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Lichtspiel Roman
Lichtspiel
Roman




Daniel Kehlmann

Rowohlt
EAN: 9783498003876 (ISBN: 3-498-00387-9)
480 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Oktober, 2023

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
”Dieser ganze Wahnsinn, dieser teuflische Wahnsinn, gibt uns die Möglichkeit, einen großen Film zu machen. Ohne uns wäre alles genauso, niemand wäre gerettet, niemand besser dran. Aber es gäbe den Film nicht.”

Daniel Kehlmann hat den Roman einer Epoche geschrieben, wir sehen sie in Schwarz und Weiß, wie einen alten Film, und in vielen Grautönen. Es ist die Geschichte des Regisseurs G.W. Pabst: Kinogenie, Emigrant, Rückkehrer in Hitlers Reich; ein roman über Kunst und Macht, über Angst, Verführung und über das Böse.

”Daniel Kehlmann vereint eine ungewöhnliche Mischung von Begabungen und Neigungen in sich – er ist ein verspielter Realist, eine Rationalist mit seinem Hang zu Zaubertricks, ein Moderner, der in die Vergangenheit blickt … ein Meister und Magier, welcher sich in seinen Romanen aller Bescheidenheit befleißigt, die die Wurzel allen klassischen Erzählens ist.”

JAMES WOOD, The New Yorker
Rezension
Was erwartet man von einem Roman des vielfach preisgekrönten Erfolgsschriftstellers Daniel Kehlmann (*1975), bekannt durch seine Bestseller ”Die Vermessung der Welt” und ”Tyll”? Sprachliche Brillanz, Spannungsbögen, eindrucksvolle und in Erinnerung bleibende Szenen, Kongruenz von Buchanlage und literarischem Gegenstand, Histotainment, exzellente Verknüfung von Fiktion und Realität, genaue und realistische Figurenzeichnung, Komik, Überraschungsmonente und tiefsinnige Sätze. Alle diese Erwartungen erfüllt Kehlmanns neuer Roman ”Lichtspiel” wieder uneingeschränkt. Wie seine anderen literarischen Werke ist er im Rowohlt Verlag erschienen und wie die oben genannten Erfolgsromane ein historischer Roman.
Kehlmann beschreibt in ihm die schleichende moralische Korrumpierung von G.W. Pabst, welcher in der Weimarer Republik zu den vier großen Regisseuren deutscher Filmkunst zählte. Der ”rote Pabst”, welcher Greta Garbo entdeckte, blieb nach der Maschtübernahme der Nazis in Frankreich, emigrierte in die USA, remigierte – aufgrund eines fingierten Telegramms der Nazis - ins Deutsche Reich. Dort drehte er im Auftrag des Propandaminsteriums Filme wie ”Komödianten” und ”Paracelsus”. Atmosphärerich dicht beschreibt Kehlmann aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Pabst - geradezu versessen von der Filmkunst in letzten beiden Kriegsjahren - seinen Film ”Der Fall Molander” in Prag fertigstellte. Der Regisseur scheut auch nicht davor zurück, um genügend Statisten für eine bestimmte Szene zu gewinnen, KZ-Häftlinge von Soldaten ans Filmset transportieren zu lassen. Dabei handelt es sich wohl um die eindrucksvollste Szene des Buches. Aber auch andere Szenen bleiben in Erinnerung, zum Beispiel die, als Pabsts Frau ihrem Mann mitteilt, dass sie es ihm nicht verzeihen könne, dass aus ihrem künstlerisch begabten Sohne ein überzeugter Nazi geworden sei. Lehrkräfte der Fächer Deutsch, Geschichte und Ethik werden durch das vorliegende Werk motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Thematik ”Moral und Kunst” problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Daniel Kehlmann ist mit seinem neuen Roman ”Lichtspiel” wieder ein literarisches Meisterwerk gelungen, dass allen Freund:innen guter Literatur nur zur Anschaffung und Lektüre empfohlen werden kann.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Lichtspiel
Bestseller
Roman | „Ein Geniestreich von einem Roman, ein Buch, das bleiben wird.“ ARD Druckfrisch
Daniel Kehlmanns Roman über einen Filmregisseur im Dritten Reich, über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei ist ein Triumph. Lichtspiel zeigt, was Literatur vermag: durch Erfindung die Wahrheit hervortreten zu lassen.
Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G. W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Inhaltsverzeichnis
DRAUSSEN 9
Was gibt es Neues am Sonntag
Moderner Held 34
Pfauen 46
Am Pool 58
Pandora 73
Meerfahrt 83
Bei Alain 106
DRINNEN 121
Grenze 123
Jerzabek 137
Burgen des Volkstums 167
Hamlet 182
Vater der Lüge 195
Deutsche Dichtung 217
Abendruh 235
Hochland 244
Große Ferien 267
Schattenspiel 311
Molander 345
DANACH 421
Tiefe 423
Lulu 451
Tulpen 463