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Leichter lernen Strategien für Prüfung und Examen
Leichter lernen
Strategien für Prüfung und Examen




Helga Esselborn-Krumbiegel

Schöningh Wissenschaft
EAN: 9783825227555 (ISBN: 3-8252-2755-3)
196 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2006, 196 Seiten, 5 Abb., 37 Schaubilder, 10 Fotos

EUR 11,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Prüfungsalarm! Wenn BA,MA oder Staatsexamen vielleicht aber auch „nur“ die Klausur für einen wichtigen Schein, bricht bei vielen Studierenden Panik aus. Der Stoff, der gelernt und verstanden sein will, erscheint zu umfangreich, die Vorbereitungszeit zu knapp. Hier hilft Helga Esselborn-Krumbiegels neues Buch. Konzentriert auf das Wesentliche vermittelt es die Grundlagen sinnvoller Arbeitsorganisation, stellt effektive Lerntechniken vor, bietet Tipps für Klausuren und mündliche Prüfungen sowie Tricks zur Stressbewältigung. Mit diesen Strategien wird die Prüfung zum Erfolg!
Rezension
"Leichter lernen" - das sagt und schreibt sich leicht, und tatsächlich sind auch schon sehr viele Bücher zu diesem Thema erschienen, die alle verprechen, das Lernen (fast) mühelos zu machen bzw. es erheblich zu erleichtern. Da ist es schon viel ehrlicher und seriöser, wenn die Autorin des vorliegenden Buches schon zu Beginn in ihrem Kapitel "Motivation und Konzentration" (siehe Leseprobe oben) auf die Mühe beim Lernen hinweist, aber dem Leser (Prüfling) auch deutlich sagt: Er/Sie selbst hat sich dafür entschieden, die Prüfung abzulegen! Diese aktive Haltung (im Gegensatz zur Opferrolle) soll sich nun auch bei der Prüfungsvorbereitung bewähren.

Dabei gibt die Autorin bewährte Tipps zum Lernen und zum Stressmanagement, doch steht dabei immer der Leser als Individuum im Vordergrund: So wird z.B. nach der Erläuterung der physiologischen Leistungskurve (erstes Hoch am Vormittag, dann Mittagstief, später am Nachmittag und am frühen Abend nochmals zwei Leistungshöhen) ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es hier starke individuelle Schwankungen geben kann und man deshalb experimentieren darf, ja sollte.
Hier liegt die Stärke dieses Lernratgebers: Er verfällt nicht in Pedanterie, sondern gibt solide Tipps zum Experimentieren - und ist auch noch klar gegliedert, mit kurzen Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, was dem Lernen (vor allem mit der so genannten 'linken' Gehirnhälfte) zuträglich ist.

Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kurzbeschreibung

Prüfungsalarm! Wenn BA,MA oder Staatsexamen vielleicht aber auch „nur“ die Klausur für einen wichtigen Schein, bricht bei vielen Studierenden Panik aus. Der Stoff, der gelernt und verstanden sein will, erscheint zu umfangreich, die Vorbereitungszeit zu knapp. Hier hilft Helga Esselborn-Krumbiegels neues Buch. Konzentriert auf das Wesentliche vermittelt es die Grundlagen sinnvoller Arbeitsorganisation, stellt effektive Lerntechniken vor, bietet Tipps für Klausuren und mündliche Prüfungen sowie Tricks zur Stressbewältigung. Mit diesen Strategien wird die Prüfung zum Erfolg!

