lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Partizipation von Kindern und Jugendlichen Forschungsergebnisse, Bewertungen, Handlungsmöglichkeiten unter Mitarbeit von:  Bettina Arnoldt, Bernhard Babic, Tanja Betz, Sandra Ebner, Christine Feil, Wolfgang Gaiser, Martina Gille, Ursula Hoffmann-Lange, Elke Kaufmann, Susanne Klingelhöfer, Wolfgang Krug, Thomas Olk, Liane Pluto, Holger Quellenberg, Johann de Rijke, Roland Roth, Pia Rother, Anna Schnitzer, Christine Steiner, Heinz-Jürgen Stolz, Claus J. Tully, Franziska Wächter, Diana Zierold
Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Forschungsergebnisse, Bewertungen, Handlungsmöglichkeiten


unter Mitarbeit von: Bettina Arnoldt, Bernhard Babic, Tanja Betz, Sandra Ebner, Christine Feil, Wolfgang Gaiser, Martina Gille, Ursula Hoffmann-Lange, Elke Kaufmann, Susanne Klingelhöfer, Wolfgang Krug, Thomas Olk, Liane Pluto, Holger Quellenberg, Johann de Rijke, Roland Roth, Pia Rother, Anna Schnitzer, Christine Steiner, Heinz-Jürgen Stolz, Claus J. Tully, Franziska Wächter, Diana Zierold

Tanja Betz, Wolfgang Gaiser, Liane Pluto (Hrsg.)

Reihe: Wochenschau Pocket


Wochenschau Verlag
EAN: 9783899745818 (ISBN: 3-89974-581-7)
280 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2010

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Partizipation von Kindern und Jugendlichen

Die gesellschaftliche und politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu stärken, wird von vielen Akteuren aus Politik, Praxis und Wissenschaft als Ziel propagiert. Das empirische Wissen hierzu ist jedoch eher spärlich; zugleich vermitteln die Ergebnisse ein heterogenes Bild über die Teilhabemöglichkeiten junger Menschen und das Gelingen partizipativer Prozesse.

Dieser Band führt aktuelle Befunde zu Chancen und Herausforderungen der Partizipation in Familie, Schule, Jugendverband, Heimerziehung, politischen Vereinigungen und dem Web 2.0 auf der Basis repräsentativer Forschungsprojekte zusammen und ordnet diese in gesellschaftliche und fachliche Diskurse ein. Er leistet einen innovativen Beitrag zur empirischen Fundierung des Wissens über Einflussfaktoren und Zusammenhänge und trägt damit zur Weiterentwicklung der Partizipationsdebatte bei.

Mit Beiträgen von Bettina Arnoldt, Bernhard Babic, Tanja Betz, Sandra Ebner, Christine Feil, Wolfgang Gaiser, Martina Gille, Ursula Hoffmann-Lange, Elke Kaufmann, Susanne Klingelhöfer, Wolfgang Krug, Thomas Olk, Liane Pluto, Holger Quellenberg, Johann de Rijke, Roland Roth, Pia Rother, Anna Schnitzer, Christine Steiner, Heinz-Jürgen Stolz, Claus J. Tully, Franziska Wächter und Diana Zierold.
Rezension
Kinderrechte sind (gesellschaftspolitisch) in aller Munde; allenthalben sollen die Rechte von Kindern und Jugendlichen gestärkt werden, - das ist gesellschaftspolitischer common sense: Die gesellschaftliche und politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu stärken, wird von vielen Akteuren aus Politik, Praxis und Wissenschaft als Ziel propagiert. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Welche Partizipations- und Einflußmöglichkeiten (auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Entscheidungen) haben Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft wirklich? Das ist wenig erforscht und kaum empirisch erhoben. Hier will der anzuzeigende Band Abhilfe schaffen und führt aktuelle Befunde zu Chancen und Herausforderungen der Partizipation in Familie, Schule, Jugendverband, Heimerziehung, politischen Vereinigungen und dem Web 2.0 auf.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zu den Autoren:

