lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Lexikon der Globalisierung  unter Mitarbeit von Sven Hartwig und Sabine Decleva
Lexikon der Globalisierung


unter Mitarbeit von Sven Hartwig und Sabine Decleva

Andre Gingrich, Eva-Maria Knoll, Fernand Kreff (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837618228 (ISBN: 3-8376-1822-6)
536 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2011

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Globalisierung hat die Welt grundlegend verändert. Die radikalen Folgen dieser Revolution betreffen nicht nur abstrakte Prozesse in Wirtschaft und Politik, sondern sind konkret in unserem Alltag erlebbar. Das Lexikon der Globalisierung bereitet in mehr als 140 Einträgen die Ergebnisse der kultur- und sozialwissenschaftlichen und insbesondere der anthropologischen Globalisierungsforschung in einer verständlichen und anschaulichen Sprache nicht nur für eine wissenschaftliche Leserschaft, sondern auch für eine breite Öffentlichkeit auf. Dabei steht neben der Klärung von Begriffen und Debatten die alltägliche Erfahrung von Globalisierung im Vordergrund. Das Lexikon ist somit ein unverzichtbarer Wegweiser in der Unübersichtlichkeit der Globalisierung und ihren Kämpfen und Debatten.

Mit Beiträgen u.a. von Arjun Appadurai, Ulrich Beck, Jean und John L. Comaroff, Ulf Hannerz, Helga Nowotny, Aihwa Ong und Shalini Randeria.
Rezension
Das Stichwort "Globaliserung" ist in aller Munde; es kennzeichnet wie kaum ein anderes die Entwicklungen auf diesem Planeten im 21. Jhdt. Zugleich scheiden sich an der Globaliserung die Geister; tief ist der Graben zwischen Globalisierungs-Befürwortern und Globalisierungs-Gegnern. Dieses "Lexikon der Globalisierung" bietet in einzigartiger Weise erstmals einen Gesamtüberblick über das Phänomen in mehr als 140 Stichwort-Artikeln: von Biokolonialismus über Fundamentalismus, Kosmopolitismus, McDonaldisierung, Multinationale Konzerne, Organhandel, Völkerrecht bis hin zu Weltrisikogesellschaft wird in kompakten und informativen Lexikon-Artikeln die gesamte sozial- und kulturanthropologische Spannweite des Phänomens Globalisierung ausgeleuchtet. - Fazit: Ein Desiderat und überfälliges Werk zu einem Hauptaspekt im 21. Jahrhundert!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Fernand Kreff (Mag. phil.; ing. tech.), Sozialanthropologe und Informatiker, ist externer Lektor an der Donau-Universität Krems. 2002-2007 und 2009-2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des (heutigen) Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in theoretisch-epistemologischen Fragestellungen der Sozial- und Kulturanthropologie, insbesondere in der Erforschung von Globalisierungsprozessen.
Eva-Maria Knoll (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der sozialanthropologischen Tourismus-, Geschlechter-, Medizin- und Technologieforschung sowie im Bereich der Forschungsfinanzierung. Andre Gingrich (o. Univ.-Prof. Dr.) ist Professor für Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, Direktor des Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Träger des Wittgenstein-Preises. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte und Theorienbildung der Anthropologie, komparative und ethnografische Methoden, Sozialstruktur und Kulturgeschichte Südwestarabiens sowie Nationalismus in Europa.
WWW: www.oeaw.ac.at/sozant

Medienecho:
»Seinen besonderen Wert gewinnt dieses hervorragende Lexikon aus den Querverweisen.
Die Beiträge eröffnen [hierdurch] mitunter überraschende Perspektiven.
Der Erkenntnisgewinn durch ständig neue Blickwinkel ist beträchtlich.«
Werner Bührer, Süddeutsche Zeitung, 15./16.10.2011

Besprochen in:
www.umweltjournal.de, 10 (2011)

Schlagworte
Globalisierung, Kultur, Diversität, Mobilität, Ökonomie, Politik

Adressaten
Ethnologie, Sozialanthropologie, Kulturanthropologie, Kulturwissenschaften, Soziologie sowie die interessierte Öffentlichkeit
Inhaltsverzeichnis
Vorwort | 9
Einleitung | 15

Alter-Globalisierung Jelena Tošić | 21
Angepaßte Technologien Marie-France Chevron | 24
Arbeitsteilung Angela Jancius | 28