(www.utb.de)
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Kapitel 1: Endspurt Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . 9
Kapitel 2: Motivation und Konzentration . . . . . . 15
1. Die Themenwahl . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2. Der Wille zum Lernen . . . . . . . . . . . . 18
3. Die Arbeitsatmosphäre . . . . . . . . . . . . 20
4. Lerneinheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
5. Konzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
6. Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Kapitel 3: Arbeitsorganisation . . . . . . . . . . . . . . 35
1. Arbeitsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
2. Arbeitsumfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
3. Arbeitstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Kapitel 4: Zeitplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
1. Lernetappen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
2. Arbeitszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
3. Bilanz ziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
4. Zeitplanung – für und wider . . . . . . . 61
Kapitel 5: Wissen aufnehmen . . . . . . . . . . . . . . 65
1. Den Lernprozess planen . . . . . . . . . . 68
2. Prüfungsthemen wählen . . . . . . . . . . . 72
3. Umgang mit Forschungsliteratur . . . . . 77
Kapitel 6: Wissen verankern . . . . . . . . . . . . . . . 95
1. Wissen strukturieren . . . . . . . . . . . . . 98
2. Mit Logik lernen . . . . . . . . . . . . . . . . 101
3. Mit Bildern lernen . . . . . . . . . . . . . . . 108
4. Mit Tönen lernen . . . . . . . . . . . . . . . . 120
5. Mit Sprachspielen lernen . . . . . . . . . . 122
6. Mit Geschichten lernen . . . . . . . . . . . 124
Kapitel 7: Wissen speichern . . . . . . . . . . . . . . . . 129
1. Lerneinstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
2. Lernmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
3. Lerntechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
4. Lerncheck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
Kapitel 8: Klausuren schreiben . . . . . . . . . . . . . 147
1. Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
2. Die Klausur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
3. Worauf muss ich achten? . . . . . . . . . . 160
4. Kriterien der Beurteilung . . . . . . . . . . 161
Kapitel 9: Die mündliche Prüfung . . . . . . . . . . . 163
1. Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
2. Verhalten in der Prüfung . . . . . . . . . . 170
3. Was müssen Sie können? . . . . . . . . . . 176
Kapitel 10: Tipps zur Stressbewältigung . . . . . . . 179
1. Wie entsteht Stress? . . . . . . . . . . . . . . 182
2. Prüfungsangst verstehen . . . . . . . . . . 183
3. Lösungen finden . . . . . . . . . . . . . . . . 184
4. Stress während der Prüfung
bewältigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . 195
Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . 196


Leseprobe (von www.utb.de):
Motivation und Konzentration
1. Die Themenwahl
2. Der Wille zum Lernen
3. Die Arbeitsatmosphäre
Rituale
Free Writing
4. Lerneinheiten
Lernzeiten begrenzen
Arbeitsaufträge formulieren
Teilziele setzen
5. Konzentration
6. Motivation
mentales Training
Prioritäten setzen
Lerngruppen
Checkliste der Motivationsanreize
Um motiviert und konzentriert arbeiten zu können, brauchen
Sie Wissensgebiete, die Ihr Interesse wecken. Genau so wichtig
ist aber Ihr eigener bewusster Entschluss, die Mühen des
Lernens und die Herausforderungen der Prüfungssituation
auf sich zu nehmen. Planen Sie Ihren Lernprozess sorgfältig
und machen Sie sich dabei Ihre persönlichen Stärken zu nutze.
Setzen Sie Ihr Potenzial aber auch ein, um Ihre Schwächen
auszugleichen.
1. Die Themenwahl
Wählen Sie als Prüfungsgebiete wenn möglich Themen, die
Sie hinreichend interessieren. Es wird Ihnen leichter fallen,
sich mehrere Wochen oder Monate mit Ihren Themen zu beschäftigen,
wenn Ihnen die Arbeit neben Stress und Mühe
auch immer wieder Freude macht. Wenn Sie schon über längere
Zeit ein wissenschaftliches Journal, eine Mischung von
Tagebuch und Arbeitsjournal, führen, kennen Sie wahrscheinlich
bereits die Themen und Gebiete, die bisher Ihre
Neugier geweckt haben.
In einem solchen Journal notieren Sie in unregelmäßigen
Abständen alle Fragen, die in Vorlesungen und Seminaren,
bei der Lektüre von Primärtexten, Quellen oder Forschungsbeiträgen
auftauchen und denen Sie gern einmal genauer
nachgehen würden. Auch Anregungen aus Zeitungsartikeln,
Rundfunkbeiträgen oder Fernsehsendungen sammeln Sie in
Ihrem Journal. Halten Sie alle Einfälle aus Gesprächen und
Diskussionen fest. Nach dem Besuch einer Ausstellung oder
einer Tagung notieren Sie kurz Ihre Eindrücke. Schreiben Sie
alle Ideen auf, die Ihnen vielleicht während Ihrer Fahrten mit
Bus und Bahn durch den Kopf gehen. Mit der Zeit werden
Sie feststellen, dass Ihr Interesse immer deutlichere Konturen
annimmt.
Achten Sie auch darauf, dass Sie möglichst nur Themengebiete
für Ihre Prüfung wählen, denen Sie schon einmal im
Rahmen eines Seminars oder einer Vorlesung begegnet sind.
Sie werden mit größerem Zutrauen an Ihre Arbeit herangehen,
wenn Sie sich bereits mit dem Themenkreis beschäftigt
haben.