Bettina Arnoldt,
Diplom-Pädagogin, Studium der Erziehungswissenschaft in Mainz von 1996 bis 2001. Anschließend wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Derzeit tätig am Deutschen Jugendinstitut (DJI) e. V. in München in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung im Projekt "Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG)". Forschungsschwerpunkte: Bildungsforschung, Kooperation Schule-Jugendhilfe
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Bernhard Babic,
Diplom-Pädagoge, Studium der Erziehungswissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt von 1994 bis 2000. Anschließend wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Sozialpädagogik, von 2001 bis 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, Erziehungs- und Sozialisationsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wissenschaftlicher Referent am DJI in München von 2006 bis 2008. Seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter bei SOS-Kinderdorf International in Innsbruck. Forschungsschwerpunkte: Empirisch vergleichende sowie historische Kinder- und Jugendhilfeforschung, Adressatenpartizipation und Evaluation in der (stationären) Kinder- und Jugendhilfe
Stamser Feld 7, A-6020 Innsbruck

Prof. Dr. Tanja Betz,
Diplom-Psychologin und Mediatorin, Studium der Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Mediation an den Universitäten Trier, Münster und der Fernuniversität Hagen. Promotionsstipendiatin des Landes Rheinland-Pfalz von 2003 bis 2005, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Pädagogik an der Universität Trier. Von 2007 bis 2010 Leiterin der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik in der Institutsleitung des DJI in München. Seit März 2010 Juniorprofessorin für Professionalisierung im Elementar-und Primarbereich an der Goethe-Universität. Forschungsschwerpunkte: Kindheitsforschung, Bildungsforschung, Ungleichheitsforschung Goethe-Universität, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe, Fach 113, Mertonstr. 17-21, 60054 Frankfurt am Main

Sandra Ebner,
M. A., studierte Soziologie (Nebenfächer: Betriebswirtschaftslehre, Biologische Anthropologie) an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und ist seit 2006 am DJI in München tätig. Seit 2007 arbeitet sie als wissenschaftliche Referentin in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe im Projekt "Evaluation des Aktionsprogramms für mehr Jugendbeteiligung". Interessensgebiete: Kinder- und Jugendforschung, Partizipation, Theorien sozialer Ungleichheit
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Dr. Christine Feil,
Diplom-Soziologin, seit 1981 wissenschaftliche Mitarbeiterin am DJI in München. Seit 1999 beschäftigt sie sich in unterschiedlichen Projekten mit dem Themenbereich "Kinder und Internet". Derzeit arbeitet sie in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung an der Studie "Digital Divide. Digitale Medien und Kompetenzerwerb im Kindesalter". Forschungsschwerpunkte: Kindheitsforschung, Medienforschung und Medienpädagogik, insbesondere Internet
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Dr. Wolfgang Gaiser,
Diplom-Soziologe, seit 1973 wissenschaftlicher Referent am DJI in München in unterschiedlichen Projekten und Abteilungen. Seit 2006 Grundsatzreferent für Jugendforschung in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe. Forschungsschwerpunkte: gesellschaftliche und politische Partizipation junger Menschen
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Martina Gille,
Diplom-Soziologin, seit 1985 wissenschaftliche Referentin am DJI in verschiedenen Abteilungen. Sie ist seit 2005 im Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden beschäftigt. Forschungsschwerpunkte: Jugend- und Surveyforschung, sozialer Wandel von Lebensverhältnissen, Wert- und Geschlechtsrollenorientierungen, soziales und politisches Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Prof. Dr. Ursula Hoffmann-Lange,
Diplom-Soziologin, Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Mannheim, Promotion (1977) und Habilitation (1990) an der Universität Mannheim. Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zentrum für Umfragen, Methoden, Analysen (ZUMA) von 1975 bis 1980, an der Universität Mannheim von 1980 bis 1985 und Visiting Associate Professor an der University of Texas at Austin von 1985 bis 1988. Abteilungsleiterin beim DJI von 1989 bis 1994; seit 1992 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Bamberg.
Universität Bamberg, Feldkirchenstrasse 21, 96045 Bamberg

