Im Rahmen der Reihe „Kunst des 20. Jahrhunderts“ ist im teNeues-Verlag ein großformatiger Kalender für das Jahr 2008 mit Bildern von Henri Matisse erschienen. Das Werk des französischen Malers, Zeichners und Bildhauers (1869 – 1954) war wegweisend für den deutschen Expressionismus. Im Unterschied zu Picasso stand für Matisse nicht der Bildaufbau im Vordergrund, sondern die Farbe. Diese war für ihn nicht länger stoffliche Oberfläche, sondern die Gegenstände wurden zu Farbträgern. Stillleben, Figurenkompositionen, Landschaften und Porträts durchziehen sein gesamtes Werk, das flächig dekorative Element gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Charakteristisch für Matisse’ Stil sind scharf voneinander abgegrenzte leuchtende Farben, alles Körperliche und Räumliche verwandelte er in Farbflächen, mit denen er rhythmisch ausgewogene Kompositionen schuf. Der Wandkalender zeigt eine exemplarische Auswahl der Gemälde: Interieur, Nizza (Die Siesta), 1922; Der Wolf aus der Serie: Jazz, 1946; Akt mit Orangen, 1953; Umschlagentwurf für „Verve“ IV, Nr. 13, 1943; Kreolische Tänzerin, 1950; Odaliske mit rotem Kästchen, 1926; Frau in persischem Kostüm, 1932; Der Zirkus, Jazz, Blatt II, hrsg. Von Tériade, 1947; Die Regatten von Nizza, 1921; Gemüse, Verve, hrsg. Von Tériade, 1958; Interieur mit Glas und Goldfisch, 1914; Der servierte Tisch (rote Harmonie), 1908.
Matisse’ Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen zählen zu den epochalen künstlerischen Leistungen des 20. Jahrhunderts. Die gute Farbqualität der vorliegenden Reproduktionen verleiht den einzelnen Blättern dieses Wandkalenders eine außerordentlich dekorative Wirkung. Jedes Blatt enthält Angaben zu Entstehung und Ausstellungsort des jeweiligen Gemäldes, das Kalendarium ist übersichtlich strukturiert.

Jochen Meißner, lbib.de