2. Der Wille zum Lernen
Die entscheidende Vorraussetzung für ein erfolgreiches Lernen
ist der grundlegende Wille zum Lernen. Machen Sie sich
Themen nach
Interessenschwerpunkten
aussuchen
Journal führen
vertraute Themen
wählen
18 Kapitel 2: Motivation und Konzentration
klar, dass Sie sich in jeder Phase Ihres Lernprozesses auch
gegen das Lernen entscheiden könnten. Wahrscheinlich überrascht
Sie dieser Gedanke. Bislang hatten Sie viel eher das
Gefühl: „Ich muss die Prüfung jetzt machen. Ich muss für die
Prüfung lernen“. Dieses „Muss“ empfinden Sie als starken
Druck von außen, gegen den Sie sich zur Wehr setzen. Auch
Selbstvorwürfe wie „ich hätte eigentlich schon viel früher anfangen
sollen“, führen nur zu Zerknirschung und, im unglücklichen
Fall, zur Arbeitsblockade. Versuchen Sie stattdessen,
Ihre Situation einmal anders zu sehen: Sie wollen Ihr Studium
erfolgreich beenden, aus ganz unterschiedlichen Gründen
– es ist und bleibt Ihre Entscheidung! Natürlich wäre eine
Entscheidung gegen die Prüfung für Sie mit unbequemen
Konsequenzen verbunden – aber Sie sind es selber, die sich
für statt gegen die Prüfung entscheidet. Lernen wollen statt
lernen müssen eröffnet Ihnen neue Freiräume. Fragen Sie sich
ganz konkret:
♦ Was will ich als Nächstes anpacken?
♦ Wann fange ich damit an?
♦ Mit welchem Schritt fange ich an?
Durch diesen Wechsel der Perspektive und die aktive Planung
wird Ihre Motivation steigen und Ihre Freude am Lernen
wird zunehmen.
Machen Sie sich immer wieder Ihre vielfältigen Motive, für
die Prüfung zu lernen, bewusst. Die lebhafte Vorstellung der
eigenen Motivation stärkt Ihre Lernbereitschaft.
Nehmen Sie auch Ihre unvermeidliche Prüfungsangst als
positives Zeichen: ohne Anspannung könnten Sie kaum die
enorme Leistung erbringen, die eine Prüfung von Ihnen verlangt.
Nehmen Sie die Herausforderung der Prüfungssituation
an: beweisen Sie sich selber, dass Sie in der Lage sind,
Ihre Arbeit effektiv zu organisieren, Ihr Wissen verständlich
und ansprechend zu kommunizieren und sowohl vor als
auch in der Prüfung Stress und Angst zu kontrollieren. Diese
Fähigkeiten werden Ihnen auch in Ihrem Berufsleben immer
wieder von Nutzen sein. Es lohnt sich also, sie zu trainieren!
Entscheidung zum
Lernen
aktive Planung
Herausforderung
der Prüfung annehmen
19 2. Der Wille zum Lernen
3. Die Arbeitsatmosphäre
Schaffen Sie sich von Anfang an eine entspannte Atmosphäre
zum Lernen. Entwickeln Sie kleine Rituale, die Sie zur Ruhe
kommen lassen und aufs Arbeiten einstimmen: manchmal
genügt eine Tasse Tee und das gedankenverlorene Kritzeln
mit dem Bleistift auf einem Stück Papier.
Schaffen Sie Platz in Ihrem Kopf durch fünf Minuten Free
Writing: Notieren Sie auf einem leeren Blatt Papier alles, was
Ihnen durch den Kopf geht, „ohne den Stift abzusetzen“.
Schreiben Sie ohne Zensur „automatisch“ alle Ihre Gedanken
nieder. Keine Angst, es liest niemand außer Ihnen! Dann legen
Sie das Blatt beiseite, ohne es noch einmal durchzulesen.
Jetzt haben Sie den Kopf frei für Ihre Arbeit und können
loslegen.
Statt des Free Writing können Sie auch einmal probieren,
gezielt über Ihr Lernpensum des Tages zu schreiben, um sich
dem Thema zu nähern:
♦ Womit will ich mich heute beschäftigen?
♦ Was weiß ich schon über diesen speziellen Themenaspekt?
♦ Was will ich noch herausfinden?
♦ Welche Literatur lese ich heute?
♦ Welche Fragen soll mir diese spezielle Literatur beantworten?
Diese lockere Gedankensammlung stimmt Sie auf Ihr Arbeitsgebiet
ein und zeigt Ihnen zugleich jeweils zu Beginn einer
Arbeitsphase, wo Sie im Lernprozess gerade stehen.