Susanne Klingelhöfer,
Diplom-Pädagogin und Romanistin (M. A.), Weiterbildungsstudium in Friedens- und Konfliktforschung. Seit 2001 Mitarbeiterin am DJI in Halle in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe, zuständig für die Programmevaluation "Vielfalt tut gut" und "kompetent. für Demokratie". Forschungsschwerpunkte: Qualitative Sozialforschung, Evaluationsforschung, interkulturelles und interkulturelles Lernen, Migration
Deutsches Jugendinstitut e. V., Franckeplatz 1, Hs. 12-13, 06110 Halle

Wolfgang Krug,
Diplom-Soziologe, Wissenschaftlicher Referent am DJI seit 2008 in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe. Gegenwärtig wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Jugend, Konsum und Nachhaltigkeit". Forschungsschwerpunkte: Konsum und Umwelt
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Prof. Dr. Thomas Olk,
Professor für Sozialpädagogik und Sozialpolitik an der Philosophischen Fakultät III - Erziehungswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 2006 Mitglied des Bundesjugendkuratoriums. Forschungsschwerpunkte: Engagementforschung, Jugendhilfeforschung, Sozialpolitikforschung, Kinder- und Jugendforschung
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pädagogik, Franckeplatz 1, Haus 6, 06099 Halle/Saale

Dr. Liane Pluto,
Magisterstudium Erziehungswissenschaften, Germanistik und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität-Jena. Seit 1998 wissenschaftliche Referentin am DJI im Projekt "Jugendhilfe und sozialer Wandel - Leistungen und Strukturen" in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe. Forschungsschwerpunkte: Strukturen und Leistungen öffentlicher und freier Jugendhilfe, Institutionenforschung, Hilfen zur Erziehung, Partizipation
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Holger Quellenberg,
Diplom-Soziologe, Studium an den Universitäten Marburg und Bielefeld. Seit 2000 wissenschaftlicher Referent am DJI in München; Mitarbeit in unterschiedlichen Projekten an den DJI-Surveys. Seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der "Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG)" in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung. Forschungsschwerpunkte: Kinder- und Jugendforschung
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Johann de Rijke,
Diplom-Soziologe, seit 1989 wissenschaftlicher Referent am DJI in München, von 1992 bis 2001 in der Abteilung "Jugend und Politik", seit 2001 in der Abteilung "Social Monitoring", seit 1992 im Projekt DJI-Jugendsurvey (1.-3. Welle). Forschungsschwerpunkte: Jugend und Politik, politische und gesellschaftliche Partizipation, sozialwissenschaftliche Methodologie
Schellingstr. 117, 80798 München

Prof. Dr. Roland Roth,
Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen. Arbeitsschwerpunkte: politische Soziologie, Demokratieforschung
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg

Pia Rother,
Diplom-Soziologin, Studium der Soziologie, Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Technischen Universität (TU) Dresden von 1997 bis 2006. Anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sächsischen Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung der TU Dresden. Seit 2007 wissenschaftliche Referentin am DJI in München in der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik in der Institutsleitung. Forschungsschwerpunkte: Kinder- und Jugendpolitik, Kinder- und Jugendforschung
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Dr. Christine Steiner,
Diplom-Sozialwissenschaftlerin, Studium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin von 1990 bis 1996. Anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Sozialforschung Halle. Seit 2008 am DJI in München im Rahmen des Projekts "Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen" (StEG) in der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung tätig. Forschungsschwerpunkte: Bildungsbeteiligung, Bildungs- und Erwerbsverläufe, Arbeitsmarktintegration
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Prof. Dr. Claus J. Tully,
Diplom-Soziologe, Diplom-Wirtschaftsingenieur, seit den 1980er-Jahren wissenschaftlicher Referent am DJI, derzeit in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe.
Forschungsschwerpunkte: Bildung, Techniksozialisation, Umweltlernen, Informalisierung sozialer Bezüge.
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Prof. i. K. Dr. Franziska Wächter,
Diplom-Soziologin, seit 2000 wissenschaftliche Referentin am DJI in München in den Abteilungen Jugend und Jugendhilfe sowie Social Monitoring und seit 2006 Professorin für Soziologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Soziale Arbeit). Forschungsschwerpunkte: Jugend, Partizipation, Evaluation
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München

