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Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder und Jugendliche PITT-KID - Das Manual
Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder und Jugendliche
PITT-KID - Das Manual




Andreas Krüger, Luise Reddemann

Klett-Cotta
EAN: 9783608890488 (ISBN: 3-608-89048-3)
279 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, 2007

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die therapeutische Arbeit mit psychisch schwer verletzten Kindern wurde im Boom der Traumatherapie bisher stiefmütterlich behandelt. Einen passenden Ansatz bietet Luise Reddemanns Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie. Imaginationen entspringen geradezu einer kindlichen Sicht auf die Welt und entsprechend gut sind sie einsetzbar. Die Prinzipien des PITT-Manuals werden Schritt für Schritt für die Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher »übersetzt« und an zahlreichen Fallgeschichten anschaulich dargestellt.

Die Reihe »Leben Lernen« stellt auf wissenschaftlicher Grundlage Ansätze und Erfahrungen moderner Psychotherapien und Beratungsformen vor; sie wendet sich an die Fachleute aus den helfenden Berufen, an psychologisch Interessierte und an alle nach Lösung ihrer Probleme Suchenden.
Rezension
Die Arbeit mit Kindern, die unter dem Schock einer traumatisierenden Erfahrung stehen, zählt zu den schwierigsten Herausforderungen therapeutischer Arbeit. Der vorliegende Band in Reihe "Leben lernen" stellt einen vielversprechenden Ansatz vor: "Die psychodynamisch imaginative Traumtherapie fürKinder und Jugendliche". Das Konzept setzt bei Kindern voraus, dass sie über gewisse kommunikative Fertigkeiten verfügen (ab ca. 3 Jahren). Nach einer kompakten Einführung in die "Entwicklungs- und traumapsychologische Grundlagen zu Verständnis, Diagnose sowie Therapie seelischer Traumatisierungen im Kindes- und Jugendalter" bieten die Autoren einen systematischen Einblick in die Vorgehensweise des PITT-Manuals. Besonders beeindruckt hat mich dabei der lebensnahe Ansatz, der zum Ziel hat, seelisch verletzten Kindern Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen hin zu einem gelingenden Leben. Gerade Kinder verfügen noch über die Fähigkeit der Imagination, sich mit Hilfe der Vorstellungskraft in die Welt der inneren Bilder zu begeben und so mithilfe der Eltern und Therapeuten heilende Schritte zu gehen. Ein interessantes Konzept, das vor allem durch die vielen vorgestellten Fallbeispiele anschaulich erläutert wird. Sicherlich ist der vorgestellte Ansatz auch hilfreich bei der Areit mit erwachsenen Patienten.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Andreas Krüger, Dr. med., Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, ist am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf als Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie der »Trauma-Ambulanz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien« tätig.

