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Laufen psychotherapeutisch nutzen Grundlagen, Praxis, Grenzen
Laufen psychotherapeutisch nutzen
Grundlagen, Praxis, Grenzen




Oliver Stoll, Heiko Ziemainz

Springer-Verlag
EAN: 9783642050510 (ISBN: 3-642-05051-4)
184 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2012

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Breitensport für die Therapie nutzbar gemacht

Joggen, Laufen und Walking scheinen eine hohe Akzeptanz zu haben. Inzwischen ist auch ihre therapeutische Wirksamkeit nachgewiesen. In diesem Buch werden neben Grundlagen auch die Besonderheiten in der Anwendung bei einzelnen Störungsbildern beschrieben. Außerdem wird solide auf Kontraindikationen und Grenzen hingewiesen.

Grundlagen, Praxis und Grenzen

Das Buch der Fachexperten Professor Stoll und Dr. Ziemainz, die selbst erfahrene Läufer sind, gliedert sich in drei Teile:

Theoretische Grundlagen

Lauftherapie – praktische Empfehlungen

Grenzen von Lauftherapie bzw. von ausdauerndem Laufen

Praktische Schritte zur Lauftherapie, störungsbildbezogen

Therapeuten und Berater erfahren, wie sie schrittweise vorgehen. Einige Fragen:

Wie kann ich als Therapeut oder Berater meinen Klienten animieren, Ausdauersport als Ressource auszuprobieren und möglichst dauerhaft in seinen Alltag einzubauen?

Wie kann ich Laufen in der Gruppe einsetzen (z.B. in der Suchtbehandlung)?

Welche Mythen gibt es, die so nicht zutreffen?

Geschrieben für Psychotherapeuten und andere Fachleute, die den Nutzen von Laufen und Ausdauersport in der psychotherapeutischen Praxis einsetzen wollen, für den Berufsverband der Deutschen Sporttherapeuten DVGS (Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie), für Studierende der Psychologie und Sportwissenschaften und für interessierte Laien.
Rezension
Laufen und Joggen kann zu seelischer Ausgeglichenheit beitragen. Dieses Buch motiviert und informiert, den therapeutischen Nutzen von Joggen, Laufen, Walking selbst anzuwenden. Mit der Zeit stellen sich durch Lauftraining positive physische und psychische Veränderungen ein; durch lockeres Joggen lassen sich Belastungen wie Stress, Ängste und Depressionen abbauen. Die therapeutische Wirksamkeit von Laufen ist mittlerweile nachgewiesen. In diesem Buch werden neben Grundlagen auch die Besonderheiten in der Anwendung bei einzelnen Störungsbildern beschrieben. Im letzten Kap. 12 werden aber auch die Grenzen (vgl. Untertitel!) aufgezeigt; denn Laufen kann auch selbst zur Sucht werden ...

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Trend: Breitensport für die Therapie nutzbar gemacht
Solide: Grundlagen, Praxis und Grenzen
Praxisbezogen: Praktische Schritte zur Lauftherapie, störungsbildbezogen
Content Level » Professional/practitioner
Stichwörter » Affektstörung - Aktivierungstraining - Ausdauersport - Depression - Essstörung - Extremsport - Gesundheitsförderung - Joggen - Körpererfahrung - Lauftherapie - Motivation - Persönlichkeitsstörung - Psychotherapie - Rehabilitation - Ressourcenorientierung - Selbstmanagement - Soziotherapie - Sportpsychologie - Sportpädagogik - Sportsucht - Störungsbild - Suchterkrankungen - Walking
Verwandte Fachbereiche » Klinische Psychologie
Inhaltsverzeichnis
1 Psychotherapie, Sporttherapie, Lauftherapie – worüber reden wir? 1

1.1 Psychotherapie – wo sehen wir Anknüpfungspunkte? 3
1.2 Sporttherapie 4
1.3 Lauftherapie 5
1.3.1 Das Paderborner Modell – Ein Rahmenmodell lauftherapeutischen Handelns 6
1.3.2 Ziele und Teilziele der Lauftherapie 7
1.3.3 Der organisatorische Rahmen des Paderborner Modells 8
1.3.4 Das DLZ-Standardlaufprogramm 9
1.3.5 Die Besonderheit der Rückmeldungen durch den Lauftherapeut 10
1.3.6 Laufen als Gruppentherapie 11
1.3.7 Lauftherapie und Beratung 11
1.4 Zusammenfassung 12
Literatur 13

2 Wirkungen von Ausdauerlaufen auf körperliche Parameter 15

2.1 Wirkung von Laufen auf das Herz-Kreislauf-System 16
2.2 Wirkung von Laufen auf die Lunge 17
2.3 Wirkung von Laufen auf das Körpergewicht 18
2.4 Wirkung von Laufen auf verschiedene Anpassungsprozesse 19
Literatur 20

