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Land unter!? populäre 

Musik und Religionsuntenicht
Land unter!?
populäre

Musik und Religionsuntenicht




Everding, Matthias

Waxmann
EAN: 9783893258369 (ISBN: 3-89325-836-1)
388 Seiten, Januar, 2000

EUR 25,05
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie muß Religionsunterricht heute aussehen, wenn er die Jugendlichen wirklich noch erreichen soll? Religionsunterricht, der von den Jugendlichen nicht nur geduldet oder vielleicht ans Sympathie für den jeweiligen Fachlehrer hingenommen wird, sondern der zunächst einmal sprachlich verstanden wird und im weitesten Sinne etwas bewegen, vielleicht auch helfen kann?



In dem Bemühen, auf diese Frage eine persönliche, möglichst konkrete Antwort zu finden, liegt die Intention dieser Arbeit. Beinahe zwangsläufig wird die Kluft zwischeu Theorie und Praxis des Religionsunterrichts sichtbar. Beobachtungen aus dein Schulalltag werden in diesem Buch in einen übergeordneten Zusammenhang gestellt, theoretisch-didaktische Überlegungen eher kritisch und "schulpraktisch" überdacht.



Eine stärkere Beachtung der Populären Musik- bietet die Chance, die Sprachlosigkeit im Religionsunterricht zumindest teilweise zu überwinden. Dabei wird diese Musik zum einen als Ausdrucksmittel gesehen, durch das Jugendliche sich indirekt mitteilen oder darstellen können, zum anderen auch als Medium für den Unterricht, das neue, kreative Kommunikationsforrnen ermöglicht.



Damit Populäre Musik, nicht nur kurzfristig didaktisch vereinnahmt wird, sind methodische Konsequenzen erforderlich. hierzu stellt der Autor verschiedene Möglichkeiten der Behandlung von deutschsprachigen Rocksongs im Unterricht anhand konkreter Beispiele ausführlich vor.



Dr. Matthias Everding, 1959 in Münster geboren, ist seit 1985 im Schuldienst und unterrichtet Musik, katholische Religion und Deutsch an einer Realschule im Münsterland. Der Autor ist Referent zu Themen wie "Religiöse Elemente in der Populären Musik", "Unsichtbare Religionen" und "Unsichtbare Religionen" Außerdem ist er Redaktionsmitglied des Materialbriefs "PuR - Popularmusik und Religion".
Rezension
"In der Arbeit geht es jedoch um mehr als Religionsunterricht und Schule. Im Mittelpunkt stehen Kommunikationsprobleme zwischen Generationen und Rollenträgern, zwischen LehrerInnen und SchülerInnen.[...] Religiöse Sprachlosigkeit hat sich längst eingestellt,[...]. Der spannendste Teil beginnt [...] mit der Frage , wie sich der Verfasser denn eine Überwingdung der Sprachlosigkeit vorstellt. Den Symbolgehalt der Musik sieht er als Chance, wenn sie zunächst von PädagogInnen als Ausdrucksform wahr- und ernstgenommen wird.[...] Der Verfasser bietet dazu eine Reihe konkreter Modelle, wie Populäre Musik im Religionsunterricht als Medium gegen Sprachbarrieren aufgegriffen werden kann und neue, kreative und selbstbestimmte Kommunikationsformen ermöglicht.[...] Das Kernthema Kommunkation, die Erdung in der Praxis und die sehr konkreten Anregungen machen das Buch nicht nur für Religionsdidaktiker in Theorie und Praxis lesenswert, sondern auch für Medienpädagogen."
(Aus: medien praktisch 4/2000; pp. 71–72)



"[...] liegt der besondere Wert der Arbeit darin, dass sie im Theorie-Praxis-Verhältnis angesiedelt ist und Erfahrungen und Aspekte der alltäglichen Begegnung mit Jugendlichen in die Theoriediskussion einbringt.[...] In dieser Hinsicht leistet die Publikation einen wichtigen Beitrag.[...] Religiöse Prozesse – so die These des Verfassers – entfalten sich in der Kommunikation. Diese Zusammenhänge werden vom Autor eingehend und praxisorientiert dargelegt.[...] Jeder Unterrichtende, der sich von dem Ergebnis der Erfahrungen und Ausführungen Everding überzeugen lässt, wird gewiss die Chance nutzen, die in der Einbeziehung der behandelten Medien für den Religionsunterricht liegt. Wer sich auf diesem Gebiet noch nicht hinreichend auskennt und der Einführung und Anleitung bedarf, wird in der vorliegenden Arbeit eine große Hilfe und Ermutigung zu eigenen Unterrichtsversuchen finden. Darüber hinaus hat M. Everding Überlegungen angestellt und Vorschläge unterbreitet, die die Diskussion um die zukünftige Gestalt des Religionsunterrichts um wesentliche Aspekte bereichern wird."
(Prof. Dr. Paul Schladoth in "Kirche und Schule" Nr. 116, Dezember 2000; 27. Jg.; pp. 12–14.)