Luise Reddemann, Dr. med., Nervenärztin und Psychonalytikerin (DGPT, DGP), Fortbildung in Systemischer Therapie und verschiedenen körpertherapeutischen Verfahren, Fachärztin für psychotherapeutische Medizin, war von 1985 bis 2003 Leitende Ärztin der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin am Ev. Johanneskrankenhaus Bielefeld; aktuell ist sie in Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Psychotraumatologie tätig; Entwicklung der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (»PITT«).
Sie ist Mitglied im Weiterbildungsausschuss der Deutschen Akademie für Psychotraumatologie, im Wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen und in der wissenschaftlichen Leitung der Psychotherapietage NRW.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung 11
1.1 Traumatisierte Kinder und Jugendliche -
eine Herausforderung an unsere Menschlichkeit und Professionalität 11
1.2 Zu Inhalt und Aufbau dieses Buches 19
1.3 Zum Umgang mit Leid und Leiden bei Kindern und Jugendlichen 22
1.4 Was heißt Heilung in der Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen? 29
1.5 Über Therapieziele im Kontext von Trauma und Entwicklung 33
2. Entwicklungs- und traumapsychologische Grundlagen zu Verständnis, Diagnose sowie Therapie seelischer Traumatisierungen im Kindes- und Jugendalter 36
2.1 Zur Traumatisierung im Kontext von Entwicklung 36
2.1.1 Körperliche Entwicklung und Trauma 36
2.1.2 Kognitive Entwicklung und Trauma 38
2.1.3 Entwicklung und familiäres Umfeld 44
2.2 Das Konzept einer »Entwicklungs-Ressourcologie« 45
2.3 Was versteht man unter traumatischem Stress? 49
2.4 Zu den Wirkungen von traumatischem Stress im Kindes- und Jugendalter 53
2.4.1 Zum Zusammenhang einer somatopsychischen und psychodynamischen Dimension
der Trauma-Verarbeitung 54
2.4.2 Zur diagnostischen Kategorie der DESNOS 57
2.4.3 Zur Konzeption der entwicklungsbezogenen Trauma-Folgestörungen (Developmental Trauma Disorders) 66
2.4.4 Zu einer deskriptiv-phänomenologischen Entwicklungspsychopathologie der Psychotraumastörungen 71
2.5 Ego-State-Theorie als konzeptuelle Grundlage 76
3. Der Beginn der Behandlung 79
3.1 Behandlungsvoraussetzungen und Beziehungsaufnahme 79
3.2 Elternarbeit und Familientherapie 84
3.3 Übertragung, Gegenübertragung, Abstinenz 86
3.4 Anamneseerhebung 91
3.5 Beantwortende Haltung und Selbstbestimmung 98
3.6 Die Betonung der Arbeitsbeziehung von Anfang an 100
3.7 Testpsychologische Diagnostik 104
3.8 Zur Bedeutung von Imagination, Vorstellungskraft, gestaltendem Tun, Körper und Bewegung 104
3.9 Häufig gestellte Fragen zu Spiel, gestaltender und imaginativer Arbeit 112
3.10 Die Bedeutung kognitiver Orientierung in
der Traumatherapie 115
3.11 Ressourcenorientierung: Kind, Jugendliche und Familie 119
3.12 Prozess- versus Phasenorientierung sowie Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen 123
3.13 Zum Umgang mit regressiven Prozessen 130
3.14 Die häufigsten Fallen in der Einleitungsphase 132
3.15 Therapieevaluation: Welche Ziele habe ich erreicht? 134
3.16 Zusammenfassung: Vorgehen in der Einleitungsphase 134
4. Die Stabilisierungsphase 137
4.1 Äußere Sicherheit 140
4.1.1 Allgemeine Aspekte 140
4.1.2 Äußere Sicherheit - Besondere Aspekte bei Säuglingen und Kleinkindern 144
4.2 Psychoedukation 145
4.3 Kreativer Umgang mit angeleitet gestalteten Vorstellungswelten und Imaginations-»Übungen« 154
4.4 Häufig gestellte Fragen zu angeleitet
übenden Behandlungsformen 165
4.5 Zusammenfassung: Vorgehen bei der Anwendung
von angeleitet übenden Behandlungsformen 170
4.6 Die Arbeit mit dem »jüngeren inneren Kind« 172
4.6.1 Arbeit mit dem inneren jüngeren Kind
als Ego-State-Therapie 173
4.7 Vorgehensweise zur Arbeit mit dem »jüngeren
inneren Kind« 177
4.8 Häufig gestellte Fragen zur Arbeit mit dem »jüngeren
inneren Kind« 186
4.9 Arbeit mit Täterintrojekten 190
4.10 Arbeit mit dem »Drachentötermodell« und dem
»inneren Störenfried« 191
4.11 Zusammenfassung: Vorgehen bei der Täterintrojektarbeit 192
4.12 Häufig gestellte Fragen zur Täterintrojektarbeit 195
4.13 Vorsicht: Fallen 197
4.14 Ego-State-orientierte Arbeit mit Täterintrojekten 198
4.15 Protokoll: Ego-State-orientierte Arbeit
mit Täterintrojekten 198
4.16 Vorsicht: Fallen 200
4.17 Täterintrojektarbeit und die Rolle von Eltern
und Geschwistern 201
5. Die Traumakonfrontationsphase 203
5.1 Voraussetzungen 203
5.2 Kontraindikationen für gezielte Traumakonfrontation 209
5.3 Das BASK-Modell 210
5.4 Grundlegende Voraussetzungen bei der Traumakonfrontation: Kind, Entwicklung
und soziales Umfeld 211
5.5 Vorgehen bei der Bildschirm-Beobachtertechnik 214
5.6 Konfrontation und Rekonstruktion mittels verschiedener Ausdrucksformen: Szenisch-bildnerische Gestaltung, Imagination 230
5.7 Vorgehen bei der ungeplanten Begegnung mit traumaassoziiertem Erlebnismaterial durch (jüngere) Patienten: Differenzierung zwischen traumatischer Reinszenierung und Rekonstruktionsbemühungen 234
5.7.1 Traumaassoziierte Spielszenen im fortgeschrittenen Therapieverlauf als Aufruf
zur Hilfe beim Rekonstruktionsprozess 235
5.7.2 Vorgehen bei der Konfrontation
im spielerisch-bildnerischen Tun 236
5.7.3 Traumatische Reinszenierungen:
»Die Therapeutin auf dem Prüfstand« 241
5.7.4 Vorgehen bei traumatischen Reinszenierungen 243
5.8 Die Kombination verschiedener Techniken 246
5.9 Häufige Fragen zur Traumakonfrontationsarbeit
mit Kindern und Jugendlichen 247
5.10 Restabilisierung 253
5.11 Die Rolle der Familie und des weiteren sozialen Umfeldes
nach einer Konfrontation 255
6. Die Integrationsphase 256
6.1 Vorgehen in der Integrationsphase 257
6.2 Transformation im kreativen Tun: Früh übt sich
am besten! 260
7. PITT-KID® in der Behandlung spezifischer Probleme 262
7.1 Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Traumatisierungen vor der bewussten Erinnerungsfähigkeit 262
7.2 Behandlung von suizidalen und sich selbst
verletzenden Patientinnen 263
7.3 Genderspezifische Gesichtspunkte 264
8. Psychohygiene oder Selbstfürsorge
für Therapeutinnen und PITT-KID® 266
Danksagung 268
Literatur 270