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Lernen durch Reflektieren im Sportspiel Möglichkeiten im Vermittlungsprozess im Rahmen des Sportunterrichts am Beispiel Handball
Lernen durch Reflektieren im Sportspiel
Möglichkeiten im Vermittlungsprozess im Rahmen des Sportunterrichts am Beispiel Handball




Michael Pfitzner (Hrsg.), Nils Neuber

LIT
EAN: 9783832533090 (ISBN: 3-8325-3309-5)
310 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, Juni, 2013

EUR 39,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Sportspiele erfreuen sich im Sportunterricht großer Beliebtheit. Aufgrund unterschiedlichster Erwartungen an diesen Inhalt kommt es allerdings zu verschiedenen Konflikten, die die Lehr-/ Lernsituation negativ beeinflussen und frustrierende Erlebnisse für die Kinder zur Folge haben. Steffen Greve entwirft ein Vermittlungskonzept für Sportspiele, welches die Reflexion von Schülerhandlungen in den Mittelpunkt stellt und auf diesem Wege die erzieherischen Potenziale des Unterrichtsgegenstandes betont. Das Konzept ist Grundlage für eine Studie in mehreren Grundschulklassen. Die Ergebnisse zeigen, wie Kinder Sportspiele in der Schule erleben und erfahren und wie Gruppenreflexionen die Spiele der Kinder veränderten. Eine abschließende theoriegeleitete Bewertung hilft, das in der Sportpädagogik häufig bemängelte Gefälle zwischen Theorie und Praxis zu überwinden.



Im zweiten Band der Reihe Schulsportforschung werden in einem theoretischen Rahmen die Idee eines erziehenden Sportunterrichts sowie das Modell sportpädagogischer Reflexionsprozesse dargestellt. Anschließend wird das Unterrichtskonzept und dessen Erprobung in der Praxis beschrieben und analysiert. Im Schlussteil erfolgt der Rückbezug der empirischen Ergebnisse auf die theoretischen Grundlagen sowie die Abschlussdiskussion.
Rezension
Lernen durch Reflektieren im Sportspiel stellt eine klassische wissenschaftliche Arbeit dar. Neben inhaltlich informativen Aspekten werden ebenso viele für den Leser uninteressante Aspekte der wissenschaftlichen Vorgehensweise beleuchtet.

Wie man dem Inhaltsverzeichnis nach entnehmen kann, wird jeder Kleinigkeit genau abgewägt und erklärt. Die wirklich interessanten Themen für den Leser in Form von Trainer/Lehrer etc. gilt es anhand der Überschriften zu entlarven.

Für mich persönlich war Teil A - die Theorie - viel interessanter zu lesen, als die eigentliche Untersuchung. Sicher ist der Abgleich zwischen Theorie und Untersuchung interessant, aber gerade die historische Diskussion zwischen Sportunterricht früher und heute ist derzeit ein aktuelles Thema, gerade durch die neuen kompetenzorientierten Lehrpläne wird dies noch zusätzlich unterstützt.
Sehr gut gefällt mir ebenfalls die Begründung für Sportspiele im Sportunterricht und die differenzierten Ausformulierungen für diese Begründung.

Schade finde ich persönlich, dass die Untersuchung an Grundschülern durchgeführt wurde, da doch gerade in der Sekundarstufe I & II die Bedeutung von Sportspielen noch einmal eine ganz andere ist.

FAZIT:Es handelt sich um eine wissenschaftliche Arbeit bei diesem Werk, dass sollte man nicht vergessen. Der Theorieteil ist informativ und interessant gestaltet. Die Empirie hingegen, wie so häufig bei wissenschaftlichen Arbeiten, nicht nur anstrengend zu lesen, sondern auch unbefriedigend in den Ergebnissen.

Christian Prior, lbib.de
Verlagsinfo
Sportspiele erfreuen sich im Sportunterricht großer Beliebtheit. Aufgrund unterschiedlichster Erwartungen an diesen Inhalt kommt es allerdings zu verschiedenen Konflikten, die die Lehr-/ Lernsituation negativ beeinflussen und frustrierende Erlebnisse für die Kinder zur Folge haben. Steffen Greve entwirft ein Vermittlungskonzept für Sportspiele, welches die Reflexion von Schülerhandlungen in den Mittelpunkt stellt und auf diesem Wege die erzieherischen Potenziale des Unterrichtsgegenstandes betont. Das Konzept ist Grundlage für eine Studie in mehreren Grundschulklassen. Die Ergebnisse zeigen, wie Kinder Sportspiele in der Schule erleben und erfahren und wie Gruppenreflexionen die Spiele der Kinder veränderten. Eine abschließende theoriegeleitete Bewertung hilft, das in der Sportpädagogik häufig bemängelte Gefälle zwischen Theorie und Praxis zu überwinden.

