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Umschlagtext
Erziehung im beginnenden 21. Jahrhundert bedarf der Reflexion ihrer konstitutiven demokratischen Bestimmung. Die demokratische Ausrichtung der Gesellschaft – und damit der Erziehung – ist kein garantiertes Naturgesetz.
Die Beschäftigung mit Korczaks konstitutioneller Pädagogik führt unmittelbar in die Grundfrage unserer politischen Ordnungsvorstellung und zu den Bedingungen gelingender Demokratie. Dieser Band fasst die Beiträge eines Korczak-Symposiums an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie einige ergänzende Aufsätze zusammen. Sie sollen möglichst viele Leserinnen und Leser anregen mit Janusz Korczak ins Gespräch zu gehen. Das Herausgeberteam: Ulrich Bartosch, Prof. Dr., Professor für Pädagogik an der Fakultät für Soziale Arbeit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Agnieszka Maluga, M.Edu., Dipl. Sozialpädagogin (FH), wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Kiel. Christiane Bartosch, M.A., Kunsthistorikerin und Pädagogin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Bildung in inklusiven und heterogenen Klassen". Michael Schieder, B.A. Kindheitspädagogik, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Bildung in inklusiven und heterogenen Klassen". Rezension
Dieser Band dokumentiert die Beiträge eines Korczak-Symposiums an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, in dem die Bedeutung von Erziehung für eine demokratische Kultur und Gesellschaft aus der Perspektive Janusz Korczaks erörtert wird. Der polnisch-jüdische Kinderarzt, Schriftsteller und Pädagoge Janusz Korczak, 1878 geboren, 1942 zusammen mit den Kindern aus dem Waisenhaus in der Warschauer Krochmalna 92 ermordet, ist einer der bedeutendsten Reformpädagogen des 20. Jhdts, der auch gesellschaftskritisch gewirkt hat, u.a. als Pionier der Kinderrechte. Erziehung hat es also stets mit Erziehung zu Demokratie und Menschenrechten zu tun. Die Liebe zum Kind wird bei Korczak als Achtung vor dem Kind formuliert und praktikabel gemacht, er lotet die praktischen Möglichkeiten einer rechtlichen Gleichstellung von Kindern und Erwachsenen konsequent aus. Die Beschäftigung mit Korczaks konstitutioneller Pädagogik führt unmittelbar in die Grundfrage unserer politischen Ordnungsvorstellung und zu den Bedingungen gelingender Demokratie.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
Anmerkung der Herausgeber 19 „Ich weiß nicht” – Riskanz und Offenheit Jürgen Oelkers Korczaks Tagebuch und seine Pädagogik 23 Sigrid Tschöpe-Scheffler Risiko in der Erziehung 40 Ulrich Bartosch „Ich weiß nicht!“ Zum erziehungswissenschaftlichen Umgang mit Unsicherheit 47 „Ich bin ein konstitutioneller Pädagoge geworden” – Erziehung im Rahmen der Verfassung Friedhelm Beiner Janusz Korczaks Weg zur „Pädagogik der Achtung“ und Maria Falskas Beispiel einer „konstitutionellen Erziehung“ 59 Raingard Knauer Zur Bedeutung gemeinsamen Entscheidens in pädagogischen Einrichtungen 82 Renate Oxenknecht-Witzsch Heute ist Morgen – Konstitution und Partizipation 89 Siegfried Steiger „Muss Sein so sein?“ Anmerkung zu Janusz Korczaks Magna Charta Libertatis 93 „Ich habe Dich gefunden, mein Gott” – Reflexionen aus christlicher Perspektive Engelbert Groß Wenn Janusz Korczak beim Symposion auf der Kreuzung von Judentum und Christentum erblickt wird 105 Martin Obermeyer Konstitutionelle Pastoral? Impulse aus der Pädagogik Janusz Korczaks für die Pastoral 122 „Ich habe in meinem Leben einige hundert Bücher gelesen” – Mögliche Begegnungen Andreas Lischewski Macht und Ohnmacht der Erziehung. Ein Problemaufriss 133 Guido Pollak Janusz Korczak und Siegfried Bernfeld – zwei radikale Denker der Grenzen von Erziehung 149 Barbara Staudigl Das Kind als der Andere. Janusz Korczak und Emmanuel Lévinas – zwei große jüdische Denker zusammen gelesen 159 „ das zu sein, was es ist” – Inklusive Pädagogik Christina Schenz Gemeinsam leben in einer inklusiven Demokratie – Reflexionen zur Aktualität der Pädagogik von Janusz Korczak 169 Janusz Surzykiewicz Inklusionspädagogik im Lichte Janusz Korczaks 180 „sei eine Farbe in der Welt der Kinder” – Beobachtungen Peter Loebell Der Entwicklungsgedanke bei Janusz Korczak 207 Agnieszka Maluga Die Pädagogik Janusz Korczaks und ihre mögliche Bedeutung für die Begegnung mit dem sterbenden Kind 215 Tomáš Zdražil Salutogenese, pädagogische Phantasie und Spiritualität: aktuelle Aspekte des pädagogischen Denkens und Handelns von Janusz Korczak 225 Rudolf Prinz zur Lippe / Janusz Korczak Mensch und Welt bei Janusz Korczak – 3 Textfelder aus ‚Wie liebt man ein Kind’ 231 „Ich sei auch Jude, er aber sei Pole, Katholik” – Perspektiven aus Polen Edyta Januszewska Janusz Korczak and childrens’ rights – yesterday, today and tomorrow. An unaccompanied minor asylum-seeker in Poland 243 Jarosław Jęczeń Mass media in Janusz Korczak’s life. Inspirations for social work today 254 Tomasz Przesławski Die Rechtsträgerschaft des Kindes 262 Grußworte Werner Thole Grußworte zur Tagung 279 Josef Ammer Grußwort 281 Angaben zu den Autorinnen und Autoren 287 |