3 Wirkungen von Ausdauerlaufen auf psychische Parameter 28

4 Ausdauerlauf als Therapie – der aktuelle Stand der Forschung 29

4.1 Übersicht vorliegender Studien zum Thema Lauftherapie 32
4.1.1 Blumenthal et al. (2007) 32
4.1.2 Brené et al. (2007) 33
4.1.3 Dunn et al. (2005) 34
4.1.4 Haff mans et al. (2006) 35
4.1.5 Knubben et al. (2007) 36
4.1.6 Nabkarson et al. (2005) 36
4.1.7 Neumann, Frasch (2008) 38
Literatur 38

5 Mit Ausdauerlaufen beginnen – erste Schritte, die nicht schwerfallen müssen 41

5.1 Bevor man mit dem Laufen beginnt 42
5.2 Ein kleines Aufwärmprogramm 43
5.3 Wo sollte man laufen? 43
5.4 Wie schnell sollte man laufen ? 44
5.5 Nach der Trainingseinheit 45
5.6 Ein Lauftagebuch führen 45
5.7 Trainingsmethoden 46
5.7.1 Dauermethode 46
5.7.2 Intervallmethode 46
5.7.3 Wiederholungsmethode 47

6 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von Depressionen 49

6.1 Indikation 50
6.2 Lauftherapie bei Depressionen – zum Stand der Forschung 52
6.3 Übersicht vorliegender Wirkungsstudien zum Thema Lauftherapie bei Depressionen 53
6.3.1 Daley (2008) 53
6.3.2 DGPPN (2009) 54
6.3.3 Dirmaier et al. (2010) 55
6.3.4 Mead GE et al. (2010) 55
6.3.5 NICE (2009) 56
6.3.6 Perraton et al. (2009) 56
6.4 Mögliche Wirkmechanismen von Lauftherapie bei Depressionen 57
6.5 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauftherapie bei Depressionen 59
Literatur 61

7 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von Essstörungen 63

7.1 Indikationen 66
7.1.1 Übergewicht und Adipositas 66
7.1.2 Anorexia und Bulimia nervosa 68
7.2 Bewegung und Sport bei Adipositas – zum Stand der Forschung 69
7.3 Übersicht vorliegender Studien zum Thema Sport bei Adipositas 70
7.3.1 Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) (2007) 70
7.3.2 DAG (2003) 71
7.3.3 RKI (2005) 72
7.3.4 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (2009) 72
7.3.5 ACSM (2009) 74
7.3.6 Hauner & Berg (2000) 74
7.4 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauftherapie bei Adipositas 75
7.5 Lauf- und Bewegungstherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa – zum Stand der Forschung 77
7.6 Übersicht vorliegender Studien zum Thema Lauf- und Bewegungstherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa 79
7.6.1 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
(AWMF) (2006) 79
7.6.2 NICE (2004) 80
7.6.3 American Psychiatric Organisation (APA) (2006) 81
7.6.4 Bratland-Sanda et al. (2010) 82
7.6.5 Bratland-Sanda et al. (2010) 83
7.6.6 Thien et al. (2000) 85
7.7 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauf- und Bewegungstherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa 86
Literatur 87

8 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von Suchterkrankungen 89

8.1 Suchterkrankungen 90
8.2 Bewegung und Sport bei Suchterkrankungen – zum Stand der Forschung 92
8.3 Übersicht vorliegender Wirkungsstudien zum Thema Bewegung und Sport bei Suchterkrankungen 93
8.3.1 AWMF (2006) 93
8.3.2 AWMF (2005) 94
8.3.3 American Psychiatric Association (APA) (2006) 95
8.3.4 RKI (2008) 96
8.3.5 Broocks (2005)/Brooks (2008) 96
8.3.6 Broocks & Meyer (2009) 98
8.4 Lauftherapie bei Suchterkrankungen – zum Stand der Forschung 99
8.5 Übersicht vorliegender Evaluationsstudien zum Thema lauftherapeutische Intervention bei Suchterkrankungen 100
8.5.1 Legl (2004) 100
8.5.2 Bartmann (2009) 102
8.5.3 Schay et al. (2006) 102
8.6 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauftherapie bei Suchterkrankungen 103
Literatur 105

9 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von Persönlichkeitsstörungen 107

9.1 Bewegung und Sport bei Persönlichkeitsstörungen bzw. weiteren psychopathologischen Indikationen – zum Stand der Forschung 110
9.2 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauftherapie bei Persönlichkeitsstörungen 111
Literatur 113

10 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von Krebserkrankungen 115

10.1 Sport und Lauftherapie bei Lungenkrebs – zum Stand der Forschung 118
10.2 Übersicht vorliegender Studien zum Thema Lauftherapie bei Lungenkrebs 120
10.2.1 Barinow-Wojewódzki et al. (2008) 120
10.2.2 Spruit et al. (2006) 121
10.2.3 Riesenberg et al. (2009) 121
10.2.4 Wall (2000) 122
10.2.5 Jones et al. (2008) 123
10.2.6 Jones et al. (2010) 124
10.2.7 Cesario et al. (2007) 125
10.2.8 Lee et al. (1999) 125
10.2.9 Temel et al. (2009) 126
10.2.10 Coups et al. (2009) 127
10.3 Sport und Lauftherapie bei Brustkrebs – zum Stand der Forschung 128
10.4 Übersicht vorliegender Studien zum Thema Lauftherapie bei Brustkrebs 128
10.4.1 Segal et al. (2001) 128
10.4.2 Sprod et al. (2010) 129
10.4.3 May et al. (2008) 130
10.4.4 Matthews et al. (2006) 131
10.4.5 Courneya et al. (2007) 132
10.4.6 Pinto et al. (2005) 133
10.5 Praktische Hinweise zum Einsatz von Lauftherapie bei Krebserkrankungen 134
Literatur 136

