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Religiöse Kleidung Vestimentäre Praxis zwischen Identität und Differenz
Religiöse Kleidung
Vestimentäre Praxis zwischen Identität und Differenz




Jacqueline Grigo

Transcript
EAN: 9783837628395 (ISBN: 3-8376-2839-6)
285 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2015, Die 2. ISBN gehört zur PDF- Version

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Anhand ausgewählter Fallstudien thematisiert das Buch die Bedeutung religiöser Kleidungspraxis für die Träger_innen unterschiedlicher religiöser Traditionen. Entgegen der mit religiöser Kleidung oft in Verbindung gebrachten Assoziationen von Rückständigkeit und Fremdbestimmung zeigt es die Komplexität und Kontingenz von Abwägungs- und Aushandlungsprozessen in alltäglichen vestimentären Entscheidungssituationen auf.

Jacqueline Grigo zeigt: Religiöse Kleidung ist nicht nur Ausdruck sozialer Kontrolle oder Marker religiöser Zugehörigkeit respektive Differenz – vielmehr dient sie in vielfältiger Weise der Konstruktion von Identität und sozialer Selbstverortung.
Rezension
Wieder hat der Verlag transcript eine hervorragende Arbeit veröffentlicht. Bei "Religiöse Kleidung" handelt es sich um die Publikation einer Dissertation im Fachbereich Ethnologie der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Universität Zürich.
Die Arbeit ist in 7 Kapitel unterteilt und sehr klar und logisch aufgebaut.
Im 1. Kapitel werden Fragestellung und Aufbau der Arbeit kurz und sehr verständlich dargestellt.
es werden 3 Linien verfolgt: 1."religiöse Kleidung unter dem Aspekt sozialer Kontrolle..."
2."Außenperspektive...unter dem Gesichtspunkt ihrer
Fremdwahrnehmung..."
3."Innenperspektive...Kleidungspraxis unter Berücksichtigung der
Sichtweise und des Selbstverständnisses der Träger/innen..."

Diese 3 Linien werden im 2. Kapitel entfaltet und von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Im 3. Kapitel werden unterschiedliche Definitionen zu Kleidung Religion, Religiösität, Identität ...untersucht und auf die Gültigkeit für diese Arbeit geprüft bzw. von der Autorin erweitert. Zum Ende des Kapitels grenzt sie dieselben ein und legt sich fest.

Das 4. Kapitel stellt die gewählten Methoden dar und erklärt ihre Auswahl. Hierbei faszinierte mich die reichhaltige Auswahl, deren prägnante Darstellung und die gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Methoden für die vorliegende Arbeit.

Diese 4 Kapitel enthalten viel Theorie. Sie sind verständlich geschrieben, jedoch für die Arbeit des Lehrers interessant doch weniger verwendbar. Für das wissenschaftlich interessierte Leserpublikum jedoch ein "Muss".

Das ändert sich ab dem 5. Kapitel.
An 6 Beispielen werden die 3 Linien aus Kapitel 1 sehr plastisch und ansprechend herausgearbeitet. Die Beispiele sind meiner Meinung nach im Unterricht der oberen Gymnasialklassen und auch ab der 8. Klasse in Ethik, Religion oder Sozialkunde gut in den Unterricht ein zu bauen.
Da in allen genannten Altersgruppen Kleidung als Element der Selbstdarstellung, Abgrenzung und Zugehörigkeit zu Gruppen eine wichtige Rolle spielt, stelle ich es mir als sehr interessant für die Schüler vor, daran in die eigenen Selbst- und Fremdreflexion zu kommen. Die sehr verschiedenen Personen (von Ordensschwester über eine Muslima, einen Sikh ... zur "Schwarzen Braut"( Gothic), bieten eine interessante Plattform für Diskussionen.

Ich selbst habe das Buch voller Interesse und auch mit Vergnügen an eigener Reflexion gelesen.

Claudia-Maria Maruschke
Lehrerbibliothek
Verlagsinfo
Jacqueline Grigo
Religiöse Kleidung
Vestimentäre Praxis zwischen Identität und Differenz

Anhand ausgewählter Fallstudien thematisiert das Buch die Bedeutung religiöser Kleidungspraxis für die Träger_innen unterschiedlicher religiöser Traditionen. Entgegen der mit religiöser Kleidung oft in Verbindung gebrachten Assoziationen von Rückständigkeit und Fremdbestimmung zeigt es die Komplexität und Kontingenz von Abwägungs- und Aushandlungsprozessen in alltäglichen vestimentären Entscheidungssituationen auf.
Jacqueline Grigo zeigt: Religiöse Kleidung ist nicht nur Ausdruck sozialer Kontrolle oder Marker religiöser Zugehörigkeit respektive Differenz – vielmehr dient sie in vielfältiger Weise der Konstruktion von Identität und sozialer Selbstverortung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Diversität und Spielräume religiöser Visibilität
1.2 Fragestellung
1.3 Aufbau der Arbeit

2. Religiöse Kleidung: Perspektiven der Forschung
2.1 Kleidung als "soziales Totalphänomen"
2.2 Religiöse Kleidung und soziale Kontrolle
2.3 Außensichten: religiöse Kleidung, Rezeption und Regulierung
2.4 Innensichten: Vestimentäre Praktiken und das Selbstverständnis von Träger/innen
2.5 Zusammenfassung und Einordnung der eigenen Forschung

3. Theoretische Überlegungen
3.1 Kleidung
3.2 Religion
3.3 Identität
3.4 Differenz und Grenzziehung
3.5 Die Sichtbarkeit von Differenz

4. Methoden
4.1 Datenerhebung
4.2 Fallauswahl
4.3 Auswertung

5. Ergebnisse
5.1 Einzelfallauswertung Frau Güney
5.2 Einzelfallauswertung Schwester Marianne
5.3 Einzelfallauswertung Herr Singh
5.4 Einzelfallauswertung Geshe Do
5.5 Einzelfallauswertung Herr Wyler
5.6 Einzelfallauswertung Herr Steiner

6. Diskussion und Systematisierung
6.1 Kleidungspraxis als Ressource positiver Selbstwahrnehmung
6.2 Die Erfahrung der Differenz
6.3 Strategien im Umgang mit Differenz

7. Schluss: Zusammenfassung und Fazit
Abkürzungen
Danksagung
Literatur