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Praxis und Methoden der Heimerziehung Entwicklungen, Veränderungen und Perspektiven der stationären Erziehungshilfe 5. überarbeitete und ergänzte Auflage 2015
Praxis und Methoden der Heimerziehung
Entwicklungen, Veränderungen und Perspektiven der stationären Erziehungshilfe


5. überarbeitete und ergänzte Auflage 2015

Richard Günder

Lambertus-Verlag
EAN: 9783784127279 (ISBN: 3-7841-2727-4)
428 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Februar, 2015

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Erziehung in Heimen und sonstigen betreuten Wohnformen verlangt heute mehr denn je eine hohe Professionalität. Die Einrichtungen haben sich in den letzten Jahrzehnten von Anstalten mit Aufbewahrungscharakter hin zu differenzierten pädagogischen Institutionen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern entwickelt.

Das Buch stellt die historische Entwicklung der Heimerziehung dar, berücksichtigt alle aktuellen Aspekte und Forschungsschwerpunkte stationärer Erziehungshilfe und skizziert fachliche Herausforderungen, wie etwa das Thema "Sexualität in Heimen und Wohngruppen". In die fünfte, völlig neu überarbeitete Neuauflage wurden neue Daten und Forschungsergebnisse eingearbeitet sowie veränderte gesetzliche Grundlagen.

Das Buch ist als Lernmittel in Nordrhein-Westfalen zugelassen und in berufsbildenden Schulen in NRW als verbindliche Literatur zur Vorbereitung der Abiturprüfung in NRW 2016 vorgeschrieben. Zusatzmaterialien online auf www.lambertus.de. Übungsfragen zur Sicherung des Lernerfolgs für Lernfelder der Fachschule für Sozialpädagogik und Kontaktmöglichkeit mit dem Autor.

Prof. Dr. Richard Günder war Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Jugendhilfe an der Fachhochschule Dortmund. Er war früher Leiter der Sozialpädagogischen Heime beim Jugendamt der Stadt Stuttgart.
Rezension
Dieses mittlerweile in 5. überarbeiteter und ergänzter Auflage 2015 vorliegende, als Lernmittel in Nordrhein-Westfalen zugelassene und in berufsbildenden Schulen für Sozialpädagogik in NRW als verbindliche Literatur zur Vorbereitung der Abiturprüfung in NRW 2016 vorgeschriebene Lehrbuch gilt als Standardwerk der Sozialpädagogik/Sozialarbeit für die stationäre Erziehungshilfe. Heimerziehung hat sich in den letzten Jahrzehnten von Anstalten mit Aufbewahrungscharakter hin zu differenzierten pädagogischen Institutionen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern entwickelt. Heimerziehung ist zugleich eine sehr kostenintensive Hilfe zur Erziehung. Von 1000 jungen Menschen sind durchschnittlich vier auf die Erziehungshilfe Heimerziehung angewiesen. Die Erziehung in Heimen und in sonstigen betreuten Wohnformen stellt kein notwendiges Übel dar, sondern bedeutet für bestimmte Kinder und Jugendliche eine unabdingbare Lebensform zur Verbesserung sozialer Chancen innerhalb unseres Gesellschaftssystems. Die hier anzuzeigende vorliegende fünfte aktualisierte und ergänzte Neuauflage führt umfassend in Praxis und Methoden der Heimerziehung ein und berücksichtigt neue Daten und Forschungsergebnisse sowie veränderte gesetzliche Grundlagen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:

»… Das macht den vorliegenden Band illustrativ und für die Praxis anschlussfähig. Erfreulich sind auch die Zwischen-Resümees (...), die die Orientierung erleichtern. Der Verlag nennt den Band von Günder ''das Standardwerk für die stationäre Erziehungshilfe'': dem ist wenig hinzu zu fügen.«
Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt, In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, http://www.socialnet.de/rezensionen/11453.php, 09/2011. Zur Vorauflage

»Das in 4. Auflage erschienene Standardwerk für die stationäre Erziehungshilfe«
Frank Wolters, Erziehung und Wissenschaft 06/2011. Zur Vorauflage
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

