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Produktiver Umgang mit Lyrik Eine systematische Einführung in die Lyrik, ihre produktive Erfahrung und ihr Schreiben 10. unveränd. Auflage
Produktiver Umgang mit Lyrik
Eine systematische Einführung in die Lyrik, ihre produktive Erfahrung und ihr Schreiben


10. unveränd. Auflage

Günter Waldmann

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834004420 (ISBN: 3-8340-0442-1)
319 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2008

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Aus Besprechungen zur ersten Auflage: Günter Waldmann hat ein Buch vorgelegt, das sich als systematische Einführung in diesen unterrichtlich oft schwer zu vermittelnden Bereich der Literatur versteht und die Gattung Lyrik nicht von ihren abstrakten literarischen Formen, sondern von der aktiv-produktiven Rezeption des Lesers her erfahrbar werden lässt. Mit mehrfach erprobten Arbeitsanregungen versehen, bietet der Autor viele detaillierte Vorschläge für die einzelnen Klassenstufen(5. Klasse [5. Auflage: 3. Klasse] bis Leistungskurs), Hinweise, die auch für das Selbststudium und die Arbeit in Schreibseminaren und -workshops interessant sind.

Auch wenn der Deutschlehrer vielleicht nicht alle 135 [5. Auflage: 170] Arbeitsaufgaben verwirklichen kann, so hat er mit diesem Buch doch ein didaktisch gut aufbereitetes Arbeitsmittel, mit dessen Hilfe den Schülern ein deutlich leichteres und dabei intensiveres literarisches Lernen, aber auch ein weitaus lustvollerer Umgang mit Lyrik als üblich ermöglicht wird.

Das Gymnasium in Bayern



Lust auf statt Frust durch Lyrik will Günter Waldmann mit seinem Konzept des produktiven Umgangs mit Gedichten schaffen: Einführung in Lyrik durch Dichten, durch Selbermachen. Einwände vom Standpunkt der Autonomie des Kunstwerks hat es gegen dieses Konzept schon massenhaft gegeben; und irreführend wäre es sicher, ein Eindenken und Weiterdenken in Literatur abschaffen zu wollen. Ich persönlich benutze den Waldmann nicht seiner sicher bedenkenswerten Konzeption (produktive literarische Differenzierung), sondern der vielen erprobten (teilweise aber recht anspruchsvollen!) Arbeitsvorschläge wegen. Umformungen, Erweiterung und Verkürzung, selbst schreiben mit vorgegebenem Material oder nach Mustern, z.B. nach Clustern, sind wichtige Bereiche.

Ganz nebenbei erhält man noch eine interessante Einführung in die Lyrik, in Versformen, Metrum, Klangformen, Reim, Motiv, Bild.

Die Unterrichtspraxis
Rezension
20 Jahre seit dem Ersterscheinen ist dieses Buch in 10. Aufl. keineswegs "alt / veraltet" - im Gegenteil: Es bietet einen frischen und produktiven Umgang mit einem für die meisten Schüler/innen schwierigen Stoff: der Lyrik; denn Gedichte sind vielen Schülern fremd. Deshalb setzt der Autor auf die produktive Rezeption des Lesers, auf dessen aktiven Umgang mit Lyrik. Sensibilität für Lyrik wird durch produktiven Umgang mit ihr angestrebt, durch learning by doing ... Zugleich handelt es sich um eine Einführung in Lyrik, in deren Sprachbereiche von Laut, Wort, Satz und Text und deren Kunstmitteln. Kurz: Eine Einführung in die Lyrik, die über produktive Erfahrung erfolgt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
0. Vorwort

0.1. Vorwort zur 1. Auflage (1988) 1
0.2. Vorwort zur 5. Auflage 3

1. Hinführung zur Lyrik 5

1.1. Einstimmung in Lyrik und den produktiven Umgang , mit ihr 5
A 1: Phantasiereise 'Im Gebirgswald' 6
A 2: Selbst ein Gedicht schreiben? 7
1.2. Hinführung zur visuellen Form von Lyrik 7
A 3: Bild-Wörtermachen 8
1.3. Hinführung zur sprachlichen Organisation von Lyrik und zu eigenem Schreiben in lyrischen Formen 10
A 4: Konstellationen komponieren 10
A 5: Wachsgedichte schreiben 11
A 6: Elfchen schreiben 12
A 7: Haikus schreiben 13
1.4. Hinführung zur lautlich-rhythmischen Gestaltung von Lyrik 14
A 8: Betrachtung von drei Strophen Hölderlins 14
1.5. Hinführung zum Unterschied von Lyrik und Prosa 15
A 9: Ein Tisch in Prosa und Versen 16
A 10: Ein Storm-Gedicht in Prosa-und Versfassung 17