Sie können Ihre Arbeit auch damit beginnen, fünf Minuten
lang Musik zu hören und dabei erst einmal locker in Ihren
Papieren zu blättern. Vielleicht macht es Ihnen ja Spaß,
für jedes Themengebiet eine spezielle Musik zu suchen, die
Sie dann jedes Mal auflegen, wenn Sie dieses Themengebiet
angehen. Außerdem können Sie den „Aufforderungscharakter“
Ihres Lernstoffes spielerisch erhöhen, wenn Sie kleine
Anreize einbauen: buntes Konzeptpapier, eine lustige Collage,
ein mehrfarbiger Regenbogenstift, ein anregendes Umfeld
(eine Blume, ein dynamisches Bild, ein Talisman?). Probieren
Sie unterschiedliche Rituale aus: wichtig ist allein, dass
Rituale
Free Writing
Gedankensammlung
Anreize schaffen
20 Kapitel 2: Motivation und Konzentration
diese kleinen Gewohnheiten Sie gut aufs Arbeiten einstimmen.
Manchmal genügt es auch, trotz Unlust und geringer Leistungsbereitschaft,
eine Lernaufgabe ruhig einmal halbherzig
anzufangen: eine begonnene Aufgabe drängt oftmals von sich
aus zum Weitermachen. Und Ihre Zufriedenheit darüber, dass
Sie es geschafft haben, überhaupt anzufangen, wirkt zusätzlich
stimulierend. Auch wenn die Ergebnisse dieser Lernphase
vielleicht nicht ganz so zufriedenstellend sind, haben Sie
sich doch wie der Baron Münchhausen an Ihrem eigenen
Zopf aus dem Sumpf gezogen!
4. Lerneinheiten
Bei extremer Arbeitsunlust versuchen Sie, mit ganz kleinen Arbeitseinheiten
zu beginnen: nehmen Sie sich bewusst insgesamt
nur 30 oder 40 Minuten am Tag für Ihre Prüfungsvorbereitung
Zeit. Diese Lernspanne wird Sie nicht überfordern und
deshalb auch nicht abschrecken. Wenn Sie dann erst einmal
mit lauter kurzen Lernetappen angefangen haben, stellen Sie
nach wenigen Tagen fest, dass das Lernen gar nicht so mühsam
und aussichtslos ist, wie Sie insgeheim gefürchtet hatten.
So können Sie sich jeden Tag über einen kleinen Lernerfolg
freuen. Schon bald werden Sie den Wunsch haben, Ihre Lernphasen
auszuweiten und Ihre Erfolgsbilanz zu verbessern. Steigern
Sie Ihre Konzentration durch kurze schriftliche Arbeitsaufträge:
bereiten Sie die Arbeitseinheit des kommenden Tages
vor, indem Sie genau notieren, was Sie in welcher Zeit bearbeiten
wollen. Sie haben dann zu Beginn jeder Lerneinheit eine
ganz bestimmte Aufgabe vor sich, die Sie gezielt abarbeiten
können. Formulieren Sie Ihre Aufgabe so konkret wie möglich
und halten Sie schriftlich fest, welches Teilziel Sie erreichen
wollen. Es wird Ihnen viel leichter fallen, in einem überschaubaren
Arbeitsprozess auf konkrete Ziele hin zu arbeiten.
Die zeitliche Begrenzung hilft Ihnen außerdem, effektiver
zu arbeiten. Nehmen Sie sich z.B. vor, die Kernaussage eines
Hauptsache:
anfangen!
Lernzeit begrenzen
schriftliche
Arbeitsaufträge
21 4. Lerneinheiten
schwierigen Fachaufsatzes von, sagen wir, 10 Seiten in 45 Minuten
herauszufiltern und in eigenen Worten zu formulieren.
Danach dürfen Sie eine Pause einlegen. Sie werden feststellen,
dass Sie diese 45 Minuten intensiver nutzen, als wenn
Sie sich kein Zeitlimit gesetzt hätten.
Setzen Sie sich außerdem immer wieder kleinere Teilziele.
Sie steigern auf diese Weise Ihre Lernbereitschaft. Je öfter Sie
nämlich eine positive Bilanz ziehen, um so stetiger steigt Ihre
Arbeitsmotivation. Indem Sie sich also häufige kleine Erfolgserlebnisse
bereiten, erhöhen Sie insgesamt Ihre Lernmotivation.
Beenden Sie die Arbeit eines Tages immer mit einem Blick
zurück auf Ihren Lernerfolg und einem Blick nach vorn auf
die nächste Aufgabe. Skizzieren Sie kurz, welches Teilgebiet,
welcher Analyseschritt, welches Lektürepensum am nächsten
Tag anstehen. Wenn Sie in Ihren Überlegungen gerade
in einer Sackgasse stecken, notieren Sie Lösungsansätze,
Hilfsmittel, Fragen. Auf diese Weise vermeiden Sie eine drohende
Arbeitsblockade.
