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Lebenswelt Großstadt Eine phänomenologische Studie
Lebenswelt Großstadt
Eine phänomenologische Studie




Wolfgang H. Gleixner

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495487242 (ISBN: 3-495-48724-7)
272 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2015

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese Arbeit reflektiert die Großstadt phänomenologisch konsequent als „Lebenswelt“ - die Lebenswelt Großstadt vorgestellt als Gestalt und Gestaltung wirklich wesentlichen Menschseins hier und jetzt. Damit, und das ist ein Ziel dieser Untersuchung, lässt sich eine Phänomenologie der Lebenswelt Großstadt nicht von einer existentiell gerichteten Anthropologie lösen. - Wir leben, arbeiten, lieben und leiden eben nicht in einer Lebenswelt an und für sich. Nicht eine abstrakt eingeführte Lebenswelt wird als das Fundament unseres Daseins vorgestellt, also unseres Wahrnehmens, Erkennens, Fühlens; nicht sie ist Horizont unseres Krankseins, unserer Kunst und unserer Religion. Vielmehr wird die Lebenswelt Großstadt phänomenologisch eingeführt als die Wirklichkeit, die unser Da-und-So-sein prägt und verändert. So reflektiert sich die Lebenswelt Großstadt phänomenologisch als „aktives“ und „passives“, als „willkürliches“ und „unwillkürliches“ existentielles Aktgeflecht, in und mit dem sich das leibhafte Dasein ganz und gar als In-der-Welt-sein eingefaltet erlebt. Lebenswelt Großstadt und unser Da-und-So-in-der-Welt-sein können phänomenologisch also gleichgesetzt werden. Somit ist Daseins-Analyse Lebenswelt-Analyse und umgekehrt. Das hätte - und darauf macht diese Arbeit besonders aufmerksam - Folgen für Psychologie, Medizin, Psychiatrie, und nicht zuletzt auch für die Theologie.

Wolfgang Gleixner, Studium der Theologie (Philosophisch-theologische Ordenshochschule St. Augustin), Philosophie und vgl. Religionswissenschaft an der Universität Bonn. Promotion 1985. Bis 2014 Wissenschaftlicher Referent am Forschungsinstitut Philosophie Hannover (fiph). Buchveröffentlichungen zur Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie.
Rezension
Der Lebenswelt-Begriff (Husserl) hat einige Konjunktur - auch in der Pädagogik: Unterricht soll lebenswelt-orientiert sein. Der Begriff Lebenswelt an sich aber ist einigermaßen abstrakt. Die hier anzuzeigende philosophische Studie wendet sich phänomenologisch der Großstadt als Lebenswelt zu und konkretisiert sie damit zugleich; nicht irgendeine Lebenswelt sondern die Lebenswelt Großstadt prägt unser Da-und-So-sein, - so die These des Autors. D.h., dass auch die Anthropologie wesentlich von der Lebenswelt Großstadt her zu entwerfen ist: Wir leben, arbeiten, lieben und leiden eben nicht in einer Lebenswelt an und für sich. Wir existieren (Heidegger) nur ›mit‹ einer wirklichen Lebenswelt. Diese wirkliche Lebenswelt hier und jetzt ist für uns die Lebenswelt ›Großstadt‹. Die Lebenswelt ›Großstadt‹ ausdrücklich gefasst als notwendig existentielle Gestalt und Gestaltung unseres ›modernen‹ Daseins.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

A Hinführung 11

I. Phänomenologische Vorstellung 11
II. Methodische Vor-Überlegungen 22

B Schauen Ordnen Konstituieren 25

I. Das Prinzip aller Prinzipien 25
II. Die Intentionalität 27
III. Ordnung – Bilder der Großstadt 31
IV. Die Oberflächen der Lebenswelt ›Großstadt‹ 39
V. Oberfläche und Untergrund 40

C Wirkliches In-der-Welt-sein 49

I. Lebenswelt ›Großstadt‹ als Da-sein und So-sein 49
II. Leibhafte Anthropologie 57
III. Der großstädtische Zeit-Raum als anthropologische Endzone 63
IV. Stimmung und Gestimmtsein 66

D Das Wesen schauen 69

I. Der Blick der Wissenschaften auf ›Großstadt‹ 69
II. Psychoanalyse und Phänomenologie 73
III. Das Wesen vorstellen 77
IV. Ästhetische Phänomenologie 83
V. Der phänomenologische Blick 87

E Großstadt Existenz 95

I. Die Moderne 95
II. Moderne Großstadt 98
III. Großstadt-Reflexionen 106
IV. Fundamentale Anthropologie 108
V. Existentielle Reflexion der Reflexionen 114
VI. Das endlose Geschäft reflexiver Reflexion 124
VII. Selbst-Leistung 127
VIII. Lebenswelt ›Großstadt‹ als wirklich-transzendentale Ortschaft 134
IX. Lebenswelt ›Großstadt‹ als existentielle Perspektive 140
X. Theoretisches und praktisches In-der-Welt-sein 143

F Existentielle Phänomenologie 145

I. Eine ›kleine‹ Phänomenologie der Interpersonalität 145
II. Das ›Vor-Bild‹ Husserls 150
III. ›Klassische Phänomenologie‹ und ›existentielle Phänomenologie‹ 155
IV. Krise des Philosophierens 160
V. Der Naturalismus 164
VI. Existentielle Verwirklichung des ›idealistischen‹ Lebenswelt-Begriffs 168
VII. Der erweiterte Phänomenologie-Begriff 174
VIII. Reflexion und Krisis 182

G Gestalt und Gestaltung der Lebenswelt Großstadt 189

I. Daseins-Raum: Lebenswelt ›Großstadt‹ 189
II. Endspiel ›Großstadt‹ 192
III. Verinnerlichte Welt-Großstadt 200
IV. Daseins-Welt 206
V. Großstadt-Kunst 209
VI. Krank-sein 234
VII. Großstadt und Religion 267

Literaturverzeichnis 289