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Methoden psychologischer Forschung und Evaluation Grundlagen, Gütekriterien und Anwendungen
Methoden psychologischer Forschung und Evaluation
Grundlagen, Gütekriterien und Anwendungen




Rainer Westermann

Kohlhammer
EAN: 9783170241824 (ISBN: 3-17-024182-6)
480 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, Dezember, 2016

EUR 59,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Für Studium und Weiterbildung werden institutionelle Rahmenbedingungen, wissenschaftstheoretische Grundlagen, methodische Gütekriterien und praktische Verfahren für empirische Untersuchungen psychologischer, evaluativer und verwandter Probleme dargestellt. Im Mittelpunkt steht die Validität und damit die Güte und Qualität von Untersuchungen wissenschaftlicher und praktischer Fragestellungen. Diese umfasst vor allem



- die Adäquatheit von Begriffen, deduktiven und induktiven Argumenten, kausalen Aussagen, Gesetzeshypothesen und Theorien,



- die Kontrolle störender Einflüsse bei Beobachtungen, Befragungen, Einschätzungen (ratings), Messungen, Tests, Experimenten, Quasi-Experimenten, Fall-Kontroll- und Einzelgruppenstudien



- die sachgerechte Anwendung und Interpretation von statistischen Zusammenhängen und Tests, Varianz-, Regressions- und Meta-Analysen, festen, zufälligen und hierarchisierten Faktoren.



Ziel ist ein tiefergehendes Verständnis wesentlicher Qualitätsmerkmale empirischer Untersuchungen, um fundiert Methoden einsetzen und Ergebnisse interpretieren zu können.
Rezension
Die Methodenlehre der Psychologie ist oftmals schwer zu durchdringen. Programme wie SPSS erleichtern dem Anwender die statistische Auswertung der Daten stark. Um jedoch einen Einblick hinter die einzelnen Parameter zu bekommen und diese auch interpretieren zu können, ist es wesentlich, die einzelnen Schritte bis hin zum Ergebnis zu kennen. Dieses Buch gibt nun einen praktischen Überlick über gängige Formate wie Varianzanalysen, T-Tests oder Anovas. Es werden einzelne Beispiele angeführt, die die Berechnungen visualisieren und dem Leser so die Möglichkeiten geben, die einzelnen Zwischenergebnisse nachzuvollziehen. Den Autoren gelingt trotz der teilweise schwierigen mathematischen Phänomene diese klar und deutlich zu veranschaulichen. Ein sehr hilfreiches Buch auch für Schulpsychologen im Hinblick auf die pädagogisch-psychologische Diagnostik.

Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
1 Perspektiven, Paradigmen und Programme in der Psychologie 13
1.1 Charakterisierung der Psychologie: verschiedene Perspektiven 14
1.1.1 Definitionen des Faches Psychologie 14
1.1.2 Teilgebiete und Teilfächer der Psychologie 15
1.1.3 Verortung der Psychologie: wissenschaftliche Einrichtungen
und interdisziplinäre Verbindungen 19
1.2 Entwicklung und Paradigmen der Psychologie 21
1.2.1 Normalwissenschaftliche und revolutionäre Forschungsprozesse 22
1.2.2 Psychologische Paradigmen 26
1.2.3 Paradigmatische Methoden der Psychologie 30
1.3 Forschungsprogramme in der Psychologie 33
1.3.1 Die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme 34
1.3.2 Theorie- und sachverhaltsorientierte Forschungsprogramme 35
1.3.3 Forschungsprojekte 37
1.4 Evaluationen 41
1.5 Ethische Probleme und Prinzipien 44
2 Validität, Güte und Qualität wissenschaftlicher Untersuchungen 51
2.1 Arbeitsabschnitte und Hypothesen 52
2.2 Validität als Vermeidung von Fehlentscheidungen 54
2.3 Beeinträchtigungen und Absicherungen der Validität 57
2.4 Validität von Evaluationen 60
3 Möglichkeiten und Grenzen psychologischer Erkenntnis 63
3.1 Erkenntnistheoretische Positionen 63
3.1.1 Realistische Positionen 64
3.1.2 Idealistische Positionen 65
3.1.3 Empiristische Positionen 66
3.1.4 Rationalistische Positionen 67
3.2 Logische Schlüsse 68
3.2.1 Aussagenlogik 68
3.2.2 Prädikatenlogik 71
3.2.3 Logische und empirische Wahrheit 72
3.3 Induktive Argumente 74
3.3.1 Arten von Induktion 75
3.3.2 Validität induktiver Argumente 76
3.4 Die Beziehung zwischen Geistigem und Körperlichem 82
3.4.1 Dualistische Positionen 84
3.4.2 Identitätslehre 86
3.4.3 Materialismus 88
3.4.4 Funktionalismus 90
3.4.5 Nicht-reduktiver Physikalismus 93
4 Bedeutung und Verwendung wissenschaftlicher Begriffe 99
4.1 Definitionen 100
4.1.1 Explizite Definitionen 101
4.1.2 Adäquatheit von Definitionen 103
4.2 Explikation von Begriffen 106
4.3 Typisierung von Begriffen 108
4.4 Operationalisierung theoretischer Begriffe 112
4.4.1 Theoretische und beobachtbare Merkmale 113
4.4.2 Zuordnungsregeln 115
5 Kausale Zusammenhänge und Erklärungen 120
5.1 Logische und physikalische Aspekte 121
5.2 Ursachen als Inus-Bedingungen 122
5.3 Ceteris-paribus-Bedingungen 125
5.4 Kontrafaktische und manipulative Aspekte der Kausalität 127
5.5 Multiple Ursachen 129
5.6 Wissenschaftliche Gesetze 130
5.7 Probabilistische Kausalität 133
5.8 Handlungs- und Willensfreiheit 138
5.8.1 Libertarismus 141
5.8.2 Determinismus 143
5.8.3 Kompatibilismus 144
5.9 Wissenschaftliche Erklärungen 146
5.9.1 Deduktiv-nomologische Erklärungen 147
5.9.2 Probabilistische Erklärungen 150
5.9.3 Pragmatische Erklärungskonzeptionen 150
6 Verifikation und Falsifikation wissenschaftlicher Aussagen 153
6.1 Verifikation und induktive Forschungsprozesse 153
6.2 Falsifikation und deduktive Forschungsprozesse 156
6.2.1 Falsifizierbarkeit 156
6.2.2 Deduktive Methodologie 157
7 Struktur und Anwendung psychologischer Theorien 164
7.1 Theorienetze 165
7.1.1 Basis- und Bereichs-Elemente 166
7.1.2 Empirische Theorieelemente 168
7.2 Theorieelemente 170
7.2.1 Theoriespezifische Begriffe 170
7.2.2 Potentielle und tatsächliche Modelle 172
7.2.3 Potentielle und zutreffende Anwendungen 172
7.3 Empirische Forschungsprozesse 174
7.3.1 Empirischer Gehalt und empirische Hypothesen 174
7.3.2 Zweifelhafte, erfolgreiche und vermutete Anwendungen 176
7.3.3 Wissenschaftliche Fortschritte und Rückschläge im Theorienetz 179
7.3.4 Sachverhaltsbezogene Forschungsprozesse 181
8 Statistische Zusammenhänge und ihre valide Prüfung 184
8.1 Linearkombinationen 185
8.2 Effektgrößen 187
8.2.1 Korrelationen und Varianzanteile 188
8.2.2 Mittelwertsunterschiede 192
8.2.3 Risikokoeffizienten 194
8.3 Signifikanztests 200
8.3.1 Fehler 1. und 2. Art 201
8.3.2 Parametrische Tests und Konfidenzintervalle 204
8.3.3 Interpretation von Verteilungsannahmen 209
8.3.4 Permutationstests 211
8.4 Spezifikation statistischer Hypothesen und Tests 218
8.4.1 Anpassungsvorhersagen 218
8.4.2 Ordnungsvorhersagen und -kontraste 220
8.4.3 Interaktionsvorhersagen und -kontraste 225
8.4.4 Wahl zwischen verschiedenen Tests 228
8.5 Entscheidungen über statistische und empirische Hypothesen 229
8.6 Kumulation und Adjustierung von Fehlerwahrscheinlichkeiten 231
