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Plötzlich ein Sorgenkind Aus dem Leben einer aufmerksamkeitsgestörten Familie
Plötzlich ein Sorgenkind
Aus dem Leben einer aufmerksamkeitsgestörten Familie




Anonyma

Random House , DVA
EAN: 9783421045744 (ISBN: 3-421-04574-7)
240 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, September, 2013

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Macht der moderne, karriereorientierte Lebensstil unsere Kinder krank?

Die Grundschülerin Lenja ist tief unglücklich. Offiziell leidet sie an einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, kurz ADS. Aber eigentlich hat Lenja nie an etwas gelitten – bis sie in die Schule kam. Bis dahin war sie ein fröhliches, selbstbewusstes und neugieriges Mädchen, das mit fünf Jahren eingeschult wurde, weil es sich in der Kita langweilte. Die Schulprobleme und die ebenso unerwartete wie niederschmetternde Diagnose werden nicht nur für die Betroffene selbst zur Herausforderung, sie stellen die gesamte Familie vor eine Zerreißprobe. Der Erfahrungsbericht von Lenjas Mutter ist eine schonungslose, manchmal auch humorvolle Auseinandersetzung mit einer Modediagnose, hilfloser Pädagogik, der riesigen Helferbranche, die sich rund um die Schulprobleme von Kindern etabliert hat, und nicht zuletzt dem Lebensstil, den wir Kindern heute zumuten. Und es ist eine Geschichte mit Happy End.
Rezension
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom AD(H)S scheint zu einer Mode-Diagnose in der Grundschule und bei Kinder- und Jugendpsychologen geworden zu sein; und geradezu leichtfertig werden Kinder mit Ritalin still gestellt ... Dieses Buch einer anonym schreibenden betroffenen Mutter schildert die Diagnose und ihre Folgen für das betroffene Kind (Lenja), die Mutter, die Eltern, die Familie und die weitere Umgebung des Kindes. Was kann die Diagnose ADHS für ein Kind und für eine Familie bedeuten? Hier scheint manches mit der Diagnose falsch zu laufen in unserer Gesellschaft, hier scheinen zu viele (Möchte-Gern-)Professionelle an einem Kind herumzudoktern, hier scheint unsere Gesellschaft und ihr Umgang mit Kindern einigermaßen zu versagen, weil unser Lebensstil versagt ... Das Buch kann allen entsprechend betroffenen Eltern - und das sind nicht wenige - als Lektüre empfohlen werden; vielleicht werden dann Zusammenhänge schneller klar, für deren Erkennen die Verfasserin längere Zeit gebraucht hat ...

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Autorin lebt mit Mann und zwei Kindern in Deutschland und arbeitet als Journalistin. Zum Schutz ihrer Tochter veröffentlicht sie das Buch anonym.
Inhaltsverzeichnis
1 Eltern, die aus Wolken fallen 9

Ohnmacht, die erste 9
Bildungskatastrophe ganz privat 13

2 Kleine Schulschwänzer, faule Hirnforscher und die Frage: Was ist los mit ihr? 21

Unser Wake-up-Call 21
Der Diagnosemarathon 30
Im Reich der Synapsen 40
Die begabte Träumerin oder Konferenzen im Kopf 44
Mit Multiple Choice zur Aufmerksamkeitsstörung 51

3 Ergokuchen, fliegende Elefanten, Ritalin und die Frage: Wer oder was kann helfen? 57

Schussel, Hypie und Panix, unsere neuen Freunde 57
Neurologen gegen Psychologen und in der Mitte ein Kind 64
Work-Streit-Balance 68
Pappmaché-Gemetzel und hyperaktive
Mitstreiter 76

4 Frühe Unfälle und andere Verwarnungen 85

Mein Freund, der Hirnforscher 85
Hagelschauer und Fledermausohren 90
Fremdbetreutes Gewissen 93
Tränentagebuch 99
Mütter-Bashing und (Betreuungs-)Schlüsselkinder 104
Krippen-Burnout und brennende Haare 110

5 Aufmerksamkeitsgestörte Eltern – eine Selbstdiagnose 115

Baby an Bord, Mutter auf Stand-by 116
Das resettet sich. Nicht. Der ganze normale Alltagswahnsinn 122
Versagereltern in hellblauer Dämmerung 128
Bewusste Erziehung und andere Gefühllosigkeiten 131
Beziehungsstörungen und weitere Unaufmerksamkeiten 135
Mütterliche Handicaps 140
Elternzeit ist Reisezeit ist Strapaze 143
Sind wir wirklich da, wo wir gerade sind? 151

6 Grundschule meets Turbo-Abi 153

Scheißtage mit Happy End 163
Selbst organisiert im Chaos versinken 165
Kleine Reportage aus dem PISA-Versuchslabor 168
Aufgabenbuffets und weitere Materialschlachten 175
Fördergruppe versus Fördermuttis 178
Der Stempel auf der Stirn 183
Lenjas Underdog-Stolz 187
Engagierte Täter-Mütter und ein Mädchen, das sich selbst hilft 191
Jungs sind so: hyperaktive Genies gegen nervige Traumsusen 197
Brief an einen Jungenförderer 200

7 Katastrophenalltag und Kicheralarm 200

Anfang vom Ende her 202
Gestreute Turnbeutel, Teil I 204
Gestreute Turnbeutel, Teil II 208
Wie die Mutter, so das Kind 210
Hirnstörung oder Kulturstörung 214
Die Unruhe und mein Kind 216
Lenja holt sich Verstärkung 220
Fehldiagnose: das ungeschickte Kind 224
Der Anschiss und die Sache mit der Lebensfreude 227
Fast ein Jahr später 229
Neurologische Vielfalt 232
Chill dein Leben 234

Literatur 235