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Praxisbuch Klassenrat Gemeinschaft fördern, Konflikte lösen. Alle Kopiervorlagen auch zum Download 2., neu überarbeitete Auflage Auflage 2014
Praxisbuch Klassenrat
Gemeinschaft fördern, Konflikte lösen. Alle Kopiervorlagen auch zum Download


2., neu überarbeitete Auflage Auflage 2014

Birte Friedrichs

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783407628244 (ISBN: 3-407-62824-2)
184 Seiten, paperback, 17 x 24cm, März, 2014

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Längst ist der Klassenrat kein Geheimtipp mehr, denn nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer und ganze Schulen profitieren davon: Mithilfe der wöchentlichen Klassenratsstunde lernen Schüler/innen zum einen Kompetenzen wie Gesprächsführung und konstruktive Konfliktlösung, zum anderen gestalten sie Unterricht und Schulleben aktiv mit – auch schon in der Grundschule.

Dieses Praxisbuch enthält alles, was Lehrer/innen zur Durchführung des Klassenrats brauchen: Hintergrundwissen, Tipps für die praktische Umsetzung und vor allem zahlreiche Kopiervorlagen (auch zum Download im Internet). Damit Lehrer rasch loslegen können, beschränkt sich die Autorin bewusst auf die Punkte, die sich in zahlreichen Klassenratsstunden und Fortbildungen als wesentlich herauskristallisiert haben.

Die Vorteile auf einen Blick:

Altersdifferenzierte Kopiervorlagen – für die erfolgreiche Arbeit von Klasse 2 bis 10

Kein »Klassenrat von oben«: Die Schüler/innen nehmen ihren Klassenrat wirklich selbst in die Hand

Anregungen zur Selbstevaluation helfen, die Klassenratspraxis kontinuierlich zu verbessern.

Mit Materialien zur Vorstellung des Klassenrats im Kollegium und auf Elternabenden

Aktuelle Zusatzmaterialien zum Download
Rezension
Reformorientierte Schulkonzepte haben zur Bearbeitung von Konflikten in der Klasse das Element des Klassenrats oder der Klassenversammlung eingeführt (nach Célestin Freinet: réunion de cooperative). Was ist Klassenrat? Welche Chancen verbinden sich mit dem Ritual Klassenrat? Mit welchen Schwierigkeiten hat die Umsetzung eines Klassenratskonzepts in konkrete schulische Praxis umzugehen? Dieses Buch aus der Reihe "Pädagogik praxis" bietet bewußt ein "PRAXISBUCH Klassenrat". Klassenrat ermöglicht eine Pädagogik des Aushandelns als Konfliktlösung IN der Klasse, d.h.: a) Konflikte werden nicht verdrängt und entladen sich dann destruktiv und b) die Konflikte werden nicht nach außen (etwa an Streitschlichter) delegiert, sondern kollektiv bearbeitet. Wie das in der Praxis geschehen kann, das zeigt dieser Praxisband.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Presse-/Leserstimmen:

»Neue Anregungen und viele praktische Hilfen. 48 Seiten äußerst nützliche Kopiervorlagen.« Erziehung und Wissenschaft

»Dieses äußerst hilfreiche Buch heißt zu Recht ›Praxisbuch‹, denn es informiert nicht nur über den Klassenrat, sondern es leitet auch gekonnt dazu an, den Klassenrat in der Praxis zu realisieren und zu organisieren.« Schulmagazin 5–10

»Dieses Praxisbuch enthält alles, was Lehrer/-innen zur Durchführung des Klassenrats brauchen« Büchermarkt-Zeitnah

»Damit Lehrer rasch loslegen können, beschränkt sich die Autorin bewusst auf Punkte, die sich in zahlreichen Klassenstunden und Fortbildungen als wesentlich herauskristallisiert haben.«
Praxis Schule

Dr. Birte Friedrichs ist Gymnasiallehrerin für die Fächer Deutsch, evangelische Religion und Darstellendes Spiel und ausgebildete Beratungslehrerin. Neben ihrer Unterrichtstätigkeit am Friedrichsgymnasium in Kassel ist sie Pädagogische Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Kassel. Außerdem führt sie regelmäßig Fortbildungen mit Lehrer/innen aller Schulformen und Studierenden zu Themen wie Klassenrat, Klassenleitung und kreative Unterrrichtsmethoden durch.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1. Einleitung 11

1.1 Demokratie als Herausforderung für die Pädagogik 11
1.2 Die Idee einer humanen Schule 12
1.3 Argumente für den Klassenrat 14
1.4 Grenzen des Klassenrats 16
1.5 Klassenrat als Baustein einer demokratischen Schule 17

