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Postpartale psychische Störungen Ein interaktionszentrierter Therapieleitfaden
Postpartale psychische Störungen
Ein interaktionszentrierter Therapieleitfaden




Susanne Wortmann-Fleischer, George Downing, Christiane Hornstein

Kohlhammer
EAN: 9783170302129 (ISBN: 3-17-030212-4)
116 Seiten, paperback, 15 x 23cm, März, 2016

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Anpassungsleistungen sind für psychisch kranke Mütter besonders hoch. Neben der Bewältigung ihrer Erkrankung (z. B. Depression, Angst, Psychose) sind sie gefordert, in die Mutterrolle hineinzuwachsen und im täglichen Kontakt mit ihrem Baby mütterliche Feinfühligkeit zu entwickeln. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse dieser Frauen werden Mutterschaftsthemen (Rollenkonflikte, Stressbewältigung, Krisenmanagement) mit verhaltenstherapeutischen Techniken vermittelt. Als innovativer Schwerpunkt sind Elemente einer kommunikationsorientierten Eltern-Säuglings-Psychotherapie integriert. Für Therapeuten stehen eine Einführung in entwicklungspsychologische Grundlagen, Arbeitsmaterialien und Videographien von Mutter-Kind-Interaktionen für die Therapiestunden zum Download bereit. In der 2. Auflage ist das überarbeitete Therapiekonzept um achtsamkeitsbasierte Übungen sowie Konzepte der Körperorganisation sowie der Mentalisierung erweitert.



Dr. (H) Susanne Wortmann-Fleischer, niedergelassene Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie. George Downing, Ph.D., Klinischer Psychologe, Universität Paris VIII. Dr. med. Christiane Hornstein, Ärztin für Psychiatrie, Leiterin des Zentrums für peripartale Therapie am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden.
Rezension
Frauen müssen nach der Geburt ihres Kindes eine erhebliche körperliche und ressourcenaufwändige psychische Anpassungsleistung vollbringen. Nicht selten kommt es dabei zu psychischer Instabilität und emotionalen Turbulenzen. Einer der Gründe hierfür ist die ausgeprägte hormonelle Umstellung des weiblichen Körpers nach der Geburt. In dieser Zeitspanne kommt es, hauptsächlich bedingt durch den Verlust der Plazenta, zu einem rapiden Abfall der Östrogen- und Progesteronsekretion innerhalb weniger Tage. Dies gilt u.a. als Ursache für ein gehäuftes Auftreten von depressiven Verstimmungen sowie von psychotischen Episoden in dieser Phase. Die postpartale Zeit zählt zu den Perioden im Leben einer Frau, die mit den höchsten Auftretenswahrscheinlichkeiten einer psychischen Erkrankung einhergeht.

An dieser Stelle setzt der Therapieleitfaden an. Behaviorale und kognitive Therapieelemente wurden ausgewählt, um betroffenen Mütter durch Coping Strategien zu unterstützen. Der Alltag mit dem Kind soll zur positiven Verstärkung genutzt werden, um dysfunktionale Gedankenprozesse und verzerrte Wahrnehmungen und Einstellungen im Umgang mit dem Kleinkind zu korrigieren. Das Manual vermittelt ein verständliches und klares Konzept, wie Hilfen möglich sind, und gibt viele praktische Vorschläge, wie die postpartale Zeit trotz psychischer Beeinträchtigung zu einer wertvollen Erfahrung für Mutter und Kind werden kann. Durch seine empirische Fundierung und den breiten klinischen Erfahrungshintergrund vermittelt das relativ schmale Buch eine große Bandbreite an Tipps und Ratschlägen. Zusatzmaterial (Arbeitsblätter, Wochenpläne etc.) und Videos runden den Leitfaden ab.
Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 5

Vorwort 7

Hinweis und Inhaltsverzeichnis zum Zusatzmaterial 11
Hinweis zum Zusatzmaterial 11
Inhaltsverzeichnis des Zusatzmaterials 11

A Theoretische Grundlagen des Therapieprogramms

1 Einleitung 17

2 Konzeptioneller Hintergrund des Therapieprogramms 21
2.1 Inhalte des Therapieprogramms 21
2.2 Zielgruppe 21
2.3 Gruppenziele 22
2.4 Therapiebausteine 22
2.4.1 Stressmanagement 22
2.4.2 Psychoedukation 23
2.4.3 Unterstützung mütterlicher Kompetenzen 23
2.4.4 Rollenwechsel und Übergang in die Mutterschaft 24
2.4.5 Strategien zur Bewältigung negativer Gefühle 25

3 Theoretische Grundlagen 26
3.1 Rollenbilder 26
3.2 Entwicklungspsychologische Themen 28
3.3 Wahrnehmung positiver Gefühle 32
3.4 Stressfaktoren und Stressbewältigungsstrategien 33
3.5 Krisenplan 34
3.6 Konzept der Körperorganisation (»body organizing«) 34

B Praktische Umsetzung des Therapieprogramms

4 Struktur der Gruppe 39
4.1 Indikationen zur Gruppenteilnahme 39
4.2 Ein- und Ausschlusskriterien 40
4.3 Rahmenbedingungen 40
4.4 Therapeutische Techniken 42
4.5 Anforderungen an die Therapeuten 42
4.6 Aufbau der Stunden 43


5 Anleitung zur Durchführung des Therapieprogramms 46
5.1 Einstiegsrunde 46
5.2 Besprechung der Übung zum Thema der letzten Stunde(Hausaufgabe) ... 46
5.3 Thema der Stunde 47
5.4 Übung zum Thema der Stunde 48
5.5 Blitzlicht zum Abschluss 48

6 Therapiestunden 50
1. Stunde: »Rollenbilder« 50
2. Stunde: »Neugierde an der Beobachtung des Kindes wecken« 55
3. Stunde: »Die Bedeutung der beschreibenden Sprache« 61
4. Stunde: »Stressfaktoren« 67
5. Stunde: »Stressbewältigungsstrategien« 75
6. Stunde: »Kindlichen Signalen ein Echo geben (Matching)« 80
7. Stunde: »Beruhigungstechniken« 85
8. Stunde: »Wahrnehmung positiver Gefühle« 89
9. Stunde: »Führen und Folgen« 94
10. Stunde: »Erstellen eines Krisenplans« 100

Literatur 104
Anhang 109
Stichwortverzeichnis 113