Im zweiten Band der Reihe Schulsportforschung werden in einem theoretischen Rahmen die Idee eines erziehenden Sportunterrichts sowie das Modell sportpädagogischer Reflexionsprozesse dargestellt. Anschließend wird das Unterrichtskonzept und dessen Erprobung in der Praxis beschrieben und analysiert. Im Schlussteil erfolgt der Rückbezug der empirischen Ergebnisse auf die theoretischen Grundlagen sowie die Abschlussdiskussion.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problem-und Fragestellung
1.2 Verlauf des Forschungsprojekts und Aufbau der Arbeit

A Theoretischer Rahmen

2 Sportunterricht heute
2.1 Sportunterricht früher: Ein kritischer Rückblick
2.1.1 Die Akzeptanz der Kindheit bei Rousseau
2.1.2 Philanthropische Überlegungen, Pestalozzi, Jahn und Spiess
2.1.3 Reformpädagogische Ideen zur Leibeserziehung
2.1.4 Die Leibeserziehung im Dritten Reich und die sozialistische Körperkultur in der DDR
2.1.5 Sport und Schulsport in der BRD nach 1945
2.1.6 Die Wende von der Leibeserziehung zur Sportpädagogik und zum Sportcurriculum
2.1.7 Die 1980er und 1990er Jahre der Sportdidaktik
2.1.8 Fazit des sportunterrichtlichen Rückblicks
2.2 Sportunterricht heute: Was, wie, wozu?
2.2.1 Der Handlungskontext: Die Institution Schule
2.2.2 Der Ausgangspunkt der Diskussion: Formale und materiale Bildung
2.2.2.1 Die Instrumentalisierungsdebatte
2.2.2.2 Der Begriff der Erfahrung
2.2.2.3 Die strukturelle Dimension der Bewegungsbildung...
2.2.2.4 Relationale Bildung: Bewegungsbildung als qualitativ strukturierter Erfahrungsprozess
2.2.3 Eine bildungstheoretische Begründung von Sportunterricht...
2.2.4 Der Doppelauftrag des Sportunterrichts
2.3 Zwischenfazit: Sportunterricht sollte erziehender Sportunterricht sein

3 Reflektieren im Sport(spiel)unterricht
3.1 Lernen und Reflektieren: Definition und Begriffsklärung
3.1.1 Lernen auf ökologischer Basis
3.1.1.1 Wahrnehmen und Bewegen
3.1.1.2 Handlungs- und Wahrnehmungsschemata
3.1.2 Reflektieren nach Dewey
3.1.2.1 Entwurf einer Definition zum sportpädagogischen Reflexionsprozess
3.1.2.2 Zusammenfassung und Annahmenkonkretisierung zur sportpädagogischen Reflexion
3.2 Forschungsstand: Reflexion von Schülerhandlungen in der Unterrichtsforschung
3.3 Bedingungen und Potenziale des Reflektierens im Sport(spiel)unterricht
3.3.1 Gespräche im Sportunterricht
3.3.1.1 Die Funktion der Sprache
3.3.1.2 Zur Begründung von (Reflexions-)Gesprächen im Sportunterricht
3.3.1.3 Zur Gestaltung von (Reflexions-)Gesprächen im Sportunterricht
3.3.2 Forschungsstand zum Reflektieren in der Vermittlung der Sportspiele im Sportunterricht
3.3.3 Reflektieren während einer Sportspielhandlung und Reflektieren über eine Sportspielhandlung
3.3.4 Fremdintendiertes und selbstintendiertes Reflektieren
3.3.5 Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen
3.3.6 Unreflektiertes Lernen im Sportunterricht
3.3.7 Zusammenfassung zum Reflektieren im Sportunterricht
3.4 Lernen im Sportspielunterricht
3.4.1 Lernen im Spiel
3.4.1.1 Das Spiel
3.4.1.2 Allgemeine und spezielle Spielfähigkeit nach Dietrich
3.4.1.3 Zwischenfazit: Lernen im Spiel
3.4.2 Das Sportspiel
3.4.2.1 Definition und Abgrenzung
3.4.2.2 Spielfähigkeit im weiteren und engeren Sinn
3.4.2.3 Konkurrenz und Kooperation
3.4.2.4 Zwischenfazit und Annahmenkonkretisierung zur Sportspielfähigkeit
3.4.3 Das Sportspiel im Sportunterricht
3.4.3.1 Eine bildungstheoretische Begründung von Sportspielunterricht
3.4.3.2 Ein Rückblick: Sportspieldidaktik nach 1945
3.4.3.3 Exkurs: Die verschiedenen Blickwinkel der Sportlehrer und Schüler
3.4.3.4 Soziales Lernen im Sportspielunterricht
3.4.3.5 Aktuelle Lehr-/Lernkonzepte im Sportspielunterricht
3.4.3.5.1 Das Taktik-Spiel-Model
3.4.3.5.2 Integrative Sportspielvermittlung
3.4.3.5.3 Kooperatives Lernen im Sportspielunterricht
3.4.3.5.4 Genetisches Lehren und Lernen im Sportspiel....
3.4.4 Handball im Sportunterricht
3.4.5 Zusammenfassung zum Lernen im Sportspielunterricht
3.5 Zwischenfazit: Lernen durch Reflektieren in einem genetischen Lehr-/Lernkonzept im Kontext eines erziehenden Sportspielunterrichts

