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Maria aus Magdala Die Jüngerin, die Jesus liebte
Maria aus Magdala
Die Jüngerin, die Jesus liebte




Silke Petersen

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374028405 (ISBN: 3-374-02840-3)
296 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2011, mit zahlr. Abb.

EUR 18,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Maria aus Magdala, auch Magdalena genannt, ist im Laufe der Geschichte in sehr unterschiedlicher Weise dargestellt worden. Im Neuen Testament begegnet sie zunächst als Nachfolgerin Jesu und als Zeugin von Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung. In apokryph gewordenen Schriften des frühen ­Christentums ist sie Lieblingsjüngerin Jesu und empfängt von ihm besondere Offenbarungen. In späterer Zeit wurde sie mit der salbenden Sünderin aus dem Lukasevangelium identifiziert und schließlich zum Inbegriff der reuigen Sünderin und Büßerin. In neuester Zeit mehren sich Spekulationen, sie sei die Geliebte oder Ehefrau Jesu gewesen.

Das Buch geht den Verwandlungen der Magdalenengestalt durch die Zeiten nach, stellt aber auch die Rückfrage nach der historischen Maria aus dem galiläischen Ort Magdala und ihrer Rolle in der Jesusbewegung und als Zeugin der Osterereignisse.
Rezension
Im Neuen Testament begegnen zahlreiche Frauen mit dem Namen Maria, deren Überlieferungen in späterer Zeit gern miteinander vermengt werden. Am bekanntesten ist sicherlich "Maria - Mutter Jesu und erwählte Jungfrau", die bereits 2001 in dieser Reihe "Biblische Gestalten" als Band 4 von Jürgen Becker dargestellt wurde. Hier spiegelt sich ein strukturelles Problem der verdienstvollen Reihe "Biblische Gestalten": Bedeutende Gestalten wie z.B. Jesus, David oder Josef treten neben ungleich weniger bedeutsame Figuren wie Herodes oder Barnabas. Das freilich kann man von Maria, der Mutter Jesu, und Maria Magdalena ("Die Jüngerin, die Jesus liebte", wie der Untertitel vielsagend lautet) nicht behaupten; beide spielen im Neuen Testament eine bedeutsame Rolle. Und so wendet sich dieser Band 23 der "Biblischen Gestalten" Maria Magdalena zu in der für die Reihe üblichen Schrittfolge: Einführung, Darstellung, Wirkung und Verzeichnisse.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Biblische Gestalten
Herausgegeben von Christfried Böttrich und Rüdiger Lux

Die Bibel ist weniger eine Sammlung von religiösen Sach­themen als eine »Menschenchronik«: Geschichten der Menschen mit Gott. Wie die Menschen mit Gott leben, oft genug aber auch ohne ihn oder gar gegen ihn, zeigt sich an den berühmtesten biblischen Gestalten beispielhaft.

Die einzelnen Bände dieser außergewöhnlichen Reihe verbindet eine gemeinsame Struktur. Nach einer Einführung widmet sich der Hauptteil der Darstellung der jeweiligen Person auf der Grundlage der gegenwärtigen exegetischen Forschung. Ein Schlusskapitel deutet in ausgewählten Beispielen die Wirkungen, die von den biblischen Gestalten auf Judentum, Christentum und Islam auf Kunst und Literatur ausgingen.
Die Reihe [BG] kann zur Fortsetzung bestellt werden. Jährlich erscheinen zwei bis drei Bände. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar.

Silke Petersen, Dr. theol., Jahrgang 1965, ist Privatdozentin für Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg. Arbeitsschwerpunkte: Johannesevangelium, apokryphe Texte des frühen Christentums, feministische Exegese und Genderforschung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

A. Einführung 9

1. Maria Magdalenas Haare 9
2. Wiedergefundene antike Texte und die historische Wahrheit 18
3. Neu testamentliche Quellen 22

B. Darstellung 28

1. Maria aus Magdala im Neuen Testament 28
1.1. Jüngerinnen Jesu 28
1.2. Maria aus Magdala als Zeugin der Kreuzigung Jesu 38
1.3. Die Frauen am Grab 47
1.4. Maria begegnet dem Auferstandenen 61
1.5. Divergenzen neutestamentlicher Osterüberlieferungen 75
1.6. Maria nach Ostern? 86

2. Apokryph gewordene Texte des frühen Christentums 90
2.1. Nag Hammadi. Zu den Bezeichnungen »gnostisch« und »apokryph« 90
2.2. Marias apokryphes Profil 102
2.3. Die Jüngerin, die Jesus liebte 112
Exkurs: Küsse im frühen Christentum 128
2.4. Der Konflikt zwischen Petrus und Maria 144
2.5. Maria und die Weiblichkeit 163

3. Mutmaßungen über die historische Maria aus Magdala 180

C. Wirkung 197

1. Figurenkonstellationen: Maria aus Magdala, Petrus und die Mutter Maria 197
2. Maria, das Hohelied, Eva und die Apostelin der Apostel 206
3. Sünderin und Büßerin. Die Gebeine Maria Magdalenas 219
4. Noch einmal: Die Jüngerin, die Jesus liebte 244
5. Magdalena-Doppelgängerinnen und das Evangelium nach Maria 269
Epilog: Maria Magdalena als Zeitdiagnose 274

D. Verzeichnisse 278

1. Abkürzungen, Textausgaben und Übersetzungen der antiken Schriften 278
1.1. Übergreifendes 278
1.2. Einzelne apokryph gewordene Schriften 279
1.3. Weitere antike Quellen 282
2. Wissenschaftliche Monographien und Artikel 283
3. Romane, Filme, Gedichte, Populäres 291
4. Abbildungsverzeichnis 294