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Mose Der Mann, der zum Buch wurde
Mose
Der Mann, der zum Buch wurde




Christoph Dohmen

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374028474 (ISBN: 3-374-02847-0)
288 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2011, mit zahlr. Abb.

EUR 18,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Gestalt des Mose ist eng mit dem Glauben an den einen und einzigen Gott verbunden, weshalb ihm eine besondere Stellung in Judentum, Christentum und Islam zukommt.



Was wir von dieser großen Gestalt wissen, deren Bedeutung nicht auf die Religion beschränkt bleibt, sondern auch für Recht und Ethik kaum zu überschätzen ist, wissen wir aber nur aus den Büchern der Bibel, die von ihm handeln und ihm zugeschrieben werden. Diese »Mose-Bücher« geben sich selbst als Mitteilung Gottes zu verstehen, die Mose empfangen und weitergegeben hat. Was sich schon in den Texten der Bibel zeigt, wird von den Spuren, die Mose in der abendländischen Kultur hinterlassen hat, bestätigt: Das Besondere der göttlichen Offenbarung ist am Offenbarungsmittler »abzulesen«. In ihm begegnet uns nicht eine Person ferner Vergangenheit, sondern das bleibende Wort Heiliger Schrift, und Mose ist in einzigartiger Weise zu diesem Wort geworden.
Rezension
Dieser Band aus der informativen, theologisch verantworteten, aber allgemein verständlichen Reihe "Biblische Gestalten" ist - wie in der Reihe üblich - in drei Bereiche aufgeteilt: 1. Teil „Einführung“, 2. Teil „Darstellung“, 3. Teil „Wirkungsgeschichte“. Die Bibel zeigt Mose als Mittler göttlicher Offenbarung, der am Berg Sinai das göttliche Gesetz, die Zehn Gebote, erhält. Dieser Band 24 der "Biblischen Gestalten" spürt der historischen Frage nach Mose nach wie der theologischen; Mose, "der Mann, der zum Buch wurde" (Untertitel), wird zur Kristallisationsgestalt jüdischer Identität, die sich gegen die Hegemonialmächte der Assyrer, Babylonier, Perser und Griechen behaupten mußte. Diese Identifikationsfigur Mose als Stifter jüdischer Identität zieht sich bis ins 20. Jhdt. und die Gegenwart hinein, z.B. in Sigmund Freuds Mose-Deutung (vgl. Teil C: Wirkungsgeschichte). Mose ist neben Jesus und Mohammed eine der drei wichtigsten Gestalten der drei monotheistischen Weltreligionen von Judentum, Christentum und Islam.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
zum Autor:
Christoph Dohmen, Dr. theol., Jahrgang 1957, ist Professor für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg und Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission. Er hatte Gastprofessuren in Jerusalem und Rom inne, seine Arbeitsschwerpunkte sind Biblische Hermeneutik, Pentateuch-Forschung sowie Fragen zu Bibel und Kunst.

zur Reihe:
Biblische Gestalten
Herausgegeben von Christfried Böttrich und Rüdiger Lux

Die Bibel ist weniger eine Sammlung von religiösen Sach­themen als eine »Menschenchronik«: Geschichten der Menschen mit Gott. Wie die Menschen mit Gott leben, oft genug aber auch ohne ihn oder gar gegen ihn, zeigt sich an den berühmtesten biblischen Gestalten beispielhaft.

Die einzelnen Bände dieser außergewöhnlichen Reihe verbindet eine gemeinsame Struktur. Nach einer Einführung widmet sich der Hauptteil der Darstellung der jeweiligen Person auf der Grundlage der gegenwärtigen exegetischen Forschung. Ein Schlusskapitel deutet in ausgewählten Beispielen die Wirkungen, die von den biblischen Gestalten auf Judentum, Christentum und Islam auf Kunst und Literatur ausgingen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

A. Einführung

1. Mit Mose zur Bibel 9
2. Wer ist Mose? 24
3. Wer war Mose? 43

B. Darstellung

1. Mose und seine fünf Bücher 59
1.1. Mose-Biographie oder Land Verheißung? 60
1.2. Die Komposition der fünf Bücher 63
1.3. Glaubensgeschichte mit und durch Mose 72

2. Mose in seinen Büchern 76
2.1. Die Geburt einer Geschichte 77
2.2. Flucht zu den Ursprüngen? 88
2.3. Der »Beruf« des Mose 95
2.4. Gott und Mose: Schwierigkeiten im Mit- und Füreinander 105
2.5. Gottes undurchsichtige Pläne 112
2.6. Die Last der Zwischenstellung 117
2.7. Bei Gott braucht Israel einen Mittler 124
2.8. Geschriebenes Gotteswort 129
2.9. Mose sieht 137
2.10. Das leuchtende Angesicht der Tora 145
2.11. Ende vor dem Ende? 151

C. Wirkung

1. Vom Tod zum Nachleben 161
1.1. Moses Tod als Ausgangspunkt 161
1.2. Mose - Tora - Josua 167

2. Weitergabe und Aufnahme 171
2.1. Die Offenbarung im Mose-Bild 173
2.1.1. Die Tafeln 173
2.1.2. Die Hörner 190
2.1.3. Das Goldene Kalb 208
2.1.4. Dornbusch und Sinai 214
2.1.5. Das Offenbarungszelt 236
2.2. Mose als Thema früher Schriften 244
2.3. Poetische Verdichtungen der Bedeutung des Mose 252
2.4. Mose unter analytischem Blick (Sigmund Freud) 254
2.5. Mose als erzähltes Gesetz (Thomas Mann) 259
2.6. Reinheit des Denkens durch Mose in der Musik? (Arnold Schönberg) 263
2.7. Mose verfilmt? 271
2.8. Mose - mehr als eine Symbolfigur für Recht und Gesetz 273

D. Verzeichnisse

1. Literaturverzeichnis 276
1.1. Kommentare 276
1.2. Monographien, Aufsätze, Lexikonartikel 277
1.3. Spezielle Literatur zu C. Wirkung 281

2. Abbildungsverzeichnis 285