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Personen und Reden
Alexander Kluge
Wagenbach
EAN: 9783803112828 (ISBN: 3-8031-1282-6)
144 Seiten, hardcover, 11 x 20cm, Januar, 2012
EUR 15,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Es ist eine Zusammenstellung der besonderen Art. In verschiedenen Reden zu unterschiedlichsten Anlässen entwirft Alexander Kluge Porträts zu bedeutenden Persönlichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart. Doch seine Ausführungen sind mehr als bloße Biographien. Teils satirisch, teils philosophisch, aber stets mit dem Blick auf übergeordnete Zusammenhänge zieht Kluge unerwartete Parallelen und filtert die zeitlosen Elemente im Denken der Porträtierten heraus. Eine Kritik an der modernen Gesellschaft fließt dabei pointiert mit ein. In den abschließenden Essays und Kommentaren 'ad me ipsum' fokussiert der Autor sich selbst. Die gesamte Sammlung offenbart sich dadurch als ein Spiegel seiner Anschauungen und Ideen der letzten Jahrzehnte und macht die gesamte Textsammlung zu einem Porträt seiner selbst. Darin bestätigt er sich als außergewähnlicher Kunstrichter, Denker und Beobachter unserer Zeit.
Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine stete Unterbrechung unglücksbringender Selbstverständlichkeit in elf Portraits.
Zum 80. Geburtstag hat sich Alexander Kluge einen zweiten SALTO-Band gewünscht, um seine Reden über andere große deutsche Öffentlichkeitsarbeiter zu sammeln: Er spricht über G. E. Lessing, Heinrich Böll, Ricarda Huch, Friedrich Schiller, T. W. Adorno, Jürgen Habermas, Heiner Müller, Rudolf Augstein, Günter Gaus und Christoph Schlingensief. Dabei gelingen ihm nicht nur verblüffend zugespitzte Portraits dieser Personen. Kluges Gedanken » durchstreifen sein Hirn « und schöpfen – blitzgescheit und haarsträubend assoziativ – aus einem tiefen Fundus von Kenntnissen: Er führt literarische Beispiele (Ovid, Shakespeare oder David Hume) ebenbürtig mit historischen Ereignissen als Zeugen an, wobei sein Interesse immer den großen Wendepunkten gilt (1945, Tschernobyl oder dem 11. September). Am Ende steht ein für dieses Buch neu geschriebener Text: Ad me ipsum, in dem er uns von den ihm wichtigen Produktionsmitteln des Gefühls erzählt: den Büchern, den Bildern und der Oper.
Inhaltsverzeichnis
Augenblick tragisch-glücklicher Wiedererkennung
Rede zum Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg 1989
Der Autor als Dompteur oder Gärtner
Rede zum Heinrich-Böll-Preis 1993
Es ist der Bauer in uns, der nie vergehen wird
Rede zum Ricarda-Huch-Preis 1996
Einen Moment lang schien die Gesellschaft wie ein Garten: Silvester 1799
Rede zum Schiller-Gedächtnispreis 2001
Der "Quotenkiller" und die Sprache der Aufklärung
Rede zum Bremer Literaturpreis 2001
Die Aktualität Adornos
Rede zum Theodor-W.-Adorno-Preis 2009
Der Mann der Entschiedenheiten (L'enragé)
Jürgen Habermas
"Lava des Gedankens"
Jürgen Habermas zum 80. Geburtstag, 2009
Es ist ein Irrtum, dass die Toten tot sind
Trauerrede auf Heiner Müller 1995
Er war unser Held
Nachruf auf Rudolf Augstein 2002
"Zur Person"
Trauerrede auf Günter Gaus 2004
Kein Nachruf. Christoph Schlingensief live
Ad me ipsum
Sechs Texte als Kommentar
Editorische Notiz
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