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Nietzsche für Anfänger: Ecce homo Eine Lese-Einführung
Nietzsche für Anfänger: Ecce homo
Eine Lese-Einführung




Rüdiger Schmidt, Cord Spreckelsen

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423307345 (ISBN: 3-423-30734-X)
176 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2000

EUR 9,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
›Ecce homo‹ ist die aufschlußreiche Selbstinterpretation Friedrich Nietzsches, bedeutsam vor allem auch durch den eingeschobenen Rückblick auf seine Werke. Der euphorische und apodiktische Ton des Textes erfordert jedoch besondere Kennerschaft, ein Vorwissen über die Person wie über die Werke gleichermaßen. Dieses Buch bietet sich als Wegbegleiter an.
Rezension
„Ecce Homo" (wie man wird, was man ist) ist das vielleicht persönlichste Buch Friedrich Nietzsches (1844-1900) und zugleich ein Buch der Weisheit und der Lebenskunst, das keinem anderen gleicht. Der homo ist Nietzsche selbst und er versucht darin, ein wenig Licht und Schrecken über sich zu verbreiten, - wie er selbst formuliert. Nietzsche polemisiert darin heftig gegen Moral, Seele, Geist, freien Willen und sogar Gott. Sein Buch der Weisheit verkündet eine Weisheit, zu der es gehört, daß sie niemals schon gefunden, sondern immer erst zu suchen ist. Wer Nietzsches „Ecce homo" zur Hand nimmt, muß sich nicht nur viele Frage stellen, er muß auch ein wenig bei der Lektüre angeleitet werden; dazu dient dieses Büchlein aus der Reihe "Philosophie für Anfänger".

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Meine Formel für die Größe am Menschen ist amor fati [lat.: Liebe des Schicksals]: dass man Nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Nothwendige nicht bloss ertragen, noch weniger verhehlen - aller Idealismus ist Verlogenheit vor dem Nothwendigen -, sondern es lieben ...«
(Friedrich Nietzsche, Ecce Homo)

Die autobiographisch-philosophische Spätschrift ›Ecce homo‹ entstand in den Jahren 1888/89 und erschien posthum 1908. Sie ist die aufschlußreiche Selbstinterpretation Friedrich Nietzsches, bedeutsam vor allem auch durch den eingeschobenen Rückblick auf seine Werke. Der euphorische und apodiktische Ton des Textes erfordert jedoch besondere Kennerschaft, ein Vorwissen über die Person wie über die Werke gleichermaßen. Dieses Buch bietet sich als Wegbegleiter für eine sinnvolle Lektüre an.

Dass Rüdiger Schmidt und Cord Spreckelsen kompetente Hilfestellung geben können, haben sie bereits mit ihrer Lese-Einführung zu ›Zarathustra‹ (30124) erfolgreich unter Beweis gestellt. Rüdiger Schmidt promovierte über Nietzsches Frühwerk und ist seit 1999 Leiter des Kollegs Friedrich Nietzsche in Weimar. Cord Spreckelsen studierte Physik und Philosophie in Heidelberg. Seit 1996 arbeitet er an der RWTH Aachen. Er leitet dort die Abteilung Wissensbasierte Systeme am Institut für Medizinische Informatik.
Inhaltsverzeichnis
» ein sehr unglaubliches Stück Litteratur« 9

Masken und Bruchstücke 9
Letzte Worte 12
Ein unterschlagener Text 15
»Seht, welch' ein Mensch« 19
Eine »vorbereitende Schrift« 24

Ecce homo — eine Vorführung 29

Herbsttage in Turin 29
»Und so erzähle ich mir mein Leben« 32
Ansichten und Perspektiven 33
Verständnis und Mißverständnis 36
Der Aufbau des Buchs 38

Der »Decadent und sein Gegensatz«
Nietzsches Weisheit 40

Die Philosophen und das Leben 40
Die Herkunft eines Unparteiischen 42
Der Decadent 45
Der kranke Gesunde 48
Der Stoff zur Philosophie 50
Selbstbefreiungen 52
Kleine Wahrheiten 54
Pessimismus, Nihilismus, Decadence 55

Die »Casuistik der Selbstsucht«
Nietzsches Klugheit 58

Wachstumsbedingungen 58
Geschmack als Selbstverteidigung 62
Ein Rezept zum Untergang 64
Selbstverfehlungen 67

Streifzüge 71

Ernährung 71
Klima und Ort 76
Lektüre 79

Die »Litteratur«
Nietzsches Bücher 84

Die Bücher und der Nachlaß 84
Die nachträgliche Symmetrie der Werke 88
Das Pathos der Texte 90
Der Wendepunkt: Also sprach Zaratkustra 101
Ein Abschluß 104
»Ein Buch für alle und Keinen« 109
Die Formel der Bejahung 109
Der Typus Zarathustra 113
Die große Gesundheit 114
Der Übermensch — ein »sehr nachdenkliches Wort« 116
Ein Augenblick höchster Selbstbesinnung 118

Der »erste anständige Mensch«
Nietzsches Schicksal 121

Fatum und Wille 121
Historischer Sprengstoff 123
Die Selbstüberwindung der Moral 126
Eine relativ übermenschliche Aufgabe 128
Amor fati 132

»Dionysos gegen den Gekreuzigten« 133

Nietzsches Formeln 133
Dionysos 138
Ein Gott als Philosoph 138
Die Geburt der Tragödie 141
Rausch des Leidens 143
Gefährliche Eingriffe 147
Dionysos als Psychologe 150
Der Gekreuzigte 153
Ein historisches Mißverständnis 153
Der Typus des Erlösers 156
Der große Symbolist 158
Der interessanteste Decadent 160
Dionysos und sein Gegensatz 161
Selbstbezeichnungen 161
Identifikationspunkte 162
Gegensatz und Nuance 168

Literatur 171
Zur Zitierweise 173