Diana Zierold,
Diplom-Soziologin, wissenschaftliche Referentin am DJI seit 2007 in München in der Abteilung Jugend und Jugendhilfe, Projektmitarbeiterin im Projekt "Evaluation Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung". Forschungsschwerpunkte: Partizipation, Jugend, Stadt- und Regionalsoziologie
Deutsches Jugendinstitut e. V., Nockherstr. 2, 81541 München
Inhaltsverzeichnis
Roland Roth:
Vorwort

Tanja Betz/Wolfgang Gaiser/Liane Pluto:
Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Diskussionsstränge, Argumentationslinien, Perspektiven

Wolfgang Gaiser/Johann de Rijke:
Gesellschaftliche und politische Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland

Wolfgang Gaiser/Martina Gille/Johann de Rijke:
Bürgerschaftliches Engagement und Verantwortungsübernahme bei 18- bis 33-Jährigen. Ergebnisse des DJI-Survey 2007

Ursula Hoffmann-Lange/Johann de Rijke:
Argumente und Daten zur Herabsetzung des Wahlalters

Claus J. Tully/Wolfgang Krug:
Engagement befördert Teilhabe und setzt sie voraus. Erkenntnisse aus dem Projekt "Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwilligen Engagements"

Christine Feil:
Partizipation im Netz. Zur Bedeutung des Web 2.0 für Kinder und Jugendliche

Holger Quellenberg:
Partizipation von Kindern in Familie und Schule - Eine Reanalyse des DJI-Kinderpanels

Bettina Arnoldt/Christine Steiner:
Partizipation an Ganztagsschulen

Heinz-Jürgen Stolz/Elke Kaufmann/Anna Schnitzer:
Bedeutung partizipativer Gestaltungsformen für Unterricht und Angebot in Ganztagsschulen

Liane Pluto:
Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe. Empirische Befunde zu einem umfassenden Anspruch

Bernhard Babic:
Zur Gestaltung benachteiligungssensibler Partizipationsangebote - Erkenntnisse der Heimerziehungsforschung

Sandra Ebner/Franziska Wächter/Diana Zierold:
Engagement für alle? Anerkennung, Offenheit und Kompetenzförderung als unterstützende Faktoren gesellschaftlicher und politischer Partizipation von Jugendlichen

Susanne Klingelhöfer:
Möglichkeiten und Grenzen partizipationsorientierter Jugend(bildungs-)arbeit in der Rechtsextremismusprävention
Erkenntnisse aus dem Programm "Entimon - gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus"

Tanja Betz/Thomas Olk/Pia Rother:
Zwischen Absichtserklärungen und Partizipationswirklichkeit. Argumente und Empfehlungen zur Stärkung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen



Wolfgang Gaiser/Johann de Rijke: Gesellschaftliche und politische Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland
Der Beitrag beleuchtet auf empirischer Basis ein breites Spektrum von Partizipation: die Mitgliedschaft und Aktivität in traditionellen Organisationen, Vereinen und Verbänden, die Beteiligung bei weniger formellen Gruppierungen sowie Formen punktueller politischer Artikulation. Grundlage sind die Ergebnisse der dritten Welle des DJI-Jugendsurvey mit 9.100 12- bis 29-jährigen Befragten. Es wird den Fragen nachgegangen, ob sich Mädchen und junge Frauen in anderer Weise beteiligen als Jungen und junge Männer und welche Rolle dem Migrationshintergrund und formalen Bildungsunterschieden bezüglich unterschiedlicher Partizipationsformen zukommt. Gezeigt wird, dass man nicht von einem generellen Partizipationsdefizit von Mädchen und jungen Frauen sprechen kann; auch wird sichtbar, dass der Faktor Migrationshintergrund mit Blick auf Partizipation nicht unabhängig vom schulischen Bildungsniveau der Befragten betrachtet werden kann.