Biokolonialismus Barbara Birkhan | 32

Cyborgs Eva-Maria Knoll | 37

Demokratisierung Joanna Pfaff-Czarnecka | 39
Deterritorialisierung Fernand Kreff | 43
Diaspora Johann Heiss und Maria Six-Hohenbalken | 44
Dichotomien Fernand Kreff | 47
Diffusion Peter P. Schweitzer | 48
Diversität Michael Schönhuth | 52

Ende der Geschichte Andre Gingrich | 56
Entwicklungszusammenarbeit Michael Schönhuth | 57
Epidemien Bettina Beer | 61
Ethik und Werte Ravinder Kaur | 65
Ethnizität John L. Comaroff und Jean Comaroff | 68
Ethnozentrismus Thomas Hylland Eriksen | 72

Familie Andre Gingrich | 76
Flexible Körper Emily Martin | 77
Flexible Staatsbürgerschaft Aihwa Ong | 81
Flüchtige Moderne Alan Scott | 84
Flüchtlinge Gudrun Kroner und Monika Palmberger | 85
Folklorisierung Bernhard Tschofen | 89
Fragmentierung Fernand Kreff | 90
Fundamentalismus Johann Heiss | 91

Geistige Eigentumsrechte Indigener René Kuppe | 95
Genozid Eva Kalny | 99
Geschlecht und Globalisierung Ramona Lenz | 103
Globale Assemblage Eva-Maria Knoll | 107
Globale kulturelle Flüsse Arjun Appadurai | 111
Globale Ökumene Fernand Kreff | 114
Globale Risiken Ulrich Beck | 115
Globale soziale Gerechtigkeit Werner Zips | 119
Globale Stadt Martin Slama | 122
Globalisierung Eva-Maria Knoll, Andre Gingrich und Fernand Kreff | 126
Grenzen Lawrence J. Taylor | 130
GrenzgängerInnen Ines Kohl | 133

Handelsschranken Sabine Decleva und Changjiang Yu | 138
Hedge-Fonds Elmar Rieger und Brigitte Fuchs | 139
Hochkultur Thomas Fillitz | 140
Hybridität Fernand Kreff und Adelheid Pichler | 141

Identität Andre Gingrich | 143
Imperium Walter Pohl | 146
Indigene Rechte René Kuppe | 150
Individualisierung Stéphane Vibert | 154
Integration Ayşe Çağlar | 157
Interkulturelle Kommunikation Christiane Hartnack und Karin Schreiner | 161
Interkulturelles Lernen Susanne Binder | 164
Internationale Finanzinstitutionen Flávia Lessa de Barros | 168
Internationale Organisationen Henk Driessen | 172
Internet Martin Slama | 175

Kampf der Kulturen Konrad Köstlin | 179
Kolonialismus Irmgard Kirchner | 183
Kommodifizierung Jürg Helbling | 186
Konsumtion Huub de Jonge | 190
Konversion Günther Windhager | 194
Kosmopolitismus Ulf Hannerz | 197
Kreolisierung Ernst Halbmayer und Fernand Kreff | 201
Kultur Marshall Sahlins | 205
Kulturelle ÜberläuferInnen Günther Windhager | 208
Kulturimperialismus Shalini Randeria | 209
Kulturindustrie Siegfried Mattl | 213
Kulturkreis Andre Gingrich und Brigitte Steger | 217
Kulturwandel Corinne Flacke-Neudorfer und Simone Christ | 220

Landrechte Hans-Rudolf Wicker | 224
Leitkultur Barbara Herzog-Punzenberger | 228
Lingua Franca Ruth Wodak | 229
Lokal/Global Andre Gingrich | 232
Lokale Heiligtümer Gebhard Fartacek | 233

McDonaldisierung Thomas Brüsemeister | 235
Medien Jesse Weaver Shipley | 236
Medizinische Globalisierung Viola Hörbst und Angelika Wolf | 240
Menschenhandel Andrea Strasser-Camagni | 243
Menschenrechte Jelena Tošić | 247
Menschenrechte von Frauen Andrea Strasser-Camagni | 251
Métissage Fernand Kreff | 254
Mikrofinanzwesen Véronique Faber | 256
Millenniumskapitalismus Gertraud Seiser und Wolfgang Fellner | 259
Missionierung Johann Figl | 263
Moderne George E. Marcus | 267
Multikulturalismus Sabine Strasser | 270
Multinationale Konzerne Gustavo Lins Ribeiro | 274
Multiple Modernen Martin Slama | 277