Wählen Sie für Ihre Arbeitsphasen die geeignete Tageszeit
und beugen Sie vorzeitiger Ermüdung durch einen Wechsel
der Themengebiete, der Lernkanäle und Lernmedien vor
(vgl. hierzu Kap.3 und Kap.6).
5. Konzentration
Notieren Sie einmal über mehrere Tage hinweg Ihre Konzentrationskiller:
immer wenn ein Gedanke, eine konkrete Aufgabe
oder Anforderung Ihre Konzentration stört, schreiben
Sie sie auf. Sie werden sehen, dass Ihre Konzentration steigt,
wenn Sie die Gedanken, die Ihnen immer wieder durch den
Kopf gehen, einfach auf einem Blatt Papier festhalten.
Am häufigsten stören alltägliche Erledigungen, Fluchtphantasien
und Panikattacken die Konzentration beim Lernen. Planen
Sie jeden Tag eine feste Zeit ein, um Ihre Liste der Störungen
durchzugehen:
Teilziele setzen
Bilanz ziehen
Konzentrationskiller
kennen lernen
22 Kapitel 2: Motivation und Konzentration
alltägliche Erledigungen:
♦ Welche anstehenden Aufgaben wollen Sie wirklich erledigen
und wann haben Sie dafür Zeit?
♦ Auf welche Erledigungen können Sie ganz verzichten?
Welche Aufgaben können Sie guten Gewissens aufschieben
oder delegieren?
Fluchtphantasien:
♦ Welche Wünsche haben Sie?
♦ Welche Bedürfnisse drücken sich darin aus?
♦ Wie könnten Sie sich diese Wünsche erfüllen und wie
lassen sie sich in Ihren Alltag/Ihre Freizeit integrieren?
Panikattacken:
♦ Katastrophenszenarien sollten Sie durch einen sofortigen
Gedankenstopp blockieren.
♦ Wenn Ihre Angst abgeklungen ist, schauen Sie den realen
und eingebildeten Gefahren gelassener ins Auge (vgl.
Kap.10).
Wenn Sie Ihre Konzentrationskiller auf diese Weise „ernst
nehmen“, anstatt sie vergebens rigoros unterdrücken zu wollen,
werden Sie erleichtert feststellen, dass die störenden Gedanken
nach und nach abnehmen.
Neben den störenden Gedanken gibt es natürlich auch ganz
reale Störungen: Anrufe, unerwartete Besucher, SMS, dringende
Emails und all die vielfältigen Attraktionen, von denen Sie
sich gern ablenken lassen. Stellen Sie eine Liste Ihrer wichtigsten
Störungen auf und gehen Sie jede Ablenkung einzeln
durch:
♦ Sie können Ihr Telefon vorübergehend ausstöpseln oder
sich einen Anrufbeantworter zulegen.
♦ Sie können Ihren Freunden und Bekannten mitteilen,
dass Sie bis zum Examen nur zu bestimmten Zeiten erreichbar
sind.
♦ Sie können sich nach einer Arbeitsphase belohnen, indem
Sie in Ihrer Mittagspause Ihre Emails und SMS checken.
Und die übrigen Attraktionen?
♦ Fangen Sie während der Prüfungsvorbereitung keinen
Krimi an, den Sie nicht an einem Wochenende durchlesen
können.
„Alltagskram“
Fluchtphantasien
Panik
reale Störungen
23 5. Konzentration
♦ Beginnen Sie kein Puzzle mit 3000 Teilen, das Sie über
Wochen auf Trab hält.
♦ Verbannen Sie alle Anreize, die Sie vom Arbeiten abhalten
könnten, außer Sichtweite, besser noch außer Reichweite.
♦ Planen Sie außerhalb Ihrer Lernetappen Zeiten ein, um
im Netz zu surfen, Zeiten für interaktive Spiele und ähnliche
Freizeitaktivitäten.
Sie können Ihre Konzentration auch mit einer einfachen
Übung fördern: suchen Sie sich einen ruhigen Platz und legen
Sie einen Gegenstand vor sich hin: eine Blume, ein Souvenir
oder einen Gebrauchsgegenstand. Erforschen Sie diesen
Gegenstand 2 Minuten lang konzentriert mit allen Sinnen
und merken Sie sich alle Einzelheiten wie Form, Farbe,
Geruch, Geschmack, Oberfläche, Muster usw. (Abb. 1) Dann
schließen Sie die Augen und rekonstruieren den Gegenstand
so vollständig wie möglich in Ihrer Vorstellung. Anschließend
vergleichen Sie Ihr inneres Bild mit dem Original.
Konzentrationsübung
24 Kapitel 2: Motivation und Konzentration