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New Hollywood bis Dogma 95 Einführung in die Filmgeschichte in drei Bänden: Band 3
New Hollywood bis Dogma 95
Einführung in die Filmgeschichte in drei Bänden: Band 3




Thomas Christen, Robert Blanchet (Hrsg.)

Schüren Presseverlag
EAN: 9783894724986 (ISBN: 3-89472-498-6)
520 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2008, viele Abb.

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Anhand ausgewählter Gebiete vermittelt New Hollywood bis Dogma 95 einen anschaulichen und kompakten Überblick über die wichtigsten Filmströmungen und Entwicklungen der letzten vierzig Jahre. Angefangen mit den Erneuerungsbewegungen nach 1968 reicht das Spektrum vom politischen Kino in Europa und Lateinamerika über die fremde und zugleich faszinierende Welt des afrikanischen Films bis hin zum Hongkong-Action-Kino und den bunten Tanzspektakeln aus Bollywood. Die Aufsätze geben dabei nicht nur einen Überblick über die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Hintergründe der verschiedenen Stilrichtungen, sondern versuchen vor allem auch deren ästhetische Merkmale greifbar zu machen. Unabhängig vom historischen Interesse eignet sich das Buch dadurch auch hervorragend als Nachschlagewerk und Einstiegslektüre zu aktuellen Forschungsthemen in der Filmtheorie. Zu jedem Gebiet wird mindestens ein Filmbeispiel ausführlicher vorgestellt. Ergänzend dazu gibt es Hinweise auf weitere relevante Filme zum Thema (inklusive Bezugsquellen) und eine Bibliographie mit weiterführender Literatur.

Das Buch richtet sich an Lehrende und Lernende, Film- und Medienwissenschaftler sowie an eine breite, an Film und Kino interessierte Leserschaft.

In Vorbereitung sind zwei weitere Bände, die ältere Epochen der Filmgeschichte behandeln werden. Mehr unter www.filmgeschichte.net
Rezension
Das Medium Film ist heute auch im schulischen Kontext selbstverständlich geworden. Diese neuartige Filmgeschichte läßt Texte und Bilder lassen der jüngeren internationalen Filmgeschichte lebendig und anschaulich vor Augen treten. Inhaltlich wird insbesondere eingegangen auf die Erneuerungsbewegungen nach 1968, die sog. Dritte Welt und Drittes Kino, Filmemachen unter politischer Zensur, Gender und Sexualität, Postmoderne und Kino der Attraktionen sowie Unabhängigkeit und Selbstbeschränkung. In diesen Themenfeldern zeigen sich die wichtigsten Filmströmungen und Entwicklungen der letzten vierzig Jahre. Die ästhetische Merkmale werden ebenso deutlich wie die jeweiligen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Hintergründe. Jeweils wird mindestens ein Filmbeispiel ausführlicher vorgestellt. Dieser Band soll durch weitere Bäne zur älteren Filmgeschichte ergänzt werden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Werk ist als Einführung in die Filmgeschichte anhand ausgewählter Kapitel der Filmgeschichte konzipiert. Anstatt eines schwer durchschaubaren Gesamtüberblicks wird die Geschichte des Mediums anhand einzelner und kompakt vermittelter Schwerpunktthemen illustriert. Jedes Thema wird in einem separaten, von unterschiedlichen Autoren verfassten und auch unabhängig vom Gesamtwerk lesbaren Aufsatz dargestellt.
Die Aufsätze geben dabei nicht nur einen Überblick über die wichtigsten historischen, gesellschaftlichen, technologischen und regionalen Hintergründe einer Epoche, sondern versuchen vor allem auch deren ästhetische Merkmale handgreiflich zu machen. Unabhängig vom historischen Interesse eignet sich das Buch dadurch auch hervorragend als Nach-schlagewerk zu aktuellen Entwicklungen und Strömungen im Film (z.B. Dogma-Filme, Digitalisierung, Bollywood, Hongkong-Kino, politisches Kino, iranisches Kino etc.).
Zu jedem Kapitel wird mindestens ein Beispielfilm ausführlicher vorgestellt. Ergänzend dazu gibt es Hinweise auf weitere relevante Filme zum Thema (inklusive Bezugsquellen) und eine Bibliographie mit weiterführender Literatur. Die 3–4 wichtigsten Publikationen werden zusätzlich hervorgehoben und kommentiert. Dadurch eignet sich das Buch sehr gut als Leitfaden für Lehrer der Oberstufe, die Filmgeschichte in ihren Unterricht integrieren möchten.

