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Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeit Manual zur psychodynamischen Therapie Mit einem Anhang zur Praxis der TFP im deutschsprachigen Raum
2. Auflage
Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeit
Manual zur psychodynamischen Therapie


Mit einem Anhang zur Praxis der TFP im deutschsprachigen Raum

2. Auflage

John F. Clarkin, Frank E. Yeomans, Otto F. Kernberg

Schattauer Verlag
EAN: 9783794525799 (ISBN: 3-7945-2579-5)
352 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2008

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
John F. Clarkin, PhD.,

Co-Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen und Professor für klinische Psychologie und Psychiatrie der Cornell Universität, New York; ehemaliger Präsident der International Society for Psychotherapy Research.



Frank E. Yeomans, MD., Ph.D.,

Professor für Psychiatrie der Cornell Universität und Mitarbeiter am Institut für Persönlichkeitsstörungen, New York; niedergelassener Psychiater.



Otto F. Kernberg, M.D.,

Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen und Professor für Psychiatrie der Cornell Universität, New York; Supervisor für Psychoanalyse an der Columbia-Universität und ehemaliger Präsident der International Psychoanalytic Association.



Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) ist ein in jüngster Zeit zunehmend etabliertes Verfahren, das sich bei Menschen mit einer Borderline-Störung als sehr erfolgreich erwiesen hat. TFP behandelt nicht nur Symptome, sondern eröffnet Chancen zur Veränderung der Persönlichkeit und Verbesserung der Lebensqualität.

Diese völlig überarbeitete zweite Auflage verknüpft die mehr als 25-jährige Forschungsarbeit zur TFP mit neuen Erkenntnissen der Objektbeziehungs- und Bindungstheorie:

- Manual mit spezifischen Aufgaben des Therapeuten für jede Behandlungsphase

- Variabler Einstieg in die unterschiedlichen Borderline-Strukturniveaus • Zahlreiche Fallbeispiele mit konkreten Interventionsempfehlungen

Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeit bietet Neueinsteigern eine systematische und verständliche Einführung in einen bahnbrechenden Therapieansatz und versierten TFP-Therapeuten eine Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Behandlungstechnik und -Strategie.

Pressestimmen zur ersten Auflage

„... ein Paradebeispiel für eine gelungene Ehe zwischen Klinik und Forschung ... mit Abstand das beste Buch zur psychodynamisch orientierten Psychotherapie ... der

Borderline-PerSÖnliChkeitSStÖrung" (Th. Bronisch in Psychotherapie).

„... in der gewohnt klaren und präzisen Art... ein wertvoller Ratgeber für die therapeutische Praxis" (W. Wöller in Fortschritte der Neurologie - Psychiatrie).
Rezension
Das vorliegende Fachbuch bietet ein „Manual zur psychodynamischen Therapie“ und beschreibt Interventionsprinzipien im Umgang mit Borderline-Patienten. Dabei geben die Autoren keine Anleitung, die jede therapeutische Situation abdeckt oder sie etwa Sitzung für Sitzung festlegt. Der Band beschreibt das strategische, taktische und technische Vorgehen in der Übertragungsfokussieren Psychotherapie. Nach einer Darstellung der Theorie und der grundlegenden Elemente werden die unterschiedlichen Behandlungsphasen (diagnostische Beurteilung, frühe, mittlere und fortgeschrittene Therapiephasen) beschrieben. Dabei stehen die spezifischen Aufgaben des Therapeuten und die Reaktionsfolgen des Patienten im Mittelpunkt. Die beiden letzten Kapitel beschreiben mögliche Komplikationen und Problemstellungen sowie die Veränderungsprozesse in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie. Schließlich bietet der Anhang Informationen zur Praxis der TFP im deutschsprachigen Raum. Das Fachbuch ist vor allem wegen der praxisorientierten Beschreibungen und der fundierten theoretischen Grundlegung eine Fundgrube für jeden Therapeuten.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Die Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Die psychoanalytische Objektbeziehungstheorie
Die normale Persönlichkeit:
Deskriptive und strukturelle Merkmale
Entwicklungsfaktoren
Motivationale Aspekte: Affekte und innere Objektbeziehungen
Temperamentsbedingte und kognitive Aspekte der Entwicklung
Ein psychoanalytisches Nosologie-Modell
Die Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Konstituierende Elemente der Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Die neurotische Persönlichkeitsorganisation
Die Psychopathologie des Hasses: Haupthindernis der libidinösen Entwicklung
Die Beziehung zwischen Trauma, Hass und Neid
Antisoziale Struktur und Übertragung
Die Analyse paranoider Übertragungen
Struktur und Übertragungsmuster
des malignen Narzissmus
Narzisstische Struktur und Übertragung
Hass gepaart mit raschen Rollenwechseln
Mildere Formen von Hass in der Übertragung