Nachhaltigkeit Wolfgang Marschall | 279
Nationalismus Thomas Hylland Eriksen | 282
Nationalstaat Alan Scott | 286
Natur/Kultur Gísli Pálsson | 290
Netzsprache Graham M. Jones und Bambi B. Schieffelin | 294
Netzwerkgesellschaft Martin Slama | 295
Neue Kriege Antonius C.G.M. Robben | 296
NGOs Dieter Goetze und Norma Deseke | 299
Nicht-Orte Fernand Kreff | 303
NomadInnen Anja Fischer | 304

Offshoring Gertraud Seiser | 309
Ökotourismus Corinne Flacke-Neudorfer | 312
Okzidentalismus Johann Heiss | 313
Organhandel Imme Petersen | 314
Organisierte Kriminalität Jane Schneider und Peter Schneider | 315
Orientalismus Johann Heiss | 319
Othering Andre Gingrich | 323

Pan-Nationalismus Andre Gingrich | 325
Parallelgesellschaft Barbara Herzog-Punzenberger | 326
Postkoloniale Welt Ulrike Davis-Sulikowski und Stefan Khittel | 327
Postsozialismus Johanna Riegler und Jelena Tošić | 331

Rassismus Peter Hervik und Andre Gingrich | 335
Rechtspluralismus Barbara Danczul | 339
Regionalisierung Gertraud Seiser | 342

Säkularisierung Talal Asad | 344
SARS Mei Zhan | 347
Scapes Fernand Kreff | 351
Sonderwirtschaftszonen Karin Wieder und Ingeborg Wick | 352
Sprache Susan Gal | 356
Sprachsozialisation Bambi B. Schieffelin und Elinor Ochs | 359
Stamm Andre Gingrich und Sylvia Maria Haas | 360
Symbole und Imaginäres Maurice Godelier | 364
Synkretismus Guntram Hazod | 367

Terrorismus Thomas Hauschild | 372
Tobinsteuer Elmar Rieger | 376
Tourismus Burkhard Schnepel | 377
Tradition Christoph Brumann | 381
Translation Bambi B. Schieffelin | 384
Transnationale Migration Sabine Strasser | 385
Transnationalisierung Michi Knecht | 389

Übermoderne Fernand Kreff | 391
Umweltflüchtlinge Helmut Lukas | 395
UN-Erklärung Indigener Völker Miriam Anne Frank | 398
Universalien Christoph Antweiler | 402
Urbanisierung Wolfgang Kaschuba | 405

Vergleich Andre Gingrich | 407
Visuelle Inszenierung Mădălina Diaconu | 408
Völkerrecht Sally Engle Merry | 412
Volksreligion Gebhard Fartacek | 415
Vorgestellte Gemeinschaf ten Lutz Musner | 418

Weltgesellschaf t Rudolf Stichweh | 423
Welthandel Mike Koss und Patricia Zuckerhut | 427
Weltkultur Sven Hartwig | 430
Weltkulturerbe Adelheid Pichler | 431
Weltkunst Thomas Fillitz | 435
Weltrisikogesellschaf t Ulrich Beck | 436
Weltsystem Fernand Kreff | 440
Wir tschaf tsglobalisierung von unten Gustavo Lins Ribeiro | 441
Wissensgesellschaf t Johanna Riegler | 442

Zeitlichkeit Helga Nowotny | 446
Zivilgesellschaf t Chris Hann | 447
Zivilisation Thomas Fillitz | 450

Personenregister | 453
Sachregister | 459
Ethnographischer Index | 511
AutorInnenverzeichnis | 517


Leseprobe:

