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Lehrbuch Konzentrative Bewegungstherapie Grundlagen und klinische Anwendung
Lehrbuch Konzentrative Bewegungstherapie
Grundlagen und klinische Anwendung




Evelyn Schmidt

Schattauer Verlag
EAN: 9783794524617 (ISBN: 3-7945-2461-6)
338 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2006

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evelyn Schmidt

Studium der Pädagogik in Köln. Pädagogisch-therapeutische Tätigkeiten mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung und als Dozentin an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Köln. Seit 1982 Ausübung verbaler und körperbezogener Psychotherapie in der Rhein-Klinik in Bad Honnef. Approbation als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche. Weiterbildungen in Gesprächstherapie und verschiedenen körpertherapeutischen Verfahren. Weiterbildung in Konzentrativer Bewegungstherapie. Seit 1995 als Lehrbeauftragte und Supervisorin im DAKBT tätig. Interessenschwerpunkte: erkenntnistheoretische und methodische Grundlagen der KBT (Wahrnehmungsprozesse, Symbolisierungs-vorgänge, Körperbild), klinische Arbeit (Analyse von Beziehungssituationen in der körperbezogenen Psychotherapie und Interventionstechniken).



Konzentrative Bewegung und die bewusste Wahrnehmung des Körpers bieten eine ganzheitliche Behandlungsmöglichkeit z.B. bei chronischem Schmerz, Sucht, Trauma, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen oder psychosomatischen Erkrankungen. Auf welche Weise die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) seelische Zustände für die Patienten konkret körperlich erfahrbar macht und damit die Möglichkeit eröffnet, Störungsbilder und Blockaden aufzulösen, vermittelt dieses Lehrbuch. Auf der Basis von Körperbildtheorien, entwicklungstheoretischen Modellen, dem Konzept der Symbolisierung sowie Forschungsergebnissen aus Neuropsychologie und empirischen Studien stellen erfahrene Autorinnen und Autoren, überwiegend Lehrbeauftragte, die Grundlagen der KBT vor. Im Methodenteil beschreiben sie detailliert die Arbeitsweise der KBT mit ihren spezifischen Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten und erläutern deren Wirkungsweise. Zahlreiche Fallbeispiele und Behandlungssequenzen verdeutlichen das therapeutische Vorgehen in der Konzentrativen Einzel- und Gruppenbewegungstherapie sowie bei spezifischen Krankheitsbildern. Auf diese Weise entsteht ein lebendiger Einblick vom Behandlungsgeschehen und den besonderen Möglichkeiten der KBT.

Die theoretischen und praktischen Konzepte entsprechen dem Ausbildungscurriculum des DAKBT nach dem aktuellsten Stand.
Rezension
Die "Konzentrative Bewegungstherapie" ist eine körperorientierte, psychotherapeutische Methode, die sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie eingesetzt werden kann. Das vorliegende Lehrbuch gibt Einblicke in die Grundlagen und Behandlungsmethoden der KBT. Wahrnehmung und Bewegung werden dabei als Grundlage von Erlebens- und Verhaltensmustern für den therapeutischen Prozess genutzt. Durch konzentratives Sich-Bewegen und Sich-Wahrnehmen sollen Erinnerungen, die im Laufe des Lebens Haltung und Verhalten geprägt haben, wieder ins Bewusstsein geholt werden. Die KBT ist ein Verfahren, das mit sehr einfachen Mitteln arbeitet. Deutlich wird, dass es nicht die festgelegten Übungen sind, die die Methode kennzeichnen, sondern vor allem die therapeutische Haltung. Das therapeutische Geschehen, das sich in Ausdruck, Bewegung, Haltung und Verhalten zeigt, muss genau beschrieben und erfasst werden, um dann Beezüge zur Lebenssituation herzustellen. Die Methode hat viel mit Leib- und Selbsterfahrung zu tun. Daher wird in der Aus- und Weiterbildung von KBT-Therapeuten viel Wert auf diese Erfahrungen gelegt. Das Buch umschreibt und reflektiert den Ansatz sehr praxisorientiert und anschaulich. Interessant für Pädagogen erscheinen mir besonders die Ausführungen über den Einsatz der KBT in der pädagogischen Arbeit.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
I Theoretische Orientierung

1 Zur Bedeutung des Körperbildes
Evelyn Schmidt
1.1 Begrifflichkeit und historische
1.2 Das Körperbild in der frühkindlichen Entwicklung
1.3 Körperbildphänomene in der KBT-Arbeit für die KBT
1.4 Zusammenfassung.