2 Behandlung der Borderline-Pathologie.
Die Strategien der Übertragungsfokussierten Psychotherapie

Behandlungsmodelle im Kontrast
Kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze
Psychodynamische Behandlungsansätze
Das TFP-Behandlungsmodell
Aktivierung von Objektbeziehungen in einem sicheren Rahmen
Zerstörung des Denkens. Behandlungsablauf
Die Rolle der Beziehung. Behandlungsdauer
Vergleich mit anderen Behandlungsmodellen
Die strategischen Prinzipien derTFP.
Strategisches Prinzip 1: Definieren der dominanten Objektbeziehungen
Strategisches Prinzip 2: Beobachten und Deuten
der Rollenwechsel beim Patienten
Strategisches Prinzip 3: Beobachten und Deuten der Zusammenhänge zwischen sich gegenseitig abwehrenden Objektbeziehungsdyaden
Strategisches Prinzip 4: Arbeit an der Fähigkeit des Patienten,
Beziehung anders zu erleben
Die Integration abgespaltener Teil-Objekte
Kennzeichen der Integration
Wiederholen in der therapeutischen Arbeit

3 Behandlungstechniken. Die spezifischen Interventionen
Der Umgang mit technischer Neutralität _
Abweichen von der technischen
Neutralität
Wiederherstellen der technischen Neutralität
Vermeiden von Parteinahme
Integration von Gegenübertragungsmaterial in den Deutungsprozess
Weitere Anmerkungen
zur Gegenübertragung
Die Wahrung des therapeutischen Rahmens
Vermeiden von Agieren während der Sitzung
Ausschalten von sekundärem Krankheitsgewinn
Übertragungsanalyse
Analyse der negativen Übertragung
Analyse der positiven Übertragung
Analyse der primitiven Abwehrmechanismen
Der interpretative Prozess: Klärung, Konfrontation und Deutung
Klärung
Konfrontation
Deutung
Komplikationen im Deutungsprozess.
Weitere Elemente
im Deutungsprozess
Die frühe und tiefe Deutung
der Übertragung
Beschreibung des Konflikts
Die Bedeutung einer Deutung für den Patienten
Beurteilung der Wirkung einer Deutung
Die aktive Rolle des Therapeuten
Aktive Bereitschaft zur Klärung und Konfrontation
Taktisches Vorgehen 1: Etablierung eines Therapievertrags
Beispiele für spezifische Gefährdungen der Behandlung
Taktisches Vorgehen 2: Auswahl und Bearbeitung des Hauptthemas
Flexibilität im Deutungsprozess
Reihenfolge der Anwendung spezifischer Interventionstechniken
Techniken, die in der TFP keine Anwendung finden

4 Taktisches Vorgehen in der Behandlung. Ausgangsbedingungen für die thera-peutischen Interventionen
Drei Kommunikationskanäle
Drei Interventionsprinzipien
Einhaltung der Themenrangfolge
Taktisches Vorgehen 3: Inkompatible Realitäten auf der Basis einer gemeinsamen Realität herausarbeiten
Die Exploration inkompatibler Realitäten
Taktisches Vorgehen 4: Affektregulierung
Die Flexibilität des Therapeuten

5 Diagnostische Beurteilung -Phase I. Klinische Evaluation und Indikation
Klinische Beurteilung
Das strukturelle Interview.
Das Strukturierte Interview zur Persönlichkeitsorganisation (STIPO).
Indikation zur Therapie
Überweisung zurTFP-Behandlung
TFP in Kombination mit anderen Interventionstechniken
TFP und medikamentöse Behandlung .
TFP in Kombination mit Fertigkeiten-Trainings

6 Diagnostische Beurteilung -Phase II. Der Therapievertrag
Der Prozess der Vertragsvereinbarung
Die Verantwortlichkeiten des Patienten _
Erscheinen zu den Sitzungen
Klare finanzielle Regelung6
Die Rolle des Patienten in der Therapie7
Die Verantwortlichkeiten des Therapeuten
Terminplanung
Honorar
Behandlungsmethode.
Die Interaktion zwischen Therapeut
und Patient im Prozess
der Vertragsvereinbarung
Wie versteht und akzeptiert der Patient den Vertrag
Wie geht der Therapeut
mit den Reaktionen des Patienten um?.
Individuelle Aspekte des Therapievertrags
Mögliche Gefahren für die Behandlung
Beurteilung spezifischer Gefahrdungen für die Behandlung
Die Berücksichtigung der Gefahrdungen im Therapievertrag
132 Grenzen des Therapievertrags .
Abweichungen vom Therapievertrag oder Behandlungsrahmen
Häufige Probleme des Therapeuten bei der Vereinbarung des Therapievertrags
Fehleinschätzung der Reaktion des Patienten
Aggressiver Umgang mit der Reaktion des Patienten
Ambivalenz des Therapeuten gegenüber dem Iherapievertrag -
Abweichen vom Vertrag und Wiederaufnahme von einzelnen
Verhandlungspunkten