Auf [...] neuere Publikationen soll abschließend noch hingewiesen werden, die sowohl für die eigene Lektüre als auch für die religionsunterrichtliche Praxis gewinnbringend sein können. Die deutlich religionspädagogisch angelegte Dissertation von Matthias Everding mit dem Titel "Land unter!?" enthält neben theoretischen Klärungen und Analysen einen recht umfangreichen Teil mit grundsätzlichen und exemplarischen Ausführungen zum Umgang mit Popmusik im Religionsunterricht.Everding gibt hier hilfreiche Hinweise z. B. zur Interpretation von Songs, zu Auswahlkriterien und methodischen Möglichkeiten, die über jene in den meisten bisherigen Veröffentlichungen hinaus gehen [...]
Aus: Katechetische Blätter. 3/2001.

Grundsätzlich konstatiert Everding eine "religiöse Sprachlosigkeit" sowohl bei Lehrern wie bei Schülern, die zu einem grundlegenden Problem, zur eigentlichen Krise des Religionsunterrichts würde (Kap.4). Im Einsatz populärer Musik sieht Everding eine Möglichkeit, diese Sprachlosigkeit zu überwinden. [...] "Land unter!?" ist ganz sicher ein hilfreiches Buch für all diejenigen, die sich erstmalig mit dem Einsatz von Rock- und Popmusik im Religionsunterricht befassen. Es gibt auch den Lehrerinnen und Lerhern, die dies schon länger tun, vielfältig Gelegenheit, den eigenen Standpunkt schadienlich zu reflektieren, ggf. zu reviedieren oder zu bestätigen. Nahezu unentbehrlich der Praxisteil mit Songs [...] Everdings Auswahl [leistet] gute Dienste: Sie gibt werrvolle methodische und didaktische Hilfestellungen, wie Songs im Religionsunterricht genutzt werden können.
Aus: INFO. Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer Bistum Limburg. 30.Jhg. 2/2001. S. 157.
Inhaltsverzeichnis
1. Exposition

1.1 Orientierung in einer Mediengesellschaft
1.2 Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Jugendlichen und "Kirche"
1.3 Anfragen eines Religionslehrers an die Religionspädagogik
1.4 Schulischer Alltag und Reformbemühungen
1.5 Chancen

2. Ausgangspunkt 1: Religiöse Sozialisation und Religionsdidaktik

2.1 Der Jugendliche als Subjekt
2.1.1 Welcher Jugendliche ist eigentlich gemeint?
2.1.2 Individualisierung als Aufgabe und Chance
2.1.3 Die möglichst umfassende Wahrnehmung der Lebenswelt als Schlüssel zum Verständnis des einzelnen Jugendlichen

2.2 Religiöse Sozialisation im Jugendalter
2.2.1 Die Basis der religiösen Sozialisation ist zerbrochen
2.2.2 Entkirchlichung bedeutet nicht Säkularisierung
2.2.3 Jugendliche unterscheiden zwischen Kirche und Religion
2.2.4 Das Gottesbild verändert sich in der Jugend
2.2.5 Unterschiedliche Gottesbilder bei Mädchen und Jungen
2.2.6 Religionsstile Jugendlicher
2.2.7 Religion wird zu einer individuellen Leistung
2.2.8 Moratorium als Chance zur Neuorientierung
2.2.9 Religiöse Lemprozesse suchen sich eigene Wege
2.2.10 Konsequenzen für den Religionsunterricht
Exkurs: Samplekultur

2.3 Aufgabenstellungen der gegenwärtigen Religionsdidaktik

2.3.1 Abgesang auf die korrelativen Religionsdidaktik?
2.3.1.1 Grenzen der Korrelationsdidaktik
2.3.1.2 Korrelation als andauernder Prozeß
2.3.1.3 Korrelative Ansatzpunkte in der Lebenswelt der Jugendlichen

2.3.2 Möglichkeiten einer Symboldidaktik
2.3.2.1 Symboldidaktik als Ergänzung der"religiösen Sprache"
2.3.2.2 Grenzen einer Symboldidaktik
2.3.2.3 Zeichen und gemalte Ausdrucksforinen der Jugendlichen als Ausgangspunkt einer Symboldidaktik

