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Krisen und Soziologie Krisen in modernen Gesellschaften
Krisen und Soziologie
Krisen in modernen Gesellschaften




Johannes Kiess, Jenny Preunkert, Martin Seeliger, Joris Steg (Hrsg.)

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783779969426 (ISBN: 3-7799-6942-4)
269 Seiten, paperback, 15 x 23cm, April, 2023

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Soziologie hat sich historisch als Krisenwissenschaft konstituiert und etabliert. Trotz dieses historischen Ursprungs und des andauernden Bezugs der Soziologie auf Krisen in modernen Gesellschaften hat sich innerhalb der Disziplin weder ein einheitliches Verständnis noch eine allgemeingültige Definition von Krise herausgebildet. Eine Bestandsaufnahme und fachweite Debatte, die unterschiedliche Positionen und Perspektiven gegenüberstellt, fehlt. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Sammelband forschungslogische, methodische und theoretische Zugänge zusammengeführt. Zudem stehen Ursachen, Verläufe und Folgen von Krisen sowie deren politische, soziale und kulturelle Konstruktion im Zentrum.

Johannes M. Kiess, Jg. 1985, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität Siegen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind industrielle Beziehungen, politische Soziologie (insb. Rechtsextremismus), politisches Framing sowie Europaforschung.

Jenny Preunkert, Dr., hat die Vertretungsprofessur mit Schwerpunkt Vergleichende Soziologie am Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen inne.

Martin Seeliger, PD Dr., leitet die Abteilung »Wandel der Arbeitsgesellschaft« am Institut für Arbeit und Wirtschaft in Bremen.

Joris Steg, Dr., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal.
Rezension
Finanz-, Wirtschafts-, Staatsschulden- und Eurokrise, Flüchtlings-Krise, Demokratie-Krise, Klimakrise, Corona-Krise, Energiekrise ... - Krisen sind in der Moderne geradezu allgegenwärtig und omnipräsent. Überall umgeben uns Krisen, allenthalben leben wir in einem Krisen-Zeitalter. Tatsächlich existiert wohl kaum ein anderer Begriff, der in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart den wissenschaftlichen, politischen, medialen und öffentlichen Diskurs in vergleichbarer Weise prägt. Mithin werden Krisen daher als Dauer- oder Normalzustand angesehen, der Ausnahmezustand gilt als Normalfall. Was aber ist eigentlich eine Krise und wie lassen sich Krisen soziologisch fassen? Darum geht es in diesem Sammelband: Krisen erkennen, Krisen analysieren: die Soziologie in Zeiten multipler Krisenkonstellationen. Aus soziologischer Perspektive und auf einer grundsätzlichen Ebene befasst sich der Band mit Krisen, er führt unterschiedliche theoretische Positionen und methodische Zugänge zum Phänomen Krise zusammen und diskutiert diese unter anderem am Beispiel der aktuellen Krisen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Soziologie | Krise | Pandemie | COVID-19 | Sozialer Wandel | Gesellschaft | Corona | Sozialstruktur | Zeitdiagnose | Individualisierung | Krisenbewegung | Gewerkschaft | Arbeit | Arbeitsmarkt | Eurokrise | Coronakrise | Demokratie | Krisenwissenschaft | Verschwörungserzählung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Krisen erkennen, Krisen analysieren:
die Soziologie in Zeiten multipler Krisenkonstellationen
Johannes Kiess, Jenny Preunkert, Martin Seeliger, Joris Steg 7

I. Krisen erkennen 21

Alles Krise, oder was? Ein Beitrag zur Begriffsschärfung und Erfassung heutiger Krisen
Tjorven Harmsen, Oliver Ibert 22

Krisen als Schlüsselthema für die Entwicklung der Soziologie. Über die Relevanz einer besonderen Interdependenz
Joris Steg 41

Krise und Kritik. Das schwierige Geschäft soziologischer Zeitdiagnose
Hans-Peter Müller 63

Krisenframes und Krisen framen. Zur politischen Soziologie der Krise
Johannes Kiess 79

Was leistet das Konzept der Legitimationskrise?
Ulf Bohmann 98



Krise und Konflikt. Spannungen zwischen Wissenschaft und Demokratie in der Corona-Pandemie
Alexander Bogner 118

Mobilität, Krise, Kontingenz
Heidrun Friese 138

Eurokrise und Coronakrise im Vergleich. Warum in der Corona-Pandemie Gemeinschaftsanleihen eingeführt wurden
Jenny Preunkert, Georg Vobruba 163

Spielarten der Krisenbewältigung. Formen der Arbeitsmarktanpassung in europäischen Beschäftigungsregimen
Sven Broschinski 183

Gewerkschaften in der Transformationskrise. Die Imagination von Zukunftsszenarien der Dekarbonisierung, Digitalisierung und europäischen Integration aus arbeitspolitischer Perspektive
Janis Ewen, Marvin Hopp, Martin Seeliger 207

Krise und Krisenbewegung
Nils Kumkar 229

Im Schatten der Individualisierung. Jugend als Krise, Verschwörungsglaube als Heil?
Kazim Celik, Marius Dilling, Johannes Kiess 245

Die Autorinnen und Autoren 268