Robert Blanchet
1970 geboren in Marburg (D), aufgewachsen in der Schweiz. Studium der Publizistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien. Seit 1996 Mitherausgeber des Onlinejournals cinetext am Wiener Institut für Philosophie. Zusatzstudium und seit 2005 Lehrbeauftragter und Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft Zürich. Interessensschwerpunkte: Zeitgenössisches Hollywoodkino, Film und Performativität (Dissertationsprojekt), Film und Selbstreflexivität, Kognitive Filmtheorie, Neuere US-Fernsehserien.

Thomas Christen
Geb. 1954. Studium der Germanistik, Publizistikwissenschaft, Psychologie und Filmwissenschaft. Dissertation über «Das Ende im Spielfilm: vom klassischen Hollywood zu Antonionis offenen Formen» (Schüren 2002). Seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Art Cinema, europäischer Film, Filmgeschichte, Narratologie, Selbstreflexivität. Forschungsprojekt über «Formen des filmischen Exzesses» (Habilitation), «Martin Schlappner, die Neue Zürcher Zeitung und der neue Schweizerfilm» sowie Projekt der Herausgabe einer mehrbändigen «Einführung in die Filmgeschichte».

Inhaltsverzeichnis
Margrit Tröhler
Vorwort

Thomas Christen und Robert Blanchet
Einführung

Thomas Christen
Filmgeschichte und Filmgeschichtsschreibung

Sabina Brändli
Historischer Überblick: Von 1968 zum 11. September

1. Erneuerungsbewegungen nach 1968

Thomas Christen
Das politische Kino

Thomas Christen
New Hollywood: Renaissance des amerikanischen Films

Thomas Christen
Black Cinema USA

Thomas Christen
Der Neue Schweizer Film

Julia Zutavern
Der Neue Deutsche Film

Michèle Wannaz
Das New British Cinema

Thomas Christen
Junges französisches Kino

2. Dritte Welt und Drittes Kino

Thomas Christen
Schwarzafrikanisches Kino

Thomas Christen
Drittes Kino

Seraina Rohrer
Magischer Realismus im Film

3. Filmemachen unter politischer Zensur

Sabina Brändli
Das Kino der moralischen Unruhe in Polen

Philipp Brunner
Iranisches Kino seit 1979

Tereza Smid
Filmschaffen in der Volksrepublik China nach 1982:
Die Fünfte Generation und ihre Nachfolger

4. Gender und Sexualität

Sabina Brändli
Der feministische Film seit den Siebzigerjahren

Philipp Brunner
Queer Cinema: Schwullesbisches Filmschaffen seit den Achtzigerjahren


5. Postmoderne und Kino der Attraktionen

Robert Blanchet
Postmoderne und Film

Robert Blanchet
Blockbuster und High Concept: Hollywoods Mainstreamkino nach 1975