Wolfgang Gaiser/Martina Gille/Johann de Rijke: Bürgerschaftliches Engagement und Verantwortungsübernahme bei 18- bis 33-Jährigen. Ergebnisse des DJI-Survey 2007
Datengrundlage ist mit 1.643 Befragten im Alter von 18 bis 33 Jahren eine Teilstudie des DJI-Survey 2007. Die Ergebnisse belegen, dass viele Vereine eine größere Breitenwirkung haben, als dies eine ausschließliche Bewertung von Vereinsengagement über Mitgliedschaften und die Aktivitäten von Mitgliedern nahe legen würde. Da der DJI-Survey 2007 für die betrachtete Altersgruppe eine Panelstudie ist, lässt sich für den Zeitraum 2003 bis 2007 die Entwicklung von Engagementformen analysieren. So wird am Beispiel der Beteiligung bei informellen Gruppierungen zu beiden Befragungszeitpunkten gezeigt, wie stark die politische Aktivierbarkeit junger Menschen von der biographischen Phase, den Gelegenheitsstrukturen und den Anlässen abhängt. Weiterhin können Zusammenhänge zwischen Aktivität in Vereinen und sozialen Kompetenzen nachgewiesen werden.

Ursula Hoffmann-Lange/Johann de Rijke: Argumente und Daten zur Herabsetzung des Wahlalters
Das Wahlrecht kann als "harter" Kern der Demokratie angesehen werden. Ab welchem Alter sollte dieses Recht "zugestanden" werden? Der Beitrag beleuchtet nicht nur die politische Debatte, sondern gibt auch auf empirischer Grundlage wichtige Hinweise für diese Diskussion. Dabei geht es im Einzelnen um die Entwicklung politischer Kompetenzen im Jugendalter, um die subjektive Bedeutung des Wählens für die junge Generation, um altersspezifisches Wahlverhalten sowie den erwartbaren Einfluss der Herabsetzung des Wahlalters auf die Wahlbeteiligung. Resumiert wird schließlich, dass eine Herabsetzung des Wahlalters kaum Auswirkungen auf die Wahlergebnisse hätte, insgesamt gesehen jedoch zu einer weiteren Abnahme der Wahlbeteiligung führen würde.

Claus J. Tully/Wolfgang Krug: Engagement befördert Teilhabe und setzt sie voraus. Erkenntnisse aus dem Projekt "Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwilligen Engagements"
Der Beitrag beleuchtet Partizipation im Rahmen freiwilligen Engagements. Die Autoren stützen sich auf die Ergebnisse des Projekts "Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwilligen Engagements" (durchgeführt vom Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/Universität Dortmund). Sie belegen, dass das freiwillige Engagement für Jugendliche ein wichtiges gesellschaftliches Lernfeld sein kann. Unter anderem zeigen sie, dass engagierte Jugendliche ein positiveres Selbstbild haben als nicht Engagierte, auch sind sie besser sozial eingebunden. Darüber hinaus fördert freiwilliges Engagement politische Teilhabe Jugendlicher. Ein Effekt der sich daraus speist, dass im Verein/Verband eine teamförmige Zusammenarbeit nötig ist, um die gesetzten Ziele zu erreichen und den Fortbestand des Vereins/Verbands zu sichern: Das Team in das Jugendliche im Rahmen ihrer Mitwirkung eingebunden sind, zeigt sich als Verknüpfung zwischen dem Einzelnen und dem Verein/Verband als Ganzem. Dies ist zugleich der konkrete Ort an dem die gesellschaftlichen Werte, die der Verein/Verband repräsentiert, diskutiert, bewertet, reflektiert und angeeignet werden.