2. Lyrische Vorschule: Der freie Vers 20

2.1. Der frei Vers und seine Lautform (an Gedichten Frieds und anderer) 20
A 11: Erste Annäherung an den freien Vers 20
2.2. Der freie Vers, seine visuelle Form und ihre Sinnfunktion
(an Gedichten des Barock, H. Domins, Frieds, Bieneks und anderer) 25
A 12: Bildgedichte machen 26
A 13: Erfahrungen mit Einrückungen 29
A 14: Versanordnung und Sinnaussage eines Gedichts 31
A 15: Eine Prosafassung und ihre Versfassungen 32
A 16: Aus Prosafassungen werden wieder freie Verse 33
A 17: Freie Verse aus Gebrauchs-und Alltagstexten 35
A 18: Freies Schreiben von freien Versen 37

3. Lyrische Versformen: Metrum - Rhythmus (Phonologische Strukturen I) 39

3.1. Erste Erkundungen des Metrums
Songs aus Brechts „Dreigroschenoper") 39
A 19: Prosa und Lyrik in Brechts „Dreigroschenroman" und „Dreigroschenoper" 39
A 20: Neue Moritaten von Mackie Messer 41
A 21: Erarbeitung eines metrischen Schemas 43
A 22: Die Schwierigkeiten der Realisation eines metrischen Schemas 45
3.2. Metrische Formen, ihre Funktionen und Leistungen (an politischer Lyrik Brechts) 48
A 23: Annäherung an die Differenzerfahrung metrischer Formen 48
A 24: Lange und kurze Verszeilen 50
A 25: Regelmäßig und unregelmäßig gefüllte Verszeilen 54
A 26: Alternierende und daktylische Verszeilen 55
A 27: Stumpfe und klingende Versschlüsse, nicht-auftaktige und auftaktige Versanfänge 57
3.3. Modell metrischen Verstehens (an einem Naturgedicht) 61
A 28: Textfreie Analyse des metrischen Schemas einer Naturgedichtsstrophe 61
3.4. Visuelle Darstellung metrischer Differenzerfahrungen
(an Naturgedichten Mörikes,Trakls und Bächlers) 64
A 29: Aufstellen einer metrischen Matrix für zwei Naturgedichte von Trakl und Bächler 67
A 30: Das Metrum-Matrix-Spiel 71
3.5. Metrum und Rhythmus 72
A 31: Versuche zu rhythmischen Differenzerfahrungen 74
A 32: Arbeiten mit dem Rhythmus 77

4. Lyrische Klangformen: Lautsymbolik - Alliteration und Assonanz - Reim (Phonologische Strukturen II) 79

4.1. Zum Klangcharakter der Sprache: Lautnachahmung und Lautsymbolik, das Lautgedicht (an Gedichten Morgensterns und des Dada sowie Jandls) 79
A 33: Kleine Erfahrung mit Lautnachahmungen 79
A 34: „Lernt Vokale kennen" (Fühmann) 79
A 35: Lyrik mit Lauteinlagen 80
A 36: Erfolgreich werben mit Lautwirkungen 88
A 37: Eigene Versuche mit lautnachahmend-lautsymbolischer Lyrik 89
4.2. Lyrischer Klangcharakter, Alliteration und Assonanz
(an Konkreter Poesie und einem Gedicht Eichendorffs) 89
A 38: Versuch mit dem Klangcharakter eines Lenau-Gedichts nach Gerhard Rühm 90
A 39: Versuche mit Vokal- und Konsonanten-Gleichklängen nach Ernst Jandl und Franz Mon 92
A 40: Erfahrung mit lautlichen Gleichklängen an einem Gedicht Eichendorffs (durch Textreduktion) 96
4.3. Der Reim (an Gedichten des Dada und des Expressionismus, Heines, Eichendorffs und anderer) 98
A 41: Leichte Übungen zum Reim 98
A 42: Reimspiele 99
A 43: Erfahrungen mit Reimen machen: der Sinngehalt des Reims 100
A 44: Zur Reimerwartung des lautlichen Gleichklangs 105
A 45: Ein Versuch zur Reimspannung bei den Reimformen 109
A 46: Versuche zur Reimspannung bei den Reimstellungen 112
A 47: Übungen zum Reim und zur Reimstellung 116
A 48: „Ohrenwunder" als „Einfallslenker und Ideenstimulator" (Rühmkorf): der ungewöhnliche Reim 117
A 49: Erkundung eines romantischen Gedichts von Heine durch Arbeit mit seinen Reimen 118
A 50: Interpretation eines Gedichts von Eichendorff durch Arbeit mit seinen Reimworten (Textreduktion) 119
4.4. Eigene Erfahrungen mit dem Verfassen von Reimgedichten 123
A 51: Gedichte schreiben mit Heine I: Zur eigenen Lebenslage und Befindlichkeit 123
A 52: Gedichte schreiben mit Heine II: Zu politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen 124

