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Punk in Deutschland  Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven
Punk in Deutschland
Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven




Philipp Meinert, Martin Seeliger (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837621624 (ISBN: 3-8376-2162-6)
312 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2013

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Über Punk wurde in den letzten 35 Jahren eine Menge geschrieben. Das inhaltliche Spektrum dieses Diskurses reicht von bürgerlich-kulturpessimistischer Bestürzung über zahlreiche Kondolenzbekundungen bis hin zu harschen Sellout-Kritiken. Vor diesem Hintergrund versammelt der Band eine Reihe von ›Beobachtungen zweiter Ordnung‹, die neben der substanzialistischen Beschreibung von Punk in Deutschland auch eine Kontextualisierung des Phänomens Punk in der bundesdeutschen Gesellschaft vornehmen.
Rezension
Die Punkbewegung gelangte Ende der 1970er Jahre nach Deutschland, wo sie besonders in der Autonomen - Szene ihre Entfaltung fand. Doch der eigentliche Punk als politische Protestbewegung hatte bereits wenige Jahre später sein Ende erreicht. „Anarchie“ ist eine Vokabel der Vergangenheit und Punk in Deutschland ist vor allem zu einem Protest gegen die kleinbürgerliche Idylle geworden. Herumhängen, Bier saufen, schnorren und Leute anpöbeln - so erleben wir auf den Marktplätzen der Großstädte die jungen Leute, die vor allem durch ihre äußere Erscheinung auffallen wollen: teilweise rasierten Köpfen, in die allerlei Ringe und Metallgegenstände hineinoperiert wurden, schwarze, abgerissenen Klamotten und natürlich der Hund als Lebensbegleiter. Die Normen und Wertvorstellungen der Bürger werden auf den Kopf gestellt und durch provokatives Verhalten angefragt. Ist das wirklich das einzige Relikt der echten und authentischen Punkbewegung geblieben? Die vorliegende wissenschaftliche Anthologie zeigt mit ihren anschaulichen und fundierten Beiträgen, dass Punk vor allem eine Lebenseinstellung ist. Die Szene hat sich facettenreich verändert und ist vielgestaltig geworden (DIY-Ethos, Prinzipien, Fanzins, Bands etc.). Die Autoren, die fast alle einen konkreten Lebensbezug zur Punkszene haben, bieten dem interessierten Leser sozial- und kulturwissenschaftliche Einblicke in eine Szene, die noch lange nicht tot ist.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Warum eine wissenschaftliche Anthologie über Punk?
Vorwort der Herausgeber | 7
Punk In Deutschland.
Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven
Eine Einleitung
Philipp Meinen und Martin Seeliger | 9
Punk und Anarchismus: Ein seltsames Paar
Peter Seyferth | 57
»Liebes Stimmvieh,
die APPD ist eine ganz normale Partei...!«
Die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands Philipp Meinen | 83
Chaostage und Facebook-Partys
Organisiertes Chaos< in Zeiten des Web 2.0 Oliver Herbertz | 107
Pogo auf dem Altar
Punk in der DDR
Anne Hahn | 127
Vereinbarkeit von Unternehmertum und DIY-Ethik im Punkrock
Nejc M. Jakopin | 155
Mehr als dicke, alte Männer aus England
Skinheads als Working Class Punks? Sebastian Bitterwolf und Moritz Müller | 169
»Lies (through the 80s)« Immer gleich und besser
Popkultur und -musik zwischen Trash und Innovation am Beispiel der Neuen Deutschen Welle (NDW) Christoph Jacke | 189
»California über alles«?
(Wie) Wird Skatepunk im Deutschpunk adaptiert? Martin Seeliger | 209
Punk goes Elektro, goes Web 2.0
Deutschsprachiger Elektropunk seit den 2000er Jahren Julia Lück, Mihaela Davidkova und Bianca Willhauck | 225
Punk-Rezeption in der BRD 1976/77 und ihre teilweise Auflösung 1979
Thomas Hecken | 247
Alle Macht der Super-8
Die West-Berliner Super-8-Film-Bewegung und das Erbe des Punks Daniel Kulle | 261
Verschwendete Jugend(en)
Von DAFs Opus über Jürgen Teipels Versuch einer posthumen Dokumentation bis hin zu Benjamin Quabecks filmischer Dystopie Magdalena Fürnkranz | 287
Autorinnen und Autoren I 301