Christine Feil: Partizipation im Netz. Zur Bedeutung des Web 2.0 für Kinder und Jugendliche
Das "Web2.0" ist zum Synonym für die aktive Beteiligung der "User" an der Gestaltung des Internets geworden. Es erlaubt nicht nur Informationen abzurufen, sondern auch ins Netz zu stellen, nicht nur downzuloaden, sondern auch upzuloaden. Es gibt eine ganze Reihe an deutschsprachigen Partizipations-Plattformen bzw. Communities, die es Kindern und Jugendlichen mit einfachsten technischen Mitteln ermöglichen, ihre Interessen, ihr Selbstbild, ihre Denkweisen und ihren Lebensstil, kurz gesagt, ihre Identität durch Fotos, Videos, Musik, Texte, Kommentare und anderes mehr im Web zu demonstrieren, manchmal aber auch zu demontieren. Das Web2.0 gilt in der Öffentlichkeit als "junges Medium", quasi als kinder- und jugendkultureller Freiraum, in dem sich die medienkompetente Kinder- und Jugendgeneration von Erwachsenen unkontrolliert artikuliert.
Wie sieht es jenseits der öffentlichen Debatte mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Web 2.0 aus? Nach einer kurzen Skizzierung seiner Facetten wird anhand von Daten, die 2007/ 2008 im Projekt "Digital Divide" bei 10- bis 11-Jährigen und 13- bis 14-Jährigen erhoben wurden, zunächst der Frage nachgegangen, in welchem Umfang Kinder die interaktiven Elemente des Internets überhaupt wahrnehmen. Dargestellt wird darüber hinaus, welche Kinder die Potenzen des Web2.0 nutzen, ob sie sich durch besondere Medienpräferenzen auszeichnen oder eher soziodemografische und personale Faktoren die Partizipation im Netz dominieren. Vor dem Hintergrund des Alters der Befragten ist mit Blick auf die Motivlagen der Partizipation im Netz festzuhalten, dass sie selten sozial- und gesellschaftspolitisch als vielmehr privatistisch und selbstreferentiell sind.

Holger Quellenberg: Partizipation von Kindern in Familie und Schule - Eine Reanalyse des DJI-Kinderpanels
Der Beitrag widmet sich dem Vergleich von Partizipationsmöglichkeiten in Familie und Schule als zwei zentralen institutionellen Kontexten für das Aufwachsen von Kindern. Die empirische Basis dafür bilden drei Erhebungswellen des DJI-Kinderpanels, einer Studie, die das Aufwachsen von Kindern in einem breiten Themenspektrum aus der Perspektive der Kinder untersucht. Zumeist wird dabei angenommen, dass das frühe Erlernen von partizipativen Verhaltensmustern notwendig oder zumindest förderlich für die Entwicklung einer demokratischen Persönlichkeit ist. Deshalb ist es sinnvoll, partizipative Verhaltensformen bereits in der Grundschule zu fördern. Aber auch der Familie als der zentralen Sozialisationsinstanz kommt die Rolle zu, demokratische Grundwerte zu vermitteln und folglich partizipative Verhaltensweisen zu unterstützen. Den Erfolg solcher Bemühungen dokumentieren auch die Ergebnisse von Alt u.a. (2005: 30). Sie zeigen für die Befragten der zweiten Welle des Kinderpanels, dass es eine hohe Übereinstimmung zwischen schulischer und familialer Partizipation gibt. Im vorliegenden Artikel wird dieses Ergebnis zunächst aufgegriffen, noch einmal vertieft und mit den Daten der dritten Welle analysiert. Anhand deskriptiver Analysen wird untersucht, welche persönlichen Merkmale und Umweltkontexte die Wahrnehmung und Beurteilung von Partizipationsmöglichkeiten bestimmen. Weiter wird analysiert, wie konsistent die Angaben zu den einzelnen Items sind und wie oder ob daraus für beide Wellen vergleichbare Indexvariablen gebildet werden können. Abschließend wird regressionsanalytisch der Frage nachgegangen, welche Veränderungen der Einflussfaktoren zur Veränderung der Wahrnehmung von Partizipationsoptionen beitragen.

Bettina Arnoldt/Christine Steiner: Partizipation an Ganztagsschulen
Aufgrund des erweiterten Zeitrahmens wird erwartet, dass sich Ganztagsschulen stärker als es an Halbtagsschulen möglich ist zu Lebenswelten entwickeln, innerhalb derer eine partizipative, von Fairness bestimmte Praxis verwirklicht und von den Schüler/innen eingeübt werden kann. Im Beitrag wird auf der Basis der Befunde aus der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG), untersucht, welche Partizipationsmöglichkeiten Schüler/innen seitens der Schulen eingeräumt werden und wie die Schüler/innen diese Möglichkeiten wahrnehmen. Dabei zeigt sich, dass auch an Ganztagsschulen Schüler/innen vor allem dann größere Beteiligungsspielräume eingeräumt und insbesondere von den Ganztagsteilnehmer/innen wahrgenommen werden, wenn an den Schulen das explizite Ziel verfolgt wird, eine beteiligungsorientierte Schulkultur zu entwickeln.