2.3.3 Aktuelle subjektorientierte religionspädagogischeElemente
2.3.3.1 Grundüberlegungen zu einem subjektorientierten Ansatz im Religionsunterricht
2.3.3.2 Begleitung statt Erziehung?
2.3.3.3 "Choreographie des Unterrichts"
2.3.3.4 Die Rolle des Lehrers
2.3.3.5 Wahrnehmung und Erfahrung
2.3.3.6 Möglichkeiten, Ziele und Grenzen eines subjektorientiertenUnterrichts

3. Ausgangspunkt 2: Jugendkulturen und Populäre Musik

3.1 Bedeutung und Einfluß der Jugendkulturen
3.1.1 Definition und Geschichte der Jugendkulturen
3.1.2 Milieus und Szenen der Jugendkulturen
3.1.3 Kommerzialisierung der Jugendkulturen
3.1.4 Jugendkulturelle Szenen als Religionsersatz
3.1.5 Jugendkulturen als religionspädagogisches "Lemfeld"?
3.2 Jugend und Populäre Musik
3.2.1 Zum Verhältnis Jugend und Musik
3.2.2 Funktionen Populärer Musik für Jugendliche
3.2.3 Zusammenfassung: Möglichkeiten und Gefahren des Musikkonsums Jugendlicher

4. Kommunikationsschwierigkeiten im Religionsunterricht

4.1 Kommunikationshindemisse in der Schule
4.1.1 Die vier Seiten einer Nachricht
4.1.2 Störungen der kommunikativen Ausgangslage in der Schule
4.1.3 Auswirkungen der Störungen auf die unterrichtliche Kommunikation

4.2 Wahrnehmung als "Vorstufe" der Kommunikation
4.2.1 Wahmehmungskompetenz im Religionsunterricht
4.2.2 Symbole und Chiffren der Jugendlichen
4.2.3 Bedeutung der "Vorphase" des Unterrichts
4.2.4 Musikpräferenz als Mittel der Selbstdarstellung Jugendlicher
4.2.5 Umgang mit Musikpräferenzen und Postferenzen

4.3 "Inflation der Worte" ?
4.3.1 Sprachlose Religionslehrer?
4.3.2 Die Alltagsprache der Jugendlichen
4.3.3 Gibt es eine religiöse Sprache?
4.3.4 Religiöse Sprache aus der Sicht Jugendlicher
4.3.5 Religiöse Sprachlosigkeit

4.4 Kommunikationsstrukturen im Religionsunterricht
4.4.1 Der Lehrer als Sender und Empfänger
4.4.2 Der Schüler als Empfänger und Sender
4.4.3 Populäre Musik als Medium

5. Populäre Musik in der Schule

5.1 Versuch einer Definition

5.2 Populäre Musik im Musikunterricht
5.2.1 Aufnahme und Umsetzung der Populären Musik in der Musikpädagogik
5.2.2 Kritik an der "Thematisierung" Populärer Musik im Musikunterricht
5.2.3 Populäre Musik führt zu einer stärkeren Handlungsorientierung
5.2.4 Ziele eines handlungsorientierten Musikunterrichts

5.3 Populäre Musik in der Jugendarbeit

6. Populäre Musik im Religionsunterricht

6.1 Musikbezogene Unterrichtsinhalte und Methoden im Religionsunterricht
6.1.1 Die Religionspädagogik entdeckt Populäre Musik als mögliche Ausdrucksform jugendlicher Religiosität
6.1.2 Populäre Musik in der Religion: Christliche Popmusik, Neue Geistliche Lieder oder "SacroPop"
6.1.2.1 Geschichtlicher Überblick zur Entwicklung der christlichen Popmusik und des Neuen Geistlichen Liedes
6.1.2.2 Christliche Popmusik und Neue Geistliche Lieder erreichen nur selten Jugendliche

6.2 Populäre Musik und Religion
6.2.1 Religion in der Popkultur
6.2.2 Religiöse Elemente in den Songtexten und Präsentationsformen Populärer Musik

6.3 Musikpräferenzen als Seismograph "augenblicklicher Befindlichkeiten"

6.3.1 Die Sehnsucht nach Ekstase - Die Techno-Szene
6.3.1.1 Geschichte der Techno-Musik
6.3.1.2 Begleiterscheinungen und Umfeld der Techno-Szene
6.3.1.3 Das Phänomen"Techno" aus religionspädagogischer Sicht
6.3.1.4 Kritik an der Techno-Szene

6.3.2 Das Bedürfnis nach eigenen, neuen Ausdrucksforrnen - Die HipHop-Kultur
6.3.2.1 Geschichte der HipHop-Kultur
6.3.2.2 Rap als Ausdrucksmöglichkeit Jugendlicher

