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Lexikon Berufsbildung Ein Nachschlagewerk für die nicht-akademischen und akademischen Bereiche 2. erweiterte Auflage
Lexikon Berufsbildung
Ein Nachschlagewerk für die nicht-akademischen und akademischen Bereiche


2. erweiterte Auflage

Jörg-Peter Pahl, Volkmar Herkner (Hrsg.)

wbv Media
EAN: 9783763955404 (ISBN: 3-7639-5540-2)
856 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, April, 2015

EUR 69,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit mehr als einem Jahrzehnt haben sich durch den gesellschaftlichen und den bildungspolitischen Wandel erhebliche Veränderungen im Bereich der Berufsbildung ergeben. Dadurch musste das Nachschlagewerk der Berufsbildung in der zweiten Auflage nicht nur aktualisiert, sondern auch stark erweitert werden.

Die Neuauflage des Lexikons bietet nun mit der großen Zahl von Stichworten umfassende Informationen und einen Leitfaden durch den vielschichtigen und komplexen Bereich der Berufsbildung. Aufgrund der alphabetischen Anordnung des Wörterbuches ist jeder Begriff— ohne ein mühseliges Suchen in Stichwortregistern — leicht auffindbar.

Jörg-Peter Pahl ist Professor am Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken der Technischen Universität Dresden.
Rezension
Dieses "Lexikon Berufsbildung" ist ein Grundlagenwerk für Berufspädagogik und Berufliche Bildung, das in 2. erweiterter Auflage mit neuen Stichworten und Definitionen versehen ist. Es liefert umfassende Informationen zu Stichworten der Berufsbildung im akademischen und nichtakademischen Bereich. Die Neuauflage nimmt aktuelle Entwicklungen in der Berufsbildung auf und die bestehenden Einträge wurden überarbeitet. Die Berufsbildung ist besonders stark durch gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen geprägt, daher verändern sich Definitionen, Kennzeichen und Inhalte dieses Bereichs ständig. Das „Lexikon Berufsbildung" trägt dieser Entwicklung in der vorliegenden, überarbeiteten Auflage Rechnung. Zielgruppe sind - wie der Untertitel zeigt - alle Akteure des Berufsbildungssystems, sowohl im nicht- akademischen und akademischen Bereich, als auch in der Bildungspolitik, -planung, -forschung und —praxis.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das vorliegende Lexikon bietet zunächst einen Überblick und weiterführende Detailinformationen zu einem bestimmten berufsbildungsrelevanten Begriff. Dadurch kann die Spanne der potentiellen Nutzer/-innen sehr weit gefasst werden. Angesprochen sind alle Personen und Interessengruppen, die im nicht-akademischen und akademischen Bereich auf den Gebieten der Bildungspolitik, -planung, -forschung und -praxis des Berufsbildungssystems tätig sind oder sich darüber informieren wollen.

Schlagwörter:
Berufsausbildung, Berufsbildung, Studium und Lehre

Zum Autor/Herausgeber:
Jörg-Peter Pahl (Hg.) ist Professor am Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken der Technischen Universität Dresden.
Volkmar Herkner ist Professor an Europa-Universität Flensburg am Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat).
Inhaltsverzeichnis
Artikel von A - Z


Leseprobe:

Betriebliche Bildungsarbeit
Gegenstand der betrieblichen Bildungsarbeit sind prinzipiell alle Trainings-, Qualifizierungs- und Berufsbildungsmaßnahmen, die unmittelbar im Unternehmen i stattfinden oder von diesem finanziert_ veranlasst, durchgeführt oder verantwortet werden. Die betriebliche Bildungsarbeit umfasst die Gesamtheit aller auf Individuen, Gruppen und Organisationen bezogenen Lernprozesse im Betrieb. Im Mittelpunkt betrieblicher Bildungsarbeit steht traditionell die Berufsausbildung im Rahmen des Dualen Systems. Ihre im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO) fixierten rechtlichen Grundlagen verbinden die betriebliche Bildungsarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Bildungssystem. Insbesondere die Dualität der Lernorte „Berufsschule" und „Betrieb" steht exemplarisch für die Verzahnung von Bildungs- und Beschäftigungssystem und findet ihre Fortsetzung in der beruflichen Fortbildung und Umschulung sowie dualen und berufsbegleitenden Studiengängen.
Ein Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung der betrieblichen Bildungsarbeit ist die Renaissance des Lernens in der Arbeit und der ihr zugrunde liegende allgemeine Wandel der Arbeit und der Qualifikationsanforderungen. Mit diesem Wandel wird die betriebliche Bildungsarbeit neu strukturiert, Lernen und Arbeiten werden systematisch verbunden, die Arbeit wird lern- und kompetenzförderlich gestaltet.
neue Lernformen inmitten der Arbeit werden eingeführt. Das informelle, also das nicht geplante, beiläufige Lernen in der Arbeit ist ein ebenso wichtiger Bestandteil der betrieblichen Bildungsarbeit wie das nicht-formale Lernen in Lehrgängen und Kursen. Dieses Konzept betrieblicher Bildungsarbeit verfolgt die Leitziele des Erwerbs einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz und einer reflexiven Handlungsfähigkeit.
In der betrieblichen Einbettung ist die betriebliche Bildungsarbeit als Einheit von Berufsbildung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung zu verstehen. Sie wird — wie international gebräuchlich —als Human Ressource Development (HRD) bezeichnet. Sie integriert einerseits nur Teilbereiche der Personal- und Organisationsentwicklung, weist aber andererseits mit der Berufsbildung und den damit verbundenen Berufs-, Qualitäts- und Bildungsstandards über diese hinaus.
Zusätzlich zur herkömmlichen betrieblichen Berufsbildung und Anpassungsqualifizierung sind mit neuen Arbeits- und Unternehmenskonzepten vor allem die folgenden Handlungs- und Gestaltungsfelder in den Vordergrund konzeptioneller Entwicklung und theoretischer Reflexion gerückt: neue Methoden und Lernkonzepte, lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung; Arbeiten und Lernen verbindende Lernformen; Begleitung und Beratung in der Arbeit; beruflich-betriebliche Entwicklungs- und Aufstiegswege sowie ein kompetenzbasiertes Bildungscontrolling. Diese Handlungsfelder werden wesentlich über die Berufsbildung und die Personal- und Organisationsentwicklung fundiert, in der betrieblichen Umsetzung ist das betriebliche Bildungsmanagement als Referenz-und Gestaltungsfaktor von ebenso großer Bedeutung. Das Bildungsmanagement lei-
tet die betrieblichen Lern- und Bildungsprozesse vorrangig unter Abwägung des betrieblichen Nutzens und der ökonomischen Rationalität. Per definitionem und in Verbindung mit der betrieblichen Bildungsarbeit werden auch kompetenz- und persönlichkeitsbezogene Ziele und Interessen der Mitarbeiter/-innen einbezogen. Unterschieden wird zudem zwischen dem normativen, dem strategischen und dem operativen Bildungsmanagement.
Literatur:
BECKER, F. G. (2004): Betriebliche Bildungsarbeit und Personalentwicklung. In: Dehnbostel, P./ Pätzold, G. (Hrsg.): Innovationen und Tendenzen der betrieblichen Berufsbildung. ZBW, 18. Beiheft, Stuttgart, S. 55-62
DEHNBOSTEL, P. (2014): Betriebliche Bildungsarbeit. Kompetenzbasierte Aus- und Weiterbildung im Betrieb. 2. überarbeitete und erweiterte Aufl., Baltmannsweiler
DEHNBOSTEL, P./PÄTZOLD, G. (Hrsg.) (2004): Innovationen und Tendenzen der betrieblichen Berufsbildung. ZBW, 18. Beiheft, Stuttgart

Peter Dehnbostel