4 Fazit des theoretischen Rahmens

B Empirie

5 Das Forschungsdesign
6 Das Unterrichtskonzept
7 Die Erhebungsmethoden
7.1 Die Reflexionsrunden
7.2 Die Feldnotizen und das Unterrichtstagebuch
7.3 Die Interviews
8 Der Verlauf der Untersuchung
8.1 Die erste Untersuchung
8.1.1 Die ersten Stunden
8.1.2 Die zweiten Stunden
8.1.3 Die dritten Stunden
8.2 Die zweite Untersuchung
8.2.1 Die erste Stunde
8.2.2 Die zweite Stunde
8.2.3 Die dritte Stunde
8.3 Kritische Reflexion der eigenen Rolle sowie des Verlaufs des Forschungsprozesses

9 Auswertungsstrategien: Die Forschungsmethodologie Grounded Theory und ihre Durchführung in dieser Untersuchung
9.1 Exkurs: Abgrenzung der Grounded Theory-Variante nach Strauss und Corbin
9.2 Die Kodierverfahren der Grounded Theory
9.2.1 Offenes Kodieren
9.2.2 Axiales Kodieren
9.2.3 Selektives Kodieren
9.2.4 Theoretisches Sampling
9.3 Zwischenfazit: Möglichkeiten und Grenzen der Methodologie im Kontext dieses Projektes

10 Die Ergebnisse der Untersuchung
10.1 Einleitung
10.2 Relevante Spielphänomene aus Sicht der Kinder - Kategorienbildung
10.2.1 Kategorie: Beteiligung am Spiel einfordern
10.2.1.1 Facette 1: Den Ball bekommen wollen
10.2.1.2 Facette 2: Mit Freunden spielen wollen
10.2.1.3 Facette 3: Spielerfolge aktiv gestalten und erleben
10.2.1.4 Facette 4: Gerechtes Ein- und Auswechseln einfordern
10.2.2 Kategorie: Geschlechterstereotype erkennen und mit diesen umgehen
10.2.2.1 Facette 1: Mädchen können kein Ballspielen
10.2.2.2 Facette 2: Jungen schließen Mädchen aus
10.2.2.3 Facette 3: Geschlechtertrennung befürworten ...
10.2.3 Kategorie: Das Spiel regeln
10.2.3.1 Facette 1: Lehrer/Schiedsrichter sollen Regeln kontrollieren
10.2.3.2 Facette 2: Mitschüler sollen Regeln einhalten....
10.2.4 Kategorie: Mit Sieg und Niederlage umgehen
10.2.4.1 Facette 1: Gewinnen wollen
10.2.4.2 Facette 2: Wetteifern wollen
10.2.4.3 Facette 3: Faire Mannschaften einfordern
10.3 Zwischenfazit und Ergänzung: Gestaltungen und Bedeutungen der Reflexionsphasen
10.3.1 Facette 1: Konflikte thematisieren und lösen
10.3.2 Facette 2: Informationen erhalten
10.3.3 Facette 3: Sich mitteilen
10.3.4 Facette 4: Mitbestimmen wollen
10.3.5 Facette 5: Pause haben

C Abschlussdiskussion und Ausblick

11 Zusammenfassung der Ergebnisse
12 Analyse der Spiel- und Reflexionsphänomene vor dem theoretischen Hintergrund
13 Kritische Reflexion des sportpädagogischen Reflexionsmodells
Literatur