Vorwort
Eva-Maria Knoll, Fernand Kreff, Andre Gingrich
Seit den frühen 1990er Jahren widmen sich mehr und mehr wissenschaftliche Studien
und Publikationen dem Phänomen Globalisierung. Die Sozial- und Kulturanthropologie
mit ihrer langen Forschungserfahrung in den Bereichen kultureller Interaktionen
und Fremdverstehen sowie im globalen Erfassen komplexer gesellschaftlicher Mikro-
und Makro-Zusammenhänge verzeichnet auf diesem Gebiet ein besonders breites
Leistungsspektrum. Viele dieser Ergebnisse sind aber für ein breiteres, mit Globalisierungsauswirkungen
konfrontiertes LeserInnenpublikum nicht leicht zugänglich
(eine kaum überschaubare Zahl von Publikationen, verstreut in einer Vielzahl fachspezifischer
Journale, meist fremdsprachig, in Fachjargon verpackt).
Das vorliegende »Lexikon der Globalisierung« möchte über spezifisch ausgewählte Inhalte,
eine nutzungsorientierte Struktur und einen leicht zugänglichen Stil dazu beitragen,
diese Erkenntnisse zu erschließen und für die Anwendung nutzbar zu machen.
Entstanden sind Idee und Konzept zu diesem »Lexikon der Globalisierung« in den
Jahren 2002/2003 im Rahmen eines Großprojektes der Grundlagenforschung: Im
Jahr 2000 hatte der österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) an Andre Gingrich den
Wittgenstein-Preis vergeben, der als Pendant zum Leibnitz-Preis in Deutschland gilt.
Aus den Preismitteln war 2001 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW) das kultur- und sozialanthropologische Großprojekt »Lokale Identitäten und
überlokale Einflüsse« als Forschungsschwerpunkt (FSP) eingerichtet worden (Abschluß:
Frühjahr 2007). Darin waren auch Eva-Maria Knoll für die gesamte Projektdauer
(Sauer/Knoll 2006) und Fernand Kreff ab 2002 (Kreff 2003) tätig. Der FSP Wittgenstein
2000 verfolgte die forschungsleitende Fragestellung, wie in lokalen Gemeinschaften
in Vergangenheit und Gegenwart mit mächtigen, überlokalen Einflüssen
umgegangen worden ist, und untersuchte dies an ausgewählten Fallbeispielen im islamischen
Nahen Osten, im buddhistischen Zentralasien und im postkommunistischen
Europa. Wesentliche erste Ergebnisse des gesamten Teams liegen mittlerweile
als dreibändige Buchausgabe vor (Riegler 2005; Heiss 2005; Gingrich/Hazod 2006);
9
zusätzlich zu Einzelausarbeitungen über Identität (Baumann/Gingrich 2004), Nationalismus
(Banks/Gingrich 2006), Kriege (Gingrich et al. 2007) u.v.a.m.
Im Zuge dieser ethnographischen, methodischen und theoretischen Ausarbeitungen
wurde immer öfter auch die grundsätzliche Frage aufgeworfen, wie im Feld der
Kultur- und Sozialwissenschaften Ergebnisse der Grundlagenforschung, wie jene des
FSP Wittgenstein 2000, auch für eine breitere Öffentlichkeit nutzbar und zugänglich
gemacht werden könnten. Als Ergebnis erster Vorgespräche mit diversen Verlagen
entwickelten Fernand Kreff, Eva-Maria Knoll und Andre Gingrich die Idee zu
einem »Lexikon« und arbeiteten einen entsprechenden Projektantrag aus, der 2004
vom FWF bewilligt wurde.
In der ersten Phase der Umsetzung (ab Jänner 2005) wurde eine erste Liste von Stichworten
aus den Arbeitsbereichen des FSP Wittgenstein 2000 mit den MitarbeiterInnen
und ProjektpartnerInnen detailliert diskutiert, einige davon wurden bereits
an AutorInnen aus diesem Personenkreis vergeben. In einer zweiten Phase (Herbst
2005) wurden diese ersten Textentwürfe und das Gesamtkonzept in einem großen
Workshop mit 22 PraktikerInnen aus unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen
zur Diskussion gestellt. Diese TeilnehmerInnen waren als repräsentative
VertreterInnen des angepeilten Zielpublikums eingeladen und kamen daher aus karitativen
und konfessionellen Organisationen, NGOs, dem Medienbereich, internationalen