1 Entwicklungen und Veränderungen der Heimerziehung 15

Das Negativimage der Heimerziehung 15
Die Entwicklung der Heimerziehung in ihrem historischen Kontext 16
Reformen und ihre Auswirkungen 33
Quantitative Veränderungen/Träger der Einrichtungen 36
Resümee 38
Die Kinder und Jugendlichen – Die Indikation für Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen 39
Aus welchen Familien kommen Heimkinder? 39
Wo hatten sich die jungen Menschen vor der stationären Hilfegewährung aufgehalten? 43
Wer hat den Heimaufenthalt angeregt? 43
Die Problemlagen der Kinder und Jugendlichen 44
Indikationen für die Heimunterbringung 44

2 Heimerziehung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) 47

Die generelle Zielsetzung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) 47
Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung 49
Erziehungshilfen im KJHG 51
Heimerziehung im Kinder- und Jugendhilfegesetz 52
Einbezug seelisch Behinderter 55
Sozialdatenschutz 57
Betroffenenbeteiligung 57
Partizipation von Kindern und Jugendlichen 58
Hilfeplanung 62
Finanzierung, Neue Steuerung 68

3 Das differenzierte Leistungsangebot der stationären Erziehungshilfe 75

Heimerziehung hat sich verändert 75
Außenwohngruppen und Wohngruppen 76
Betreutes Wohnen 77
Erziehungsstellen 77
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung 78
Flexible Erziehungshilfen 80

4 Heimerziehung aus der Sicht der Betroffenen 83

Die Einflussgröße von Standardsituationen auf die persönliche Entwicklung 83
Untersuchungsmethode 87
Zur Situation der interviewten Jugendlichen und jungen Erwachsenen 87
Gründe für den Heimaufenthalt 88
Diskussion der Befragungsergebnisse 88
Zu den einzelnen Bereichen: 89

5 Folgerungen für die pädagogischen Mitarbeiter(innen) 95

Woran kann sich Heimerziehung orientieren? 95
Beispiele aus der Praxis 95
Folgerungen 100
Rollenveränderungen und Identifikation der Heimerzieher(innen) 101
Rollenveränderungen und Qualitätsanforderungen 106

6 Folgerungen für pädagogische Beziehungsaspekte 111

Zwischen Selbstverwirklichung und Orientierungslosigkeit 111
Pädagogische Aspekte und Konzepte der Heimaufnahme 113
Die Heimaufnahme aus der Sicht der Mitarbeiter(innen) 114
Die Heimaufnahme aus der Sicht der Gruppe 116
Pädagogische Methoden der Heimaufnahme 117
Die Gefahr der Festschreibung von Negativsymptomen 120
Das pädagogische Prinzip des Neubeginns 122
Aufnahmerituale 127
Das Recht auf Schwierigkeiten 130
Resümee 134
Strafen in der Heimerziehung 135
Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten in der stationären Erziehungshilfe 135
Untersuchungsdesign 136
Resümee 148
Räumliche Merkmale in ihrer Auswirkung auf pädagogische Prozesse 149
Die Frage der Angemessenheit 149
Räumliche Rahmenbedingungen und Ausstattungsmerkmale 153
Milieutherapeutische Heimerziehung 155
Folgerungen für die Heimerziehung 158
Bewertung 160
Resümee 160

7 Ausbildungsprobleme und Grundhaltungen der Heimerzieher(innen) 163

Professionelles Handeln in der stationären Erziehungshilfe 163
Untersuchungsdesign 165
Bedeutung und Defizite der Ausbildung 165
Resümee 175
Heimerzieher(innen) brauchen (pädagogische) Grundhaltungen 176
Pädagogische Grundvoraussetzungen 177
Nicht das Symptom, sondern die Person steht im Mittelpunkt 181
Übertragung auf den Heimbereich 187

8 Methodisches Vorgehen in der Heimerziehung 189

Ausgangslage 189
Methoden in der Heimerziehung 191
Welche Methoden werden in der Heimerziehung praktiziert? 192
Ergebnisse einer Umfrage 192
Zur Methodik der Studie 192
Ergebnisse der Studie 192
Resümee 196
Die Umsetzung methodischer Vorgehensweisen 199
Zuständigkeiten abstimmen 200
Erziehungsziele und -aufgaben transparent machen 203
Den Alltag analysieren – das Chaos ordnen 205
Individuelle Pädagogik und Alltag miteinander verbinden 209
Die Gruppe einbeziehen 210
Konsequenz in der pädagogischen Realisierung 211
Bewusste Kontrollen einplanen 212
Gewalt und Aggressionen in der stationären Erziehungshilfe, Interventionsmöglichkeiten 214
Methodische Interventionen bei Gewalt und Aggressionen 217
Die Notwendigkeit von Teamarbeit 222
Praxisbeispiele 222
Begründung der Teamarbeit 223
Die verschiedenen Aspekte der Teamarbeit 227
Kooperation zwischen Heim und Schule 228

