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Kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen Ein Therapiemanual 2., unveränderte Auflage
Kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen
Ein Therapiemanual


2., unveränderte Auflage

Angelika Lakatos, Hans Reinecker

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801709600 (ISBN: 3-8017-0960-4)
137 Seiten, kartoniert, 21 x 30cm, 2001

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Therapie von Zwangsstörungen gilt als ausgesprochen schwierig und mühsam. Dies hängt einerseits mit der Pathologie der Zwangsstörung und andererseits mit Problemen, die bei der konkreten Therapiedurchführung entstehen, zusammen.



Das Buch beschreibt konkret und praxisorientiert das verhaltenstherapeutische Vorgehen bei Zwangsstörungen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden kognitive Techniken, die im Detail aufgeführt werden. Das in der Praxis erprobte Vorgehen ist nach neuen theoretischen Befunden aufgebaut und wird durch zahlreiche Fallbeispiele erläutert. Praxisnahe Arbeitsmaterialien im Anhang des Bandes machen das Therapiemanual zu einer wertvollen Hilfe im Umgang mit Zwangspatienten.
Rezension
Zwanghafte psychische Störungen, Zwangsverhalten und Zwangsgedanken, beeinträchtigen nicht wenige Menschen wesentlich. Die Verhaltenstherapie, die (nicht nur) von der Tiefenpsychologie mit einiger Skepsis betrachtet wird, vermag in einigen Bereichen erstaunliche Erfolge aufzuweisen; der Bereich der Zwangsstörungen gehört dazu. Denn im Alltag der Welt sind Zwänge keineswegs so amüsant wie im Kino und auch unsere Schüler/innen sind nicht selten von so manchem "Tic" betroffen: "Im Kino sind Zwänge lustig. Wenn Melvin Udall alias Jack Nicholson den Badezimmerschrank öffnet, eines der etwa 50 sorgsam aufgestapelten, ungebrauchten Seifenstücke auspackt, sich damit unter kochendheißem Wasser wäscht und die Seife dann wegwirft, amüsieren sich die Kinobesucher. Der Filmheld vergißt nie, stets fünfmal den Schlüssel im Schloß der Wohnungstür herumzudrehen, und er geht nicht ohne sein Plastikbesteck aus dem Haus, denn die Angst, daß Messer und Gabel im Restaurant schmutzig sein könnten, beherrscht seine Gedanken. Die Fugen im Straßenbelag überspringt er konsequent, bis sein kleiner Hund, zum Ergötzen der Zuschauer, es ihm schließlich nachtut" (aus der Einleitung). - Bevor das Buch sich der Therapie zuwendet, beschreibt es im ersten Teil die theoretischen Hintergründe anschaulich und verständlich und geht auch kurz auf den Stand der Forschung ein. Weiterführende Literatur wird im Anhang auf 2 Seiten kommentiert genannt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

I Theoretischer Hintergrund

Kapitel 1: Beschreibung der Störung 13

1. Erscheinungsbild und Definitionskriterien 13
2. Erscheinungsformen, Untergruppen und Inhalte 15
2.1 Seltene Formen der Zwangsstörung 17
2.2 Häufigkeit der einzelnen Untergruppen 18
3. Epidemiologie und Verlauf 18
4. Klassifikation 19
5. Beziehung der Zwänge zu anderen Störungen
(Differentialdiagnostik und Komorbidität) 19
5.1 Zwänge und andere Achse I-Störungen 19
5.1.1 Zwänge und Phobien 19
5.1.2 Zwänge und Depressionen 20
5.1.3 Zwänge und Schizophrenie 20
5.1.4 Störungen des Zwangs-Spektrums 21
5.2 Zwänge und Persönlichkeitsstörungen 22

Kapitel 2: Ätiologiemodelle 23

1. Das Zwei-Faktoren-Modell 23
2. Das kognitiv-behaviorale Modell 24
2.1 Ergänzungen der Theorie bezüglich Zwangsgedanken 27
3. Theorie zur Netzwerkstruktur von Zwängen 28
4. Neurophysiologische Theorien 29

Kapitel 3: Stand der Therapieforschung 30

1. Wirksamkeit der Technik der Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) 30
2. Pharmakotherapie 31
2.1 Verhaltenstherapie und Pharmakotherapie im Vergleich 31
3. Ergebnisse zur Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie 32
4. Implikationen der Forschungsergebnisse und Empfehlungen für die Praxis. 33