Wirtschaftsbetrieben, kommunalen Betreuungsstellen und aus Einrichtungen
von öffentlicher Sicherheit, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit und Diplomatie.
Die Ergebnisse des Workshops trugen zu einer substantiellen Präzisierung und Korrektur
des gesamten Konzeptes bei, mit besonders deutlichen Auswirkungen im Bereich
der sprachlichen Gestaltung der Texte, der Setzung von Prioritäten für praxisrelevante
Titel und vieler benutzungsfreundlicher Details. Diese Entwicklungsphase
wurde im Frühjahr 2006 durch einen internationalen wissenschaftlichen Workshop
abgeschlossen, bei dem der erreichte Zwischenstand nochmals überprüft und die abschließende
Runde der Gewinnung von AutorInnen vorbereitet wurde.
Kurzum, der vorliegende Band ist Ergebnis großer gemeinschaftlicher Bemühungen
von ForscherInnen und PraktikerInnen, vorwiegend mit neu veröffentlichten Resultaten.
Nur in zwei Fällen bot es sich an, vorhandene Textvorschläge von Aihwa Ong
und von Marshall Sahlins zu übersetzen, und diese mit ihnen für die Zwecke dieses
Lexikons zu kürzen und zu bearbeiten (Quellenhinweise dafür im Anschluß). Alle
anderen Beiträge sind Originaltexte, die in deutscher, englischer oder französischer
Sprache speziell für diesen Band verfaßt wurden.
Die mehrjährige praktische Umsetzung dieses Unterfangens ist in hohem Maße der
Unterstützung und engagierten Mitwirkung einer Vielzahl von Institutionen und
Personen zu verdanken, von denen hier nur die wichtigsten namentlich genannt werden
können:
Unser Dank für die Hauptfinanzierung gilt dem österreichischen Wissenschaftsfonds
(FWF). Die Konzeptions- und Umsetzungsphase wurde aus Mitteln des innovativen
FWF-Brückenschlagprogramms Translational Research finanziert, das der Überführung
von Erkenntnissen der wissenschaftlichen Grundlagenforschung in den praktischen
Anwendungsbereich dient. Der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Lexikon der Globalisierung
10
(ÖAW), und hier insbesondere ihrer philosophisch-historischen Klasse und deren Präsidium,
wie auch der Politzer-Stiftung der ÖAW und deren Vergabekommission, sagen
wir aufrichtig Danke. Dies gilt nicht nur der ÖAW-Finanzierung der Abschlußphase
bis hin zur Drucklegung, sondern ebenso dem Umstand, daß die ÖAW diesem
Projekt eine solch unterstützende, fördernde und auch inspirierende Heimstatt war.
All unseren KollegInnen und wissenschaftlichen BeiträgerInnen sei ausdrücklich
gedankt: Zunächst jenen 117 Personen aus fünf verschiedenen Kontinenten, die mit
ihrer kreativen Tätigkeit als Autorinnen und Autoren den umfangreichen und thematisch
breit gefächerten Inhalt dieses Nachschlagewerkes ermöglicht haben. Auch
die mündlichen Beiträge all jener wissen wir zu schätzen, die mit ihren wertvollen
Anregungen, Kritiken, Hinweisen und Tips in unzähligen formellen Anfragen und
informellen Gesprächen entscheidend zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben.
Würdigen möchten wir darunter explizit die ungemein wertvollen konzeptionellen,
inhaltlichen und praktischen Anregungen der TeilnehmerInnen an zwei
Workshops, ohne deren Einsatz das »Lexikon der Globalisierung« nicht zu dem geworden
wäre, was es heute ist: Jener Workshop im September 2005, mit VertreterInnen
aus einer Vielzahl von Praxisfeldern (aus den Berufsfeldern Medien, Kunst, Migration,
Konfliktmanagement, Religion, Erziehung, Gesundheitswesen, Wirtschaft,
Entwicklungszusammenarbeit und Diplomatie), brachte uns mit notwendigen Einblicken
in die Bedürfnisse und Erwartungen wichtiger Zielgruppen auf den richtigen
Weg (eine Auflistung der entsprechenden Firmen, Behörden, NGOs und Institutionen
findet sich im Anhang). Besonders dankbar sind wir Esin Suvarierol, der Moderatorin
dieses Workshops.
Aufbauend darauf, ermöglichte ein zweiter, wissenschaftlicher Workshop im April