2 Symbol - Symbolik Symbolisieren
Helmuth Slolzei

3 Entwicklungstheoretische Modelle
Anemone Carl
3.1 Bedeutung der Entwicklungstheorie
3.2 Entwicklungstheorien
3.3 Die Bedeutung der Säuglingsforschung für die KBT

4 Neuropsychologie für Psychotherapeutinnen
Ralph Blunk
4.1 Rückblick: Die klassische Neuropsychologie
4.2 Psychobiologische Wirkungen früher Beziehungserfahrungen
4.3 Neuropsychologische Grundlagen der Emotionen
4.4 Biologische und psychologische Aspekte der Stressverarbeitung
4.5 Die Rolle der Gedächtnissysteme Lernen, Erinnern und Vergessen in der Psychotherapie und biologie
4.6 Abschließende Betrachtung

5 Empirische Forschung
Karin Schreiber-Willnow
5.1 Wozu braucht die KBT wissenschaftliche Reflexion?
5.2 Was ist ein Zu-sich-Kommen, ein Still-Werden, ein Zur-Ruhe-Kommen?
5.3 Wie zeigt sich das Anspüren des Körpers im EEG und in den Eigenreflexen?
5.4 Werden KBT- und analytische Selbsterfahrungsgruppen unterschiedlich erlebt?
5. Wie lassen sich gruppendynamische Prozesse beschreiben, wenn KBT und Analytische Gruppentherapie kombiniert werden?
5.6 Welche Wirkfaktoren kommen in der Gruppentherapie mit KBT zum Tragen?
5.7 Welchen längerfristigen Nutzen haben Teilnehmerinnen von einer KBT-Selbsterfahrungsgruppe?
5.8 Verbessert sich das Körper- und Selbsterleben im Laufe der stationären Behandlung mit KBT?
5.9 Welche Patientinnen profitieren besonders von der KBT?
5.10 Wie lassen sich Veränderungen im Behandlungsprozess mit KBT diagnostisch erfassen?

II Methode

6 Bewegung und Ausdruck
Waltraut Betker

7 Sprechen und Handeln
Waltraut Betker

8 Arbeitsweisen in der Therapie
8.1 Konzentratives Spüren und Bewegen
Evelyn Schmidt
8.2 Körperliche Selbsterfahrung
Barbara Bayerl und Christine Möller
8.3 Gegenstände
Brigitte Eulenpesch
8.4 Raum und Zeit
Ulrike Schmitz
8.5 Sinneswahrnehmung.
Katrin Damhorst
8.6 Spiel
Heidi Lechler
5.7 Berührung
Renate Schwarze

III Behandlungsformen

9 Einzeltherapie.
Renate Schwarze
9.1 Beratung - Kurzzeittherapie -Langzeittherapie
9.2 Der Anfang
9.3 Die mittlere Therapiephase: Regression - Progression -Aggression
9.4 Trennungsphase und Abschied
9.5 Die therapeutische Beziehung
9.6 Der Körperdialog in der KBT
9.7 KBT ist immer anders

10 Gruppentherapie
Anemone Carl
10.1 Einleitung: Am Anfang war die Gruppe
10.2 Entwicklungsphasen einer Gruppe
10.3 Wirkfaktoren in einer Gruppe
10.4 Beginn, Aufbau und Beendigung einer Gruppe
10.5 Aufgaben und Eunktionen
der Gruppenleiterin
10.6 Gruppenkrisen
10.7 Unterschiedliche Gruppenarten
10.8 Abschließende Überlegungen

