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Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten Roman
Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten
Roman




Martin Horváth

Deutsche Verlags-Anstalt
EAN: 9783421045478 (ISBN: 3-421-04547-X)
352 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2012

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ali ist natürlich nicht mein richtiger Name. Mein wahrer Name ist ein Sturm über der Wüste, in meinem Namen, da spiegeln sich nachten; die silbernen Sterne, und es singen die Vögel, die tausendbunten.

Doch diesen Namen kennt nur meine Familie. Kannte nur meine Familie. Denn ich bin der Einzige, der übrig geblieben ist. Und ich bin hier in diesem Haus gelandet, um die Geschichten meiner Mitbewohner der Finsternis zu entreißen.
Rezension
Eigentlich ist es ein sehr ernsthafter Roman, der von dem Leid und den Sorgen der Vertriebenen erzählt. Ein Roman, der von Kriegen erzählt, vom Verlust der Heimat und der unermesslichen Traurigkeit des menschlichen Daseins. Und doch schafft es Martin Horváth in seinem Werk „Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu retten“, diese tiefgreifende Not durch seinen Protagonisten Ali zu wenden. Er ist ein Wortkünstler, ein Erzähler, der es versteht, die Menschen durch seine bildhafte Sprache in den Bann zu ziehen. In einem Wiener Asylbewerberheim thematisiert er all die Themen, die die Bewohner betreffen und durch seine Erzählkunst erscheinen selbst tragische Schicksale in einem ganz neuen Licht. Ali beobachtet und hört genau hin und erspürt die Menschen in ihrem Innersten. Ein nachdenklicher Roman, der dem Leser einen ganz neuen Zugang verschafft zu einem bedrückenden Thema unserer Zeit.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ali hat seine Augen und Ohren überall. Er ist – so behauptet er jedenfalls – fünfzehn Jahre alt und kommt irgendwo aus dem Westen Afrikas, spricht nach eigenen Angaben vierzig Sprachen und Deutsch am allerbesten und weiß genauestens Bescheid über das Leben und Sterben in den ärmeren Ländern der Welt. Ali kann alles, kennt alles und fristet sein Dasein nur aus einem Grund in einem Wiener Asylbewerberheim: Er, der Anwalt der Unterdrückten, der Beschützer aller Gedemütigten, hat es sich zur ehrenhaften Aufgabe gemacht, seine Mitinsassen von ihren Ängsten und Albträumen zu befreien. Seine Wunderwaffe: das Erzählen. Ali ist ein Erzählverführer, der mit beißendem Spott und subversivem Humor bewaffnet zur täglichen Weltrettung antritt.

Ein scharfsichtiger Roman, der wortmächtig und voller unerschöpflicher Fabulierlust unserer Welt den Spiegel vorhält.