8.6.1 Ausmaß und Korrektur der Fehlerkumulation 231
8.6.2 Adjustierungen im Hinblick auf die Untersuchungsvalidität 233
8.6.3 Statistische Validität bei der Verwendung von
Forschungsergebnissen 234
8.7 Bayes-Statistik 237
8.7.1 Grundzüge 237
8.7.2 Validität 242
9 Wissenschaftliches Beobachten und Befragen 244
9.1 Beobachtungsmethoden 244
9.1.1 Validität von Beobachtungen 245
9.1.2 Objektivität von Beobachtungen 246
9.1.3 Systematische Beobachtungen 247
9.2 Befragungsmethoden 249
9.2.1 Formen der Befragung 249
9.2.2 Standardisierte Befragungen 250
9.2.3 Urteilsfehler 254
10 Messen in der Psychologie 256
10.1 Repräsentationsmessung 257
10.1.1 Paarvergleich als ordinale Repräsentationsmessung 257
10.1.2 Repräsentationsproblem: Bedingungen für eine
repräsentationale Messung 259
10.1.3 Eindeutigkeit und Bedeutsamkeit: Niveau einer Messung 262
10.1.4 Bedeutsamkeitsproblem: Sinnhaftigkeit von Aussagen 263
10.1.5 Metrische Repräsentationsmessungen 264
10.2 Fiatmessung 265
10.2.1 Niveau einer Fiatmessung 266
10.2.2 Paarvergleiche 267
10.2.3 Rangordnungen 268
10.3 Direkte Einschätzungen (ratings) 270
10.3.1 Gestaltung der Antwortalternativen 271
10.3.2 Auswertung aggregierter Ratings 276
10.3.3 Einschätzungen von Merkmalsunterschieden 277
10.4 Verhältnisschätzmethoden 278
10.5 Indexbildung 279
11 Psychologische Tests 281
11.1 Normierung 283
11.2 Klassische Testtheorie: Grundlagen 286
11.3 Reliabilität 287
11.3.1 Definition 287
11.3.2 Schätzmethoden 288
11.4 Kriteriumsvalidität 290
11.4.1 Komponenten und Arten der Kriteriumsvalidität 291
11.4.2 Assoziation zwischen Prädiktor und Kriterium 292
11.4.3 Differenzierungsfähigkeit der Signalentdeckung 296
11.5 Konstruktvalidität 299
11.5.1 Theoretische und inhaltliche Fundierung 300
11.5.2 Konvergente Validität 301
11.5.3 Divergente Validität 303
11.6 Itemauswahl und Skalenkonstruktion 303
11.6.1 Likert- und Thurstone-Skalierungen 304
11.6.2 Klassische Testkonstruktion 307
11.6.3 Rasch-Skalierung 308
11.7 Faktorenanalysen 312
12 Experimente: randomisierte Gruppen und Varianzanalysen 322
12.1 Versuchspläne 323
12.2 Interne Validität 325
12.2.1 Störvariablen 325
12.2.2 Kontrolle möglicher Störvariablen 329
12.3 Statistische Auswertung und Validität 334
13 Quasi-Experimente: parallelisierte Gruppen und multiple Regressionsanalysen 339
13.1 Wiederholte Messungen 340
13.2 Ausbalancieren und Parallelisieren 343
13.3 Statistische Kontrolle 345
13.3.1 Partialkorrelationen 346
13.3.2 Multiple Regression 349
13.3.3 Zusammenspiel von Prädiktoren 352
13.3.4 Nominale Variablen 355
13.3.5 Formen multipler Regressionen 356
13.3.6 Sequentielle Regression 358
13.4 Abhängigkeit von Faktoren 365
14 Vergleiche vorgegebener Gruppen: logistische Regression
und Mehr-Ebenen-Analysen 368
14.1 Störung der Validität durch Regressionseffekte 368
14.2 Fall-Kontroll-Studien mit logistischer Regression 372
14.2.1 Beispieluntersuchung 372
14.2.2 Logistische Regressionsfunktionen 374
14.2.3 Güte der Anpassung 377
14.2.4 Modellvergleichende Signifikanztests 378
14.2.5 Effektgrößen 379
14.2.6 Cox-Regression 381
14.3 Mehr-Ebenen-Untersuchungen 385
14.3.1 Beispieluntersuchung 386
14.3.2 Multi-Level Modelle 386
14.3.3 Validität MLM 390
15 Einzelgruppenanalysen: Kasuistische Evaluationen und multivariate
Strukturmodelle 392
15.1 Kasuistische Evaluationen 392
15.1.1 Externe Vergleichswerte 393
15.1.2 Gutachterliche Evaluationen 394
15.2 Multivariate Analyseverfahren 396
15.2.1 Kanonische Korrelationsanalyse 397
15.2.2 Anwendungs- und Spezialfälle 399
15.2.3 Korrelation und Kausalität 400
15.3 Strukturgleichungsmodelle 401
15.3.1 Pfadanalysen für empirische Variablen 401
15.3.2 Aufstellung von Strukturgleichungsmodellen 403
15.3.3 Prüfung von Modellen 406
16 Meta-Analysen 410
16.1 Arbeitsschritte an einem Beispiel 411
16.2 Zusammenfassung und Prüfung von Effekten 414
16.2.1 Effektgrößen 414
16.2.2 Homogenität und Mittelung von Effekten 418
16.3 Moderatorenanalyse 423
16.3.1 Kategoriale Moderatoren und Modelle 424
16.3.2 Meta-Regression für quantitative und nominale Moderatoren 427
16.4 Validität 431
16.4.1 Publication Bias 431
16.4.2 Interne Validität 433
16.4.3 Variablenvalidität 433
16.4.4 Statistische Validität 434
16.4.5 Feste und zufällige Effekte 435
Literatur 437
Stichwortverzeichnis 473