IV Behandlung bei spezifischen Krankheitsbildern

11 Psychosomatische Erkrankungen _ 155
Elvira Braun
11.1 Charakterisierung
der Erkrankungen
11.2 Praxis der KBT im Rahmen einer psychosomatischen Klinik
11.3 Rahmenbedingungen der KBT im stationären Setting

12 Chronischer Schmerz
Christine Breitenborn
12.1 Einleitung: Jeder Mensch kennt Schmerzen
12.2 Zur Theorie der chronischen Schmerzerkrankung
12.3 Hypothesen zur Funktionalität des Schmerzes und zum Chronifizierungsprozess
12.4 KBT-relevante Aspekte der Schmerzbehandlung
12.5 Der Behandlungsprozess
12.6 Zusammenfassende Überlegungen zur Gestaltung von KBT-Angeboten

13 Psychogene Essstörungen
Birgit Kluck-Puttendörfer
13.1 Allgemeines zu Essstörungen
13.2 Phänomenologie der Essstörungen (am Beispiel der Anorexia nervosa
13.3 Die Psychodynamik der Essstörungen und die psychodynamische Funktion der Symptomatik
13.4 Behandlung von Essstörungen
mit KBT
13.5 Zusammenfassung und abschließende Bemerkungen.

14 Neurotische Konflikte und Entwicklungsaufgaben
Heidi Lechler
14.1 Ganzheitliches Behandlungskonzept mit der KBT bei Menschen mit neurotischen Störungen
14.2 Beispiel einer Patientin mit einer Panikstörung
14.3 Konflikte und Entwicklungsstörungen bei Menschen mit depressiven Konflikten
14.4 Zusammenfassung

15 Bewältigung traumatischer Ereignisse
Ulricke Schmitz
15.1 Grundvoraussetzungen
für die Traumatherapie
15.2 Spezifische Anforderungen an die einzelnen Therapiephasen
15.3 Zusammenfassung

16 Psychiatrische Erkrankungen - Beispiel Schizophrenie
Barbara Bayer
16.1 Zur Phänomenologie
der schizophrenen Erkrankung
16.2 Zur Behandlung der schizophrenen Erkrankung

17 Suchterkrankungen
Brigitte Eulenpesch
17.1 Definition der Sucht
17.2 Ursachen
17.3 KBT mit Suchtkranken
17.4 KBT bei verschiedenen Störungsformen
17.5 Indikationsspezifische Themen im Therapieprozess

18 Borderline-Persönlichkeitsstörung
Anita M. Franz
18.1 Allgemeines Krankheitsbild
18.2 Phänomenologie der Borderline-Patienten in der KBT
18.3 Behandlung

19 Kinder- und Jugendlichentherapie
Marait Eberl
19.1 Einleitung
19.2 Störungsbilder
19.3 Das Spiel als Basis der KBT mit Kindern und Jugendlichen
19.4 Erstgespräch
19.5 Setting
19.6 Das Angebot
19.7 Der Umgang mit dem Symbol
19.8 Die Gegenübertragung
19.9 Die therapeutische Beziehung
19.10 Die Sprache
19.11 Bedeutung der Gruppentherapie
19.12 Zusammenfassung

V Beratung und Ausbildung
20 Universitäre Ausbildung
Degenhard Offergcld
20.1 Pädagogisch-psychologisches Praxisseminar mit Methoden der KBT
20.2 Stellenwert der Selbsterfahrung im Rahmen der universitären Ausbildung
20.3 Sozial-kommunikative Kompetenz als Ziel des KBT-Selbsterfahrungs-seminars
20.4 Die Beziehungsfähigkeit des Menschen als Inhalt des KBT-Selbsterfahrungsseminars
20.5 KBT-spezifische Themenbereiche
20.6 Persönlichkeitsentwicklung durch symbolische Wahrnehmung
20.7 Identitäts- und Sinnerfahrung durch das Spiel
20.8 Die spirituell-ethische Dimension des universitären KBT-Selbsterfahrungsseminars
20.9 Was nehmen Studenten aus dem KBT-Seminar mit?

21 Supervision
Anita M. Franz
21.1 Definition
21.2 Zielsetzung
21.3 Theorie und Methode

Sachverzeichnis