II Therapie

Kapitel 4: Beziehungsgestaltung 38

1. Kontaktaufnahme im Erstgespräch 38
2. Mögliche Schwierigkeiten beim Erstkontakt 39
3. Die Beziehungsgestaltung im weiteren Therapieverlauf 40
3.1 In der Anfangsphase 40
3.2 Während der Intensivphase der Therapie 41
4. Problematische Interaktionsmuster 41

Kapitel 5: Motivations- und Zielklärung 43

1. Motivationale Ausgangslage 43
2. Zielklärung 43
3. Mögliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Motivation. 44

Kapitel 6: Problembezogene Informationserfassung und Verhaltensanalyse 46

1. Klinisches Interview 46
2. Strukturierte Interviews und Fragebögen 46
3. Verhaltensbeobachtung 47
4. Selbstbeobachtung 47
5. Diagnostik der familiären Eingebundenheit der Zwänge 49
6. Eine typische Verhaltensanalyse 49

Kapitel 7: Zwänge unter funktionaler Perspektive 52

1. Typische Funktionalitäten der Zwänge 52
1.1 Intrapsychische Funktionalitäten 52
1.2 Interpersonelle Funktionalität 54
2. Therapieplanung auf dem Boden der funktionalen Analyse 55

Kapitel 8: Durchführung spezieller Techniken 56

1. Einleitende Überlegungen 56
2. Verschiebung der Problemdefinition 57
2.1 Ziel 57
2.2 Durchführung 58
3. Vermittlung eines plausiblen Erklärungsmodells 60
3.1 Vermittlung des Erklärungsmodells für die Zwänge 60
3.2 Anwendung des Erklärungsmodells bei reinen Zwangsgedanken 64
3.3 Anpassung des Erklärungsmodells an das individuelle health-belief-model 65
3.4 Entschluß für die Exposition 66
3.5 Erklärungsmodell für die Genese der Störung auf dem Hintergrund der Lebensgeschichte 66
4. Exposition mit Reaktionsverhinderung 69
4.1 Planung der Exposition 69
4.2 Durchführung der Exposition 71
4.2.1 Realisierung der Reaktionsverhinderung 74
4.2.2 Besonderheiten bei Kontroll- und Wiederholungszwängen 76
4.2.3 Besonderheiten bei Waschzwängen/Kontaminierungsängsten 77
4.2.4 Besonderheiten bei Zwangsgedanken 80
4.2.5 Mögliche Schwierigkeiten und Fehler bei der Durchführung der Exposition .. 83
5. Optimale Nutzung der Erfahrungen aus der Exposition 86
6. Die kognitiven Interventionen 88
6.1 Die kognitive Umstrukturierung in Bezug auf die Überschätzung der Gefahr 88
6.2 Umstrukturierung der dysfunktionalen Grundannahmen 90
6.2.1 Die Umstrukturierung in Bezug auf die Überschätzung der persönlichen Verantwortung. .... 90
6.2.2 Umstrukturierung weiterer typischer dysfunktionaler Grundannahmen 92
6.2.3 Mögliche Schwierigkeiten bei der Kognitiven Umstrukturierung 93
6.3 Verhaltensexperimente zur Veränderung kritischer Grundannahmen 94
7. Spezielle Techniken für Zwangsgedanken 94
7. l Katastrophisierende Fehlbewertungen 94
7.2 Informationen über die Natur von Zwangsgedanken 95
7.3 Gezielte Strategien zur Veränderung der subjektiven Bedeutung der
Zwangsgedanken für die Klientin 95
7.4 Gedanken - Handlungen - Konfusion 97
7.5 Mögliche Schwierigkeiten. 97

Kapitel 9: Stabilisierung der Erfolge /Rückfallprophylaxe 98

1. Gezielte Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe 98
2. Weitere Faktoren zur Stabilisierung der Erfolge 98

Kapitel 10: Die Einbettung der beschriebenen Techniken in die Therapie 100

Kapitel 11: Ein ausführliches Fallbeispiel 102

Literaturverzeichnis 104
Anhang 109
1. Empfohlene Selbsthilfebücher und sonstige weiterführende Literatur (kommentiert)... 111
2. Beispiele für normale aufdringliche Gedanken 113
3. Y-BOCS Symptom-Checkliste (9/89) 114
4. Y-BOCS Interviewleitfaden 117
5. Maudsley Zwangsinventar (MOC) 124
6. Leyton Obsessional Inventory (LOI) 126
7. Rating-Skala zur Erfassung von Zwangshandlungen und Zwangsgedanken 130
8. Zielerreichungsskala (GAS) 132
9. Protokollbogen für die eigenständigen Expositionsübungen 133
10. Transkript der ersten Expositionssitzung mit Frau K 134