Heinz-Jürgen Stolz/Elke Kaufmann/Anna Schnitzer: Bedeutung partizipativer Gestaltungsformen für Unterricht und Angebot in Ganztagsschulen
Zwei methodisch qualitativ ansetzende Forschungsprojekte am Deutschen Jugendinstitut geben Aufschluss über partizipative Gestaltungsformen von Unterricht und Angebot in Ganztagsschulen. Sie zeigen auf, dass das partizipative Profil dieser Bildungssettings nicht so sehr von den besonderen Rahmenbedingungen der Ganztagsschule, sondern von grundlegenderen Konstellationen abhängt, die so auch für Halbtagsschulen gelten könnten: Die den Unterricht und das Ganztagsangebot verantwortenden Lehr- und Fachkräfte sollten, den Ergebnissen zufolge, die pädagogische Beziehung zu den SchülerInnen künftig verstärkt als ein nicht auf institutionelle Rollendefinitionen reduzierbares soziales Anerkennungsverhältnis wahrnehmen, lernrelevante Motivationsformen der SchülerInnen in entsprechend interessenssensitiven pädagogischen Konzepten reflektieren und verstärkt offene, auf Mitverantwortung der SchülerInnen basierende Unterrichtsformen konzipieren. Des Weiteren zeigen die Befunde, dass der Einbezug außerschulischer Kooperationspartner in den Ganztag bislang nicht – wie politisch erhofft – zum nachhaltigen Aufbau einer setting- übergreifenden, partizipativen Schul- und Unterrichtskultur beiträgt.

Liane Pluto: Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe. Empirische Befunde zu einem umfassenden Anspruch
In der Kinder- und Jugendhilfe existiert eine gute gesetzliche Ausgangsbasis (SGB VIII) für die Partizipation von Kindern und Jugendlichen, die auf unterschiedlichen Handlungsebenen eine Verbesserung der Partizipation der Adressat/innen anregt. Dies hat unter anderem zu einer differenzierten Fachdebatte geführt, in der die Möglichkeiten der Partizipation von Adressat/innen diskutiert und ausgeweitet wurden. Zugleich existieren besondere Bedingungen, die in der Alltagspraxis die Verwirklichung von Partizipation mitunter erschweren. Der Beitrag skizziert exemplarisch auf der Basis empirischer Daten des DJI-Projekts „Jugendhilfe und sozialer Wandel“ an drei unterschiedlichen Aufgabenbereichen (Steuerung, Organisation und pädagogisches Handeln) in drei Handlungsfeldern, in der Jugendhilfeplanung, der Jugendarbeit und der Heimerziehung, inwieweit die Kinder- und Jugendhilfe diesem Anspruch nachkommt und welche Veränderungsnotwendigkeiten beschrieben werden können.

Bernhard Babic: Zur Gestaltung benachteiligungssensibler Partizipationsangebote - Erkenntnisse der Heimerziehungsforschung
Einer der größten Herausforderungen für viele Angebote und Initiativen zur Kinder- und Jugendlichenpartizipation ist die angemessene Einbindung sozial Benachteiligter. Die Jugend(hilfe)forschung hat jedoch erst vor kurzem begonnen, sich ausdrücklich dieser Thematik anzunehmen. Zur Beantwortung der Frage, wie benachteiligungssensible Partizipationsangebote ausgestaltet werden sollten, ist es daher sinnvoll, einen Blick auf den Partizipationsdiskurs in der Heimerziehung zu werfen. Denn diese Form der Erziehungshilfe wendet sich mit ihren Angeboten und Maßnahmen nicht zuletzt an sozial benachteiligte junge Menschen. Welche Schlüsse sich aus dieser Perspektive für eine bessere Beteiligung sozial Benachteiligter auch über den Bereich der Heimerziehung hinaus ziehen lassen, wird anhand von Ergebnissen einer explorativen Untersuchung zur "PARTizipation in der HeimErziehung" (PartHe) beispielhaft aufgezeigt.

