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Religion in Politik und Gesellschaft  unter Mitarbeit von: Esnaf Begic, Karl Gabriel, Hermann-Josef Große Kracht, Andreas Hasenclever, Christof Mandry, Bülent Ucar
Religion in Politik und Gesellschaft


unter Mitarbeit von: Esnaf Begic, Karl Gabriel, Hermann-Josef Große Kracht, Andreas Hasenclever, Christof Mandry, Bülent Ucar

Johannes Varwick, Stefan Schieren (Hrsg.)

Reihe: Eine Einführung


Wochenschau Verlag
EAN: 9783899748376 (ISBN: 3-89974-837-9)
128 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2012

EUR 9,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Verhältnis von Politik, Gesellschaft und Religion ist national wie international nicht selten von beträchtlicher Tragweite. Um diese vielschichtigen Beziehungen geht es im vorliegenden Band. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass den christlichen Kirchen breiterer Raum gegeben wird. Das ist historisch ebenso begründet wie durch die Besonderheiten des Staatskirchenrechts in Deutschland.

Dass Bundespräsident Joachim Gauck die Äußerung seines Vorgängers Christian Wulff relativiert hat, nicht der Islam gehöre zu Deutschland, wohl aber die Muslime, ist keine Petitesse und zeigt, wie vielschichtig und kontrovers in Deutschland über den Islam diskutiert wird. Kontrovers ist ebenfalls die Frage, welche Rolle die Religion in internationalen Konflikten spielt. Das Buch gibt Auskunft zu all diesen Aspekten und ermöglicht eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema.
Rezension
Dieser Band beleuchtet das Verhältnis von Politik, Gesellschaft und Religion in der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel von fünf Themenfeldern, die derzeit aktuell gesellschaftspolitisch diskutiert werden: das Staats-Kirchen-Verhältnis incl. Religionsfreiheit, Säkularstaatlichkeit und kirchlicher Selbständigkeit, der kirchliche Beitrag zur Sozialkultur der Bundesrepublik incl. Caritas und Diakonie, das verfassungsrechtliche Setting des Islam als Religionsgemeinschaft in Deutschland, der Beitrag der Religionsgemeinschaften zum Ethik- und Wertediskurs incl. Europäische Werte, Toleranz und Pluralismus sowie der Diskurs über das Gewalt- und Friedenspotenzial von Religionen incl. bewaffneter Konflikte. Damit erweist sich der Band als gleichermaßen relevant für Politik-, Geschichts- und Sozialkundeunterricht wie auch für den Religionsunterricht.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Esnaf Begic
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Interkulturelle Islamstudien an der Universität Osnabrück, Am Kamp 46/47, 49074 Osnabrück

Dr. Karl Gabriel
Prof. em. für Christliche Sozialwissenschaften und Senior Professor am Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Hüfferstr. 27, 48149 Münster

Dr. Hermann-Josef Große Kracht
Akad. Oberrat am Institut für Theologie und Sozialethik (iths) der TU Darmstadt, Hochschulstr. 3, 64298 Darmstadt

Dr. Andreas Hasenclever
Prof. für Friedensforschung und internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Melanchthonstr. 36, 72074 Tübingen

Dr. Christof Mandry
Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie, Kath.-Theologische Fakultät, Universität Erfurt, Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt

Dr. Stefan Schieren
Prof. für Politikwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstatt, Ostenstr. 26, 85072 Eichstätt

Dr. Bülent Ucar
Prof. für Islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück und Direktor des Zentrums für Interkulturelle Islamstudien (ZIIS), Am Kamp 46/47, 49074 Osnabrück

Dr. Johannes Varwick
Prof. für Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Fechnerstr. 18, 10717 Berlin
Inhaltsverzeichnis
Johannes Varwick/Stefan Schieren: Einleitung

Hermann-Josef Große Kracht: Ist ohne Kirchen kein Staat zu machen? Zur historischen Entwicklung von Religion und Politik in Deutschland
1. Latente Differenzierungen: Von der mittelalterlichen Christenheit zum frühneuzeitlichen Konfessionalismus
2. Trennungskämpfe der Moderne: Zwischen obrigkeitlicher Religionshoheit und Selbständigkeit der Kirchen
3. Verzögerungen auf dem Weg zur säkularen Politik: Religionsverfassungsrecht im 20. Jahrhundert
4. Bilanz

Karl Gabriel: Der Beitrag von Christentum und Kirchen zur Sozialkultur der Bundesrepublik
1. Einleitung
2. Biblische Bilder im sozialkulturellen Gedächtnis
3. Christentum und Sozialkultur in der historischen Entwicklung
4. Die Kirchen und die Ursprünge der bundesrepublikanischen Sozialkultur im 19. Jahrhundert
5. 1945-1949: Die "hohe Zeit" von Caritas und Diakonie
6. Die fünfziger und frühen sechziger Jahre: Die Sozialkultur als Domäne der Kirchen
7. Der Umbruch der späten sechziger und siebziger Jahre: Säkularisierung der Gesellschaft, nicht aber der Sozialkultur
8. Der Beitrag der Kirchen zur Sozialkultur im wiedervereinigten Deutschland
9. Schluss

Esnaf Begic/Bülent Ucar: Der Islam als Religionsgemeinschaft in Deutschland
1. Einführung
2. Religionsgemeinschaft in Deutschland: verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen
3. Der Islam in Deutschland als Religionsgemeinschaft: Anerkennung oder Gleichstellung?
4. Verfassungsrechtliche Organisationsform der Religionsgemeinschaft: Körperschaft des öffentlichen Rechts
5. Der Islam und das Problem seiner organisatorischen Hierarchisierung
6. Der Islam als Religionsgemeinschaft in Deutschland: aktueller Organisationsstand und notwendige Transformationsprozesse

Christof Mandry: Auf der Suche nach Europas Werten. Der Beitrag von Religionsgemeinschaften zum europäischen Wertediskurs
1. Abendland - ein christlich-europäischer Werteverbund
2. Europäische Wertedebatten - eine Einordnung in die Geschichte der europäischen Integration nach 1945
3. Religionsgemeinschaften als Akteure
4. Die Religionsgemeinschaften und die Debatte um die Werte der Europäischen Union
5. Auswertung: Europäische Werte, Religionen, Pluralismus

Andreas Hasenclever: Keine Angst vor den Göttern - Überlegungen zum Gewalt- und Friedenspotenzial von Religionen in bewaffneten Konflikten
1. Einführung
2. Das Konfliktpotenzial von Religionen nicht überschätzen
3. Das Eskalationspotenzial von Religionen nicht unterschätzen
4. Das Friedenspotenzial von Religionen nicht unterschätzen
5. Schlussbetrachtung