2. Was ist Klassenrat? 19

2.1 Einblick in eine alltägliche Klassenratssitzung 19
2.2 Grundzüge des Klassenrats – eine Skizze 22

3. Wesentliche Elemente des Klassenrats 25

3.1 Einen Rahmen schaffen: Raum und Zeit 25
3.1.1 Raum 25
3.1.2 Zeit 26
3.2 Klassenrat vorbereiten: Die Wandzeitung 28
3.3 Rollen neu definieren: Klassenrat als Inversionsritual 31
3.3.1 Die Klassenratsleitung 31
3.3.2 Die Rolle der Lehrer/innen 33
3.4 Struktur geben: Der Ablauf 35
3.5 Gesprächskultur entwickeln: Die Regeln 37
3.6 Absprachen festhalten: Das Protokoll 39

4. Themen des Klassenrats 42

4.1 Lob 42
4.2 Kritik 43
4.2.1 Konfliktbearbeitung – ein Modell 44
4.2.2 Problemanzeigen 47
4.3 Wünsche 49

5. Mehr als eine Technik – zur Geschichte des Klassenrats 50

5.1 Demokratie lernen durch Erfahrung (John Dewey) 50
5.2 Klassenrat als Ort der Selbstverwaltung (Célestin Freinet) 52
5.2.1 Zur Entstehung des Klassenrats bei Freinet 52
5.2.2 Das Klassenratskonzept Freinets 55
5.3 Prinzip Ermutigung (Individualpsychologie) 58
5.3.1 Ermutigung statt Lob 59
5.3.2 Die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller 60
5.3.3 Das »gelenkte Gruppengespräch« 61
5.4 Aus der Geschichte lernen? 63

6. Übungen zur Förderung der Gesprächskultur 65

6.1 Aktives Zuhören 65
6.2 Die »begründete Ich-Botschaft« 67
6.3 Begründete Ich-Botschaft für Grundschüler/innen: die »Giraffensprache« 74
6.4 Schritte der konstruktiven Konfliktlösung: die Friedensfüße 79
6.5 Was ist eine gute Lösung? 80

7. Klassenrat in der Grundschule 83

7.1 Wann kann ich mit dem Klassenrat beginnen – und wie? 83
7.1.1 Prinzip A: »Einfach beginnen!« 84
7.1.2 Prinzip B: »Vorbereitung schafft Sicherheit!« 86
7.2 Vorbereitung durch gezielten Kompetenzerwerb 88
7.3 Wie wird die Sitzordnung festgelegt? 89
7.4 Die Leitung unterstützen – den Ablauf visualisieren 90
7.4.1 Die Tagesordnung an der Leine 90
7.4.2 Das Tagesordnungsmännchen 91
7.5 Als Lehrer/in im Klassenrat einer Grundschulklasse 91

8. Schwierigkeiten bedenken 93

8.1 Probleme werden nicht vor den Klassenrat gebracht 93
8.2 Löschung vonWandzeitungsnotizen aufgrund von sozialem Druck 94
8.3 Umfunktionalisierung der Wandzeitung 94
8.4 Klassenrat als »Gericht« in der Schule 95

9. Fragen aus der Praxis 97

9.1 Wie führe ich in meiner Klasse den Klassenrat ein? 97
9.2 Was können wir tun, wenn es zu laut ist? 98
9.3 Wie verhalte ich mich bei Kritik an Kolleginnen und Kollegen? 101
9.4 Was ist, wenn ein Kind sich der Kritik nicht stellt? 103
9.5 Was ist, wenn Klassenrat ein Problem nicht löst? 105
9.6 Jungen interessieren sich nicht für »Mädchenprobleme« – und umgekehrt 106
9.7 Für welche Jahrgänge eignet sich der Klassenrat? 106
9.8 Wie lässt sich die »Qualität« des Klassenrats verbessern? 109
9.9 Klassenrat ohne Klassenratsstunde – wie kann das gehen? 111
9.10 Was tun, wenn der Klassenrat »verschwindet«? 113

Tipps zum Weiterlesen 114
Literaturverzeichnis 118
Kopiervorlagen* 122
Übersicht über die Kopiervorlagen und Arbeitsblätter 122