Till Brockmann
Das moderne Hongkongkino

Alexandra Schneider
«Bollywood»: Das kommerzielle Hindi-Kino in Indien

Robert Blanchet
Digitales Kino

6. Unabhängigkeit und Selbstbeschränkung

Robert Blanchet
US-Independents

Thomas Christen
Dogme ’95: Rückkehr zum Grundlegenden


Der vorliegende dritte Band dieser Einführung
in die Filmgeschichte präsentiert
eine Palette von internationalen
Aspekten, Strömungen, Bewegungen, Bedingungen
und Konstellationen, in denen
Filme in den letzten vierzig Jahren entstehen
konnten und wahrgenommen wurden.
Zwei weitere Bände, die den Fokus
auf frühere Episoden legen, werden noch
publiziert. Die Herausgeber verfolgen mit
ihrem Werk ein didaktisches und ein methodisches
Anliegen: Zugänglichkeit und
Vielfalt.
Als eine der wenigen original deutschsprachigen
Einführungen in die Filmgeschichte
situiert sich das Vorhaben im
Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichem
Forschungsstand und Offenheit für
eine breite, an Film und Kino interessierte
Leserschaft. Einstiegscharakter und
Anschaulichkeit stehen im Vordergrund,
wenn die ausgewählten Bereiche der
Filmlandschaft vorgestellt und in der jeweiligen
historischen Situation und Dynamik
verankert werden. Dabei ermöglichen
die Texte eine umsichtige Annäherung an
den konkreten Gegenstand, sie beziehen
zeitgenössische Debatten über Konzeption
und Funktion der Filme sowie verschiedene
Positionen und Interpretationsansätze
aus der aktuellen Forschungsdiskussion
mit ein. Je nach Thema ergeben
sich so Verknüpfungen zu theoretischen
Konzepten, die ihrerseits wieder in einer
historischen, d. h. theoriegeschichtlichen
Perspektive zu sehen sind. Immer steht
jedoch das Anliegen der Transparenz und
Zugänglichkeit im Zentrum, das Studierenden,
Lehrerinnen und Lehrern wie
neugierigen Kinoliebhabern einen informativen
Einblick in die sich wandelnde
Filmlandschaft und die Problemstellungen
der Filmgeschichte gewähren soll.
Diese didaktische Haltung paart sich
mit dem Anliegen der Vielfalt und zwar in
mehrfacher Hinsicht: Die Vielfalt betrifft
die internationale Auswahl der Bewegungen,
Strömungen und Entwicklungen,
die in den vergangenen vierzig Jahren
Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben,
wobei der Fokus dominant auf Spielfilmen
liegt. Jedes Kapitel eröffnet einen neuen
Blickwinkel, sei dieser – um den unterschiedlichen
Gegebenheiten gerecht zu
werden – primär geografisch, politisch
oder ästhetisch ausgerichtet. Zwischen
den Themenkomplexen zeigen sich zudem
mannigfaltige Möglichkeiten zur Vernetzung
der Prozesse und Erkenntnisse (oft
durch Querverweise markiert): In einer zunehmend
globalisierten Welt, in der Menschen,
Informationen, Daten und Filme
sowie die Debatten, die sie begleiten, auf
transnationaler Ebene zirkulieren, werden
Überlappungen, wechselseitige Einflüsse
oder Reaktionen ersichtlich. Dies
ist der umfassende Rahmen, in dem sich
die einzelnen Kapitel verorten lassen, die
durch ihre Teilansichten lokale, regionale
Besonderheiten einer Gruppe von Filmen
oder soziokulturell, politisch begründete
Forderungen, die in der behandelten
Zeitspanne an das Kino gestellt werden,
hervorheben.
Das Hauptaugenmerk der Autorinnen
und Autoren liegt auf den Filmen selbst.
Diese werden jedoch in den spezifischen
Bedingtheiten von Produktion und Rezeption
in der jeweiligen historischen Situation
und Entwicklung eingebettet. Durch
den methodischen Ansatz, eine Vielfalt
von Faktoren einzubeziehen, ergibt sich
ein komplexes Bild von ästhetischen, gesellschaftlichen,
ökonomischen oder technologischen
Aspekten, die miteinander in
einem engen und veränderlichen Zusammenhang
stehen. So erscheinen die am
Ende jedes Kapitels präsentierten Filmbeispiele
in einem bunt schillernden Licht.
Es ist diesem Einführungswerk zu wünschen,
dass es auf ein breites Interesse
stößt und in vielen unterschiedlichen Kontexten
fruchtbar gemacht werden kann,
um das Verständnis für Film und Kino zu
wecken und zu erweitern.
Zürich, im Juni 2007
Margrit Tröhler
Vorwort
Weitere Titel aus der Reihe Einführung in die Filmgeschichte