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Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie Grundlagen, Diagnostik und Förderung
Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie
Grundlagen, Diagnostik und Förderung




Gerheid Scheerer-Neumann

Kohlhammer
EAN: 9783170207400 (ISBN: 3-17-020740-7)
172 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2015, 25 Abb., 6 Tab.

EUR 27,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kinder und Jugendliche mit Problemen beim Erlernen des Lesens und der Rechtschreibung benötigen eine besondere Förderung - das ist unumstritten. Trotzdem bleiben Fragen: Wie sinnvoll sind die Kriterien, nach denen Kinder als lese-rechtschreib-schwach bzw. als Legastheniker diagnostiziert werden? Welche Fördermaßnahmen sind erfolgreich und wie kann man sie individuell passgenau auswählen? Haben sich die Verfahren zur Prävention von LRS bewährt? Ausgehend von einer entwicklungspsychologischen Analyse der kognitiven Prozesse beim Schriftspracherwerb bietet das Buch ein theoretisches Gerüst, um individuelle "Schwachstellen" beim Schriftspracherwerb und Ansätze für die Förderung zu erkennen. Es werden diagnostische Verfahren und Förderprogramme vorgestellt - einschließlich der Ergebnisse zu ihrer Evaluation. Fallbeispiele veranschaulichen die Ausführungen.

Prof. Ph.D. Gerheid Scheerer-Neumann (em.) ist Diplom-Psychologin und war zuletzt Professorin für Grundschulpädagogik mit Schwerpunkt im Lernbereich Deutsch an der Universität Potsdam.
Rezension
Sind es lediglich Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen oder liegt eine Lese-Rechtschreib-Störung vor? Diese Frage stellen sich alle Eltern, wenn Kinder z.B. Sätze wie diesen schreiben: "Ich schpiele am libsden Computa Spiele und Gemboi, mein Bruda auch." Was ist Legasthenie? (Grundlagen), wie kann man Legasthenie erkennen? (Diagnostik) und wie kann man Legasthenie behandeln? (Förderung) - das sind die Themenfelder dieses Buchs zu "Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie". Kinder, denen das Lesen und Schreiben schwer fällt, müssen deshalb noch lange nicht dumm sein. Sie haben einfach in einem bestimmten Bereich eine Schwäche: Die Lese- und Rechtschreibschwäche, auch Legasthenie genannt. Das Dumme ist nur, dass sich diese Schwäche in der Schule nicht nur auf den Sprachunterricht auswirkt, sondern auch auf andere Fächer. Dieser Band konzentriert sich besonders auf folgende Fragestellungen: Wie sinnvoll sind die Kriterien, nach denen Kinder als lese-rechtschreib-schwach bzw. als Legastheniker diagnostiziert werden? Welche Fördermaßnahmen sind erfolgreich und wie kann man sie individuell passgenau auswählen? Haben sich die Verfahren zur Prävention von LRS bewährt?

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 5

1 Einführung 11

1.1 Das Problem 11
1.2 Mehrebenenmodell zur Strukturierung der relevanten Faktoren und Forschungsansätze im Bereich LRS 13
1.3 Inhalt und Aufbau des Buches 16

2 Die Vielfalt diagnostischer Begriffe und Konstrukte zu Problemen beim Schriftspracherwerb 18
2.1 Die leistungsbezogene Definition 19
2.2 Die Diskrepanzdefinition (intelligenzbezogene Definition) 23
2.3 Diskussion der verschiedenen diagnostischen Konzeptionen 26
2.4 Die Stabilität von Minderleistungen 29
2.5 Treten Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten immer gemeinsam auf? 29
2.6 Assoziation mit anderen Auffälligkeiten (Komorbidität) 30

3 Wer ist betroffen? Biologische und soziokulturelle Faktoren bei LRS 32

3.1 Sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen? 32
3.2 Genetische Disposition und andere biologische Faktoren 33
3.3 Das familiäre Umfeld 35
3.4 Migrationshintergrund 38
3.5 Implikationen für die Praxis 39

4 Die psychische Situation des LRS-Kindes 42
4.1 Verhaltensauffälligkeiten und psychische Probleme bei LRS 42
4.2 Einflüsse der Entwicklungsumwelten 46
4.3 Implikationen für Diagnose und Förderung 47

5 Der Lerngegenstand: Schriftsystem und Orthographie des Deutschen 50

5.1 Phonembezogene (»lautbezogene«) Schreibung 50
5.2 Morphemische Schreibung – Morphemkonstanz 54
5.3 Sichtbarmachen syntaktischer Strukturen 54
5.4 Wie komplex und wie konsistent ist die deutsche Orthographie? 55

6 Kognitionspsychologische und entwicklungspsychologische Grundlagen des Schriftspracherwerbs 57

6.1 Das Zwei-Wege-Modell des Wortlesens 57
6.2 Stufenmodelle des Schriftspracherwerbs 59

7 Grundlegendes zur Diagnostik und Intervention bei LRS 63

7.1 Diagnostik der Lese- und Rechtschreibleistungen 63
7.2 Zur Diagnostik von psychischen Problemen und der psychosozialen Situation 66
7.3 Förderplan/Therapieplan 67
7.4 Psychologische und didaktische Grundprinzipien des Förderns bei LRS 68

8 Basales Lesen: Entwicklung, Probleme, Diagnose und Förderung 73

8.1 Entwicklungsprozesse beim Erwerb des Wortlesens 73
8.2 Spezifische Probleme beim Erwerb des Wortlesens 77
8.3 Diagnostik des Wortlesens 80
8.4 Fördern des Wortlesens 83

9 Leseflüssigkeit: Entwicklung, Probleme, Diagnose und Förderung 89

9.1 Die Entwicklung der Leseflüssigkeit und Probleme bei ihrem Erwerb 89
9.2 Diagnostik der Leseflüssigkeit 90
9.3 Ansätze zur Förderung der Leseflüssigkeit 90

10 Leseverständnis/Leseverstehen: Komponenten, Probleme, Diagnose und Förderung 97

10.1 Ebenen der mentalen Repräsentation eines Textes beim Lesen 97
10.2 Ressourcen und Komponenten des Leseverstehens 98
10.3 Probleme bei unzureichendem Leseverständnis 100
10.4 Diagnostik des Leseverständnisses 102
10.5 Fördern des Leseverständnisses 104

11 Rechtschreiben: Entwicklung, spezifische Probleme, Diagnose und Förderung 111

11.1 Das Zwei-Wege-Modell des Rechtschreibens 111
11.2 Entwicklungsprozesse beim Rechtschreiberwerb und spezifische Probleme bei RS 113
11.3 Diagnostik bei Rechtschreibschwäche 119
11.4 Fördern bei Rechtschreibschwäche 123

12 Prädiktion und Prävention 134

12.1 Kann man LRS vorhersagen? 134
12.2 Vorschulische Prävention 141
12.3 Fazit und Implikationen für die vorschulische Praxis 145

Literaturverzeichnis 148
Stichwortverzeichnis 169