lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Putins Demokratur Wie der Kreml den Westen das Fürchten lehrt
Putins Demokratur
Wie der Kreml den Westen das Fürchten lehrt




Boris Reitschuster

Econ Verlag
EAN: 9783430200066 (ISBN: 3-430-20006-7)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, August, 2006

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Inwiefern Russland zu Beginn des 21. Jahrhunderts als ein demokratisch regierter Staat bezeichnet werden kann, darüber scheiden sich die Geister. Doch wem fallen hierzu nicht unvermittelt die Worte des früheren Bundeskanzlers und Putinfreund Schröder ein, Putin sei ein "lupenreiner Demokrat"? Boris Reitschusters Beobachtungen aus dem Herzen Russlands geben dem Leser einen aufschlussreichen und dabei erschreckenden Einblick in den Alltag vieler Russen und zeigen anhand vieler bedrückender Einzelschicksale auf, inwiefern es sich heutzutage in Russland doch eher um eine Demokratur handele (wenn auch der vom Autor gewählte Titel "Putins Demokratur" sich eine gewisse Polemik zu Nutze macht) als um eine "lupenreine Demokratie". Das Buch liefert hierbei jedoch nicht nur Erzählungen über Einzelschicksale, es verbindet damit vielmehr die Aufklärung der Verstrickungen der Mächtigen im Hintergrund und gibt so Aufschluss darüber, mit welchen - oft aus Sowjetzeiten bewährten - Mitteln von diesen versucht wird jegliche Gefährdung ihrer Macht auszuschalten. Wo in westlichen Medien im Allgemeinen (wenn überhaupt) oft sehr unkritisch berichtet wird, da bekommt der Leser hier einen Einblick in die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort.

Jona Liebl, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zwanzig Jahre nach der Perestroika ist die Demokratie in Russland gescheitert. Wie zu Sowjetzeiten setzt Wladimir Putin auf die »Vertikale der Macht «. Das heißt: auf einen allmächtigen Staatsapparat, nationalistische Parolen, die Manipulation von Medien und auf den Geheimdienst. Die im Kreml herrschende Denkweise à la KGB, kaum verhüllte Großmachtambitionen und die Abhängigkeit des Westens vom russischen Gas und Öl machen die Atommacht immer mehr zum außen- und energiepolitischen Unsicherheitsfaktor. Boris Reitschuster lüftet den Propaganda-Vorhang des Kreml und beschreibt die Politik der neuen Herrscher, die Lebenswirklichkeit im heutigen Rußland und dessen Rolle gegenüber der europäischen Staatengemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Der Gas-Schock - Moskaus Warnschuss 17

Mit Stalin in die Zukunft - die verratene Revolution 25

Die Herrschaft der Exkremente 29
Putins bombiger Auftakt 33

Demokratie à la KGB - Andropows Zauberlehrlinge
Militarisierung der Macht 42
Spiel ohne Regeln 55
Farce statt Wahlen 63
Das Prügelmädchen des Kreml 67
Zynismus statt Marxismus 70
Gerd-Show auf Russisch 74
Scheinwelt auf der Mattscheibe 76

Korruption und Willkür - die Diktatur der Apparatschiks 89
Apartheid auf Rädern 93
Bestechende Bürokratie 99
»Call-Girls« gegen Yukos 107
Albtraum im Käfig 113
Schwindel des Jahres 122
Putins Politbüro am See 134
Geschäfte ohne Gewähr 148
Investoren als Leckerbissen 152
Exportschlager Mafia 159
Arme Armee 166
Stalins Zeitbomben 175
Der kaukasische Teufelskreis 184

Der kalte Frieden - ein Feind, ein guter Feind 193
»Tote Neger« 197
Der Jude als Feind 200
»Gott hasst die Homosexuellen« 205
Die faschistische Gefahr 207
Der mörderische Westen 212
Chinesischer Flirt mit Nebenwirkungen 221
Zündhölzer und Feuerlöscher für Teheran 225
»Trinkt nichts Georgisches« 231
Der ukrainische Leuchtturm-Krieg 240
Dominostein Weißrussland 243

Energie statt Raketen - mit Gas zur Großmacht 249
Der militärische Komplex 253
Die »Gasäömedienbank-Kolchose« 258
Der Gaspromi 264
Progresssierende Putinisierung 270
Gas-Rambo im Diplomatenanzug 277

(Alb-)Traum in Orange 291

Ausblick 297

Danksagung 311
Anmerkungen 313
Personenregister 329