Religionen unterstellt Schmidt - ähnlich wie der Heidelberger Religionswissenschaftler Jan Assmann - wegen ihres Absolutheitsanspruchs eine Affinität zur Gewaltbereitschaft, so dass sie besonders in die Verantwortung gerufen werden müssen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wider den Missbrauch der Religion

Helmut Schmidt wurde 1918 in Hamburg geboren. 1946 trat er in die SPD ein. Von 1969 bis 1974 war er Verteidigungs-, Wirtschafts- und Finanzminister, von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Seit 1983 ist er Mitherausgeber der ZEIT.

Pressestimmen:

»Fundiert und auf der Höhe der Zeit - eben typisch Schmidt.«
Stern, 28.04.11

»Es sind nachdenkliche und eindringliche Gedanken, die uns der alte Mann aus Hamburg mitteilt. Es täte der politischen Debatte und der geistigen Auseinandersetzung in Deutschland gut, wenn in einem 'Rat der Alten' Helmut Schmidt und die anderen früheren Kanzler und Präsidenten mit einigen Theologen und Philosophen ihre Erfahrungen und ihren Rat einbrächten.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2011.
Inhaltsverzeichnis
Zu diesem Buch 7


Christliche Prägungen? 13

Politik und Ethik 23

Grundwerte in Staat und Gesellschaft 29

Maximen politischen Handelns 46

Zum 300. Geburtstag von Johann Sebastian Bach 70

Christliche Ethik und politische Verantwortung 79

Das gemeinsame Dach bleibt das Ziel 102

Brücken bauen in Europa 115

Wir haben die gleichen Propheten 126

Die Notwendigkeit globaler ethischer Maßstäbe 129

Der Christ in der politischen Verantwortung 134

Religiöse Toleranz im Zeitalter der Globalisierung 149

Die Gemeinsamkeit der sittlichen Prinzipien 156

Von der Notwendigkeit des Dialogs 161

Das dialogische Prinzip 174

Erinnerung an einen großen Papst 182

Gewinner und Verlierer in der Welt von morgen 186

Zum Ethos des Politikers 197

Anmerkungen zum gegenwärtigen Zustand der Welt 216


Religion in der Verantwortung - eine abschließende Betrachtung 229