5. Lyrische Wertformen: Wortwiederholung - Leitmotiv -Mehrdeutigkeit (Semantische Strukturen I) 126

5.1. Die Wortwiederholung (an Gedichten Kunerts, Enzensbergers, Brechts und anderer) 126
A 53: Umgang mit der Wortwiederholung 126
A 54: Schlichte Übungen zur Wortwiederholung 131
A 55: Arbeiten mit strophischer Wortwiederholung 132
A 56: Gedanken zu Mut und Hoffnung bei der Lektüre Brechts 135
5.2. Das Leitmotiv (an Gedichten Enzensbergers sowie Celans, I. Bachmanns und anderer) 136
A 57: Leitmotiv-Clustering 136
A 58: Erarbeiten zweier Gedichte Enzensbergers von ihren Leitmotiven her (durch Textreduktion) 140
A 59: Annäherung an Celans „Todesfuge" von Immanuel Weißglas' Gedicht „ER" her 147
A 60: Arbeiten mit gegensätzlichen Leitmotiven in zweischichtiger Textanordnung nach Ingeborg Bachmann: „Reklame" 148
A 61: Einfache Übung zum leitmotivlichen Arbeiten in einer zweischichtigen Textanordnung 150
A 62: 'Selbstsein' - 'ein anderer/eine andere sein': Eigene Versuche mit Leitmotiven 151
5.3. Die Mehrdeutigkeit (an Gedichten Enzensbergers sowie Törnes, Frieds und anderer) 152
A 63: Erkundung der Mehrdeutigkeit 152
A 64: Erarbeiten von Formen der Mehrdeutigkeit 155
A 65: Arbeiten mit Mehrdeutigkeiten 158

6. Lyrische Bildformen: Metapher - Allegorie - Symbol (Semantische Strukturen II) 160

6.1. Hauptmerkmale der Metapher 161
A 66: Metaphern-Baukasten: Eigene Erfahrungen mit Metaphern machen 162
6.2. Fügungen der Metapher - das Oxymoron (an Gedichten Flemmings und anderer) 165
A 67: Das Oxymoron als kühne Metapher 166
A 68: Metaphernspiel: „Zusammengesetztes auseinandergedacht" 167
A 69: Wiederbelebung von Metaphern 1: Redensarten 168
A 70: Wiederbelebung von Metaphern 2: Körpermetaphern 169
6.3. Leserbezogenheit der Metapher - die Synästhesie (an einem Gedicht Brentanos und Textstellen Trakls) 170
A 71: Erkundung der Synästhesie 172
A 72: Synästhesien-Baukästen: Eigene Erfahrungen mit Synästhesien machen 173
6.4. Erfahrungen mit dem traditionellen Metaphernverständnis (an Gedichten von K. Allert-Wybranietz) 175
A 73: Metapher als „Übertragung eines fremden Wortes" (Aristoteles)? Erprobung dieses
Metaphernverständnisses 176
6.5. Die Allegorie (an Gedichten Kunerts. Enzensbergers, S. Kirschs, Biermanns und anderer) 181
A 74: Allegoriespiel: „Ich als " 181
A 75: Allegorien schreiben nach Kleist 182
A 76: Eine Allegorie nachproduzieren l 183
A 77: Eine Allegorie nachproduzieren 2 184
A 78: Allegorien vom Kreislauf des Lebens 185
A 79: Schlichte Erfahrung mit der 'reinen Allegorie' 191
A 80: Zum Umgang mit der allegorischen Personifikation 1 193
A 81: Zum Umgang mit der allegorischen Personifikation 2 193
A 82: Erfahrungen mit politischem Bildgebrauch: Eine aktuelle Allegorie von unserem 'Staatsschiff' und 'Staatskörper' 194
6.6. Das Symbol (an Gedichten Goethes und des späten Brecht) 196
A 83: Erste Annäherung an das Symbol im Bildfeld 'Krieg' 197
A 84: Goethes Symbolgebrauch und Symbolverständnis 198 A 85: Eigene Versuche mit symbolischer Bildform in den Bildfeldern 'Gefangensein' und 'Weg' 204

