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Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht Sprachspiele, Spracherwerb, Sprachvermittlung
Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht
Sprachspiele, Spracherwerb, Sprachvermittlung




Gerlind Belke

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783896766793 (ISBN: 3-89676-679-1)
265 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2003

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Unterrichtssprache Deutsch ist für viele Kinder in unseren Schulen eine Zweit- oder Fremdsprache. Diese Kinder müssen in einer Sprache, die sie häufig nur unzureichend beherrschen, lesen und schreiben lernen und ihr gesamtes schulisches Wissen erwerben. Deshalb kommt der Vermittlung der deutschen Sprache eine zentrale Rolle zu, die der muttersprachlich orientierte Deutschunterricht nur unzureichend erfüllt. Er setzt die sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse voraus, die er Kindern mit Deutsch als Zweitsprache eigentlich vermitteln müsste. Das vorliegende Buch will Abhilfe schaffen, indem es ein didaktisches Konzept entwickelt, das den Lernbedürfnissen von Kindern mit Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache und mit Deutsch als Muttersprache gleichermaßen gerecht zu werden sucht. Im Zentrum dieses Konzepts steht das kindliche Sprachspiel. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf sprachliche Strukturen, ermöglicht systematische sprachliche Übungen, den kreativen Umgang mit sprachlichen Strukturen und damit auch die „Reflexion über Sprache".

Die hier entworfene „Sprachdidaktik Deutsch für mehrsprachige Lerngruppen" berücksichtigt alle Teilbereiche des Deutschunterrichts: den Sprach- und Literaturunterricht, den Schrifterwerb, das weiterführende Schreiben und den Grammatikunterricht. Das Konzept ist schwerpunktmäßig in der Primarstufe erarbeitet worden. Der theoretische Ansatz - „Poesie und Grammatik" - lässt sich jedoch auch auf die Sekundarstufen übertragen. Er kann zu einer Weiterentwicklung eines integrativen Deutschunterrichts beitragen, der die Trennung von Sprach- und Literaturunterricht überwindet.





Die Autorin:

Dr. Gerlind Belke, geb. 1939, seit 1970 Akademische Rätin zunächst an der Pädagogischen Hochschule Ruhr, später Universität Dortmund, mit dem Schwerpunkt Didaktik des Deutschen in der Primarstufe unter besonderer Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit; studierte deutsche, englische und skandinavische Philologie. Promotion 1964, bis 1968 Lektorin für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Uppsala, dann gymnasialer Schuldienst. Veröffentlichungen zur Didaktik des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache, zum Schrifterwerb unter den Bedingungen der Mehrsprachigkeit und zu Modellen zweisprachiger Erziehung.




Rezension
Heutzutage gibt es viele Kinder, die nicht nur die deutsche Sprache beherrschen. Darauf muss auch ein Lehrer eingehen. Doch dies ist für die meisten gar nicht so einfach, da sie es einfach nicht gelernt haben. Um dem ein wenig Abhilfe zu schaffen, hat Gerlind Belke dieses Buch geschrieben. Darin enthalten sind viele wichtige Tipps, Spiele und methodisch- didaktische Grundlagen des integrativen Sprachunterrichts. Dieses Buch ist ein guter Helfer und zudem ein Nachschlagewerk für Situationen, in denen Lehrer nicht mehr so recht weiter wissen. Mit Hilfe dieses Buches fühlen sich nicht nur Lehrer besser beraten, sondern auch die Schüler besser verstanden, da es zeigt, wie man am besten auf sie eingeht. Ich kann dieses Werk nur empfehlen, besonders wenn sich ein Lehrer unsicher fühlt und nicht weiß, wie er mit dem Thema der Mehrsprachigkeit umgehen soll.