9 Eltern- und Familienarbeit in der Heimerziehung 231

Zur Situation 231
Begründung der Elternarbeit 232
Rechtliche Grundlagen der Elternarbeit 232
Ressourcenorientierung 233
Der pragmatische Ansatz 234
Der systemische und familientherapeutische Ansatz 235
Der psychoanalytische Ansatz 236
Die unterschiedlichen Zielsetzungen der Elternarbeit 241
Elternarbeit in der Form von Kontaktpflege 242
Grundsätzliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Elternarbeit 242
Einstellungen und Haltungen der Erzieher(innen) zur Elternarbeit 245
Elternarbeit ohne Eltern 253
Elternarbeit als Trauerarbeit 257
Elternarbeit zur Unterstützung des Ablösevorgangs 264
Wer leistet Elternarbeit? 266
Professionelle Grundstandards in der Eltern- und Familienarbeit 269
Kontinuierlich hilfreiche Gespräche realisieren 270
Elterngruppenarbeit 272
Aktuelle Tendenzen der Eltern- und Familienarbeit 273
Elternarbeit als Familientherapie? 275
Familientherapeutische Arbeit vom Heim aus 277
Stationäre Familienarbeit im Heim 280
Resümee 284

10 Sexualität in Heimen und Wohngruppen 287

Grundannahmen und Praxisbeispiele 287
Ausgangsüberlegungen 287
Zum Begriff der sexuellen Sozialisation 290
Ausgangslage der Sexualerziehung im Heim 292
Zum Begriff der Sexualität 294
Beispiele aus der Praxis der Heimerziehung 295
Heimen und Wohngruppen 299
Voraussetzungen der sexuellen Sozialisation 301
Einstellungen und Haltungen der Erzieher(innen) innerhalb der Sexualerziehung 301
Möglichkeiten der Selbsterfahrung und Selbstreflexion 304
Sexuelle Sozialisation unter dem Aspekt der Wohnbedingungen 305
Sexuelle Sozialisation als integrierter Bestandteil der Erziehung 317
Sexuelle Erziehung unter Berücksichtigung der besonderen Ausgangslage 317
Erzieherisches Vorbildverhalten 320
Enttabuisierung der Sexualität 326
Koordination partieller Erziehungseinflüsse 327
Einbezug der Eltern und Familien 328
Stellenwert der Sexualerziehung 331
Spezielle Fragestellungen der Sexualerziehung 333
Koedukative Erziehung, Mädchen- oder Jungenpädagogik 333
Homosexualität 337
Wann dürfen Jugendliche sexuelle Beziehungen aufnehmen? 339
Sexismus und Pornografie 341
Die pädagogische Situation sexuell missbrauchter Mädchen und Jungen in den Institutionen der Jugendhilfe 345
Ausgangssituation 345
Ursachen und Auswirkungen sexueller Gewalt 347
Anforderungsbereiche der Heim- und Wohngruppenerziehung bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen 349

11 Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung 361

Exkurs: Geschlossene Heimerziehung 361
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung 374
Adressat(inn)en der Intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung 376
Methoden und Organisation der Intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung 377
Ein intensivpädagogisches Projekt als Alternative zur geschlossenen Heimerziehung 378
Pädagogische Methoden innerhalb des intensivpädagogischen Projekts 379
Resümee 382
Erlebnispädagogik und Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung 383
Alternative pädagogische Konzepte und Praxiserfahrungen 384
Sozialpädagogische/therapeutische Segelfahrten 387
Zur Kritik an der Erlebnispädagogik 390

Literatur 401
Sachwortverzeichnis 423
Der Autor 427

Zusatzmaterialien online auf
www.lambertus.de
• Übungsfragen zur Sicherung des
Lernerfolgs für Lernfelder der
Fachschule für Sozialpädagogik
• Kontaktmöglichkeit mit dem Autor