7. Lyrische Satzformen: Enjambement - Inversion- Parallelismus - Chiasmus und andere Satzfiguren (Syntaktische Strukturen) 205

7.1. Das Enjambement (an Gedichten Rilkes, M.L. Kaschnitz', Bobrowskis, S. Kirschs, Brinkmanns und anderer) 206
A 86: Aktiver Umgang mit dem Enjambement 1: Erwartungen 206
A 87: Aktiver Umgang mit dem Enjambement 2: Auferstehung - Verlassenheit 208
A 88: Umwandeln eines Prosagedichts in freie Verse, gegebenenfalls mit Enjambements 214
A 89: Umwandeln einer Prosastelle in freie Verse mit Enjambements 214
7.2. Inversion und Enjambement (an Gedichten Hölderlins) 214
A 90: Lyrische Experimente mit dem Satzbau I: Enjambement und Inversion 214
A 91: Aktiver Umgang mit dem Satzbau bei Hölderlin 218
7.3. Parallelismus, Chiasmus und weitere Satzfiguren - 'glatte' und 'harte' Fügung (an einem Text Hölderlins, an Gedichten Frieds, Bobrowskis und anderer) 220
A 92: Lyrische Experimente mit dem Satzbau II: Parallelismus und Chiasmus 220
A 93: Einfache Übung zu Parallelismus und Chiasmus 223
A 94: Lyrische Experimente mit dem Satzbau III: Ellipse, Nominalsetzung, Hyperbaton 223
A 95: Aktiver Umgang mit dem Satzbau bei Bobrowski 225
A 96: Arbeiten mit glatter und harter Fügung 230
A 97: Syntaktische Spiele mit Hypotaxe und Parataxe, Polysyndeton und Asyndeton 231
A 98: Skelettgedicht-Spiel: Reduktion als Interpretationsverfahren (Textreduktion) 233
A 99: Reduktion als Produktionsverfahren (Textreduktion) 235

8. Lyrische Strophenformen: Vier- und dreizeilige Strophe - Terzine, Stanze, Rondel-Sonett (Textuelle Strukturen) 236

8.1. Strophe und Verszeile - Sinnzusammenhang und Sinninduktion in der Strophe (an Gedichten Heines, Eichendorffs, I. Bachmanns und anderer) 236
A100: Zeilenpuzzle mit Liebesgedichten Heines 236
A101: Zeilenpuzzle mit drei Naturgedichten 239
8.2. Einzelne Strophenformen (an Gedichten Lichtensteins, Trakls, Stefan Georges, I. Bachmanns, Frieds und anderer) 245
A102: Versuche mit vier- und dreizeiligen Strophen 245
A103: Versuche mit Terzine und Stanze 247
A104: Versuche mit Kehrzeilenstrophen dreier Herbstgedichte 250
A105: Versuche mit Strophenformen an einem eigenen Cento 252
8.3. Das Sonett (an Gedichten Goethes, Mörikes, Lichtensteins, Trakls und anderer) 253
A106: Erkundung des Sonetts I: Die äußere Form 253
A107: Erkundung des Sonetts II: Die Funktion der äußeren Form 255
A108: Erkundung des Sonetts III: Die innere Form 257
A109: Kritische Betrachtung von unmetrischen und reimlosen Sonetten 260
A110: Versuche mit eigenem 'Sonettieren' 261

9. Skizze des zugrundeliegenden literaturtheoretischen Konzepts produktiver literarischer Differenzerfahrung 263

10. Methodische Hinweise und Vorschläge 274


10.1. Produktiver Umgang mit Lyrik in der Schule 274
10.2. Vorschläge für Unterrichtseinheiten und -Sequenzen 277
I. Primarstufe: 4. gegebenenfalls auch 3. Klasse 278
II. Sekundarstufe 1:5.-7. Klasse 279
III. Sekundarstufe 1:8.-10. Klasse 280
IV. Sekundarstufe II: 11.-13. Klasse 281
V. Schreibgruppen/Workshops: Arbeitsanregungen mit größerem Anteil eigenen Schreibens 282
10.3. Verzeichnis von Themen und Motiven 282
10.4. Verzeichnis der verwendeten produktiven Verfahren 284

11. Anmerkungen 286

12. Literaturverzeichnis 295

13. Register 306

13.1. Personenregister 306
13.2. Sachregister 309