11 Lauftherapie in der praktischen Behandlung von koronarer Herzerkrankung (KHK) und chronischem Bluthochdruck 139

11.1 Bewegung und Sport bei koronarer Herzerkrankung (KHK) – zum Stand der Forschung 141
11.2 Übersicht zu Wirkungsstudien zum Thema Lauftherapie bei koronarer Herzerkrankung (KHK) 143
11.2.1 Hasnain et al. (2010) 143
11.2.2 Eshah (2009) 144
11.2.3 Cassar et al. (2009) 144
11.3 Bewegung und Sport bei Bluthochdruck – zum Stand der Forschung 145
11.4 Übersicht zu Wirkungsstudien zum Thema Lauftherapie bei Bluthochdruck 146
11.4.1 Williams (2008) 146
11.4.2 Kokkinos et al. (2009) 147
11.4.3 Bhatt et al. (2007) 147
11.4.4 Khan et al. (2009) 148
11.5 Hinweise zur praktischen Umsetzung von Lauftherapie bei koronarer Herzerkrankung (KHK) und Bluthochdruck 149
Literatur 152

12 Kontraindikationen für ausdauerndes Laufen 153

12.1 Sportsucht und Laufsucht 154
12.1.1 Symptome von Laufsucht 155
12.1.2 Physiologische Zugänge 157
12.1.3 Suchtpersönlichkeit 158
12.1.4 Komplexere Modelle 159
12.2 Zusammenfassung 162
Literatur 163

Stichwortverzeichnis 165



Leseprobe:

Vorwort
»Ich bin müde und abgespannt! Eigentlich möchte ich nur noch meine Ruhe haben.«
Dies oder Ähnliches wird so mancher nach einem harten Arbeitstag, aber auch in oder
nach kritischen Lebensereignissen (z.B. Erkrankungen) gedacht oder zu sich gesagt haben.
Vielleicht kann man seiner Müdigkeit oder Abgespanntheit ja »davonlaufen« bzw.
durch Laufen zur Stimmungsaufhellung beitragen. Vielleicht ist es möglich, Erkrankungen
wirksamer oder besser therapieren zu können, indem man lauft, therapeutische
Maßnahmen in die Rehabilitation integriert bzw. systematisch anwendet? Genau dieser
Frage gehen die beiden Autoren schon seit geraumer Zeit nach. Und deshalb haben wir
uns dazu entschlossen, dieses Buch zu schreiben.
Unser zentrales Anliegen ist es sowohl profunde, wissenschaftliche Erkenntnisse und
empirische Evidenzen zu prüfen als auch und vor allen Dingen, diese Erkenntnisse unmittelbar
für die Praxis aufzubereiten. Dies entspricht unserer Auff assung von modernen
wissenschaft lichen Arbeiten. In unserem Läuferalltag begegnen uns immer wieder
subjektive Theorien oder Mythen über die Wirkung des Laufens, die dann auch gerne
populär publiziert werden. Hier wollen und müssen wir einerseits als Wissenschaft ler
und andererseits aber auch als Praktiker immer besonders aufpassen, denn es wäre fatal,
Empfehlungen über eine Interventionspraxis zu verfassen, ohne dass diese auf einer
seriösen Datengrundlage basieren würden.
Wir hoffen, dass dieses Buch zu einem regen Austausch über das Laufen im Allgemeinen
und das Dauerlaufen im Speziellen führt und dass die hier diskutierten therapeutischen
Wirkungen dazu beitragen, dass das ausdauernde Laufen zunehmend mehr Berücksichtigung
in der Sporttherapie erhält.
Gerade in diesem Punkt hoffen wir, mit diesem Buch mehr Klarheit geschaffen zu haben.
Auch wenn uns bewusst ist, dass an der ein oder anderen Stelle noch weiterer Forschungsbedarf
herrscht!
An der Entstehung dieses Buches haben viele Menschen einen großen Anteil, denen
wir auf diese Weise danken möchten. Wir danken in erster Linie unseren Mitarbeiterinnen
Ina Blazek und Jasmin Braun, die uns nicht nur redaktionell, sondern auch inhaltlich
sehr geholfen haben. Besonderer Dank gilt Frau Radecki, Frau Janke und Frau
Arndt vom Springer-Verlag, die uns hervorragend in der Umsetzung dieser Buch-Idee
unterstützt haben.

Oliver Stoll & Heiko Ziemainz
Halle und Erlangen, im Juni 2011