6.3.3 Katharsis durch Lautstärke? - Heavy Metal
6.3.3.1 Geschichte und Stilrichtungen des Heavy Metal
6.3.3.2 Lärm als Soundwall
6.3.3.3 Heavy Metal und Gewalt
6.3.3.4 Bewertung des Heavy Metal aus religionspädagogischer Sicht

6.3.4 Das Bedürfnis nach Orientierung - Der "Starkult"
6.3.4.1 Begriffserklärung: Stars - Idole - Vorbilder
6.3,4.2 Sakralisierungstendenzen im Fanverhalten
6.3.5 Bedeutung einer Auseinandersetzung mit Stilrichtungen Populärer Musik aus religionspädagogischer Sicht

6.4 Bedeutung von Text und Sprache in der Populären Musik
6.4.1 Ausgesuchte Popsongs helfen Sprachlosigkeit zu überwinden
6.4.2 Popsongs als emotionale, "biographische Schlüssel"
6.4.3 Vorteile deutschsprachiger Popsongs im Religionsunterricht

6.5 Schwierigkeiten bei der Interpretation ausgewählter Song-Texte der Populären Musik
6.5.1 Popsongs sind gewollt subjektiv und interpretationsoffen
6.5.2 Ansätze der Bilddidaktik helfen beim didaktischen Umgang mit Popsongs

6.6 Methodische Vorüberlegungen zur Vorstellung Populärer Musik im Religionsunterricht

6.7 Kriterien für die Auswahl bestimmter Songs

6.8 Deutschsprachige Songs aus dem Bereich der Populären Musik im Religionsunterricht

6.8.1 HERBERT GRÖNEMEYER -"Land unter"
6.8.1.1 Informationen zu dem Sänger HERBERT GRÖNEMEYER
6.8.1.2 Grundsätzliche Gedanken zur religiösen Dimension des Textes (statt einer Interpretation)
6.8.1.3 Grundsätzliche Schwierigkeiten bei der Interpretation Populärer Musik
6.8.1.4 Zur Musik von"Land unter"
6.8.1.5 Hinweise zur methodischen Umsetzung des Songs im RU

6.8.2 RIO REISER -"Irrlicht"
6.8.2.1 Zur Person RIO REISER
6.8.2.2 Der religiöse Bezug des Textes
6.8.2.3 Zur Musik von "lrrlicht"
6.8.2.4 Hinweise zur methodischen Umsetzung des Songs im RU

6.8.3 SABRINA SETLUR -"Das will ich sehen"
6.8.3.1 Zur Person SABRINA SETLUR
6.8.3.2 Der religiöse Bezug des Textes
6.8.3.3 Zur Musik von"Das will ich sehen"
6.8.3.4 Hinweise zur methodischen Umsetzung des Songs im RU

6.8.4 DAS AUGE GOTTES -"Gibt es einen Gott im Himmel?"
6.8.4.1 Zur Band DAS AUGE GOTTES
6.8.4.2 Der religiöse Bezug des Textes
6.8.4.3 Zur Musik von"Gibt es einen Gott im Himmel?"
6.8.4.4 Hinweise zur methodischen Umsetzung des Songs im RU

6.8.5 DIE TOTEN HOSEN -"Die zehn Gebote"
6.8.5.1 Zur Band DIE TOTEN HOSEN
6.8.5.2 Der religiöse Bezug des Textes
6.8.5.3 Zur Musik von"Die zehn Gebote"
6.8.5.4 Hinweise zur methodischen Umsetzung des Songs im RU

6.9 Religiöse Aussagen und Anspielungen in englischsprachigen Rock- und Popsongs

7. Untersuchung zur Rezeption deutschsprachiger Rocksongs im Religionsunterricht

7.1 Zur Methode der relativ offenen Meinungsbefragung bei den Jugendlichen

7.2 Vorinformationen zu den befragten Klassen

7.3 Auswertung der schriftlichen Äußerungen der Jugendlichen
7.3.1 Religiöse Entwicklung der befragten Jugendlichen
7.3.2 Religiöse Überzeugungen und Stellungnahmen
7.3.3 Einstellung zur Kirche

7.4 Beurteilung der Songs
7.4.1 Beurteilung: DAS AUGE GOTTES - Gibt es einen Gott im Himmel?
7.4.2 Beurteilung: SABRINA SETLUR - Das will ich sehen
7.4.3 Beurteilung: HERBERT GRÖNEMEYER - Land unter
7.4.4 Beurteilung: RIO REISER - Irrlicht

7.5 Abschließende Beurteilung der Wertungen der Jugendlichen

7.6 Religiöse "Wahrnehmungen" und "Erfahrungen" in den Äußerungen der Jugendlichen

8. Zusammenfassende Thesen
12 abschließende Thesen

9. Anhang: Befragung von 47 Jugendlichen

Bibliographie
Discographie

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