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Rapunzel. Kamishibai Bildkartenset.  Entdecken - Erzählen - Begreifen: Märchen.
Rapunzel. Kamishibai Bildkartenset.
Entdecken - Erzählen - Begreifen: Märchen.




Brüder Grimm, Petra Lefin

Don Bosco
EAN: 4260179512681
12 Seiten, lose, 42 x 30cm, Juli, 2015

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schon vor vielen Jahren wurde Rapunzel in einen hohen türlosen Turm gesperrt. Nur die böse Hexe weiß, wie man zu ihr gelangen kann. Doch dann kommt ein junger Prinz zufällig hinter das Geheimnis und steigt zu dem schönen Mädchen hinauf. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch als die Hexe davon erfährt, werden sie bitter bestraft, bevor die Geschichte dann aber doch noch zu einem guten Ende kommt ...

Mit diesem Bildkartenset für das Kamishibai erzählen die Kinder das Märchen "Rapunzel" aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Rezension
Kinder lieben Märchen! Auch heute noch. Vielleicht sogar heute mehr denn je. Märchen überraschen Kinder mit einem ungewohnt anders klingenden Sprachklang. Da kommen Worte vor, die sie noch nie gehört haben, Redewendungen, die ihre Eltern nie verwenden...
Es sind die heutigen Eltern, die sich vor Märchen fürchten und meinen, die Inhalte seien zu brutal, viel zu grausam, am Ende gar zur Nachahmung verführend?! So ein Quatsch! Kein Kind läuft Gefahr, einen Drachen zu jagen (in Grimms Märchen tauchen diese Ungeheuer ohnehin kaum auf) und darum die Hausaufgaben zu vernachlässigen. Wer würde schon eine alte Frau wie Hänsel und Gretel in den Ofen schieben? Holzofen gibt es ja nur noch selten und kaum noch im Wald.
Vielleicht haben heutige Eltern also Angst davor, ihre Kinder könnten nach einem Märchen schlecht träumen? Vielleicht, aber es gibt in den meisten Märchen ein Happy End. Märchen versprechen Kindern mehr denn sonst irgendjemand, irgendetwas, dass auf alle Dinge ein Happy End folgt!
Ist es vielleicht die Angst vor dem Happy End, das Eltern fürchten? Vielleicht sollen Kinder heute nicht lernen, dass selbst nach der schlimmsten Gefahr, selbst wenn man bereits vom Wolf aufgefressen wurde, ein Happy End folgt und man wieder herausgeholt wird aus dem Bauch des Wolfes - ganz und ohne den geringsten Kratzer von den Zähnen des Untieres? In vielen Ehen gibt es kein Happy End. In vielen Romanen ist es eine Kunstform geworden, kein Happy End einzubauen. Das Leben ist nicht immer so wie im Märchen! Es kommt kein Prinz und holt die Tochter nach ihrer Kindheit (oder schon währenddessen)ab und führt sie im goldenen Wagen in das eigene Königreich, wo sie glücklich und zufrieden zusammen leben, bis sie sterben. Die Tochter möge doch bitteschön lernen, dass eine gute Schulbildung vor allem steht. Nicht so, wie im Märchen, in dem der Dummling das große Los zieht!
Nein, vielleicht liegt es einfach daran, dass die Menschen nach und nach weniger Zeit für Märchen finden. Dass es inzwischen Bücher gibt, unendlich viele, die mit modernen langen Geschichten und mit Bildern überraschen. Ganz leise, nach und nach, verschwinden die Märchen aus unserer Kindheit...

***

In meiner Schule haben sich die zweiten Klassen sehr lange mit dem Thema Märchen beschäftigt. Sie haben dazu gemalt und geschrieben, vor allem aber haben sie Märchen gehört. Als Hörspiel, aus Büchern, und als Kino. Als Kino? Wo es doch wirklich keinen einzigen guten Märchenfilm gibt?! Entweder spielen in viel zu schnell gedrehten Filmen Erwachsene einfach verkleidete Schauspieler Brüderchen und Schwesterchen oder Zeichentrickfilme flimmern über den Bildschirm und zeigen eine von Disney recht uminterpretierte Version eines Märchens?!

Ja, wir haben unsere Sieben- und Achtjährigen "ins Kino" eingeladen. Oft. Jeden Tag fragten die Kleinen uns, wann wir wieder Kino schauen! Dabei flimmerte überhaupt nichts und der Bildschirm war einfacher Holzkasten namens "Kamishibai", ein japanisches Erzähltheater.
Da saßen dann 18 Schülerinnen und Schüler pro Klasse vor 12 gemalten Bildern zu jeweils einem Märchen, schauten sich diese Bildfolge an, lauschten den Texten, sie sehr originalgetreu, aber kindgerecht und trotz mancher alter Worte gut verständlich vorbereitet waren und waren begeistert!
Da saßen Schüler, die schon Harry Potter 1-7 geschaut haben und am Wochenende StarWars-Filme sehen vor einem Holzkasten und freuten sich über Märchen, die schon ihre Großeltern als Kinder hörten!

Diese wunderschöne Unterrichtseinheit verdanken wir den Kamishibai Bildserien zu Grimms Märchen, die der Don Bosco Verlag in Zusammenarbeit mit der Illustratorin und Grafikerin Petra Lefin herausgegeben hat. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Die vorliegende Rezension bezieht sich auf alle von Petra Lefin gezeichneten Kamishibai Bildfolgen zu Grimms Märchen.
Verlagsinfo
Brüder Grimm, so nannten sich die Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) bei der gemeinsamen Veröffentlichung der Kinder- und Hausmärchen.

Petra Lefin, Grafikerin, hat mit ihrem unverwechselbaren Stil bei Don Bosco bereits zahlreiche pädagogische Fachbücher, Kamishibai-Bildfolgen und die beliebte Mini-Bilderbuch-Serie illustriert. Sie lebt in Saulgrub in Oberbayern.
Inhaltsverzeichnis
Altersempfehlung: 3 bis 8 Jahre
Format: 29,7 x 42,0, DIN A3, 12 Bildkarten, einseitig bedruckt, auf festem 300g-Karton, farbig illustriert, inkl. Textvorlage