Sandra Ebner/Franziska Wächter/Diana Zierold: Engagement für alle? Anerkennung, Offenheit und Kompetenzförderung als unterstützende Faktoren gesellschaftlicher und politischer Partizipation von Jugendlichen
Der Beitrag basiert auf empirischen Untersuchungen zum "Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung" (2007-2009). Das Aktionsprogramm ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Deutschen Bundesjugendrings mit dem Ziel, (mehr) junge Menschen für Beteiligungsprozesse zu begeistern und für ein längerfristiges Engagement zu gewinnen. Evaluiert wurden das Programm bzw. einzelne Module durch eine Projektgruppe am Deutschen Jugendinstitut (DJI). Der Fokus der Darstellung liegt auf einem Modul innerhalb des Aktionsprogramms (Ideenwettbewerb), in dem gezielt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche angesprochen werden sollten. Inwieweit erreichen Maßnahmen der politischen Bildung diese jungen Menschen? Welche förderlichen (oder hinderlichen) Faktoren in der Anlage und Struktur der Projekte oder der Ansprache der Jugendlichen lassen sich herausarbeiten? Wie kann innerhalb eines Bundesprogramms Neues erprobt werden, und damit die Chance eröffnet werden, auch jenseits von "Abiturient/innen" politische Bildungsarbeit zu leisten? Die Auswertungen zeigen, dass insbesondere eine Stärkung demokratischer Handlungskompetenzen, die Förderung von Anerkennung sowie die Balance zwischen Offenheit und Geschlossenheit der Gruppenstrukturen entscheidende Punkte bei der Heranführung benachteiligter Jugendlicher an gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse sind.

Susanne Klingelhöfer: Möglichkeiten und Grenzen partizipationsorientierter Jugend(bildungs-)arbeit in der Rechtsextremismusprävention
Erkenntnisse aus dem Programm "Entimon - gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus"
Rechtsextremistische Einstellungen und Handlungen werden insbesondere im Kontext des "Desintegrationstheorems" als mögliche Reaktion auf fehlende soziale bzw. gesellschaftliche Integration und mangelnde Befriedigung grundlegender Anerkennungsgefühle zurückgeführt. Betrachtet man rechtsextremistische Einstellungen auch als Folge fehlender gesellschaftlicher und sozialer Partizipationsmöglichkeiten, ist es von hohem Interesse zu untersuchen, ob und in welcher Form in der präventiven Jugendarbeit und -bildung Angebote umgesetzt werden, die Partizipationsmöglichkeiten eröffnen. Der Beitrag stellt Erfahrungen und Ergebnisse der Umsetzung entsprechender partizipativer Ansätze im Rahmen des Bundesmodellprojekts "Entimon - gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus" (2002-2006) vor und diskutiert diese kritisch. Es wird der Versuch unternommen, näher zu bestimmen, welches präventive Potenzial partizipativen Ansätzen in der Arbeit mit Jugendlichen in diesem Kontext zukommt und welche Chancen und Herausforderungen mit der Verwirklichung entsprechender Zugänge verbunden sind.

Tanja Betz/Thomas Olk/Pia Rother: Zwischen Absichtserklärungen und Partizipationswirklichkeit. Argumente und Empfehlungen zur Stärkung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Der Beitrag nimmt seinen Ausgangspunkt in der Diagnose einer Kluft zwischen (fach-)politischem Anspruch nach einer verstärkten und systematisch verankerten Partizipation von Kindern und Jugendlichen an den sie betreffenden Entscheidungen einerseits und der Wirklichkeit situations- und personenabhängiger partizipativer Vorhaben und modellhafter Projekte andererseits. Im Fokus steht die aktuelle Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums, ein zentrales kinder- und jugendpolitisches Beratungsgremium der Bundesregierung, das in seinem Positionspapier "Partizipation von Kindern und Jugendlichen - Zwischen Anspruch und Wirklichkeit" Empfehlungen für die Entwicklung und Stärkung partizipativer Ansätze im Kindes- und Jugendalter auf verschiedenen politischen Ebenen und für die Institutionen der Bildung, Betreuung und Erziehung formuliert. Dabei werden die Ziele einer strukturellen Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung insbesondere in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen und darauf aufbauend konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Partizipation dargelegt.