Daniela Hüttner, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Unterrichtssprache Deutsch ist für viele Kinder in unseren Schulen eine Zweit- oder Fremdsprache. Diese Kinder müssen in einer Sprache, die sie häufig nur unzureichend beherrschen, lesen und schreiben lernen und ihr gesamtes schulisches Wissen erwerben. Deshalb kommt der Vermittlung der deutschen Sprache eine zentrale Rolle zu, die der muttersprachlich orientierte Deutschunterricht nur unzureichend erfüllt. Er setzt die sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse voraus, die er Kindern mit Deutsch als Zweitspracheeigentlich vermitteln müßte. Das vorliegende Buch will Abhilfe schaffen, indem es ein didaktisches Konzept entwickelt, das den Lernbedürfnissen von Kindern mit Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache und mit Deutsch als Muttersprache gleichermaßen gerecht zu werden sucht. Im Zentrum dieses Konzepts steht das kindliche Sprachspiel. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf sprachliche Strukturen, ermöglicht systematische sprachliche Übungen, den kreativen Umgang mitsprachlichen Strukturen und damit auch die Reflexion über Sprache.
Die hier entworfene Sprachdidaktik Deutsch für mehrsprachige Lerngruppen berücksichtigt alle Teilbereiche des Deutschunterrichts: den Sprach- und Literaturunterricht, den Schrifterwerb, das weiterführende Schreiben und den Grammatikunterricht. Das Konzept ist schwerpunktmäßig in der Primarstufe erarbeitet worden. Der theoretische Ansatz - Poesie und Grammatik- lässt sich jedoch auch auf die Sekundarstufen übertragen. Er kann zu einer Weiterentwicklung eines integrativen Deutschunterrichts beitragen, der die Trennung von Sprach- und Literaturunterricht überwindet.

Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung zur dritten Auflage... IX

Einführung ...2

Teil I: Voraussetzungen und Grundlagen

1... Schulpolitische Rahmenbedingungen und sprachdidaktische Konsequenzen ...6
1.1... Mit zwei Sprachen leben: Mischsprachen als Ausweg?... 6
1.2 ...Modelle zweisprachiger Erziehung ...8
1.3... Die Auseinandersetzung zur zweisprachigen Erziehung in Deutschland... 11
1.4... Interkulturelle Erziehung und Begegnungssprachen ...15
1.5... Multinationale Regelklassen: Sprachunterricht unter Submersionsbedingungen ...24
1.6... Deutsch als Muttersprache, Zweitsprache oder Fremdsprache?... 30
1.7... Sprachbücher: Hilfe oder Hindernis? ...35

2...Sprachspiele und Spracherwerb ...45
2.1 ...Formen und Funktionen des kindlichen Sprachspiels... 45
2.2 ...Der Witz im Kontext des kindlichen Sprachspiels ...50
2.3... Sprachspiele als Bestandteil der interkulturellen Kinderliteratur ...61

3 Sprachspiele und Sprachvermittlung ...69
3.1... Spontane Sprachspiele im Unterricht... 69
3.2 ...Spielen und Lernen... 70
3.3... Sprachspiele und die didaktische Modellierung von Wissenstrukturen ...72
3.4... Die ästhetische Funktion von Sprache... 74

4... Methodische Grundlegung eines integrativen Sprachunterrichts ...78
4.1... Ein Beispiel: Der gelbe Fisch ...78
4.2 ...Was heißt integrativer Deutschunterricht?... 80
4.3... Operationale Verfahren: Substitution und Transformation... 82
4.4 ...Interaktions- und Gesellschaftsspiele... 85
4.4.1... Ein Spiel - verschiedene sprachliche Lernziele: DOMINO und PUZZLE mit Variationen ...85
4.4.2... Ein grammatisches Lernziel - verschiedene Spiele... 90
4.5 ...Zur projektorientierten Einbindung des Sprachunterrichts ...92

4.6 ...Teil II: Didaktische Schwerpunkte

5...Schrifterwerb und Schreibenlernen in zwei Sprachen ...100
5.1... Das Problem: Schrifterwerb unter den Bedingungen der Mehrsprachigkeit ...100
5.2 ...siraybe vi du sipirihst: Fallstudien zum Erwerb der deutschen Schriftsprache bei Kindern mit verschiedenen Herkunftssprachen ...104
5.2.1... Sprachmischung als Spiel ...104
5.2.2... Sprachmischung in Diktaten...105
5.2.3... Spontanschreibungen bei Pendlern zwischen zwei Sprachen ...108
5.2.4 ...Das h-Syndrom portugiesischer Schüler bei koordiniertem und nicht-koordiniertem Schrifterwerb ...115
5.3... Linguistisches Grundlagenwissen für die Alphabetisierung in zwei Sprachen...117
5.3.1... Unterscheidung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit ...117
5.3.2... Gesprochene Sprache: Phonetik und Phonologie... 117
5.3.3 ...Geschriebene Sprache: Graphetik und Graphemik ...121
5.3.4... Die Verbindung von gesprochener und geschriebener Sprache...123
5.3.5... Phonotaktik: Silbenaufbau, Auslautverhärtung, Assimilation ...125
5.3.6... Zusammenfassung: Fehler oder systematische Abweichung?... 126
5.4 ...Organisatorische Möglichkeiten der Koordination des Sprach- und Schrifterwerbs in zwei Sprachen ...129
5.4.1... Koordination des Schrifterwerbs in der Erst- und in der
Zweitsprache... 129
5.4.2... Koordination von Sprach- und Schrifterwerb in der Zweitsprache...130
5.4.3 ...Beispiele für einen koordinierten Anfangsunterricht ...133
5.5... Zur Praxis des Anfangsunterrichts in mehrsprachigen Lerngruppen ...141
5.5.1... ABC-Verse, Anlauttabellen und Prof. Jecks Tierlieder-ABC ...141
5.5.2 ...Sprachspiele im Anfangsunterricht ...147
5.5.3... Buchstabengeschichten ...156