7 Die frühe Therapiephase. Austesten des Therapierahmens und Impulskontrolle
Die Fähigkeit, die Beziehung
zum Therapeuten aufrechtzuerhalten
Therapeutisches Bündnis
Das Austesten der Behandlung und
des Behandlungsrahmens
Die Kontrolle über Impulsivität und Selbstdestruktivität
Suiziddrohungen und selbstzerstörerisches Verhalten
Affektstürme und ihre Umwandlung in dominante Objektbeziehungen
Der therapeutische Umgang
mit Affektstürmen
Das Leben des Patienten außerhalb der Therapie
Verlauf einer Sitzung
in der frühen Therapiephase
Den Fokus in der Therapiesitzung bestimmen
Die Beendigung der Therapiesitzung.
Beispiel einer Sitzung
in der frühen Therapiephase

8 Die mittlere Therapiephase. Integration und Umgang mit regressiven Episoden
Ein vertieftes Verständnis der zentralen Übertragungsmuster
Die Integration negativer Affekte
Latente Aggression, abgespaltene Idealvorstellungen und das Ziel reifer Liebe
Das Spektrum sexueller Beziehungen bei Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Vertiefung des Verstehens
von Spaltungsvorgängen und
das Bemühen um Integration
Hinweise für innerpsychische Spaltung
Das Vor und Zurück zwischen
Integration und Regression
Projektion und Integration
Schwere aggressive Durchdringung des Sexualverhaltens
Selbstverletzung, Dissoziation und Sexualität
Der Umgang mit erotisierten
Übertragungsformen: Sexualität
und Aggression in der Übertragung
Wenn liebevolle und sexuelle Gefühle stabiler werden
Ausweitung des Behandlungsfokus
in der mittleren Therapiephase
Die Fokussierung von Übertragung
und äußerem Leben des Patienten
Die Projektion von Teilrepräsentanzen auf Andere
Die Reaktion des Patienten auf positive therapeutische Entwicklungen

9 Die fortgeschrittene Therapiephase und Beendigung der Therapie
Die fortgeschrittene Therapiephase
Klinische Charakteristika
der fortgeschrittenen Therapiephase _
Hinweise auf strukturelle intrapsychische Veränderungen
Hindernisse beim Übergang
in die fortgeschrittene Therapiephase .
Behandlungstechnische Ansätze
in der fortgeschrittenen Therapiephase
Die Beendigung der Therapie
Der theoretische Kontext: Normale und pathologische Trauerreaktion
Die Beendigung der Therapie: Normale, neurotische und Borderline-Persönlichkeitsorganisation
Behandlungstechnische Konsequenzen
Die zeitliche Planung der Beendigung der Therapie

10 Krisenmanagement
Typische Therapiekrisen
Umgang mit Suiziddrohungen und Suizidversuchen
Richtlinien für Entscheidungsprozesse
Fallbeispiel zum Umgang mit selbstdestruktiven Drohungen
Angedrohte Aggression und intrusives Verhalten
Androhung von Therapieabbruch
Nichtbefolgen von begleitenden Therapiemaßnahmen
Dissoziative Reaktionen Depressive Episoden
Die Abwesenheit des Therapeuten und der Umgang mit Vertretung
Schweigen des Patienten Somatisierung
Die Behandlung von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsorganisation und sexuellem Missbrauch in der Vorgeschichte
Psychotische Episoden
Übertragungspsychosen
Psychotische Verzerrungen
der therapeutischen Beziehung
Kurz andauernde reaktive Psychosen
Drogeninduzierte Psychosen
Aufsuchen von Notfallambulanzen
Stationäre Aufnahmen
Telefonanrufe des Patienten

11 Veränderungsprozesse in der Übertragungs-fokussierten Psychotherapie. Theorie und Empirie
Unser Arbeitsmodell der Bordeline-Pathologie
Die Heterogenität von Borderline-Patienten: Behandlungsrelevante Subgruppen
Diagnose
Temperament. Identität
Der Entwicklungsweg eines Borderline-Patienten
Die Veränderungen des Patienten
in der Behandlung
Psychotherapieforschung zur Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die Erforschung der Übertragungs-fokussierten Psychotherapie TFP
Zusammenfassung:
Prozess und Ergebnis
Die Anwendung von TFP-Prinzipien
in anderen therapeutischen Settings

Anhang
Praxis der TFP im deutsch-sprachigen Raum
1 Forschung.
2 Lehre und Anwendung von TFP
Das Angebot des TFP-Instituts München
Grundsätze zur Implementierung
Die Einführung von TFP
bei der Gruppe der Therapeuten
Zur Ausbildung und Einbeziehung
der Pflegemitarbeiter
Fazit
3 Aufbau und Inhalt des Curriculums
4 Supervision
5 Anmerkungen zur Antragstellung bei ambulanter Psychotherapie
6 Stationäre Psychotherapie
Stationäre Psychotherapie unter TFP-Aspekten
Modifikationen der TFP im stationären Setting
7 Netzwerk und
Patientenvermittlung
Netzwerktreffen
8 TFP in Österreich, Südtirol und der Schweiz
Österreich
Südtirol
Schweiz

Literatur

Sachverzeichnis