2006, mit der engagierten Beteiligung der FachkollegInnen Ulf Hannerz (Stockholm),
Joanna Pfaff-Czarnecka (Bielefeld), Michael Schönhuth (Trier) und Corinne Flacke-
Neudorfer (Bonn), die thematische Streuung und die Gliederung der Beiträge wesentlich
zu verfeinern.
Spezielle Anerkennung verdienen jene inspirierenden Vorarbeiten, welche unsere
KollegInnen im Forschungsprojekt Lokale Identitäten und überlokale Einflüsse leisteten
(2001-2006 an der ÖAW, finanziert aus Mitteln des Wittgensteinpreises 2000 des
FWF), und die damit jene Grundlagen und Grundsteine erarbeiteten, auf denen dieses
Lexikon aufbauen konnte. Ausdrücklich gewürdigt sei auch die Geduld und das
Verständnis, das die KollegInnen und MitarbeiterInnen des Instituts für Sozialanthropologie
der ÖAW diesem Publikationsprojekt entgegenbrachten, war es doch nur ein
Projekt unter vielen und hat dennoch Geräte- und Raumkapazitäten besonders intensiv
beansprucht. Ein liebes Dankeschön auch der geschätzten Kollegin Erika Neuber,
die uns als Leiterin der Fachbibliothek für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität
Wien bei schwierigeren Literaturrecherchen hilfreich zur Seite stand.
Den ÜbersetzerInnen ist für ihren Einsatz und ihr Engagement zu danken: Danila
Mayer, Monika Streissler, Gabriele Weichart, Nerina Weiss, Michaela Windischgrätz (alle
Wien), Jacqueline Csuss, Friederike Kulcsar, Brigitte Rapp, Werner Richter (alle: Literaturhaus
Wien), Tobias Reu (New York), Anne Ruth Frank (Heidelberg) und Patricia Karner
(Uganda) haben insgesamt 32 Beiträge aus dem englischen oder französischen
Original ins Deutsche übertragen (vgl. die Liste zu den detaillierten Übersetzungs-
Vorwort
11
nachweisen im Anschluß). Da wir diese kompetenten Übersetzungen teilweise massiv
zu überarbeiten hatten, um sie an Struktur, Stil und Umfang der deutschsprachigen
Lexikoneinträge anzupassen, übernehmen wir die alleinige Verantwortung für
allfällige Verkürzungen und Sinnverzerrungen.
Unsere besondere Wertschätzung gilt auch all jenen Personen, die mitgeholfen haben,
unsere teilweise recht komplexen Texte sprachlich zugänglicher und verständlicher zu
machen, wie es die Zielsetzung dieser Publikation einfach verlangte. Hier ist vor allem
der intensive Einsatz von Brigitte Fuchs und Gabriele Habinger hervorzuheben, sowie
von Jürgen Lenk (alle Wien) mit dem beherzten Lektorat eines sprachlich besonders
abstrakten Beitrages, an dem wir uns die Zähne ausgebissen hatten. Für wichtige redaktionelle
Mitarbeit sei hier auch Stefan Krist, Thomas Fillitz, Stefan Janny, Ruth Kutalek
und Aurelia Weikert (alle Wien) gedankt. Ein besonderer Dank an Sabine Decleva
(Wien) für ihre Hilfe bei der Koordination zwischen AutorInnen, ÜbersetzerInnen,
redaktionellen MitarbeiterInnen und HerausgeberInnen. Ebenso sind mit Dankbarkeit
anzuführen jene sieben StudentInnen der Universität Wien aus einem Tutorium
für Erstsemestrige (Dezember 2006, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie),
die uns sehr hilfreich als »interessiertes Versuchs-Publikum« beim Austesten von
Lesbarkeit, Zugänglichkeit und Verständlichkeit einiger Beispieltexte unterstützten.
Ausdrücklich hervorheben wollen wir den großen Arbeitseinsatz und das kreative
Engagement unserer studentischen Praktikantinnen Norma Deseke und Verena Loidl.
Barbara Ladenbauer hat sich vorerst ebenfalls im Rahmen eines studentischen Praktikums
und später auch als freie Mitarbeiterin sorgfältig um die Rechtschreibung und
Grammatik gekümmert. Am intensivsten war der Arbeitseinsatz von Sven Hartwig,
der über eine weite Strecke zur Umsetzung und zum Gelingen dieses Lexikons beitrug,
zuerst über ein EU-gefördertes »Leonardo Da Vinci«-Praktikum und später als
