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Umschlagtext
Die Literatur der Niederlande und Flanderns vom Mittelalter bis zur Gegenwart - ein Panorama bekannter und weniger bekannter Werke und Autoren von »Reinaert dem Fuchs« über Multatuli bis hin zu den Autorinnen und Autoren der Gegenwart wie Mulisch, Claus, Hermans, Dorrestein, de Moor und Nooteboom. Ein Schwerpunkt liegt auf der durch Übersetzungen breit zugänglichen Literatur des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Illustrationen führen die vielfältigen Aspekte der niederländischen Literatur vor Augen.
Rezension
Niederländische Literaturgeschichte, - das ist noch immer für viele ungewöhnlich; zu lange wurden deutsche und niederländische Sprache als artverwandt betrachtet und die niederländische Literatur im germanischen Stamm untergebracht. Diese erste eigenständige niederländische Literaturgeschichte seit über 100 Jahren will insbesondere die Eigenständigkeit und Besonderheit der niederländischen Literatur im europäischen Kontext herausarbeiten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der durch Übersetzungen breit zugänglichen Literatur des 20. Jahrhunderts. Niederländisch bedeutet aber nicht nur Literatur aus den Niederlanden, sondern auch aus Flandern, also dem flämisch sprechenden Teil Belgiens. Spezifisch für die niederländische Literatur scheint dabei ihre zumeist große Offenheit für internationale Anregungen zu sein.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Erste umfassende niederländische Literaturgeschichte Zu Werken von Mulisch, Nooteboom, Claus, de Moor u.v.a. Die Herausgeber Ralf Grüttemeier, Professor für Niederländische Literaturwissenschaft an der Universität Oldenburg. Forschungsschwerpunkte: Niederländische Literatur vom 16. bis zum 20. Jahrhundert (mit einem Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts); Intertextualität, Intentionalität und die Beziehung zwischen Literatur und Recht Maria-Theresia Leuker, Professorin für Niederländische Philologie an der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkte: Niederländische Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert; literarischen Repräsentation von Gender, nationalen und konfessionellen Mythen; literarische Topographie Die Autoren Amand Berteloot, Münster; Ralf Grüttemeier, Oldenburg; Jan Konst, Berlin; Maria-Theresia Leuker, Köln; Lut Missinne, Münster Reise durch die Literatur der Niederlande und Flanderns. Hermans, Mulisch, Nooteboom, Claus, Boon, de Moor u. a. - im deutschsprachigen Raum derzeit bekannt und geschätzt. Doch wer war Heinrich van Veldeke? Was schrieb die Mystikerin Hadewijch? Die Verfasser lassen Autoren und Werke von der mittelniederländischen Literatur bis zur Gegenwart Revue passieren. Das "goldene" 17. Jahrhundert wird dabei ebenso gewürdigt wie die innovativen Bewegungen an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Voller Fakten und spannend geschrieben. Inhaltsverzeichnis
VORWORT IX