Vorwort

Sehnsucht nach einem besseren Leben verspricht Janusz Korczak den ihm
anvertrauten Kindern seines Waisenhauses im Jahr 1919, vor fast 100
Jahren. Gibt es eine bessere Motivation für das Bemühen um gelingendes
Leben als die Sehnsucht?
Finde dich nicht ab mit dem, was dich daran hindert, glücklich zu
sein! Sprich es an, wenn Probleme zwischen dir und anderen stehen–und
sucht gemeinsam nach einer Lösung! Tue etwas, wenn du siehst, dass andere
unfair behandelt werden! Beteilige dich an der Gestaltung des Zusammenlebens
in der Schule, bring dichmit deinen Wünschen und Ideen
ein – du bist Teil dieser Gemeinschaft! So ließe sich konkretisieren, was
»Leben der Wahrheit und Gerechtigkeit« bezogen auf die Schule bedeuten
kann. Wie oft hören Kinder stattdessen: »Das ist nunmal so!« »Damit
musst du dich abfinden – daran kann man nichts ändern.«
Etwa zeitgleich zu Korczak entwickelt Celestin Freinet als Lehrer
einer kleinen französischen Dorfschule den Klassenrat – er spricht von
der Klassenversammlung – als einen Ort, an dem die Klasse ihre Arbeit
eigenständig organisiert. Mein Eindruck ist: Freinet wird dabei von der
Sehnsucht bewegt, die Korczak im Blick hat. Der Wunsch, sich mit dem
Gegebenen nicht abzufinden, sondern eine Sehnsucht nachmehr, einem
noch besseren Miteinander, mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung,
ist bis heute eine Triebfeder des Klassenrates.
Der Klassenrat ist eine besondere Stunde in der Woche, die ganz in
den Händen der Schülerinnen und Schüler liegt. Sie bringen Themen
ein, die sie im Rahmen der Klasse diskutieren und zu einer guten Lösung
führen wollen. In Klassen, die neu zusammengesetzt sind, geht es
zunächst vornehmlich um Probleme. Es ist wichtig, Regeln auszuhandeln,
die in der Gemeinschaft gelten sollen. Und doch ist Klassenrat weit
mehr als eine Stunde, die für die Klärung von Konflikten bereitgestellt
wird: Klassenrat ist vor allem ein Ort demokratischer Partizipation.
Hier entscheiden Schüler/innen verantwortlichmit in wichtigen Fragen
des Unterrichts und Schullebens. Damit leistet der Klassenrat einen
wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der am 20.11.1989 ratifizierten
UN-Kinderrechtskonvention.
Kennengelernt habe ich den Klassenrat 1995 an der Offenen Schule
Kassel-Waldau, einer an der Pädagogik Freinets orientierten Reform-
schule. Wichtige Erfahrungen verdanke ich meinen Schüler/innen, mit
denen ich seit vielen Jahren Klassenrat halte. Das Gesprächmit Lehrer/innen
und Sozialarbeiter/innen an der Offenen Schule Waldau und im Rahmen
zahlreicher Klassenratsfortbildungen half, mein Verständnis des
Klassenrats zu vertiefen und Schwierigkeiten der praktischen Umsetzung
zu erkennen. Somit ist dies ein Buch aus der Praxis für die Praxis.
Es freut mich sehr, dass mein Klassenratsbuch viele Leserinnen und
Leser gefunden hat und mich immer wieder ermutigende Rückmeldungen
erreichen. Das Interesse am Buch ist gleichbleibend hoch.
Deshalb haben der Beltz-Verlag und ich uns für eine erweiterte
zweite Auflage entschieden. Die Überarbeitung profitiert insbesondere
von Erfahrungen, die ich im Rahmen von Klassenratsfortbildungen an
unterschiedlichen Schulformen machen konnte. So ist beispielsweise
ein neues Kapitel (Kapitel 7) hinzugekommen, das gezielt der Frage
nachgeht, wie der Klassenrat mit Grundschüler/innen gestaltet werden
kann. Deutlich erweitert wurde Kapitel 6, das Methoden zur Verbesserung
der Gesprächskompetenz vorstellt.
Das Buch legt eine bewährte Form des Klassenrats dar – gewissermaßen
als »roten Faden« – und macht aufmerksam auf Alternativen. Auf
einige Kapitel sei an dieser Stelle hingewiesen:
● Kapitel 2 gibt einen Einblick in den Klassenratsalltag einer fünften
Klasse und zeigt anhand des Beispiels Grundzüge des Klassenrats auf.
● Kapitel 3 erläutert detailliert, was der Klassenrat ist. Geschildert
wird, wie der Klassenrat vorbereitet wird, inwelchen Punkten er sich
vom Fachunterricht unterscheidet, welche Regeln gelten und wie
eine Klassenratssitzung abläuft.
● Kapitel 4 befasst sich näher mit den großen Themenkomplexen des
Klassenrats: Lob, Kritik und Wünsche.
● Kapitel 5 geht der Frage der historischen »Wurzeln« des Klassenrats
nach.
● In Kapitel 8 werden Schwierigkeiten reflektiert, die den Klassenrat
belasten können – oft ohne dass die Beteiligten sich dessen bewusst
sind. Wer für mögliche Schwierigkeiten sensibilisiert ist, kann ihnen
besser begegnen.
● Kapitel 9 geht auf typische Fragen ein, die in Einführungsseminaren
zum Klassenrat gestellt werden – sozusagen die FAQs zum Klassenrat.
Ich wünsche allen, die sich auf den Klassenrat einlassen – Schüler/innen
und ihren Lehrer/innen – viel Erfolg!

Kassel im Dezember 2013
Birte Friedrichs