freier ÖAW-Dienstnehmer und Autor.
Ein großes und erleichtertes Dankeschön gilt schließlich unseren LebensgefährtInnen,
Verwandten, Bekannten und FreundInnen, die über Jahre hinweg auf verständnisvolle,
unterstützende, inspirierende und unendlich bereichernde Art und Weise
mit uns und unserem Publikationsprojekt zu leben gelernt haben.
März 2011
Lexikon der Globalisierung
12
Übersetzungsnachweise:
Jacqueline Csuss übersetzte: Internationale Finanzinstitutionen (Flávia Lessa de Barros).
Ruth-Anne Frank übersetzte: UN-Erklärung Indigener Völker (Miriam Anne Frank).
Andre Gingrich übersetzte: (gem. mit Nerina Weiss) Ethnozentrismus (Thomas Hylland
Eriksen); (gem. mit Friederike Kulcsar) Kultur (Marshall Sahlins); Neue Kriege
(Robben, Antonius C.G.M.); (gem. mit Gabriele Weichart) Organisierte Kriminalität
(Jane Schneider und Peter Schneider); Sprache (Susan Gal).
Patricia Karner übersetzte: Grenzen (Lawrence J. Taylor); Internationale Organisationen
(Henk Driessen); Multinationale Konzerne (Gustavo Lins Ribeiro); Organisierte Kriminalität
(Jane Schneider und Peter Schneider) und Wirtschaftsglobalisierung von unten
(Gustavo Lins Ribeiro).
Danila Mayer übersetzte: Integration (Ayşe Çağlar).
Brigitte Rapp übersetzte: Netzsprache (Graham M. Jones und Bambi B. Schieffelin).
Tobias Reu übersetzte: Sprachsozialisation (Bambi B. Schieffelin und Elinor Ochs).
Werner Richter übersetzte: Symbole und Imaginäres (Maurice Godelier).
Monika Streissler übersetzte: Ethik und Werte (Ravinder Kaur); Ethnizität (John L.
Comaroff und Jean Comaroff); Ethnozentrismus (Thomas Hylland Eriksen); Flexible
Körper (Emily Martin); Flexible Staatsbürgerschaft (Aihwa Ong); Globale kulturelle Flüsse
(Arjun Appadurai); Individualisierung (Stéphane Vibert); Konsumtion (Huub de Jonge);
Kosmopolitismus (Ulf Hannerz); Medien (Jesse Weaver Shipley); Moderne (George E.
Marcus); Nationalismus (Thomas Hylland Eriksen); Natur/Kultur (Gísli Pálsson); Säkularisierung
(Talal Asad); SARS (Mei Zhan); Translation (Bambi B. Schieffelin); Rassismus
(Peter Hervik); Sprache (Susan Gal) und Völkerrecht (Sally Engle Merry).
Michaela Windischgrätz übersetzte Völkerrecht (Sally Engle Merry).
Am Praxis-Workshop (30. September 2005 in Wien)
nahmen MitarbeiterInnen folgender Einrichtungen teil:
abz.austria Chancen für Frauen – Chancen der Wirtschaft; ADA – Austrian Development
Agency; BAOBAB – Entwicklungspolitische Bildungs- und Schulstelle; Dreikönigsaktion der
katholischen Jungschar Österreich; Emergence of Projects – Verein zur Förderung interdisziplinärer
Projekte in Kunst und Wissenschaft; Generali Holding Vienna AG; HORIZONT 3000;
Landesverteidigungsakademie;
MA 17 – Integrations- und Diversitätsangelegenheiten der Stadt
Wien; Nakedlightproductions Film GmbH Vienna; ORF Minderheitenredaktion; Striessnig &
Striessnig OEG; Südwind-Magazin; Verein Projekt Integrationshaus Wien; Verein zur Förderung
von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen; Volkshilfe Oberösterreich und Volkshilfe Wien
Quellennachweise:
Comaroff, John L./Comaroff, Jean 2008: »Ethnicity«, in: Shepherd, Nick/Robins, Steven
(Hg.): New South African Keywords: A Concise Guide to Public and Political Discourse in Post-
Apartheid Society, Johannesburg: Jacana Media, S. 79-90 (erweiterte englische Fassung die
ursprünglich für das vorliegende Lexikon geschrieben wurde) • Ong, Aihwa 2006: »Glückskeks
Staatsbürgerschaft«, in: Kulturaustausch. Zeitschrift für internationale Perspektiven 1, S.
35-37 • Sahlins, Marshall D. 2007: »Hierarchy, Equality, and the Sublimation of Anarchy.
The Western Illusion of Human Nature«, in: Peterson, Grethe B. (Hg.): The Tanner Lectures
on Human Values, Bd. 27, Utah: University of Utah Press, S. 82-120
Vorwort
13