MITTELALTER (Amand Berteloot) Prolog 1 Die Wiederentdeckung der mittelniederländischen Literatur 1 Von der Oralität zur Literalität 2 Das Vorspiel: Altniederländische Literatur? 10 Religiöse Literatur 11 Heiligenlegenden 12 Bibeldichtung 16 Exempel 18 Mystik 20 Erbauliche Schriften für die spirituelle Praxis 22 Epik 22 Ritterepik 26 Tierepik und Fabeldichtung 37 Epische Kurzformen 39 Lyrik 40 Drama 46 Wissen und Unterweisung 53 17. JAHRHUNDERT (J.W.H. Konst) Neue Ansätze 59 Epochenbegriffe 60 Das literarische Leben im 17. Jahrhundert 61 Normative Poetik 69 Nord und Süd: 1570 bis 1600 72 Das Drama 79 1600 bis 1620: Hooft, Bredero und Coster 80 1620 bis 1670: Vondel und Vos 85 1670 bis 1730: Nil Volentibus Arduum 89 Das komische Drama 92 Lyrik 94 Psalmendichtung 94 Geuzenlieder 96 Petrarkistische Lyrik 97 Liedkultur 100 Emblematik 101 Gelegenheitslyrik 104 Religiöse Lyrik 106 Das Ideal der Dunkelheit 109 Die antiidealistische Poetik 110 Lehrgedicht 112 Gartengedicht 114 Naturlyrik 116 Epik 117 Epos 118 Prosa 120 18. UND 19. JAHRHUNDERT (Maria-Theresia Leuker) Veränderungen der literarischen Landschaft 122 Die Formierung der nationalen Kommunikationsgemeinschaft 124 Neue Gattungen für ein neues Bürgerideal 127 Moralische Wochenschriften 127 Aufklärungspädagogik in Versen: Kindergedichte 130 Vom Zeitvertreib zum Erziehungsinstrument: der Roman 131 Vorgeschichte: Erzählprosa des 17. Jahrhunderts 131 Imaginäre Reisen im 18. Jahrhundert 134 Empfindsamer Familienroman und sentimentaler Roman 138 Ästhetik und Lyrik: Emanzipation von der Regelpoetik 144 Imitation versus Expression: Ästhetik 144 Konvention und Individualität: Lyrik 145 Gesellige Genies im Dienste des nationalen Neubeginns 147 Verdichtung der Kommunikation 148 Dichter und Gesellschaft 150 Lyrik 1810-1840 150 Poesie der Häuslichkeit 150 Rezeption der europäischen Romantik 154 Prosa mit couleur locale 160 Historische Romane 160 »Kopierlust des alltäglichen Lebens« 166 Lyrik 1840-1880 169 Humoristische Lyrik 169 Pastorenpoesie 170 Realistische Romane 172 Multatuli 176 Guido Gezelle 179 VOM EINTRITT IN DIE MODERNE BIS ZUM ZWEITEN WELTKRIEG (Ralf Grüttemeier und Lut Missinne) Die Tachtigers 184 Die Poetik der Tachtigers: »Een nieuw geluid« 185 Risse im Bild: »Een oud verhaal« 188 Die Tachtigers: eine neue Qualität der Selbstdarstellung 191 Van Nu en Straks 194 Die Erneuerung von Drama und Prosa 198 Der Flirt mit der Wissenschaft: Naturalismus 198 Nach der Provokation: Fin de Siècle 202 Einheit und Einsamkeit – symbolistische Tendenzen 206 Die 20er Jahre: ein Bruch? 208 Paul van Ostaijen 210 Theo van Doesburg und De Stijl 213 Vitalismus 215 Martinus Nijhoff 217 Traditionelle Tendenzen 219 Die 30er Jahre: Polarisierung 221 Prosaerneuerung in den Niederlanden 222 Prosaerneuerung in Flandern 225 Die Zeitschrift Forum 226 Die literarischen Galionsfiguren von Forum 228 Regionalismus im Roman 234 NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG (Ralf Grüttemeier) Der Erfolg der niederländischen Literatur in Deutschland 236 Die Lyrik der Vijftigers 237 Die Sechziger 242 Die Lyrik der 1970er und 1980er Jahre 245 Geerdete Spielarten moderner Lyrik 246 Sprachorientierte Spielarten moderner Lyrik 249 Postmoderne Tendenzen 254 Internationale Orientierung in Flandern nach 1945 258 Louis Paul Boon und der Anarchismus 258 Hugo Claus und die Ödipodie 263 Kontinuität in den Niederlanden nach 1945 267 Die wilden 60er Jahre 272 Konsolidierung und Bruch: Prosa der 1970er und 1980er Jahre 278 Prosa als Sprachkritik 278 Traditionelle Realisten 280 Das Spiel mit der Fiktionalität 282 Die Position von Nooteboom 285 Harry Mulisch und das Eine 289 Willem Frederik Hermans und das Chaos 294 Gerard Reve und der Revismus 298 Aspekte zeitgenössischer Prosa 303 Spielarten des modernen Realismus 303 An den Grenzen der Konventionen 307 BIBLIOGRAPHIE 309 REGISTER 315 BILDQUELLEN 331 Leseprobe s. Verlags-Homepage |