Exkurs: DAS BUCHSTABENFEST
von Ayten Kaya, Gerlind Belke, Birgit Glembotzki, BrigittaTheiß
und Petra Zimmer ...161

6...Grammatikunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen ...169
6.1 ...Was ist Grammatik? Was ist Grammatikunterricht? ...170
6.1.1... Implizite und explizite Grammatik ...170
6.1.2... Didaktische Grammatik: Deutsch als Muttersprache (DaM), Zweitsprache (DaZ), Fremdsprache (DaF) ...171
6.1.3... Zu fördernde Bereiche der Sprachkompetenz ...174
6.1.4 ...Grammatik als Reflexion über Sprache und/oder als Sprachvermittlung? ...177
6.2... Ziele und Methoden des Grammatikunterrichts... 178
6.2.1... Gesteuerter und ungesteuerter Spracherwerb ...178
6.2.2 ...Mündlichkeit und Schriftlichkeit ...178
6.2.3... Sprachliche Normen ...180
6.2.4... Sprachliche Komplexität ...181
6.2.5... Situatives und systematisches Lernen ...181
6.2.6... Sprache als vernetztes System: Lernen in Oppositionen...183
6.3... Schwerpunkte des Grammatikunterrichts ...184
6.3.1... Serdals starke Verben ...185
6.3.2... Der Verbkomplex ...186
6.3.3... Die Nominalgruppe ...190
6.4... Zur Praxis des Grammatikunterrichts... 197
6.4.1... Entdeckendes Lernen mit grammatischen Zungenbrechern ...197
6.4.2 ...Trennbare Verben: Pantomime, Wörterdomino, Texte... 200

7 ...Literaturunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen ...206
7.1...Muttersprachlicher und fremdsprachlicher Literaturunterricht ... 206
7.2... Spracherwerb und Literaturerwerb... 206
7.2.1 ...Zum Begriff der Einfachheit in der Kinderliteratur ...206
7.2.2... Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der Kinderliteratur... 207
7.2.3... Produktiver Umgang mit Texten der Kinderliteratur... 208
7.3... Zur Praxis des Literaturunterrichts in mehrsprachigen Lerngruppen... 209
7.3.1...Das Spiel mit Sprach- und Handlungsstrukturen in Bilderbüchern...209
7.3.2... Konkrete Poesie im Sprach- und Literaturunterricht... 216

8...Textproduktion in mehrsprachigen Lerngruppen... 220
8.1... Das Problem: Textproduktion in der Erst- und/oder Zweitsprache?...220
8.2 ...Empirische Befunde: Aufsätze mehrsprachiger Kinder in Regelklassen ...221
8.2.1... Texte mit Differenzen... 221
8.2.2 ...Texte mit Defiziten: Schreibstrategien in einer fremden Sprache ...228
8.3... Zur Lehr- und Lernbarkeit des Schreibens... 231
8.3.1... Schreiben als naturwüchsiger Vorgang oder die Pfingstwunderdidaktik ...231
8.3.2 ...Schreiben als angeleiteter Prozess: Textsorten und Formulierungsstrategien ...233
8.3.3... Schreiben in einer fremden Sprache... 235
8.4...Zur Praxis des Schreibens in multilingualen Klassen ...237
8.4.1... Generatives Schreiben nach vorgegebenen Textmustern ...237
8.4.2... Thematisch orientiertes freies Schreiben ...243

9... Fehler: Normverstoß oder kreative Abweichung? ... 249
9.1... Was ist ein Fehler? -Was ist eine sprachliche Norm? ...249
9.2 ...Fehler im muttersprachlichen Unterricht, im Fremdsprachenunterricht und beim ungesteuerten Zweitspracherwerb ...250
9.3... Wie geht man mit Fehlern um?... 253
9.4... Das Spiel mit der Abweichung als kreative Alternative zur
Fehlerkorrektur ...255

10...Literatur...257

11... Quellen ...264