lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Literaturverfilmung Perspektiven und Analysen Unter Mitwirkung von Tomas Sommadossi
Literaturverfilmung
Perspektiven und Analysen


Unter Mitwirkung von Tomas Sommadossi

Eugenio Spedicato, Sven Hanuschek (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826037740 (ISBN: 3-8260-3774-X)
196 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2008

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Literaturverfilmung ist eine plurimediale Verarbeitungsform von Literatur. Ihre Potentialität erweitert in die verschiedensten Richtungen die ursprüngliche Semantik sowie die historisch-kulturelle Identität der Originale, und nicht selten revolutioniert sie beide. Zehn Interpretationen zu Literaturverfilmungen - von DER HITLERJUNGE QUEX (1933) über ANGST (1954), CARDILLAC (1969) bis hin zum Spezialfall BRINKMANNS ZORN (2006) - belegen im vorliegenden Band, wie die Problematik des Medienwechsels unter medientheoretisch, semiotisch, narratologisch, filmphilologisch, kulturhistorisch, rezeptionsgeschichtlich angelegter methodischer Perspektive Einblicke in medienübergreifende Verfahren der Bedeutungskonstitution bietet. Der Band ist das Resultat einer italienisch-deutschen Konferenz über Literaturverfilmung, die an der Universität Pavia am 11. und 12. Mai 2007 stattfand. Diese Konferenz war in Italien die erste ihrer Art.
Rezension
Im Deutschunterricht werden gern auch Literaturverfilmungen eingesetzt oder Schüler/innen kennen die Lektüre eher über die Verfilmung als über das Original. Mit dem Medienwechsel finden nicht unerhebliche Verschiebungen statt und die Literaturverfilmung erweist sich als komplexes mediales Geschehen, für das der Deutschlehrer häufig nur unzureichend ausgebildet ist in einem „optischen Zeitalter“, in dem Bilder zunehmend Schriften verdrängen („Ende der Gutenberg-Galaxie“). Die Eigengesetzlichkeiten des Mediums Film werden von Germanisten und Philologen in aller Regel noch unterschätzt, - in der (vagen) Hoffnung auf einen Einstieg in die Beschäftigung mit dem Text selbst mittels der Bildwelten. – Dieser Band zeigt exemplarisch die Komplexität von Literaturverfilmungen auf, die dann sehr wohl einen Gewinn für den Literaturunterricht darstellen, wenn sie nicht naiv eingesetzt werden.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Vorwort – H. Krah: Der Hitlerjunge Quex – Erzählstrategien 1932/33: vom Großstadtroman der Weimarer Republik zum ‚mythischen Erzählen‘ im NS-Film – M. Nies: Zur NS-ideologischen Funktionalisierung von ‚Literaturverfi lmungen‘: Der Schimmelreiter, Curt Oertel/Hans Deppe D 1934 – E. Spedicato: Literaturverfi lmung als Äquivalenz-Phänomen. Stefan Zweigs Novelle Angst und Roberto Rossellinis gleichnamiger Film von 1954 – S. Costagli: Verfi lmen durch Zitat. Der Jünge Törleß (1965) von Volker Schlöndorff – M. Galli: Doppelte Buchführung? Edgar Reitz‘ Cardillac (1969) – H.-E. Friedrich: „ dies ist kein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Es ist eine böse Geschichte“. Alfred Vohrers Verfi lmung (1971) von Johannes Mario Simmels Roman Und Jimmy ging zum Regenbogen (1970) – S. Hanuschek: „Ihre Aussagen sind zwar widersprüchlich, aber es wird reichen.“ Zur Objektivierung von Wahrnehmung: Unterschiedliche Strategien in Film und Erzählung anhand Xaver Schwarzenbergers Film Der stille Ozean (1982) nach Gerhard Roths gleichnamigem Roman (1980) – T. Sommadossi: Figur und Raum in Costa-Gavras‘ Amen (2002) nach Hochhuths Stellvertreter (1963) – J. Paech: Die Töne und die Bilder: Brinkmanns Zorn (Harald Bergmann 2005) Pavia.
Inhaltsverzeichnis
Eugenio Spedicato/Sven Hanuschek
Vorwort
7

Teil I: Struktur, Transformation, Rezeption

Hans Krah
DER HITLERJUNGE QUEX -
Erzählstrategien 1932/1933: vom Großstadtroman der Weimarer Republik
zum ´mythischen Erzählen' im NS-Film
11

Martin Nies
Zur NS-ideologischen Funktionalisierung von `Literaturverfilmungen':
DER SCHIMMELREITER, Gurt Oertel/Hans Deppe (D 1934).
Mit einer Analyse zentraler Aspekte der Novelle von Theodor Storm
39

Eugenio Spedicato
Literaturverfilmung als Äquivalenz-Phänomen.
Stefan Zweigs Novelle Angst (1913) und Roberte Rossellinis gleichnamiger Film (1954)
71

Tomas Sommadossi
Figur und Raum in Costa-Gavras' AMEN (2002) nach Hochhuths Stellvertreter (1963)
105

Teil II: Genese, Bearbeitung, Medialität

Simone Costagli Verfilmen durch Zitat.
DER JUNGE TÖRLESS (1966) von Volker Schlöndorff
127

Matteo Galli
Doppelte Buchführung? Edgar Reitz' CARDILLAC (1969)
137

Hans-Edwin Friedrich
„[...] dies ist kein Märchen aus Tausendundeiner Nacht.
Es ist eine böse Geschichte".
Alfred Vohrers Verfilmung von
Johannes Mario Simmels Roman
Und Jimmy ging zum Regenbogen (1970)
149

Sven Hanuschek
„Ihre Aussagen sind zwar widersprüchlich, aber es wird reichen.'
Zur Objektivierung von Wahrnehmung:
Unterschiedliche Strategien in Film und Erzählung anhand von Xaver Schwarzenbergers Film
DER STILLE OZEAN (1982)
nach Gerhard Roths gleichnamigem Roman (1980)
167

Joachim Paech
Die Töne und die Bilder: BRINKMANNS ZORN
(Harald Bergmann 2005)
183